Programmarchiv Literaturhaus Rostock
15. Juni 2017 | 20:00 Stipendiatenlesung des 3. POETENCAMPS M-V
Ort: Literaturhaus »Uwe Johnson«, Klütz // Gastveranstaltung des Literaturhauses Rostock im Rahmen des Klützer Literatursommers [mehr]
Sie sind jünger als 30 Jahre, kommen aus oder leben in Mecklenburg-Vorpommern – und sie sind AutorInnen oder auf dem Weg dorthin: Josephine Exner, Slata Roschal, Anne Martin und Theresa Steigleder (alle vier: Greifswald), Peter Neumann (Neubrandenburg) und Peter Thiers (Rostock) haben sich für das 3. POETENCAMP Mecklenburg-Vorpommern qualifiziert.Vom 11. bis zum 16. Juni arbeiten sie als StipendiatInnen in Boltenhagen an ihren eigenen Texten und einer gemeinsamen literarischen Produktion. Im Zentrum steht außer dem Schreiben selbst auch der Austausch miteinander und mit den beiden Dozenten Dr. Wolfgang Gabler und Bertram Reinecke, die neben konkretem Feedback auch Auskunft über den literarischen Betrieb geben.
Das Finale des 3. POETENCAMPS M-V ist die öffentliche Lesung: Die sechs jungen AutorInnen präsentieren im Rahmen des Klützer Literatursommers ihre Texte im Literaturhaus »Uwe Johnson«.
Ort: Literaturhaus »Uwe Johnson«,Im Thurow 14, 23948 Klütz
Moderation: Dr. Wolfgang Gabler und Bertram Reinecke
Eintritt frei
Das POETENCAMP M-V wird gefördert durch das Nachwuchskünstlerprogramm des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern.
08. Juni 2017 | 20:00 Zeruya Shalev & Annika Reich: »FRAGILE -Europäische Korrespondenzen«
Lesung & Gespräch im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Rostock // Lesung der übersetzten Briefe von Zeruya Shalev: Juschka Spitzer // Moderation: Ulrika Rinke[mehr]
»Wenn ich daran denke, dass Du in einem Land lebst, in dem man nicht sicher ist, dann frage ich mich, wie Du das aushältst, wie man das aushalten kann.«Annika Reich an Zeruya Shalev
»Ich glaube fest an die weibliche Kraft. Im letzten Sommer schloss ich mich einer Organisation an, die sich ›Frauen machen Frieden‹ nennt, die sich bemüht, das Verbindende zwischen uns und den Palästinensern herauszufinden.«
Zeruya Shalev an Annika Reich
Zeruya Shalev und Annika Reich beginnen einen Briefwechsel, ohne sich zu kennen. Doch die Autorinnen sind sich über die große Distanz so nah, dass Zeruya Shalev in einem Brief von Annika Reich ihre eigenen Worte zu erkennen glaubt.
Zur Sprache kommt das eigene Schreiben, aber auch die Gesellschaft, in der die beiden leben. Wie meistert man Krisen, wie hält man die Hoffnung auf eine bessere Welt aufrecht? Und wie lebt man in einem Land, das sich im Ausnahmezustand befindet?
Dieser Briefwechsel im Rahmen des Projekts »FRAGILE – Europäische Korrespondenzen« erlaubt einen intimen Blick nach Israel und einen neuen Blick auf Europa und das Land, in dem wir leben.
FRAGILE ist ein Projekt des Netzwerks der Literaturhäuser mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung und des Senders ARTE. Alle Briefe und mehr Informationen unter www.fragile-europe.net
Zeruya Shalev, 1959 in einem Kibbuz am See Genezareth geboren, gehört zu den bedeutendsten Erzählerinnen unserer Zeit. Sie studierte Bibelwissenschaften und lebt mit ihrer Familie in Jerusalem. Ihre vielfach ausgezeichnete Trilogie über die moderne Liebe – »Liebesleben«, »Mann und Frau«, »Späte Familie« – wurde in über zwanzig Sprachen übertragen.
