23.03.2025 | 16:00

Dmitrij Kapitelman: »Russische Spezialitäten«

Teatime-Lesung & Gespräch | Moderation: Ulrika Rinke (Literaturhaus Rostock)


© Paula Winkler

© Hanser Berlin

Sich verständigen in Zeiten alter und neuer Kriege

Die ukrainische Familie Kapitelman betreibt ein Magasin für russische Spezialitäten in Leipzig. Im Angebot: Wodka, Pelmeni, SIM-Karten, Plombir-Eis und ein osteuropäisches Zusammengehörigkeitsgefühl. Doch gerade Letzteres ist seit dem russischen Überfall auf die Ukraine nicht mehr zu haben. Die Mutter steht an der Seite Putins. Und ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, aber auch keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt.
Klug ist es nicht, mitten im Krieg in die Ukraine zurückzufahren. Aber der Sohn will nichts unversucht lassen, um seine Mutter vom russischen Fernseher zurückzuholen in eine Realität, die er selbst gesehen hat. Wie man es schafft, über Gräben hinweg im Gespräch zu bleiben, nicht nur mit der eigenen Mutter: Darum soll es gehen bei Tee und russischem Konfekt.

Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kyjiw geboren, kam im Alter von acht Jahren als »Kontingentflüchtling« mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Heute arbeitet er als freier Journalist, u.a. für DIE ZEIT. 2016 erschien sein erstes, erfolgreiches Buch »Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters«. 2021 folgte »Eine Formalie in Kiew«, für das er mit dem Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet wurde.

Vvk.: 8 €/5 € erm.* zzgl. Gebühr bei mvticket/im Pressezentrum| Tageskasse: 12 €/8 € erm.*

*Ermäßigung für Schüler:innen, Warnowpassinhaber:innen & Mitglieder des Literaturhaus Verein, Schwerbeschädigte

Studierende mit Kulturticket des AStA frei (Anmeldung unter reservierung@literaturhaus-rostock.de)

Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock

Das Literaturhaus Rostock wird gefördert durch die Hanse- und Universitätsstadt Rostock und das Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Bundes- und Europaangelegenheiten.