Programmarchiv Literaturhaus Rostock
18. September 2022 | 15:00 Schreiben im Rostocker Exil - Erinnerungen an Omar Saavedra Santis (1944-2021)
Gedenkveranstaltung | Moderation: Emily Grunert[mehr]
1974 gründeten Exilchilenen in Rostock das „Teatro Lautaro“ als eigenständiges Ensemble am Volkstheater. Ein Mitglied des Exiltheaters war auch Omar Saavedra Santis. Der chilenische Autor wurde 1944 in Valparaíso geboren und arbeitete in seiner Heimatstadt bis zum September 1973 als Journalist. Nach dem Militärputsch 1973 emigrierte er letztendlich nach Rostock und schloss sich hier 1975 dem „Teatro Lautaro“ am Volkstheater an. Fast 20 Jahre wurde Rostock und das Theater seine Heimat, wo er auch „ernsthaft mit der Schriftstellerei“ angefangen hat wie er in einem Interview sagte. „Wir kannten uns im TEATRO LAUTARO alle, wir hatten in Santiago Schauspiel studiert und haben dann in der DDR dieses Theater neu gegründet. Wir haben am Volkstheater mehrere Jahre als festes Ensemble gespielt“, beschreibt Omar Saavedra die ersten Jahre. In der DDR erschienen seine Kurzgeschichten in Anthologien und Zeitschriften, drei Theaterstücke, ein Erzählband sowie vier Romane. Daneben schrieb Saavedra Santis auch einige Hörspiele und Drehbücher. Allerdings teilte er das Leid so vieler Exil-Autor:innen – sein Werk wurde zwar veröffentlicht und gelesen, jedoch nur in Übersetzung und nicht (oder nur selten) in seiner Muttersprache. Mit seinen Texten, die oftmals das Fremdsein in der Emigration thematisierten, widmete er sich der Solidarität für Chile aus dem Exil. Saavedra Santis wurde mehrfach für sein literarisches Schaffen ausgezeichnet. Im Dezember 2021 verstarb er in Valparaíso. Dieser Nachmittag ist eine Einladung zum Wieder- und Neuentdecken des Autors und des Menschen Omar Saavedra Santis und der Arbeit des TEATRO LAUTARO. Im Gespräch mit Alejandro Quintana, langjährigem Freund und Wegbegleiter, und weiteren Zeitzeugen soll das Leben und Werk des 2021 verstorbenen Autors Omar Saavedra Santis gedacht werden. Seine Zeit in Rostock am Volkstheater Rostock als auch sein literarisches Schaffen sollen dabei in den Fokus gerückt werden. Das Gespräch wird begleitet mit Lesungen sowie mit authentischem Bild- und Filmmaterial. Eintritt frei Ort: Ateliertheater (Volkstheater Rostock), Doberaner Str. 135, 18057 Rostock auch im Livestream (& Mediathek) unter literaturhaus-rostock.de und auf unserem YouTube-Kanal Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Volkstheater Rostock.17. September 2022 | 10:30 Auf den Spuren der Familie Mann
Literarischer Spaziergang mit dem Fotografen und Archivar Gerhard Weber[mehr]
Gerhard Weber sucht und findet die Geschichte(n) unserer Stadt in Archiven, Antiquariaten und in Gesprächen mit Zeitzeugen. Zuletzt veröffentlichte er den großartigen Text-Bild-Band „Kempowskis Rostock“. Doch auch die Schriftstellerfamilie Mann hinterließ einige Zeugnisse in der Hansestadt. In den Archiven ist belegt, dass der Urururgroßvater von Heinrich und Thomas Mann, Siegmund Mann (1687-1772), im Jahr 1711 nach Rostock zog. Noch heute erzählen die von der Familie Mann gestifteten Kirchenfenster in St. Marien von einer einflussreichen Kaufmannsfamilie. Wandeln Sie auf den Spuren der Familie Mann, hören Sie interessante Anekdoten und allerhand Wissenswertes zur Stadtgeschichte, Architektur und Literatur in Rostock! Treffpunkt: Kuhtor, Hinter der Mauer 2 Dauer: ca. 2 Stunden Teilnahmegebühr: 7,50 € (inkl. Eintritt in die Marienkirche)14. September 2022 | 16:30 Zoom-Vorlesestunde: Ralf Schriever liest aus »Zumpelchen« von Waltraud Adler
Digitale Vorlesestunde für Kinder und Familien | ab 4 Jahren[mehr]
