Programmarchiv Literaturhaus Rostock

30. Januar 2024 | 20:00 LiteraTour Nord: Gianna Molinari: »Hinter der Hecke die Welt«

Lesung & Gespräch | Moderation: Dr. Stephan Lesker (Universität Rostock)[mehr]

Ein Dorf hat Angst vor dem Verschwinden. Deshalb trifft es Maßnahmen: Die bei Touristen beliebte Hecke wird gehegt und gepflegt, der Stand der Dorfkasse regelmäßig überprüft. Vor allem aber kümmert man sich um Pina und Lobo, denn die Kinder sind die Zukunft des Dorfes. Doch Pina und Lobo wachsen schon lange nicht mehr. Während das Dorf auf die Wachstumsschübe der Kinder wartet, beobachtet Pinas Mutter in der Arktis, wie das Eis schmilzt und Grenzen sich verschieben. Gianna Molinari, geboren 1988 in Basel, studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut und Neuere Deutsche Literatur. Ihr Debütroman „Hier ist noch alles möglich“ wurde u. a. mit dem Clemens-Brentano-Preis ausgezeichnet, für einen Ausschnitt daraus erhielt sie den 3sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2017. Eintritt: 10 € | 8 € erm. (Mitglieder des Literaturhaus Rostock e.V., Warnowpass-Inhaber:innen, Schüler:innen) | Vorverkauf in der anderen buchhandlung. Studierende der Universität Rostock und der HMT Rostock erhalten freien Eintritt (reservierung@literaturhaus-rostock.de). Ort: andere buchhandlung, Wismarsche Str. 6/7, 18057 Rostock In Kooperation mit der anderen buchhandlung und der Universität Rostock.

26. Januar 2024 | 20:00 Literaturland M-V: Anne Martin: »Kataströphchen, sozusagen«

Lyrik & Lieder | Moderation: Jens Lippert (Literaturhaus Rostock/RISSE)[mehr]

Ziemlich vieles ist ziemlich bescheuert. Diesem Umstand vermag Anne Martin, zuletzt mit dem Literaturpreis M-V ausgezeichnet, so kluge wie tragikomische Texte abzugewinnen – und schöne Melodien! An diesem Abend steht beides im Mittelpunkt: Martins Lyrikdebüt »sollbruchstellen« (Parasitenpresse, 2023), in dem sie die Grenzen der Konsumgesellschaft ebenso erkundet wie die Absurditäten und Zumutungen des In-der-neoliberalen-Welt-Seins, und die Musik, die sie mit ihrem Bandprojekt »kaftan« produziert (www.kaftan.bandcamp.com). Mit Leichtigkeit changieren Texte und Lieder zwischen lächelnder Ironie und ernsthafter Gegenwartsdiagnose – und wenn der Abgrund naht, interveniert HausLese-Moderator und RISSE-Redakteur Jens Lippert. Anne Martin, geboren 1986 in Erfurt, ist Autorin, bildende Künstlerin und Singer-Songwriterin. Sie studierte Philosophie, Anglistik, Kulturwissenschaft und Philosophie. Neben der Beteiligung an Einzel- und Gruppenausstellungen im Bereich Grafik, Malerei und Performance schreibt sie Lyrik und Prosa, die sie teils musikalisch performt, und veröffentlichte in Anthologien und Zeitschriften. 2022 wurde sie mit dem Jury- und dem 1. Publikumspreis des Literaturpreises Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet. Eintritt: Vvk. 7 € zzgl. Gebühr (im Pressezentrum/ bei mvticket.de), AK: 10 €, Studierende erhalten freien Eintritt mit dem Kulturticket des AStA der Uni Rostock (Anmeldung: reservierung@literaturhaus-rostock.de). Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Livestream/Mediathek unter twitch.tv/lithausrostock

17. Januar 2024 | 19:30 AUSVERKAUFT Steffen Mau: »Triggerpunkte – Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft«

Lesung & Gespräch in der Kunsthalle Rostock, Moderation: Dr. Uwe Neumann[mehr]