Annika Reich, geboren 1973, lebt mit ihren beiden Kindern in Berlin. Sie ist Schriftstellerin, Essayistin, Dozentin und Aktivistin. Mit anderen Autorinnen betreibt sie die ZEIT-Online Kolumne »10nach8« und ist Mit-Initiatorin von »Wir machen das«, einem Aktionsbündnis für Geflüchtete, das von 100 Frauen gegründet wurde. Zuletzt erschienen ihr Roman »Die Nächte auf ihrer Seite« (2015) und 2016 ihr Kinderbuchdebüt »LOTTO macht was sie will«.
Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Jüdischen Gemeinde Rostock im Rahmen der 2. Jüdischen Kulturtage in Rostock.
Abendkasse: 8,- € / 5,- € erm.
Vorverkauf: 5,- € zzgl. Gebühr im Pressezentrum oder ONLINE.
Ort: Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
03. Juni 2017 | 10:30 »Eine Rose für die Dichter«
Literarischer Gedenkspaziergang mit Dr. Antje Krause // Ort: Neuer Friedhof // Eintritt frei, Spenden willkommen[mehr]
Zum dritten Mal beteiligt sich das Literaturhaus gemeinsam mit der promovierten Historikerin Antje Krause an der bundesweiten Aktion »Eine Rose für die Dichter«. Wir erinnern bei einem Spaziergang über den Neuen Friedhof an Autorinnen und Autoren, deren Gräber sich in Rostock befinden.In diesem Jahr gedenken wir zweier Autoren, deren Schaffen durch ihre Erfahrungen im Ersten bzw. Zweiten Weltkrieg geprägt wurde: Theodor Jakobs (1896-1947) und Johann Wesolek (1907-1968).
Theodor Jakobs zog 1916/18 in den Krieg; seine traumatischen Erlebnisse schlugen sich in Romanen wie »Die letzte Schlacht« (1931) nieder. Johann Wesolek, dessen Eltern im Widerstand gegen das NS-Regime engagiert waren (sie standen der »Roten Kapelle« nahe und wurden in Plötzensee hingerichtet), verarbeitete diese Erfahrungen und die seiner eigenen Zeit im Zuchthaus und im Widerstand in mehreren Büchern.
Mit einem ausführlichen biographischen Steckbrief, Leseproben und je einer Rose würdigen wir diese beiden Schriftstellerpersönlichkeiten und ihre Werke. Alle interessierten Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen (und dürfen auch gern selbst eine Rose mitbringen).
Ort: Neuer Friedhof (Treffpunkt am Eingang), Satower Str. 16, 18059 Rostock
01. Juni 2017 | 20:15 Volker Braun: »Handbibliothek der Unbehausten«
Der große Lyriker, Essayist und Erzähler stellt seinen neuen Gedichtband in Lesung & Gespräch vor - Moderation: Dr. Wolfgang Gabler[mehr]
Das Unbehaustsein des Menschen ist eines der großen Themen von Volker Braun. So heißt es in seinem Gedicht »Das Eigentum« aus dem Jahr 1990: »Da bin ich noch: mein Land geht in den Westen. / KRIEG DEN HÜTTEN FRIEDE DEN PALÄSTEN.« Mit diesem meistzitierten Text nach dem Mauerfall brachte der Dichter das Grundgefühl vieler Ostdeutscher auf den Punkt.In Brauns Lyrik und Prosa vereinen sich die hellsichtige Zeitdiagnose und der Blick auf grundlegende Fragen menschlicher Existenz. Das gilt nicht nur für die Zeit vor dem Mauerfall, als er – überwacht von der Stasi – in der DDR zugleich »Außenseiter und Aushängeschild« war (so Peter Hamm in DIE ZEIT). Es gilt auch für die Zeit danach, in der Volker Braun (wie viele andere) die Hoffnung auf ein anderes Neues begraben musste. Umso stärker richtet sich in der »Handbibliothek der Unbehausten«, einer Sammlung von Gedichten aus den vergangenen zehn Jahren, die Aufmerksamkeit des Dichters auf die Verhältnisse im vereinten Deutschland. Doch in dieser philosophisch-ästhetischen Bilanz auf höchstem Niveau findet auch das eigene Älterwerden seinen Platz. Volker Braun, geboren 1939 in Dresden, lebt in Berlin. Anfang der sechziger Jahre wurde er als Lyriker bekannt, machte sich aber bald auch als Dramatiker, Prosaautor und Essayist einen Namen. Er erhielt zahlreiche bedeutende Literaturpreise, darunter 1998 den Hans-Erich-Nossak-Preis und 2000 den Georg-Büchner-Preis. Zuletzt erschienen bei Suhrkamp die Erzählungen »Die hellen Haufen« (2011, über einen Hungerstreik in einem von Schließung bedrohten Bergwerk), das die Jahre 1990 bis 2008 umfassende Arbeitsbuch »Werktage 2« (2014) und die »Handbibliothek der Unbehausten« (2016).