Zumpelchen ist ein Mäusejunge, dem statt eines grauen, glatten Fells lauter rote, wuschelige Haare wachsen. Damit fällt er natürlich auf. Und Pias Mutti sagt: „Wer solche roten Haare hat, wird nie eine richtige Maus!“ Kater Scharfauge aber hat das besondere Mäuslein gern. Er schenkt ihm sogar seinen Käse. Trotzdem will Zumpelchen nur eins: „… aussehen, wie eine ganz normale graue Maus!“, und lässt sich seine roten Haare abschneiden. Aber was, wenn ihn der Kater nun nicht mehr erkennt? Zugangsvoraussetzungen: Die Veranstaltung findet per Zoom statt. Interessierte können sich anmelden bei Virginie Vökler, reservierung@literaturhaus-rostock.de. Sie erhalten dann den Zugangslink. Veranstalter: Literaturhaus Rostock, Doberaner Straße 21, 18057 Rostock Eintritt: frei13. September 2022 | 19:30 FAMILIENBANDE #1: Mütter, Töchter: Lana Lux: »Jägerin und Sammlerin« und Daniela Dröscher: »Lügen über meine Mutter«
Lesung & Gespräch | Moderation: Ulrika Rinke (Literaturhaus Rostock) | auch im Livestream (& 14 Tage in der Mediathek) auf www.twitch.tv/lithausrostock[mehr]
Mütter geben ihren Töchtern vieles mit, gewollt und ungewollt. Nicht jedes Geschenk macht stark für das Leben, oft genug tragen Töchter die Geschichte ihrer Mutter im eigenen Körper. In ihren Romanen zeichnen Lana Lux und Daniela Dröscher nahezu entgegengesetzte Mutterfiguren und erkunden, was auf diesen Frauen lastete. Die Töchter erzählen ihre Wahrheiten, ihr Leid als Heranwachsende, ihre kindliche Sicht auf die Dinge ebenso wie die erwachsene. Doch auch die Mütter kommen zu Wort. All diese Geschichten von Schmerz, von materiellem und familiärem Druck, von geradezu körperlichem Hunger nach Liebe und Anerkennung sind glücklicherweise auch Geschichten von Emanzipation und Selbstbehauptung, von Klasse und Kampf. Dieser Abend ist eine Einladung, ins Gespräch zu kommen über die Bedingungen von Familie, über den Niederschlag seelischen Erlebens im Körper und über das Ausbrechen aus Mustern und Normen. Lana Lux, geboren 1986 in Dnipropetrowsk/Ukraine, wanderte im Alter von zehn Jahren mit ihren Eltern als Kontingentflüchtling nach Deutschland aus. Sie machte Abitur und studierte zunächst Ernährungswissenschaften in Mönchengladbach. Später absolvierte sie eine Schauspielausbildung am Michael Tschechow Studio in Berlin. Seit 2010 lebt und arbeitet sie als Schauspielerin und Autorin in Berlin. 2017 erschien ihr vielbeachtetes Debüt »Kukolka«, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde, 2020 ihr Roman »Jägerin und Sammlerin«. Daniela Dröscher, Jahrgang 1977, aufgewachsen in Rheinland-Pfalz, lebt in Berlin. Sie schreibt Prosa, Essays und Theatertexte. Studium der Germanistik, Philosophie und Anglistik in Trier und London, Promotion im Fach Medienwissenschaft an der Universität Potsdam sowie ein Diplom in »Szenischem Schreiben« an der Universität Graz. Ihr Romandebüt »Die Lichter des George Psalmanazar« erschien 2009 im Berlin Verlag, es folgten der Erzählband »Gloria« und der Roman »Pola« sowie das Memoir »Zeige deine Klasse. Die Geschichte meiner sozialen Herkunft« bei Hoffmann & Campe. Sie wurde u.a. mit dem Anna-Seghers-Preis, dem Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds sowie dem Robert-Gernhardt-Preis (2017) ausgezeichnet. Seit Herbst 2018 ist sie Ministerin im Ministerium für Mitgefühl. Eintritt: Vvk. 7 € zzgl. Gebühr bei mvticket.de/im Pressezentrum | AK: 10 €, erm. 7 € (Mitglieder des Literaturhaus Rostock e.V.; Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Rostock, Mitglieder des Frauenkulturvereins Die Beginen, Warnowpass-Inhaber:innen, Schüler:innen) | Für Studierende gilt das Kulturticket des AStA. (E-Mail-Anmeldung für Studierende und Ermäßigungsberechtigte: reservierung@literaturhaus-rostock.de) Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock auch im Livestream (& 14 Tagein der Mediathek) auf www.twitch.tv/lithausrostock Eine Kooperationsveranstaltung mit der Jüdischen Gemeinde Rostock und dem Frauenkulturverein Die Beginen e.V.09. September 2022 | 19:30 LEBEN & TOD #1: Christine Koschmieder: »Dry«
Lesung & Gespräch | Moderation: Dr. phil. Stephan Lesker | Livestream (& 14 Tage Mediathek): www.twitch.tv/lithausrostock[mehr]
