6 Fragen an 6 Poeten
Interview mit Maria Wolff
Frage 1: Wann hast du deinen ersten vorzeigbaren Text geschrieben?
Maria Wolff: „Meinen ersten vorzeigbaren Text habe ich mit etwa zwölf bis 13 Jahren geschrieben. Und zwar war das eine Fanfiction zu einem Jugendbuch, das ich damals gelesen habe. Das war der erste Text, auf den ich stolz war, obwohl ich heute natürlich sagen würde, dass der gar nichts war.“
Frage 2: Was bedeutet für dich das Schreiben?
Maria Wolff: „Für mich bedeutet das Schreiben einfach, sich selbst zu entdecken und sich auszuprobieren. Wenn man Gefühlen irgendwie eine Form geben möchte, ist das Schreiben für mich das beste Medium.“
Frage 3: Im Jahr 2050, gibt es da noch Menschen, die schreiben? Wie verändert sich die Schriftkultur?
Maria Wolff: „Ja, es wird immer noch Menschen geben, die schreiben. Weil der Mensch schon seit Anbeginn seiner Geschichte versucht sich irgendwie auszudrücken. Selbst als es noch keine fest definierte Schrift oder Sprache gab. Trotzdem hat man versucht festzuhalten, was man weiß. Und das wird niemals aussterben – ob nun in digitaler Form, was natürlich zunehmen wird, oder in einer ganz traditionellen Form, also in Büchern. Es wird immer Menschen geben, die schreiben.“
Frage 4: Was ist für dich das Besondere an der Literatur? Im Vergleich zu anderen Künsten?
Maria Wolff: „Man kann einen einzigen Moment wirklich so genau und so liebevoll oder auch so hart darstellen, wie man möchte. Es gibt natürlich noch andere Künste, die mich faszinieren und die ich auch sehr mag, aber Literatur ist eben das, womit ich mich am wohlsten fühle.“
Frage 5: Schreiben kommt vom Lesen. Welches Buch hat dich zuletzt inspiriert?
Maria Wolff: „Das letzte Schriftstück, das mich inspiriert hat, ist kein Buch an sich, sondern es war auch wieder eine Fanfiction aus dem Internet, und es geht um einen Jungen, der gerade mit dem Studium beginnt und auf einen anderen trifft, der das Usher-Syndrom hat. Die Beziehung zwischen diesen beiden Jungen wird so detailreich und aufschlussreich und philosophisch beschrieben. Und auch die Sichtweisen dieses fast tauben Jungen werden so inspirierend geschildert. Es hat mir eine ganz neue Sichtweise gegeben, was die Leiden gehörloser Menschen betrifft.“
Frage 6: Was kommt für dich nach dem Poetencamp?
Maria Wolff: „Nach dem Poetencamp werde ich weiter zur Schule gehen, mein Abi machen, und dann werde ich schauen, dass ich ins Ausland komme und studiere. Dann lasse ich mich überraschen.“