Programmarchiv Literaturhaus Rostock
14. Juni 2023 | 20:00 MEUTERLAND: Ahne: »Wie ich einmal lebte« & Musik von Bernadette La Hengst
Lesung, Gespräch & Musik in der Reihe »Meuterland« im Rahmen von »Zu mir oder zu dir?« | Moderation: Emily Grunert[mehr]
Ahne: »Wie ich einmal lebte« Dass Ahne noch lebt, ist gut. Sonst gäbe es dieses Buch nicht. Dass er noch lebt, ist nicht selbstverständlich. Und das Leben an sich auch nicht. Schließlich lebt er fast von Geburt an in zwei Welten gleichzeitig. In Ostberlin und auf einem Kontinent, der nach ihm benannt ist, weil er ihn entdeckt hat. Sein Vater verlässt die Familie, und Ahne fühlt sich plötzlich wie ein Erwachsener. Dabei will sich sein Körper so gar nicht entwickeln. Als er den Höhepunkt seiner geistigen Leistungsfähigkeit erreicht, ist Ahne 14 Jahre alt, schwul und fürs Leben untauglich. Glaubt er jedenfalls. Aber es geht doch irgendwie weiter. Mit Lehre und Armeezeit, Punk und Pogo, Skiflug-WM und der Abschaffung des Kapitalismus. Und das mit der Liebe könnte man ja auch noch wagen. Zum Sterben ist es nämlich nie zu spät. Nun hat Ahne das alles auch noch aufgeschrieben, lückenlos und unverfälscht, fast jedenfalls, und wundert sich, dass er es bis heute geschafft hat. Ein autobiografischer Roman über das Aufwachsen in der DDR, die Kraft imaginärer Gegenwelten und das holprige Dasein, das schon auch ein bisschen Spaß macht. Ahne, 1968 in Berlin-Buch geboren, ist gelernter Offset-Drucker. Die Wende war für ihn ein Glücksfall: Er wurde arbeitslos und Hausbesetzer. Ahne war etliche Jahre bei den Surfpoeten aktiv und liest jeden Sonntag bei der Berliner Reformbühne Heim & Welt. Insgesamt sind von ihm vier Bände seiner »Zwiegespräche mit Gott«, fünf Bücher mit Kurzgeschichten sowie ein Lyrikband erschienen. Ahne ist einer der bekanntesten Lesebühnenautoren der Welt. Musik von Bernadette La Hengst: Bei ihren Konzerten zeigt Bernadette La Hengst so ziemlich alles, was es braucht, um die Welt mit Melodien zu retten: Von swingenden Popsongs über ausgeflippten Krautrock-Chansons hin zu Arab-Pop und Lovers Soul. Von Funk, Folk bis zu Rap und Elektro-Dub. Bernadette La Hengst vereint überzeugend Standpunkt und Revolte. Bernadette La Hengst, geboren 1967 in Bad Salzuflen, ist Songschreiberin, Multi-Instrumentalistin und Theatermacherin. Mit ihrer Hamburger Beat-Punk-Girlband »Die Braut haut ins Auge« rockte sie durch die 90er, seit 2000 ist sie solo unterwegs, das 6. Solo Album der Agitations-Chanteuse »Wir sind die Vielen« erschien im März 2019 bei Trikont. Seit 2004 realisierte sie unzählige partizipative Theaterprojekte und Hörspiele und als bedingungslose Chorleiterin leitete sie viele Chöre in performativen Stadt- und Dorfprojekten. Sie lebt in Berlin. Karten: 5 € an der Abendkasse / Studierende der Universität Rostock & der HMT erhalten mit dem Kulturticket freien Eintritt. Kombiticket für alle Veranstaltungen der Reihe »Zu mir oder zu dir?«: 20 € an der Abendkasse Ort: JAZ, Lindenstraße 3 b, 18055 Rostock In Kooperation mit JAZ e.V., Meuterland und NEUSTART Kultur/Literaturfonds. Einmal quer durch die Stadt – alle Termine & Orte:- 14.06. | 20 Uhr | JAZ (Lindenstr. 3b) | MEUTERLAND: Ahne & Bernadette La Hengst (Buch »Wie ich einmal lebte« & Musik)
- 19.06. | 19:30 Uhr | Literaturhaus | Wilfried N'Sondé: »Frau des Himmels und der Stürme« (Lesung & Gespräch)
- 20.06. | 19:30 Uhr | UNFUG (Waldemarstr. 14 b) | Verena Keßler : »Eva« & Caroline Schmitt: »Liebewesen« (Lesung & Gespräch)
