Programmarchiv Literaturhaus Rostock

19. April 2012 | 19:30 LesBar - der Lesertreff

Thema: Angelika Schrobsdorff „Wenn ich dich je vergesse, oh Jerusalem…“[mehr]

Leben in einem schwierigen Land: Angelika Schrobsdorff erzählt von den Menschen und der Stadt, die sie liebt. »Es begann alles so hoffnungsvoll.« Als sie damals in das schöne arabische Haus im Niemandsland zog, unweit der historischen Altstadt und mit malerischem Blick über die Judäische Wüste, da glaubte Angelika Schrobsdorff, in Jerusalem endlich den Ort gefunden zu haben, der für sie Heimat bedeuten könnte.
Heute, fast zwanzig Jahre später, sind Frieden und Sicherheit mehr denn je eine Illusion, und die Hoffnung schwindet. Ein Prozeß, mit dem Angelika Schrobsdorff sich nicht abfinden will. Für sie gibt es »nichts Lohnenderes als die Gerechtigkeit per se, egal um welches Volk es sich handelt«. Und sie hat sowohl israelische als auch arabische Freunde.
Von diesen Menschen, denen ihre Zuneigung gehört, aber auch von denen, die sie verabscheut, erzählt sie. Von den Katzen, denen ihre ganze Fürsorge gilt, und von der Stadt, der sie verfallen ist und die ihr Alpträume beschert. Interessierte sind herzlich willkommen, im Leserkreis jeden Monat ein neues Buch zu besprechen und Lektüreerfahrungen auszutauschen. Leitung/Moderation: Kathrin & Kerstin
Eine Veranstaltung des Literaturhauses Rostock.

LesBar – der Lesertreff

Donnerstag, 19. April 2012, 19.30 Uhr
Ort: Café Heumond (Hermannstr. 36, 18055 Rostock)
Eintritt frei

03. April 2012 | 20:00 Feridun Zaimoglu "Ruß"

Lesung & Gespräch[mehr]

Laudatio & Moderation: Richard Kämmerlings (Die Welt) Der Schriftsteller Feridun Zaimoglu, geboren am 4. Dezember 1964 in Bolu (Türkei), seit 1965 in Deutschland lebend, erhält den diesjährigen Preis der Literaturhäuser. Mit »Liebesbrand« und »Hinterland« hat Feridun Zaimoglu erfolgreich die Romantik in die deutsche Gegenwartsliteratur zurückgeholt, und nun wendet er sich einer Region zu, die deutscher kaum sein könnte: dem Ruhrpott, Industriebrache im Wandel zur Dienstleistungsregion. Die Gegend ist im Umbruch, und gebrochen ist auch der Held dieser Geschichte. Renz war Arzt, doch als seine Frau von einem Einbrecher ermordet wurde, zerbrach seine Welt und brach sein Wille. Seit mehreren Jahren hilft er bei seinem Schwiegervater aus, der einen Kiosk mitten in Duisburg führt, kümmert sich um die Alltagssorgen der Trinker und Hänger, trauert um seine Frau und sinnt auf Vergeltung. Sein Leben kommt wieder in Fahrt, als er den Auftrag erhält, einen verstörten jungen Mann aus Warschau zurückzuholen. Wieder in Duisburg verliebt er sich in die Kellnerin Marja, doch dann holt ihn die Vergangenheit ein: Er erfährt von der Haftentlassung des Täters und heftet sich an seine Fersen. Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit 35 Jahren in Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel, wo er seither als Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist arbeitet. Er war Kolumnist für das ZEIT-Magazin und schreibt für die Welt, die Frankfurter Rundschau, _DIE ZEIT _und die FAZ. 2002 erhielt er den Hebbel-Preis, 2003 den Preis der Jury beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt und 2004 den Adelbert-von-Chamisso-Preis. Im Jahr 2005 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Im selben Jahr erhielt er den Hugo-Ball-Preis und 2007 den Grimmelshausen-Preis, 2008 den Corine-Preis für seinen letzten Roman »Liebesbrand« und 2010 den Jakob-Wassermann-Literaturpreis. Auf der Leipziger Buchmesse 2012 erhält er den Preis der Literaturhäuser für die besondere Vermittlung seiner Werke. Der Preis, der jährlich während der Leipziger Buchmesse einer Schriftstellerin, einem Schriftsteller für die besondere Vermittlung ihrer Werke verliehen wird, besteht aus einer Lesereise durch alle im Netzwerk zusammengeschlossenen Literaturhäuser und ist mit ? 11.000,-- dotiert. Frühere Preisträger waren Ulrike Draesner (2002), Bodo Hell (2003), Peter Kurzeck (2004), Michael Lentz (2005), Uwe Kolbe (2006), Sibylle Lewitscharoff (2007), Anselm Glück (2008), Ilija Trojanow (2009) und Thomas Kapielski (2010) und Elke Erb (2011). Richard Kämmerlings, geboren 1969 in Krefeld, beschloss Mitte der Neunzigerjahre, sich der Gegenwart zu widmen und wurde Literaturkritiker. 1997 begann er mit Rezensionen für den Rundfunk und die»Neue Zürcher Zeitung«, seit 1998 war er Mitarbeiter, ab 2001 Literaturredakteur der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, seit 2010 ist er Leitender Redakteur im Feuilleton der »Welt« und »Welt am Sonntag«. Feridun Zaimoglu
Dienstag, 03. April 2012, 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock
Karten: 6,00? / 4,00 ?*
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein

Karten-Vorverkauf / Reservierung:
Literaturhaus Rostock
0381 - 492 55 81 / info@literaturhaus-rostock.de

03. April 2012 | 20:00 Preisträger der Literaturhäuser 2012: Feridun Zaimoglu

Lesung & Gespräch[mehr]

Moderation und Laudatio: Richard Kämmerlings

Der Schriftsteller Feridun Zaimoglu, geboren am 4. Dezember 1964 in Bolu, Türkei, seit 1965 in Deutschland lebend, erhält den diesjährigen Preis der Literaturhäuser. „Was Feridun Zaimoglu vorliest, es wird nicht beschrieben, es passiert – auf der Bühne, vor den Augen des Publikums. Mit unnachahmlicher Emphase schlägt Zaimoglu den Sätzen den Takt. Seine Romane – von Kanak Sprak über Leyla bis Ruß – mäandern zwischen analytischer Präzision und Liebesbrand’, greifen mit vollen Händen ins Grimmsche Wörterbuch und suchen nicht zu verbergen, dass auch das dramatische Schreiben zu den Leidenschaften des Autors zählt. Feridun Zaimoglu ist überdies ein streitbarer Gesprächspartner und ein Verfasser risikofreudiger Essays, etwa über „die Aufklärung als Opium der aufstrebenden Bürgerklasse“ oder über den „Kulturkampf in Deutschland“, über Kopftuch und Minarett. Insgesamt offenbaren sich in Zaimoglus Arbeiten gerade jene Personengruppen als besonders stimmhaft, die in der gegenwärtigen Gesellschaft, beziehungsweise in ihrem Rücken, nur schwer hörbar sind,“ heißt es in der Begründung der Jury. Der Preis, der jährlich während der Leipziger Buchmesse einer Schriftstellerin, einem Schriftsteller für die besondere Vermittlung ihrer Werke verliehen wird, besteht aus einer Lesereise durch alle im Netzwerk zusammengeschlossenen Literaturhäuser und ist mit € 11.000,-- dotiert. Frühere Preisträger waren Ulrike Draesner (2002), Bodo Hell (2003), Peter Kurzeck (2004), Michael Lentz (2005), Uwe Kolbe (2006), Sibylle Lewitscharoff (2007), Anselm Glück (2008), Ilija Trojanow (2009) und Thomas Kapielski (2010) und Elke Erb (2011).

