6 Fragen an 6 Poeten
Interview mit Jasmin Güttner
1. Du hast schon einmal am Poetencamp teilgenommen – wie hat sich dein Schreiben seitdem entwickelt?
Im März diesen Jahres wurde ich in das „Mentoring KUNST“-Projekt Mecklenburg-Vorpommerns aufgenommen und habe dort Seminare für werdende Künstlerinnen und Autorinnen besucht. Das hat mir dabei geholfen, mir über mein eigenes Schreiben und meinen ganz persönlichen Stil bewusster zu werden und auch reflektierter zu schreiben. Außerdem lerne ich dort auch viel Neues über den Buchmarkt und die geschäftlicheren Seiten des Literaturwesens, was ebenfalls sehr bereichernd für mich ist.
2. Was sind Themen und Motive, die dich beim Schreiben umtreiben?
Ich interessiere mich besonders für die Gefühlswelt meiner Charaktere und für das Erforschen psychologischer Abgründe, diese Elemente sind auf jeden Fall Konstanten in meinen Texten. Davon abgesehen kommen auch immer wieder Elemente der keltischen Mythologie in meinen Werken vor.
3. Schreiben kommt vom Lesen. Welches Buch hat dich zuletzt inspiriert? Oder was schätzt du besonders an den Texten anderer Autoren?
C. G. Jungs Theorien zu Archetypen und dem kollektiven Unbewussten haben mir zuletzt einige anregende Ideen für ein neues Projekt gegeben. Und auch insgesamt finde ich einen tiefen Einblick in das Innere der handelnden Figuren wichtig, um vollkommen in einer Geschichte versinken zu können. Ich bin außerdem auch ein großer Freund von märchenhaften Settings und einer poetisch-metaphorischen Sprache.
4. Welche digitalen und nicht-digitalen Schreibwerkzeuge und Hilfsmittel benutzt du beim Schreiben?
Ich benutze hauptsächlich meinen Computer zum Schreiben und für einen guten Teil der Recherche. Nur Fachbücher und wissenschaftliche Monographien lese ich zur Recherche analog. Meine Notizen sind dann wiederum digital, da sie so umfangreich werden, dass ich sie auf Papier gar nicht ordnen könnte. (Für das Schreiben von Fantasy-Romanen arbeitet man ja schon mal eine ganze Welt aus und das kostet viel Platz.)
5. Was machst du, wenn du beim Schreiben nicht weiter weißt?
Tatsächlich einfach an einer anderen Stelle des Projekts weiterschreiben. Da ich meinen Plot sehr genau durchplane, tun sich eigentlich nur während der Planung Unklarheiten auf - beim eigentlichen Schreiben habe ich die Geschichte schon schematisch vor mir und kann sie flüssig durchschreiben. Wenn es bei der Planung also mal größere Probleme gibt, dann arbeite ich meist einfach eine Weile Charaktere oder bestimmte Settings aus, bis sich der gedankliche Knoten wieder löst und ich am Plot weiterarbeiten kann.
6. Was kommt nach dem Poetencamp?
Zuerst meine Semesterprüfungen und danach das Mentoring-Programm und die
Rohfassung meines nächsten Manuskripts, die möchte so langsam nämlich
unbedingt geschrieben werden.