03.04.2025 | 18:00

Heinrich Steinfest: »Sprung ins Leere«

Lesung und Gespräch im Rahmen der Ausstellungseröffnung zu den Kempowski-Tagen 2025 | Moderation: Dr. Stephan Lesker (Universität Rostock)


© Robert Markus Klump

Walter Kempowski trug neben vielen Zeitzeugendokumenten, die hunderte von Regalmetern Archiv füllen, auch Alltagsfotografien zusammen. Sie zeigen häufig Familienfeste und waren für Kempowski oft Zeugnisse der Selbstbehauptung. Walter Kempowski, den an solchen Fotografien das Zufällige des Hintergrunds faszinierte, entwarf seinen Romanen Stadtbilder nach historischen Fotos und bettete Gesellschaftsgeschichte(n) darin ein.
Auch Heinrich Steinfest, Autor und bildender Künstler, arbeitet mit Fotografien. In seinem aktuellen Roman »Sprung ins Leere« ist ein Foto der Auslöser der Handlung: Klara Ingold arbeitet im Kunsthistorischen Museum in Wien, beseelt von einer tiefen Liebe zu den Gemälden. Anders als ihre Mutter interessiert sie sich deshalb auch für die künstlerische Hinterlassenschaft ihrer ungeliebten Großmutter Helga, die die Familie 1957 ohne ein Wort verließ und deren Werke jetzt in einer Lagerhalle wiederentdeckt werden. Darunter findet sich eine Fotografie, die einen vagen Hinweis liefert, wohin sie gegangen sein könnte. Klara Ingolds emotionale Spurensuche führt nach Japan, zu einem Gemälde mit dem Titel »Die blinde Köchin«, das vielleicht ihre Großmutter zeigt…

Heinrich Steinfest wurde 1961 geboren. Albury, Wien, Stuttgart - das sind die Lebensstationen des erklärten Nesthockers und preisgekröhnten Autors, welcher den einarmigen Detektiv Cheng erfand. Er wurde mehrfach mit dem Deutschen Krimipreis und den Heimito-von-Doberer-Literaturpreis. Bereits zweimal wurde Heinrich Steinfest für den Deutschen Buchpreis nominiert:2006 mit »Ein dickes Fell«. 2014 stand er mit »Der Allesforscher« auf der Shortlist. 2016 erhielt er den Bayrischen Buchpreis für »Das Leben und Sterben der Flugzeuge«, 2018 wurde »Die Büglerin« für den österreichischen Buchpreis nominiert und 2024 wurde er für »Gemälde des Mordes« mit dem Leo-Preutz-Preis ausgezeichnet.

Eintritt frei

Ort: Rathaushalle, Neuer Markt 1, 18055 Rostock

Die Kempowski-Tage 2025 stehen unter dem Motto »Fotografie. Das zweite Gedächtnis.« Nähere Informationen und weitere Veranstaltungen unter kempowski-archiv-rostock.de. Der Programmflyer kann hier heruntergeladen werden.

Eine Veranstaltung des Kempowski-Archivs Rostock in Kooperation mit der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, dem Ministerium für Kultur Mecklenburg-Vorpommern, der anderen buchhandlung und dem Literaturhaus Rostock.

Das Literaturhaus Rostock wird gefördert durch die Hanse- und Universitätsstadt Rostock und das Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Bundes- und Europaangelegenheiten.