+++ Ausverkauft. Eventuell Restkarten an der Abendkasse. +++ Warum Gendersternchen und Lastenfahrräder so viele Menschen triggern Leben wir in einer gespaltenen Gesellschaft? In der Alltagswahrnehmung vieler Menschen stehen sich zunehmend unversöhnliche Lager gegenüber. Aber wie weit liegen die Meinungen in der Bevölkerung wirklich auseinander? Ist die Gesellschaft heute wirklich zerstrittener als zur Zeit der Studentenproteste oder in den frühen Neunzigern?
Weil man eine Spaltung auch herbeireden kann, tut mehr Klarheit not. Die Autoren Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser kartieren daher vier Arenen der Ungleichheit: Armut und Reichtum; Migration; Diversität und Gender; Klimaschutz. Bei vielen großen Fragen, so der überraschende Befund, herrscht einigermaßen Konsens. Werden jedoch bestimmte Triggerpunkte berührt, verschärft sich schlagartig die Debatte: Gleichstellung ja, aber bitte keine »Gendersprache«! Umweltschutz ja, aber wer trägt die Kosten? Eine 360-Grad-Vermessung der Konflikte um alte und neue Ungleichheiten – eine unverzichtbare Diskussionsgrundlage und die Entzauberung vieler Mythen. Steffen Mau, geboren 1968, ist Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sein Buch »Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft« stand auf Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von ZDF, ZEIT und Deutschlandfunk Kultur. 2021 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 2023 u.a. den Preis »Gegen Vergessen – Für Demokratie«. Gemeinsam mit Thomas Lux und Linus Westheuser ist er Autor des 2023 erschienenen Buchs »Triggerpunkte – Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft«. Veranstaltungsort: Kunsthalle Rostock, Hamburger Str. 40, 18069 Rostock Eintritt: 7 € (Vvk./ermäßigt*), Abendkasse 10 €
Studierende der HMT und der Universität Rostock frei mit dem Kulturticket des AStA der Universität Rostock Vorverkauf bei mvticket.de und im Pressezentrum.
Anmeldung für Studierende und Ermäßigungsberechtigte unter reservierung@literaturhaus-rostock.de
* Ermäßigung Mitglieder des Vereins Pro Kunsthalle e.V. bzw. des Literaturhaus Rostock e.V., Schüler:innen und Warnowpass-Inhaber:innen

Eine gemeinsame Veranstaltung von Kunsthalle Rostock und Literaturhaus Rostock.

16. Januar 2024 | 20:00 LiteraTour Nord: Frank Witzel: »Die fernen Orte des Versagens«

Lesung & Gespräch | Moderation: Dr. Stephan Lesker (Universität Rostock)[mehr]

Ausgehend von Alltagssituationen bohrt sich der Erzähler gemeinsam mit seinen Figuren unerbittlich bis an den Grund der Bedingungen des Menschseins: Ein Pilzsammler findet im Wald eine Leiche und versucht, mögliche Konsequenzen zu umgehen; ein Anwalt entwickelt an einem freien Nachmittag die Theorie der unlogischen Sekunde; eine Frau gerät in ein abgelegenes Dorf, in dem sie verschiedenen Mechanismen des Begehrens ausgesetzt wird; eine andere Frau versucht sich durch ein Voodoo-Ritual vor einem Schicksalsschlag zu bewahren. Frank Witzel, geboren 1955, veröffentlichte 1978 seinen ersten Gedichtband. Es folgten zahlreiche Bücher und Hörspiele, u. a. „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“, für den er 2015 den Deutschen Buchpreis erhielt. Eintritt: 10 € | 8 € erm. (Mitglieder des Literaturhaus Rostock e.V., Warnowpass-Inhaber:innen, Schüler:innen) | Vorverkauf in der anderen buchhandlung. Studierende der Universität Rostock und der HMT Rostock erhalten freien Eintritt (reservierung@literaturhaus-rostock.de). Ort: andere buchhandlung, Wismarsche Str. 6/7, 18057 Rostock In Kooperation mit der anderen buchhandlung und der Universität Rostock.