Dry handelt vom Trinken und wie es ein Leben bestimmt. Und es handelt vom Aufhören. Dass sich eine Frau aus der Abhängigkeit ins Schreiben begibt. Klar tritt sie eine Reise in die Kindheit, zum früh verstorbenen Mann, zu den eigenen Rollen als Mutter, Geliebte, Tochter an. Christine Koschmieder scheint immer alles geschafft zu haben: Sie hat den Tod ihres Mannes verarbeitet, drei Kinder großgezogen, Karriere im Kulturbetrieb gemacht. Heimlich geholfen hat ihr dabei der Alkohol. Doch mit Ende 40 weiß sie nicht mehr weiter und liefert sich in eine Suchtklinik ein. Dort begibt sie sich auf Spurensuche. Ist der Krebstod ihres Mannes wirklich der Grund für ihre Abhängigkeit, oder liegen die Wurzeln nicht viel tiefer? Christine Koschmieder hat einen mutigen autofiktionalen Roman geschrieben, der unter die Haut geht. Radikal ehrlich und mit literarischer Meisterschaft erzählt sie von sich und von uns. Dieses Buch ist eine Mutprobe. Christine Koschmieder wurde 1972 in Heidelberg geboren und lebt seit 1993 in Leipzig. Sie arbeitet als Autorin, Übersetzerin und Literaturagentin. Ihr Debütroman Schweinesystem (2014) war für den aspekte-Literaturpreis nominiert. Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Straße 21, 18057 Rostock Beginn: 19:30 Uhr (Einlass ab 19 Uhr) auch im Livestream: www.twitch.tv/lithausrostock Eintritt: Eintritt: Vvk. 7 € zzgl. Gebühr bei mvticket.de/im Pressezentrum | AK: 10 €, erm. 7 € (Mitglieder des Literaturhaus Rostock e.V., Warnowpass-Inhaber:innen, Schüler:innen) | Für Studierende gilt das Kulturticket des AStA. (E-Mail-Anmeldung für Studierende und Ermäßigungsberechtigte: reservierung@literaturhaus-rostock.de) Eine Kooperation mit dem Rostocker Frauenkulturverein Die Beginen.07. September 2022 | 16:30 Zoom-Vorlesestunde: Inga Faust liest aus "Roberta und Henry" von Jory John (Text) & Lane Smith (Illustrationen) und aus "Das schönste Ei der Welt" von Helme Heine
Digitale Vorlesestunde für Kinder und Familien | ab 3 Jahren[mehr]
"Roberta und Henry" von Jory John (Text) & Lane Smith (Illustrationen) Giraffe Roberta ist unglücklich. Ihr Hals macht sie fertig. Er ist zu lang, zu biegsam, zu scheckig … Sie wünscht sich einen ganz normalen Hals und versucht alles, um von ihrem Problem abzulenken. Eine humorvolle Geschichte über eine Giraffe, die am Ende erkennt, welche Vorteile so ein langer Hals haben kann. Denn nicht zuletzt beschert er ihr eine wunderbare Freundschaft. Großartig übersetzt von Andreas Steinhöfel. und "Das schönste Ei der Welt" von Helme Heine Jedes der Hühner will das Schönste sein! Und weil sie sich absolut nicht einigen können, ruft der König einen Wettstreit aus: Welches Huhn legt das schönste Ei? Alle drei geben sich große Mühe, jedes Ei ist etwas ganz Besonderes. Nun der steht der König vor einer Herausforderung … ob er eine weise Entscheidung trifft, die keinen Neid hervorruft? Zugangsvoraussetzungen: Die Veranstaltung findet per Zoom statt. Interessierte können sich anmelden bei Virginie Vökler, reservierung@literaturhaus-rostock.de. Sie erhalten dann den Zugangslink. Veranstalter: Literaturhaus Rostock, Doberaner Straße 21, 18057 Rostock Eintritt: frei04. September 2022 | 10:00 „Der Reggaehase Boooo und das Feuer der Wut" (Teil 4) - Puppentheater ECKstein
Musikalisches Puppentheater für Familien mit Kindern ab 3 Jahren[mehr]
»Feuer, Feuer, Feuer« ― es brennt im Reggaewald! Die elefantastische Feuerwehr muss ausrücken, um die Flammen zu löschen. Doch dann stellt sich heraus, dass ein kleiner Drache der Brandstifter war, der immer aus Versehen Feuer spuckt, wenn er wütend ist. Der will das gar nicht. Werden der Reggaehase Boooo und seine Freunde einen Weg finden, den Drachen zu besänftigen und den Reggaewald zu retten? Seit 2010 präsentiert sich das mobile Puppentheater von Diplompuppenspieler Raimund Jurack einem breiten Publikum als ECKstein. Es spielen Isa Hupe, Raimund Jurack und Steffen Petzold. Eintritt: frei für Kinder unter 6 Jahren, 8 € Erwachsene, 4 € Kinder ab 6 Jahren Ort: Zelt des Circus Fantasia (Kulturhafen Rostock), Warnowufer 55, 18057 Rostock Um Anmeldung unter reservierung@literaturhaus-rostock.de wird gebeten. Die Veranstaltung findet in Kooperation statt mit: Kulturhafen Rostock, Circus Fantasia, M.A.U. Club Rostock, Compagnie de Comédie - BÜHNE 602.