Der Preisträger liest aus seinem neuen Roman "Ruß"

Ein Kiosk in Duisburg ist der Ausgangspunkt einer rasanten Geschichte, die ihren Held durch den Ruhrpott, nach Warschau und bis auf die Großglocknerstraße führt – und an die Grenzen seiner Liebes- und Leidensfähigkeit. Mit »Liebesbrand« und »Hinterland« hat Feridun Zaimoglu erfolgreich die Romantik in die deutsche Gegenwartsliteratur zurückgeholt, und nun wendet er sich einer Region zu, die deutscher kaum sein könnte: dem Ruhrpott, Industriebrache im Wandel zur Dienstleistungsregion. Die Gegend ist im Umbruch, und gebrochen ist auch der Held dieser Geschichte. Renz war Arzt, doch als seine Frau von einem Einbrecher ermordet wurde, zerbrach seine Welt und brach sein Wille. Seit mehreren Jahren hilft er bei seinem Schwiegervater aus, der einen Kiosk mitten in Duisburg führt, kümmert sich um die Alltagssorgen der Trinker und Hänger, trauert um seine Frau und sinnt auf Vergeltung. Sein Leben kommt wieder in Fahrt, als er den Auftrag erhält, einen verstörten jungen Mann aus Warschau zurückzuholen. Wieder in Duisburg verliebt er sich in die Kellnerin Marja, doch dann holt ihn die Vergangenheit ein: Er erfährt von der Haftentlassung des Täters und heftet sich an seine Fersen. Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit 35 Jahren in Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel, wo er seither als Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist arbeitet. Er war Kolumnist für das ZEIT-Magazin und schreibt für die Welt, die Frankfurter Rundschau, _DIE ZEIT _und die FAZ. 2002 erhielt er den Hebbel-Preis, 2003 den Preis der Jury beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt und 2004 den Adelbert-von-Chamisso-Preis. Im Jahr 2005 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Im selben Jahr erhielt er den Hugo-Ball-Preis und 2007 den Grimmelshausen-Preis, 2008 den Corine-Preis für seinen letzten Roman »Liebesbrand« und 2010 den Jakob-Wassermann-Literaturpreis. Auf der Leipziger Buchmesse 2012 erhält er den Preis der Literaturhäuser für die besondere Vermittlung seiner Werke.  Richard Kämmerlings, geboren 1969 in Krefeld, beschloss Mitte der Neunzigerjahre, sich der Gegenwart zu widmen und wurde Literaturkritiker. 1997 begann er mit Rezensionen für den Rundfunk und die »Neue Zürcher Zeitung«, seit 1998 war er Mitarbeiter, ab 2001 Literaturredakteur der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, seit 2010 ist er Leitender Redakteur im Feuilleton der »Welt« und »Welt am Sonntag«.

Feridun Zaimoglu

Dienstag, 03. April 2012, 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock
Karten: 6,00 € / 4,00 €*
*Ermäßigung gilt für Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten und Mitglieder im Literaturhaus-Verein

27. März 2012 | 20:00 Kerstin Preiwuß "Rede: Gedichte"

Lesung & Gespräch[mehr]

Moderation: Dr. Wolfgang Gabler Jemand stirbt, doch wird nicht ihm allein Gewalt angetan; der Tod zeichnet auch die, die bleiben. Um der Erschütterung zu begegnen, muß sie überführt werden in Sprache. Dies zu tun, setzen die Gedichte von Kerstin Preiwuß eine Bewegung unterhalb der Bewußtseinsschwelle in Gang, die das Reden und das Erkennen verändern wird und den Tod selbst zur Sprache bringt, als läge er dem Ich dieser Gedichte auf der Zunge. Letztlich sind es die Worte, die einen Weg zurück weisen in die Welt, wie sie vor der Erschütterung war und nach ihr wieder sein wird. Kerstin Preiwuß, 1980 in Lübz geboren, aufgewachsen in Plau am See und Rostock, lebt als freie Autorin und Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift Edit in Leipzig. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Psychologie in Leipzig und Aix-en-Provence und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2006 debütierte sie mit dem Gedichtband Nachricht von neuen Sternen. 2008 erhielt sie das Hermann-Lenz-Stipendium, 2009 ein Aufenthaltsstipendium in Reykjavík und 2010 ein Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds. 
Kerstin Preiwuß          
Dienstag, 27. März 2012, 20.00 Uhr
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Karten: 6,00? / 4,00 ?*
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein

27. März 2012 | 20:00 Kerstin Preiwuß

"Rede: Gedichte"[mehr]