15. Januar 2024 | 17:00 Franka Marie Herfurth: »Emotionslos - Entkommst du dem System?«

Dystopie | Jugendbuchlesung ab 12 Jahren [mehr]

Venka lebt in einer befriedeten Gesellschaft, der Neuen Welt. Das System sorgt für eine lückenlose Überwachung und Neutralisation von Emotionen. Venka hatte dies nie in Frage gestellt. Der Tod ihres Bruders ist für sie bedeutungslos. Zumindest sollte es so sein. Doch neuerdings wird sie immer wieder von unerwarteten Emotionen überrascht. In diesem schwachen Moment erscheint Joris auf der Bildfläche, doch kann Venka ihm auch trauen?
Sie versucht ihre aufkeimenden Gefühle zu kontrollieren, um nicht aufzufallen. Dennoch geht sie der Ursache nach und entdeckt, dass Vieles nicht so ist, wie es scheint. Sie gerät nicht nur in ein Gefühlschaos, sondern auch in die manipulativen Fänge der Regierung, die sie als Emotorin eliminieren will. Venka muss lernen, ihren Gefühlen wieder zu vertrauen und riskiert, nie wieder in ihr altes Leben zurückkehren zu können. Franka Marie Herfurth lebt mit ihrer Familie seit über zehn Jahren in ihrer Wahlheimat Rostock an der Ostsee. Geschrieben hat sie schon immer viel und gerne egal ob für die Schülerzeitung, Gedichte oder Kurzgeschichten. 2019 startete sie ihr Herzensprojekt und schrieb ein Jugendbuch, eine Dystopie. Ihr Debütroman "Emotionslos - Entkommst du dem System?" erschien im Juni 2023. Eintritt: Vvk. 5 € zzgl. Gebühr bei mvticket.de & im Pressezentrum | Abendkasse: 7 € Studierende der Universität Rostock & der HMT Rostock erhalten mit dem Kulturticket freien Eintritt (Anmeldung: reservierung@literaturhaus-rostock.de) Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock

08. Januar 2024 | 19:30 AUSVERKAUFT: Nele Pollatschek: »Kleine Probleme«

Lesung & Gespräch | Moderation: Alexander Solloch[mehr]

31. Dezember. Steuererklärung, Wohnung putzen, Bett für die Tochter zusammenschrauben, Lebenswerk schreiben, mit dem Rauchen aufhören – eigentlich wollte Lars, neunundvierzigjähriger Vieldenker und angehender Schriftsteller, die Lücke zwischen den Jahren dafür nutzen, endlich alles zu erledigen, was in den letzten Dekaden so auf der Strecke geblieben ist. Das neue Jahr, so sein Plan, sollte in einem aufgeräumten Leben beginnen. Der Zeitpunkt dafür schien perfekt: Die Kinder waren im Auslandsjahr, die Frau unterwegs. Keiner da, der stören könnte. Doch die Woche, in der noch alles zu schaffen gewesen wäre – plötzlich ist sie aufgebraucht. Der letzte Tag des Jahres hat begonnen – mit Nieselregen, wie sonst? Das Haus ist immer noch chaotisch. Das Leben sowieso. Und als Lars den ersten Punkt seiner To-do-Liste ansteuert, fühlt es sich an, als müsse er nicht nur sich selbst, sondern eine ganze Welt neu erfinden. In ihrem lustigen, tragischen und philosophischen Roman erzählt Nele Pollatschek von Chaos und der Sehnsucht nach Ordnung, von perfekten Kindern und unperfekten Eltern, von Liebe, kleinen Schrauben und großen Werken. Vor allem aber erzählt sie von der Schwierigkeit, sein Leben nicht auf später zu verschieben. Nele Pollatschek, 1988 in Berlin geboren, hat Englische Literatur und Philosophie in Heidelberg, Cambridge und Oxford studiert und wurde darin 2018 promoviert. Für ihren Debütroman Das Unglück anderer Leute (2016) erhielt sie den Friedrich-Hölderlin-Förderpreis (2017) und den Grimmelshausen-Förderpreis (2019). Es folgte das Sachbuch Dear Oxbridge. Liebesbrief an England (2020). Nele Pollatschek schreibt für die Süddeutsche und erhielt 2022 den Deutschen Reporterpreis. Eintritt: 7 € im Vorverkauf in der Stadtbibliothek & im Pressezentrum / bei mvticket.de (zzgl. Gebühr) | 10 € an der Abendkasse

