Workshop zum Leben und Werk Erwin Strittmatters
Strittmatters Werk war auch in der DDR umstritten. Ole Bienkopp (1963), die Bürokraten-Satire machte der Partei ernsten Kummer, um ihre Veröffentlichung wurde gnadenlos gestritten. Im Landkreis Rostock, also in unmittelbarer Nähe zur Hansestadt, lebt eine wertvolle Zeitzeugin. Die Kinderbuchautorin Edith Rimkus-Beeseler war mit Erwin & Eva Strittmatter befreundet.
Das Ziel des Workshops ist es, sich den Widersprüchen im Leben des Schriftstellers zu nähern und somit einen Beitrag zu einem differenzierten Bild der DDR zu leisten, das weder verklärt noch verteufelt. Die Auseinandersetzung mit dem Thema soll insbesondere jungen Menschen aufzeigen, wie Zeitgeschichte sich auf das Leben von Menschen auswirkt, Ihnen innere Haltung abverlangt und dass die Notwendigkeit, sich dem zu stellen, letztlich unausweichlich bleibt.
Eine Exkursion zum Strittmatter-Fotoarchiv von Edith Rimkus-Beseler und ein Interview mit der Zeitzeugin wird ebenfalls ein Programmpunkt sein.
Erwin Strittmatter wurde 1912 in Spremberg als Sohn eines Bäckers geboren. Das Gymnasium verließ er mit 17 Jahren, begann eine Bäckerlehre und arbeitete danach in verschiedenen Berufen. Von März 1941 bis Frühjahr 1945 gehörte er der Ordnungspolizei an, war im Polizeigebirgsjäger-Regiment 18 an Einsätzen in Slowenien, Finnland und Griechenland beteiligt, seit 1942 Bataillonsschreiber und seit 1944 Kriegsberichterstatter. Nach dem Kriegsende arbeitete er als Bäcker, Volkskorrespondent und Amtsvorsteher, später als Zeitungsredakteur in Senftenberg. Seit 1951 lebte er als freier Autor zunächst in Spremberg, ab 1952 in Berlin. 1954 verlegte er seinen Hauptwohnsitz nach Schulzenhof bei Gransee. Dort starb er am 31. Januar 1994.