Lesung und Gespräch

Moderation: Dr. Wolfgang Gabler

Jemand stirbt, doch wird nicht ihm allein Gewalt angetan; der Tod zeichnet auch die, die bleiben. Um der Erschütterung zu begegnen, muß sie überführt werden in Sprache. Dies zu tun, setzen die Gedichte von Kerstin Preiwuß eine Bewegung unterhalb der Bewußtseinsschwelle in Gang, die das Reden und das Erkennen verändern wird und den Tod selbst zur Sprache bringt, als läge er dem Ich dieser Gedichte auf der Zunge. Letztlich sind es die Worte, die einen Weg zurück weisen in die Welt, wie sie vor der Erschütterung war und nach ihr wieder sein wird.  Kerstin Preiwuß, 1980 in Lübz geboren, aufgewachsen in Plau am See und Rostock, lebt als freie Autorin und Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift Edit in Leipzig. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Psychologie in Leipzig und Aix-en-Provence und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2006 debütierte sie mit dem Gedichtband Nachricht von neuen Sternen. 2008 erhielt sie das Hermann-Lenz-Stipendium, 2009 ein Aufenthaltsstipendium in Reykjavík und 2010 ein Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds. 


Kerstin Preiwuß   

Dienstag, 27. März 2012, 20.00 Uhr
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Karten: 6,00 € / 4,00 €*
*Ermäßigung gilt für Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten und Mitglieder im Literaturhaus-Verein

20. März 2012 | 17:30 Uwe Boysen "Wenn aus Punkten Worte werden"

Blindenschrift erleben[mehr]

Lesen gehört nicht nur für begeisterte Leseratten zum Alltag, es ist auch eine Voraussetzung zur Orientierung und Teilhabe in unserer Gesellschaft. Doch wie finden sich blinde Menschen zurecht und vor allem: Wie lesen sie? Vor gut 200 Jahren wurde der Franzose Louis Braille geboren. Er erfand, im Alter von gerade einmal 16 Jahren, die Punktschrift. Die Blindenschrift von Braille ist heute genauso aktuell wie zu Zeiten ihrer Erfindung. Sie ermöglicht blinden Menschen den Zugang zu Bildung, bringt ihnen Selbstständigkeit und Unabhängigkeit.
Im Literaturhaus Rostock liest Uwe Boysen mit den Fingern Auszüge aus ?Abschied von den Eltern? von Peter Weiss sowie ausgewählte Kurzgeschichten. Uwe Boysen, 64, ist pensionierter Richter und erlernte die Blindenschrift im Alter von 6 Jahren. Der gebürtige Kieler hat Rechts- und Sozialwissenschaften studiert und lebt in Bremen.

Eine gemeinsame Veranstaltung von: Blinden-und Sehbehindertenverein Rostock und Literaturhaus Rostock Dienstag, 20. März 2012, 17.30 Uhr
Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt frei

20. März 2012 | 17:30 Uwe Boysen

"Wenn aus Punkten Worte werden" - Blindenschrift erleben[mehr]

Lesung

Lesen gehört nicht nur für begeisterte Leseratten zum Alltag, es ist auch eine Voraussetzung zur Orientierung und Teilhabe in unserer Gesellschaft. Doch wie finden sich blinde Menschen zurecht und vor allem: Wie lesen sie? Vor gut 200 Jahren wurde der Franzose Louis Braille geboren. Er erfand, im Alter von gerade einmal 16 Jahren, die Punktschrift. Die Blindenschrift von Braille ist heute genauso aktuell wie zu Zeiten ihrer Erfindung. Sie ermöglicht blinden Menschen den Zugang zu Bildung, bringt ihnen Selbstständigkeit und Unabhängigkeit.   Im Literaturhaus Rostock liest Uwe Boysen mit den Fingern Auszüge aus „Abschied von den Eltern“ von Peter Weiss sowie ausgewählte Kurzgeschichten. Er arbeitete als blinder Richter am Landgericht Bremen bevor er 2011 in Rente ging. 

Eine gemeinsame Veranstaltung von: Blinden- und Sehbehindertenverein Rostock und Literaturhaus Rostock

Uwe Boysen

Dienstag, 20. März 2012, 17.30 Uhr
Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt frei