Achtung
: Die Karten sind inzwischen ausverkauft; Wartelistenplätze unter stadtbibliothek (at) rostock(dot)de oder 0381 381-2840. Studierende der Universität Rostock & der HMT Rostock erhalten mit dem Kulturticket freien Eintritt (Anmeldung: reservierung@literaturhaus-rostock.de). Ort: Stadtbibliothek Rostock, Kröpeliner Str. 82, 18055 Rostock Eine Koperationsveranstaltung mit der Stadtbibliothek Rostock. In Zusammenarbeit mit dem Kempowski Archiv Rostock. Ein bürgerliches Haus e.V. - Zum 100.Geburtstag von Robert Kempowski.

07. Januar 2024 | 14:00 AUSVERKAUFT: »Sonntagskind - Die Schriftstellerin Helga Schubert«

Filmvorführung & Gespräch mit Helga Schubert und Jörg Herrmann (Regisseur), im Anschluss Kaffee und Kuchen[mehr]

Die Wiederentdeckung einer Jahrhundertautorin: Helga Schubert. Im zweiten Anlauf im Alter von 80 Jahren mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Literatin, Poetin, Chronistin. Zwischen Schwerin und Wismar lebt die 83-jährige Helga Schubert, pflegt ihren 95-jährigen kranken Ehemann und schreibt, wie in den vergangenen Jahrzehnten, jeden Tag an ihren Geschichten. Doch von hier aus bricht sie auch, so oft es möglich ist, auf zu Lesungen, Vorträgen und Empfängen, denn seit dem Gewinn des Bachmannpreises ist Helga Schubert wieder eine gefragte Person des öffentlichen Lebens.

»Sonntagskind« begleitet diese energiegeladene, hellwache Frau ein Jahr lang auf ihren Ausflügen und im Rückblick auf biografische Stationen: Von der ehrgeizigen Schülerin in Ost-Berlin über die Psychologin zur Schriftstellerin, von der überwachten Literatin zur Pressesprecherin des zentralen Runden Tisches, von Preisen und Ehrungen zu Widerständen und Ablehnung, vom Leben im Fokus der Öffentlichkeit zum Rückzug ins ländliche Idyll und wieder zurück verläuft diese filmisch-literarische Reise.

Am 11. Januar 2024 feiert der Dokumentarfilm über Helga Schubert offiziell Premiere, wir feiern am 7. Januar die Vorpremiere – und bei Kaffee und Kuchen zugleich den 84. Geburtstag des Sonntagskinds Helga Schubert. Jörg Herrmann, Jahrgang 1963, studierte an der Universität Rostock Schiffstechnik (Abschluss mit Diplom) und arbeitete in der Forschung, bevor er 1995/1996 mit einem Kurs am institut für neue medien einen anderen Weg einschlug. Im darauffolgenden Jahr baute er als Redakteur, Kameramann und Cutter das Rostocker Stadtkulturfernsehen mit auf. Seit 1997 ist er als Autor und Regisseur nonfiktionaler Filmprojekte tätig, hauptsächlich in den Bereichen Geschichte, Musik und Kunst, tätig. DE 2023 | 100 MIN | EIN FILM VON JÖRG HERRMANN Eintritt: 8 €/6 € erm./5 € U21

Weitere Vorführungen von »Sonntagskind - Die Schriftstellerin Helga Schubert« in Rostock:
13.01. und 14.01.
20.01. und 21.01.
sowie 27.01. und 30.01.
Tickets unter https://www.liwu.de/ und an den Vorverkaufskassen des li.wu. . Ort: FRIEDA (Lichtspieltheater Wundervoll/li.wu.), Friedrichstraße 23, 18057 Rostock Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Lichtspieltheater Wundervoll (Ro-Cine e.V.) und RABAUKE FIlmproduktion. Der Film wurde gefördert durch die MV Filmförderung, den NDR, die Stiftung Aufarbeitung Berlin und die Stiftung Aufarbeitung MV.