Eine gemeinsame Veranstaltung des Literaturhauses Rostock und der Universitätsbuchhandlung Hugendubel. Ort: Universitätsbuchhandlung Hugendubel, Kröpeliner Str. 41, 18055 Rostock
Eintritt: 9,- € / 6,- € ermäßigt
Vvk. bei Hugendubel
30. Mai 2017 | 20:00 Max Goldt: »Lippen abwischen und lächeln«
Restkarten an der Abendkasse // Einlass ab 19.30 Uhr[mehr]
Auf einzigartige Weise verbindet Max Goldt höchste literarische Stilistik, satirische Schärfe, Gedankentiefe und Komik. Liebhaber des besonderen Humors können sich davon im jüngst erschienenen Prachtband »Lippen abwischen und lächeln« überzeugen: Er versammelt das Schönste, Komischste und Erstaunlichste, das Max Goldt in den Jahren von 2003 bis 2014 schrieb und vorlas.Überzeugen kann und sollte man sich aber auch in einer Lesung mit Max Goldt, der nicht nur seine Texte, sondern auch die Kunst des Vortrags immer weiter perfektioniert.
Max Goldt, geboren 1958 in Göttingen, lebt in Berlin. Er bildete zusammen mit Gerd Pasemann das Musikduo »Foyer des Arts«, in welchem er eigene Texte deklamierte. Max Goldt hat zusammen mit Katz zehn Comicbände herausgebracht. Er bereist nicht selten den deutschen Sprachraum als Vortragender eigener Texte. 1997 wurde ihm der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor verliehen, 1999 der Richard-Schönfeld-Preis für literarische Satire, 2008 der Kleist-Preis und der Hugo-Ball-Preis und 2016 der Göttinger Elch.
Ort: Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss-Haus, Doberaner Straße 21, 18057 Rostock (großer Saal)
Einlass ab 19.30 Uhr, Veranstaltungsbeginn 20 Uhr
Vorverkauf: 14,- € zzgl. Gebühr (Vorverkaufskontingent ausverkauft - bitte die Abendkasse nutzen)
Abendkasse: 17,- €
Restkarten an der Abendkasse
22. Mai 2017 | 20:00 Preis der Literaturhäuser 2017: Terézia Mora in Lesung & Gespräch
Laudatio und Moderation: Sigrid Löffler[mehr]
Der mit 15.000 Euro dotierte Preis der Literaturhäuser wird mit Unterstützung des Kulturpartners ARTE seit 2002 jährlich an Autorinnen und Autoren vergeben, die mit ihrem Werk und dessen Präsentation ästhetische Maßstäbe setzen. Preisträger waren zuletzt Ulf Stolterfoht, Nicolas Mahler und Judith Schalansky. Das Netzwerk der Literaturhäuser ehrt 2017 die Erzählerin und Übersetzerin Terézia Mora.Die 1971 in Ungarn geborene und heute in Berlin lebende Terézia Mora hat bislang ein Werk vorgelegt, das zum Aufregendsten und stilistisch Verblüffendsten gehört, was die deutschsprachige Gegenwartsliteratur zu bieten hat. In ihren Büchern – von »Seltsame Materie« (1999) über »Alle Tage« (2004) und den mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Roman »Das Ungeheuer« (2013) bis hin zu ihren jüngsten Erzählungen »Die Liebe unter Aliens« (2016) – entwickelt sie unverwechselbare Sprach- und Erzählformen.