- 22.06. | 19:30 Uhr | Freigarten (Doberaner Str. 21) | Paul Brodowsky: »Väter« & Christian Dittloff: »Prägung« (Lesung & Gespräch)
- 26.06. | 19:30 Uhr | Studio36 (Barnstorfer Weg 36) | Olivia Kuderewski: »Haha Heartbreak« (Lesung & Gespräch)
- 27.06. | 18:30 Uhr | Waldenberger (Waldemarstr. 52) | Lukas Meschik: »Die Würde der Empörten« & Gitarre (Lesung & Musik)
09. Juni 2023 | 19:30 Sarah Bosetti: »Wer Angst hat, soll zuhause bleiben! Poesie gegen Populismus«
Lesung & Gespräch[mehr]
»Also wenn die Kacke irgendwann zusammenbricht ... an Sarah Bosetti lag’s nicht.« Marc-Uwe Kling Die größte Gefahr für die Menschheit? Für Sarah Bosetti nicht Klima, Krieg und Katastrophen, sondern: Populismus. Mausgerutscht? Klima-Terrorismus? Desinfektionsmittel gegen Corona? Geburtstagsparty für 69 Abschiebungen? Das ist das Niveau, auf dem die Mächtigen dieser Welt über die wichtigen politischen Fragen unserer Zeit sprechen. Dabei wären fast alle Krisen zu meistern, wenn wir ihnen mit ehrlicher Vernunft begegnen würden – was wir mit beeindruckender Konsequenz nicht tun. Sarah Bosetti nimmt sich im Kampf gegen Fake News, Diskriminierung und Diskursverschiebung einige der schönsten, schlimmsten oder absurdesten populistischen Aussagen bekannter Persönlichkeiten vor – von Scholz bis Putin – und beantwortet sie mit Gedichten. Sarah Bosetti (* 1984) wurde für ihre wöchentliche Satiresendung »Bosetti will reden!« (ZDF) 2022 für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Zuvor wurde sie bereits u.a. mit dem Dieter-Hildebrandt-Preis und dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. Sie moderiert den extra3-Podcast »Bosettis Woche« (NDR), in dem sie mit prominenten Gästen das politische Geschehen bespricht, tourt mit ihrem Live-Programm durch den deutschsprachigen Raum und ist Kolumnistin bei WDR2 und radioeins (RBB) Ort: Volkstheater Rostock (Großer Saal), Doberaner Str. 135, 18057 Rostock Eintritt: 25 € (Vvk. im Volkstheater Rostock) Kooperation mit dem Literaturhaus Rostock, dem Landesfrauenrat M-V und dem Volkstheater Rostock.07. Juni 2023 | 19:30 Alexandra Zykunov: »Wir sind doch alle längst gleichberechtigt! 25 Bullshitsätze und wie wir sie endlich zerlegen«
Lesung & Publikumsgespräch[mehr]
»Wenn das Patriarchat kommt, dann sagt es nicht ›Achtung, ich werde dich unterdrücken‹, sondern es sagt: ›Toll, wie viel dein Mann dir zu Hause hilft.« Lara FritzscheBullshitsätze wie »Viele Frauen wollen doch gar keine Karriere machen.« oder »Vermisst du dein Kind nicht, wenn du alleine wegfährst?« bekommen wir von unseren Freundinnen zu hören oder von engsten Familienmitgliedern, bis wir ihnen glauben. Dieses Buch ist die ultimative Anleitung zum Parieren solcher Sätze. Messerscharf analysiert Alexandra Zykunov die Ungerechtigkeiten, Unwahrheiten und Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern und liefert Argumente für die nächste Familienfeier/Spielplatzrunde/Beziehungsdiskussion. Alexandra Zykunov (* 1985) ist Co-Redaktionsleiterin des Magazins Brigitte BE GREEN, Head of Content Innovation bei der BRIGITTE und Redakteurin für feministische und gesellschaftliche Themen. Ihre Texte über die Unsichtbarkeit von Frauen- und Familienthemen in der Politik gehen regelmäßig viral. Sie lebt mit ihrem Partner und zwei Kindern in Hamburg. Eintritt frei Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Eine Veranstaltung* des Landesfrauenrats M-V in Kooperation mit dem Literaturhaus Rostock. *Die Veranstaltung wird gefördert vom Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz M-V.
06. Juni 2023 | 19:00 »terrain vague« mit Steffen Dürre und Tom Reimer
Lesebühne[mehr]
Die Freiluft-Lesebühne terrain vague begibt sich auf freie Flächen in und um Rostock. Autor:innen aus Rostock und Mecklenburg-Vorpommern tragen in einem etwa 1-stündigen Programm Kurzgeschichten, Lyrik und Prosaausschnitte vor. Das Publikum macht es sich auf selbst mitgebrachten Decken bequem. Das Setting ist stets mehr oder weniger gleich, die Atmosphäre von Ort zu Ort anders. Parallel zur Lesung entsteht ein frei-aus-der-luft-text im Stil eines Cadavre Exquis: Alle dürfen mitschreiben und kleine Textstücke anfügen, ohne zu wissen, was in den vorhergehenden Abschnitten steht. Am Ende wird der frei-aus-der-luft-text in seiner Gänze enthüllt und vorgelesen. Eintritt frei Ort: Grünfläche vor der FRIEDA 23 (Rostock) Instagram: terrainvague.freilufttexteWebseite: https://www.everestgirard.de/terrainvague.html
Kontakt: terrainvague (at) gmx(dot)de „terrain vague“ ist eine unabhängige Lesereihe in Kooperation mit dem Literaturhaus Rostock.
03. Juni 2023 | 18:00 Zeitgleich
15 Autorinnen und Autoren aus Mecklenburg-Vorpommern lesen in Rostock, Neubrandenburg und Greifswald[mehr]
Am 3. Juni 2023 stellen sich insgesamt 15 Autorinnen und Autoren aus Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen eines großen Lese-Events vor: Jeweils fünf Schreibende präsentieren an drei verschiedenen Orten aktuelle Werke. „Zeitgleich“, so der Titel der Veranstaltung, findet als große Parallel-Lesung in Rostock, Greifswald und Neubrandenburg jeweils zwischen 18 und 20 Uhr statt. Diese Parallel-Lesung ist Ergebnis einer zehnmonatigen Kooperation, zu der der Literaturrat MV eingeladen hatte. Fünfzehn Autorinnen und Autoren aus MV haben zusammen gearbeitet, voneinander gelernt und miteinander gelesen. Am 3. Juni lassen sie nun tief in ihr Schaffen blicken. „Zeitgleich an drei Orten in Mecklenburg und Vorpommern lesen und reden sie über ihre aktuellen Projekte und Veröffentlichungen: über neue Blicke auf die eigene DDR-Vergangenheit, neue Gesellschaftsrollen und einem neuen Umgang mit Historie und Wirklichkeit“, sagt Christian Taszarek, Autor und Organisator der Veranstaltungsreihe. Der Titel »Zeitgleich« bezieht sich auch auf die unterschiedlichen Schreibstile und Genres, in denen die Autorinnen und Autoren auf ganz verschiedene Weise, aber zur gleichen Zeit arbeiten und damit die Vielfalt der literarischen Szene in Mecklenburg-Vorpommern widerspiegeln. So entstehen Lyrik oder Prosa, realistisches Erzählen oder Fantasy. Von Literaturpreisträgern wie Tobias Reußwig über etablierte feministische Erzählerinnen wie Gitta Martens oder Marion Skepenat, den versierten Lesebühnen-Autor David Lorenz bis hin zu neuen Stimmen wie die von Thomas Niedzwetzki oder Svenja Knipphals – sie alle schreiben die literarische Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns fort. Eintritt frei Uhrzeit: 18 bis 20 Uhr Orte: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Es lesen:- Daniela Albrecht
- Hauke Käding
- Katrin Laskowski
- Ann Louise Preuß
- Marion Skepenat
- Birgitt Flögel
- Viola Kühn
- Gitta Martens
- Thomas Niedzwetzki
- Geneviève Susemihl
- Sandra Pixberg
- Svenja Knipphals
- David Lorenz
- Tobias Reußwig
- Ulrike Sebert
01. Juni 2023 | 19:30 NDR Kultur Der Norden liest: Kerstin Preiwuß: »Heute ist mitten in der Nacht«
Lesung & Gespräch | Moderation: Alexander Solloch (NDR Kultur)[mehr]
2020: Die Welt ist im Ausnahmezustand, der Alltag von Verunsicherung und Rückzug gekennzeichnet. Kerstin Preiwuß wird im Angesicht der allgemeinen Angst rund um das neue Virus klar, dass sie vielleicht schon immer so gelebt hat – abseits einer gesicherten Normalität. »Ich bin wohl schon so auf die Welt gekommen, so ohne Vertrauen. (…) Dagegen hilft, wenig zu erwarten, dann geht einem auch nichts mehr nahe«, schreibt sie in ihrem von der Presse hymnisch gefeierten neuen Buch »Heute ist mitten in der Nacht« (Berlin Verlag, 2023). Mit literarischem Sicherheitsabstand und doch nah und präzise erzählt Kerstin Preiwuß von den Erschütterungen ihres Lebens und ihren Prägungen – als vom abwesenden Vater ungewolltes Kind, als Kleinkind auf der Intensivstation, als junge Frau, die ihren Ziehvater verliert, als Mutter, die ständig einen Unfall herannahen sieht. Sie erzählt vom In-sich-verschlossen-Sein, Getroffenwerden und vom Davonkommen. Von scheinbarer Ruhe, hinter der sich ein Ausnahmezustand verbirgt, der nicht enden will, und von der Frage, wie sich in diesem Zustand leben lässt. Wie nebenbei hält Kerstin Preiwuß auch fest, was den Alltag der ersten Wochen im Lockdown prägte für eine Familie mit Kindern und für ihre Arbeit als Autorin. Doch ist dies nur ein Bruchteil dessen, was dieses umwerfende Buch ausmacht. Wer mit Kafka in der Literatur die Axt sucht »für das gefrorene Meer in uns«, findet sie in diesem beeindruckenden Text einer der wichtigsten deutschsprachigen Autorinnen der Gegenwart. Kerstin Preiwuß, geboren 1980 in Lübz, aufgewachsen in Rostock, ist Lyrikerin, Romanautorin und Essayistin. Seit 2021 hat sie den Lehrstuhl für Literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut Leipzig inne. Für ihre Arbeiten wurde sie vielfach ausgezeichnet. Kerstin Preiwuß ist seit 2021 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und lebt mit ihrer Familie in Leipzig. Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Karten: Vvk.: 7 € zzgl. Gebühr (im Pressezentrum & bei mvticket.de), AK: 10 €/erm. 7 € Freier Eintritt für Studierende der Universität Rostock & der HMT Rostock mit dem Kulturticket Rostock des ASTA (Anmeldung unter reservierung@literaturhaus-rostock.de). Eine Veranstaltung des Literaturhauses Rostock in Kooperation mit dem Sender NDR Kultur.Die Veranstaltung wird für den Hörfunk aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt in der Sendung „Sonntagsstudio“ ausgestrahlt.
31. Mai 2023 | 19:00 RISSE Heft 50 »RUND« mit André Hatting, Carlo Ihde und Carola Weider
Lesung[mehr]
RISSE – Zeitschrift für Literatur in Mecklenburg und Vorpommern wurde im Sommer 1997 gegründet, das erste Heft erschien im Frühjahr 1998. Die RISSE widmet sich seitdem in halbjährlich erscheinenden Heften neuer Literatur aus MV. Eine ehrenamtlich arbeitende Redaktion stellt mit jeder Ausgabe einen weiteren aktuellen Überblick zur Gegenwartsliteratur aus MV mit zuvor unveröffentlichten Texten zusammen und blickt im literaturkritischen Teil mit Essays, Interviews und Rezensionen in verschiedenen Rubriken auf die Literatur im deutschsprachigen Raum.In jedem Heft erscheinen unveröffentlichte Grafiken von Künstler:innen aus MV, jedes Heft wird von einer Lesung begleitet.
Im Mai 2023 erscheint die 50. Ausgabe. Das wird gefeiert: im Literaturhaus Rostock und im Livestream. Weitere Informationen: www.risse-mv.de Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Straße 21, 18057 Rostock Eintritt: frei / Spenden willkommen Livestream/Mediathek: twitch.tv/LitHausRostock Eine Kooperationsveranstaltung von Literaturhaus Rostock und RISSE e.V.