6 Fragen an 6 Poeten

 

Interview mit Simone Hieber

1. Wann hast du deinen ersten vorzeigbaren Text geschrieben und vorgezeigt?

Als ich ein Kind war, gab es eine Geschichte von mir in der Schülerzeitung der Grundschule zu lesen, dann hab ich mich erst wieder im Winter 2018 auf einer Leipziger Lesebühne rausgewagt.

2. Was bedeutet das Schreiben für dich?

Die Zeit zu haben, sich auszudrücken. Die Freiheit zu haben, eigensinnig zu sein. Immer wieder den beschränkten Horizont, an Stilen, Formen, Themen, Verstehen usw. zu erweitern, auch im Austausch mit anderen. Und damit einen Text zu schreiben, den im besten Fall auch andere Menschen spannend und lesenswert finden.

3. Wie, glaubst du, wird sich die Schriftkultur in den nächsten 50 Jahren verändern?

Ich hoffe ja, dass wir Alternativen zum Papier finden werden, spätestens dann, wenn keine Bäume mehr gefällt werden, weil wir einsehen, dass wir die Wälder mehr denn je brauchen. Papier und Schrift gehen einfach gut zusammen...

4. Was ist für dich im Vergleich zu anderen Künsten das Besondere an der Literatur?

Wie Geschriebenes, auch Essayistisches und Journalistisches, funktioniert und die Möglichkeit zu haben, sich mit einem Phänomen in unterschiedlichem Ausdruck – durch Sprache – auseinanderzusetzen, faszinieren mich. Ebenso die Möglichkeit, mit Texten mit ganz unterschiedlichen Menschen in Kontakt zu treten. Das ist dann vielleicht ein etwas weiter gefasster Begriff von Literatur.

5. Schreiben kommt vom Lesen. Welches Buch hat dich zuletzt inspiriert?

Imre Kertész: Galeerentagebuch

Lina Kostenko: Grenzsteine des Lebens

6. Was kommt nach dem Poetencamp?

Mir das Handwerkszeug des Schreibens genauer anschauen, bei der Offenen Lesebühne in der Mecklenburgischen Schweiz weitermachen, mehr mit Sprache experimentieren.