Terézia Moras Prosa, die oftmals in die Lebenssphären von Außenseiterfiguren hineintaucht und so die scheinbar eindeutige Bestimmung von »Normalität« hinterfragt, bildet auf unterschwellige Weise ab, was unsere Gesellschaft insgeheim erschüttert. Terézia Mora, die auch als Übersetzerin aus dem Ungarischen, vor allem der Werke Péter Esterházys, hervorgetreten ist, versteht es zudem, ihre Prosa auf beeindruckende, lange nachhallende Weise vorzutragen. Abende mit ihr schenken ihren Zuhörern unvergessliche Erfahrungen.
Die Laudatio auf die Preisträgerin Terézia Mora hält die Literaturkritikerin und Publizistin Sigrid Löffler. Einem breiten Publikum ist Sigrid Löffler, die auch durch den Abend führen wird, u.a. durch ihre zwölf Jahre währende Teilnahme am Literarischen Quartett mit Marcel Reich-Ranicki bekannt. Sie gründete die Monatszeitschrift Literaturen, deren Chefredakteurin sie bis 2008 war, und arbeitet als Gastdozentin an amerikanischen, deutschen und österreichischen Universitäten sowie als Literaturkritikerin für deutsche und österreichische Medien.
Eintritt: 8,- € / 5,- € erm.
Vvk. in der anderen buchhandlung (Wismarche Str. 6/7), 18057 Rostock,
bzw. im Pressezentrum (Neuer Markt 3, 18055 Rostock) oder ONLINE.
Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
16. Mai 2017 | 20:00 Alina Herbing: »Niemand ist bei den Kälbern«
Eine »Anti-Idylle« aus Mecklenburg // Lesung & Gespräch[mehr]
Hochsommer in Schattin, Gemeinde Nordwestmecklenburg. Christin ist gerade auf den Bauernhof ihres langjährigen Freundes Jan gezogen. Die Aufbruchstimmung der Nachwendejahre, die ihre Kindheit prägte, ist längst dahin, doch für Jan ist der väterliche Betrieb trotz sinkender Milchpreise noch immer das Wichtigste im Leben.Christin hingegen will nur weg. Sie träumt von der Großstadt und einem Job im Büro. Aber wo soll sie hin ohne Ausbildung? Es bleiben die immer gleichen Dorffeste, die immer gleichen Freunde, der arbeitslose Vater und der Kirschlikör aus dem Konsum. Bis Klaus auftaucht, Windkrafttechniker aus Hamburg: In ihm sieht Christin einen Ausweg aus ihrem bisherigen Leben …
Alina Herbing, geboren in Lübeck, ist in Mecklenburg aufgewachsen und hat Kreatives Schreiben in Hildesheim studiert. Ihr literarisches Debüt ist eine ehrliche, unromantische Milieustudie über das Landleben und eine gescheiterte Wende-Generation. »Niemand ist bei den Kälbern«: ein Roman über Grenzen und Grenzüberschreitungen, über Landflucht und prekäre Umfelder, über das Leben zwischen Ost und West, gestern und heute, Existenzangst und die Sehnsucht nach Freiheit. Alina Herbing war 2016 Stipendiatin der Hansestadt Rostock.
Eintritt: 7,- € / erm. 5,- €Nutzen Sie auch den günstigen Vorverkauf in der anderen buchhandlung (Wismarsche Str. 6/7), im Pressezentrum (Neuer Markt 3) oder ONLINE! Ort: Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock