Programmarchiv Literaturhaus Rostock
14. Oktober 2017 | 10:00 Der Reggaehase Boooo und die rosa Monsterkrabbe
Für Kinder ab 4 Jahren: Das Reggaehasen-Puppenspiel geht in die zweite Runde![mehr]
Boooo ist schon zum zweiten Mal bei uns zu Gast, und wieder hat er ein spannendes Abenteuer zu bestehen: Eine riesige Monsterkrabbe bedroht den Reggaewald. Die Gerüchte kochen hoch, Angst macht sich breit. Der König und seine Minister wollen sie aufhalten: mit einer Mauer um den Reggaewald? Mit Gift? Oder mit einer Riesenkanone? Aber Boooo findet, man sollte die Krabbe erstmal kennenlernen, und er verlässt mit dem mystischen Skavogel den Reggaewald, um sie zu treffen. Kann Boooo den Reggaewald retten? Boooos Abenteuer sind bereits in drei Büchern bei Voland & Quist erschienen. Erfinder des peacigen Hasen ist die Band Yellow Umbrella, die 1994 in Dresden gegründet wurde. Ihr Musikstil mischt Reggae und Ska mit Einflüssen aus Klezmer, arabischer Musik und anderen Stilrichtungen. Ihre Musik (vom Band) begleitet das Puppentheater, das zwei Puppenspieler live aufführen. Veranstaltungsort:Literaturhaus Rostock
Doberaner Str. 21
18057 Rostock Eintritt:
Kinder unter 6 Jahren frei
Kinder über 6 Jahren 3,-Euro
Erwachsene 6,- Euro
08. Oktober 2017 | 13:00 Hilal Sezgin: »Nichtstun ist keine Lösung. Politische Verantwortung in Zeiten des Umbruchs«
Lesung und Gespräch +++ Open Fair Brunch ab 10.30 Uhr[mehr]
Es ist für uns alltäglich geworden: Bilder von Ertrinkenden im Mittelmeer, Aufmärsche von Rechtspopulisten, Billigkleidung aus den Händen unterbezahlter Näherinnen. Oft spüren wir den Wunsch, einfach nicht hinzuschauen. Wir fühlen uns betroffen, aber tun oft – nichts. Auch weil wir wissen, dass wir als Weltverbesserer verunglimpft werden. Wer sich engagiert, gilt schnell als naiv. So viele Stimmen erklären uns immer wieder, warum das Gute nicht getan werden kann – auch in unserem Kopf. Die Philosophin Hilal Sezgin widerspricht und macht Mut zur eigenen Courage. Sie zeigt in Lesung und Gespräch, warum Engagement und Haltung sich lohnen: für eine tolerante, demokratische, gerechtere Gesellschaft und für uns selbst. Hilal Sezgin, geboren 1970 in Frankfurt am Main, studierte Philosophie, Soziologie, Germanistik und Biologie. Nach Stationen beim Hessischen Rundfunk und der Frankfurter Rundschau arbeitet sie inzwischen für zahlreiche Medien, u.a. taz, DIE ZEIT, NDR und WDR. Sie schreibt Romane und Sachbücher, zuletzt »Artgerecht ist nur die Freiheit«, »Wieso? Weshalb? Vegan!« und »Nichtstun ist keine Lösung«.2007 zog Hilal Sezgin in die Lüneburger Heide, wo sie einen Gnadenhof betreibt. Sie schreibt für das Autorinnenkollektiv »10nach8. Politisch, poetisch, polemisch« auf zeitonline und ist Teil von wirmachendas.jetzt
Mehr über die Autorin auf ihrer Homepage http://www.hilalsezgin.de/
Ab 10.30 Uhr findet im Café Marat der Open Fair Brunch statt. Kommt vorbei und genießt Köstlichkeiten aus regionalen oder fair gehandelten Lebensmitteln – alles vegan. Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Start in den Sonntag!
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung M-V und Fairtrade-Stadt-Rostock. Spendenempfehlung Brunch: 6 EUR
Eintritt Lesung: 5 EUR/ 3 EUR erm.
Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Beginn: 13 Uhr
Moderation: Ulrika Rinke (Programmleitung, Literaturhaus Rostock)
07. Oktober 2017 | 19:30 + Ausverkauft + Marc-Uwe Kling: »QualityLand«
Lesung im Volkstheater // Ausverkauft // Restkarten evtl. an der Abendkasse - wir informieren so schnell wie möglich![mehr]
Willkommen in QualityLand! In der Zukunft läuft alles rund: Arbeit, Freizeit und Beziehungen sind von Algorithmen optimiert. QualityPartner weiß, wer am besten zu dir passt. Das selbstfahrende Auto weiß, wo du hin willst. Und wer bei TheShop angemeldet ist, bekommt alle Produkte, die er bewusst oder unbewusst haben will, automatisch zugeschickt. Super praktisch! Kein Mensch ist mehr gezwungen, schwierige Entscheidungen zu treffen – denn in QualityLand lautet die Antwort auf alle Fragen: OK.Trotzdem beschleicht den Maschinenverschrotter Peter Arbeitsloser immer mehr das Gefühl, dass mit seinem Leben etwas nicht stimmt. Wenn das System wirklich so perfekt ist, warum gibt es dann Drohnen, die an Flugangst leiden, oder Kampfroboter mit posttraumatischer Belastungsstörung? Warum werden die Maschinen immer menschlicher, aber die Menschen immer maschineller?
Marc-Uwe Kling hat die Verheißungen und das Unbehagen der digitalen Gegenwart zu einer verblüffenden Zukunftssatire verdichtet, die lange nachwirkt. Visionär, hintergründig – und so komisch wie die Känguru-Trilogie. Marc-Uwe Kling, geboren 1982, lebt und arbeitet als Liedermacher, Kabarettist und Autor in Berlin. Er studierte Philosophie und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin und gastierte seit 2003 auf diversen Lesebühnen und Poetry Slams in ganz Deutschland. Anschließend veröffentlichte Kling die Bücher »Die Känguru-Chroniken« und erzielte damit eine breite Spanne an Zuhörern.
Eine Veranstaltung des Literaturhauses Rostock in Kooperation mit dem Volkstheater Rostock. Ort: Volkstheater Rostock, Doberaner Str. 134/135, 18057 Rostock
Beginn: 19.30 Uhr
Tickets: 22,- € /14,- € erm.
Ausverkauft - Sobald Restkarten verfügbar sind, informieren wir auf der Homepage!
VVK: Volkstheater bzw. online im Volkstheater-Webshop
26. September 2017 | 20:00 Rückblick: Klaus Cäsar Zehrer: »Das Genie«
Ein herausragendes Debüt, erzählt nach einer wahren Geschichte[mehr]
Hätte Klaus Cäsar Zehrer nicht stets betont, dass alles, was er vorliest, historisch belegt ist, man hätte es in der Tat nicht glauben können: Wozu William James Sidis, der Hauptcharakter im Debütroman des Berliner Autors, fähig gewesen ist, übersteigt sämtliche Vorstellungskraft.Das Wunderkind aus den USA konnte im Alter von 18 Monaten lesen, absolvierte die normalerweise sieben Schuljahre umfassende Highschool in sieben Monaten und bestand mit acht Jahren die Zulassungsprüfung für die Eliteuniversität Harvard und für das renommierte MIT. Zu diesem Zeitpunkt hatte William außerdem bereits vier Bücher geschrieben und beherrschte mehr Sprachen, als die meisten Menschen in ihrem ganzen Leben erlernen. Trotz dieser und vieler anderer Höchstleistungen ist einer der intelligentesten Menschen, die jemals gelebt haben, heute den meisten unbekannt – doch das Publikum, das den Möckelsaal füllte, konnte einen Einblick in das Leben von William James Sidis gewinnen. Zehrer stieß, wie er erzählte, das erste Mal vor acht Jahren auf die Geschichte von William Sidis. Auf einer im Internet geführten Liste der angeblich intelligentesten Menschen der Welt stand dessen Name an erster Stelle, noch vor Persönlichkeiten wie Albert Einstein oder Isaac Newton, und doch hatte Klaus Cäsar Zehrer noch nie von Sidis gehört. Seine Neugier war geweckt und mündete schließlich in den jüngst veröffentlichten Roman »Das Genie«.
Im ersten Teil der Lesung stand allerdings Vater Boris Sidis im Mittelpunkt – ebenfalls hochintelligent, legt er durch entsprechende Früherziehung mittels Hypnose den Grundstein für die Höchstleistungen seines Sohnes. Im zweiten Teil wurden Ausschnitte der Kindheit und Jugend von William beleuchtet. Für Lacher im Publikum sorgte vor allem die Darstellung seines ersten Schultags – man kann sich denken, dass ein Kind, das lieber die New York Times anstatt ein Kinderbuch liest, unter »normalen« Mitschülern durchaus auffällt. Im Publikumsgespräch wurden Fragen aller Art an Klaus Cäsar Zehrer gestellt und von ihm mit viel Detailkenntnis beantwortet, ob es nun um ein mögliches Krankheitsbild von William ging oder den Aufbau eines von ihm geschriebenen Buch über Straßenbahn-Umsteigebilletts. (Sidis war zeit seines Lebens fasziniert von Straßenbahnen). Am Ende des Abends nahm man viele Eindrücke aus dem Leben dieses außergewöhnlichen Menschen mit nach Hause und vielleicht auch ein vom Autor signiertes Buch.
Marie Pruter (Praktikantin im Literaturhaus Rostock)
Klappentext/Informationen zum Autor:
Boston, 1910. Der elfjährige William James Sidis wird von der amerikanischen Presse als »Wunderjunge von Harvard« gefeiert. Sein Vater Boris, ein bekannter Psychologe mit dem brennenden Ehrgeiz, die Welt durch Bildung zu verbessern, triumphiert. Er hat William von Geburt an mit einem speziellen Lernprogramm trainiert. Durch Anwendung der Sidis-Methode könnten alle Kinder die gleichen Fähigkeiten entwickeln wie sein Sohn, behauptet er.
Doch als William erwachsen wird, bricht er mit seinen Eltern und seiner Vergangenheit. Er weigert sich, seine Intelligenz einer Gesellschaft zur Verfügung zu stellen, die von Ausbeutung, Profitsucht und Militärgewalt beherrscht wird. Stattdessen versucht er, sein Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten – mit aller Konsequenz.
Klaus Cäsar Zehrer, geboren 1969 in Schwabach, ist promovierter Kulturwissenschaftler und lebt als freier Autor, Herausgeber und Übersetzer in Berlin. Er veröffentlichte u.a. zusammen mit Robert Gernhardt die Anthologie »Hell und Schnell«, das Standardwerk der deutschsprachigen komischen Lyrik. »Das Genie« ist sein erster Roman.
23. September 2017 | 19:00 Birgit Weyhe: »Madgermanes«
Comic-Lesung und Gespräch im Rahmen der Illustrade - Eintritt frei[mehr]
Von 1979 bis 1991 waren 20.000 Vertragsarbeiter aus Mosambik, die in der DDR beschäftigt. Ihr auf vier Jahre befristeter Aufenthalt sollte dazu dienen, ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen und Berufserfahrung zu sammeln, um nach ihrer Rückkehr zum Aufbau eines unabhängigen sozialistischen Mosambiks beizutragen.Die Realität sah anders aus: Die »Madgermanes«, wie sie in Mosambik genannt werden, eine Wortschöpfung aus »Verrückte Deutsche« und »Made in Germany«, kehrten in ein vom Bürgerkrieg völlig zerstörtes Land zurück. Für ihre Berufsausbildung gab es keine Verwendung, und der von der Regierung treuhänderisch einbehaltene Lohn wurde nie ausgezahlt … Birgit Weyhe recherchiert diese kaum bekannte Fußnote deutsch-mosambikanischer Geschichte, indem sie die Betroffenen selbst zu Wort kommen lässt. Sie dreht die gewohnte Perspektive, den deutschen Blick auf die Welt um und porträtiert zugleich einen Staat vor dessen Untergang. Durch subtiles Einfügen von Erinnerungsobjekten und mit allegorischen Motiven angereichert entstand ein Comic, der in seiner Bild- und Erzählsprache selbst die Grenzen zwischen afrikanischer und europäischer Kultur überschreitet.
Ausgezeichnet mit dem Max & Moritz Preis 2016 für das »beste deutschsprachige Comic«!
Birgit Weyhe, geboren 1969 in München, verbrachte ihre Kindheit in Ostafrika. Sie studierte Literatur und Geschichte in Konstanz und Hamburg sowie Illustration an der Hamburger Universität für Angewandte Wissenschaften. Seit ihrem Diplom zu autobiographischem Erzählen im Comic arbeitet sie als freie Illustratorin und Comic-Zeichnerin. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt und in internationalen Magazinen und Anthologien veröffentlicht. Birgit Weyhe unterrichtet als Gastdozentin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Zuletzt erschien »Ich weiß« (avant verlag, 2017). Mehr Informationen unter www.birgit-weyhe.deEintritt frei
Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
23. September 2017 | 13:30 Illustrade: Comic-Workshop mit Birgit Weyhe
+++ ausgebucht +++ bitte reservieren für Nachrückerliste +++[mehr]
Wie setze ich eine Story-Idee zeichnerisch in Comic-Panels um? Wie finde ich eine für meine Geschichte und meine Perspektive angemessene Bildsprache? Im Rahmen der diesjährigen Illustrade bietet das Literaturhaus einen Kompaktkurs mit der preisgekrönten Autorin und Szenaristin Birgit Weyhe an (u.a. Max-und-Moritz-Preis 2016 - der »Oscar« der Comicwelt).Birgit Weyhe, Diplom-Illustratorin, ist freie Comic-Zeichnerin und Illustratorin mit umfassender Lehrerfahrung: Im Auftrag des Goethe Instituts hat sie in mehreren Ländern Vorträge und Workshops gehalten und an einem Künstleraustausch in Sao Paulo und Helsinki teilgenommen. Seit 2012 unterrichtet sie als Gastdozentin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. (Mehr Informationen zu Birgit Weyhe, ihren Publikationen und Auszeichnungen unter www.birgit-weyhe.de.)
In einem ca. dreistündigen Workshop arbeitet Birgit Weyhe mit den Teilnehmer*innen an deren Bildideen, Stilrichtungen und erläutert Varianten des verbalen und visuellen Storytelling. Die Teilnehmer*innen bringen idealerweise schon einige Erfahrungen als Hobby-Comic-Zeichner*innen sowie eine konkrete Szenenidee mit.
Zeit: 23.9., 13.30 - 17 Uhr (mit Pause)
Ort: Seminarraum des Literaturhauses (Peter-Weiss-Haus, 1. OG)
Teilnahmegebühr: 5,- € (vor Ort)
Aktuell sind alle Plätze vergeben. Falls einzelne Teilnehmer*innen wieder absagen, können Plätze frei werden - benutzt bei Interesse an einem Nachrückerplatz entweder das Reservierungsfeld oder schreibt eine Mail an programm(AT)literaturhaus-rostock.de, Betreff »Comic-Workshop«.
16. September 2017 | 10:30 Auf den Spuren der Familie Mann
Literarischer Stadtspaziergang mit Gerhard Weber // Treffpunkt: Kuhtor[mehr]
Gerhard Weber, Fotograf und Archivar, sucht und findet die Geschichte(n) unserer Stadt in Archiven, Antiquariaten und in Gesprächen mit Zeitzeugen. Zuletzt veröffentlichte er den großartigen Text-Bild-Band »Kempowskis Rostock«. Doch nicht nur die Familie Kempowski, auch die Schriftstellerfamilie Mann hinterließ einige Zeugnisse in der Hansestadt. In den Archiven ist belegt, dass der Urururgroßvater von Heinrich und Thomas Mann, Siegmund Mann (1687-1772), im Jahr 1711 nach Rostock zog. Noch heute erzählen die von der Familie Mann gestifteten Kirchenfenster in St. Marien von einer einflussreichen Kaufmannsfamilie. Wandeln Sie auf den Spuren der Familie Mann, hören Sie interessante Anekdoten & allerhand Wissenswertes zur Stadtgeschichte, Architektur und Literatur in Rostock!Treffpunkt: Kuhtor, Hinter der Mauer 2, 18055 Rostock
Dauer: ca. 2 Stunden
Teilnahmegebühr: 5,- €