Programmarchiv Literaturhaus Rostock

25. Oktober 2011 | 16:13 Wilhelm Genazino ?Wenn wir Tiere wären?

20 Jahre LiteraTour NORD. Jubiläumsveranstaltung / Lesung & Gespräch / Moderation: Prof. Dr. Lutz Hagestedt[mehr]

In diesem Jahr geht die Literatur zum 20. Mal auf Tour durch den Norden! Denn das einmalige Kooperationsprojekt zwischen Kultureinrichtungen, Buchhandel, Universitäten und VGH-Stiftung besteht schon seit 1992. Die seitdem jährlich stattfindende Lesereise ist von Beginn an mit der Vergabe des Preises der LiteraTour Nord verknüpft, der mit 15.000 Euro dotiert ist. Zu den Autorenlesungen bieten die Professorinnen und Professoren, die auch die Abendveranstaltungen moderieren, begleitende Seminare für Studierende an ihren Universitäten an. Zum 20jährigen Bestehen der LiteraTour Nord findet an jedem Ort eine besondere Auftaktveranstaltung mit früheren Preisträgern statt. Der inzwischen vielfach ausgezeichnete Schriftsteller Wilhelm Genazino (Georg-Büchner-Preis 2004, Kleist-Preis 2007) erhielt bei der Tour 1994/95 den Preis der LiteraTour NORD für den Roman ?Die Obdachlosigkeit der Fische?. Außerhalb der Wertung wird Wilhelm Genazino zum LiteraTour-NORD-Jubiläum aus seinem aktuellen Roman ?Wenn wir Tiere wären? lesen: Das Leben in der modernen Welt verlangt zu viel: tägliche Anwesenheit am Arbeitsplatz, inklusive Engagement und freundlichem Gesicht, die Benutzung von Verkehrsmitteln und den Besuch von Supermärkten. Und dann auch noch das Privatleben. Unausweichlich kommt der Moment, in dem ein Mann nicht mehr weiterweiß - und ehe man sichs versieht, sind es statt einer sogar drei Frauen. Ach, wenn wir doch Tiere wären und die täglichen Zumutungen einfach übersehen könnten! Wilhelm Genazino erzählt ironisch, witzig und böse von einem Mann, der den Alltag nur ertragen kann, indem er das ordentliche Regelwerk durchbricht. Die diesjährigen Kandidaten der LiteraTour NORD folgen in den Monaten November bis Februar: Es sind Inka Parei mit ?Die Kältezentrale? (15. November),  Sibylle Lewitscharoff mit ?Blumenberg? (6. Dezember), Sherko Fatah mit ?Ein weißes Land? (10. Januar), Gregor Sander mit ?Winterfisch? (24. Januar) und Jan Böttcher ?Das Lied vom Tun und Lassen? (14. Februar). Merken Sie sich schon jetzt die Termine vor, denn das Publikum hat die Gelegenheit, die Vergabe des Preises mitzubestimmen und nach den 5 Kandidaten-Lesungen seinen Favoriten zu wählen. Eine gemeinsame Veranstaltung der Literaturhäuser- und Büros, Buchhandlungen und Universitäten in den teilnehmenden Städten Norddeutschlands. In Rostock sind Veranstalter: Literaturhaus Rostock, andere buchhandlung, Universität Rostock. Die LiteraTour NORD wird freundlich unterstützt durch die VGH-Stiftung mit Sitz in Hannover.  

WILHELM GENAZINO

Dienstag, 25. Oktober 2011, 20.00 Uhr
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt: 7,00 ? / 5,00 ?*
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende

Karten-Vorverkauf / Reservierung
beim Literaturhaus Rostock:
0381-4925581 / info@literaturhaus-rostock.de
und in der anderen buchhandlung:
0381-492050 / mail@anderebuchhandlung.de

20. Oktober 2011 | 16:11 LesBar ? der Lesertreff

Thema: Gerbrand Bakker ?Birnbäume blühen weiß"[mehr]

Die LesBar macht jeden Monat ein Buch zum Thema und wirkt gegen das Verschwinden der Bücher. Im Lesertreff wählen wir jeden Monat ein neues Buch und tauschen uns über die Leseerfahrungen aus. Literatur ermöglicht uns, ungeahnte Welten zu entdecken, in andere Körper zu schlüpfen, neue Erfahrungen zu machen. Konfliktbewältigungsstrategien wirken durch die literarische Simulation des realen Lebens oftmals stärker, denn Literatur wird nicht nur durch die andere Perspektive zum idealen Mittel des Fremdverstehens. Und das Gespräch mit anderen eröffnet noch einmal mehr neue Sichtweisen auf das Leben. ?Birnbäume blühen weiß? des niederländischen Schriftstellers Gerbrand Bakker ist ein feinfühliger Roman, der die Themen Blindheit und Wahrnehmung von Umwelt und Mensch hervorragend verbindet. Durch einen Unfall verliert Gerson das Augenlicht. Plötzlich merken seine älteren Zwillingsbrüder, wie schwer es ist, blind zu sein in einer Welt, die zum Sehen gemacht ist. Sie versuchen alles, um ihrem Bruder zu helfen. Ein aufwühlendes Buch aus einer ungewöhnlichen ?Wir"-Perspektive.

Leitung/Moderation: Kathrin Johansen und Doreen Katzberg

LesBar

Donnerstag, 20. Oktober 2011, 19.30 Uhr
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt frei

19. Oktober 2011 | 15:37 Einar Kárason & Kristof Magnusson

Zwei der wichtigsten Autoren und Experten für Island präsentieren die isländischen Sagas / Lesung & Gespräch[mehr]

Für den Messeschwerpunkt ?Sagenhaftes Island? gab es im Vorfeld für das Organisationskomitee des Gastlandauftritts eine ganz klare Abmachung: absolutes Elfenverbot! Denn viele denken heut noch, dass die Isländer ihre Geschicke von Elfen und Trollen abhängig machen. Die beiden Schriftsteller und Island-Experten Einar Kárason und Kristof Magnusson werden mit den Klischees aufräumen und eine in der Europäischen Kulturgeschichte sehr wichtige, dennoch fast vergessene Textsammlung vorstellen: die Isländersagas.

Mit der Neuübersetzung im weltweit größten Übersetzungsprojekt werden die Isländersagas als europäische Grundtexte wieder neu entdeckt und dem Missbrauch durch die Nationalsozialisten (noch heute beziehen Neonazis ihre Symbolik aus manipulatorisch umgedeuteten ?nordischen? ?Quellen?) entzogen. Mittels Förderung durch die Kunststiftung NRW kann die fünfbändige Ausgabe nun im S.Fischer-Verlag erscheinen.

Verfasst im 13. und 14. Jahrhundert erzählen die Isländersagas von der Entstehung und Entwicklung der isländischen Gesellschaft in den Jahren 874 bis 1030. Die Ausgangssituation der Besiedlung ? ?demokratische? Besitzverteilung, Offenheit für neue Siedler, ein instabiles Rechtssystem, dazu der Kampf gegen extreme Naturgewalten (Sturmfluten, Vulkanausbrüche) ? machen Island im 9. Jahrhundert zu einer Art ?Labor?, in dem sich die Entstehung einer Gesellschaft ? eine demokratische Gesellschaft ohne König, ohne Erb-Aristokratie, basierend auf dem alt-nordischen ?thing?-System ? vollzieht.

Die ?Isländersagas? erzählen die Geschichten, die sich in diesen Anfängen einer sich bildenden Gesellschaft zugetragen haben, summieren sich zu einer großen Sammlung von Beispielen und Modellen der Entstehung basaler sozialer und menschlicher Probleme, den daraus resultierenden Konflikten, den Lösungsmodellen und vor allem den aus all dem resultierenden mentalen Folgen für den Einzelnen.

Diese große Sammlung, die man pointiert auch als ?Lehrbuch für den Umgang und die Folgen mit sozialen Problemen? lesen kann, ist in Deutschland noch weitgehend unbekannt. In Island selbst sind die Isländersagas allgegenwärtig, sind Gegenstand des Schulunterrichts, haben eine Bild- und Vorstellungswelt geprägt, die bis heute Referenz der öffentlichen Kommunikation bis hin in staatspolitische Zusammenhänge ist. Anders gesagt: Keine Nation der Welt definiert sich dermaßen über ihr literarisches Erbe wie die Isländer.    Einar Kárason, geboren 1955, ist einer der wichtigsten Autoren der skandinavischen Gegenwart. Berühmt wurde er durch seine Trilogie ?Die Teufelsinsel?, ?Die Goldinsel? sowie ?Das Gelobte Land?. Für seinen aktuellen Roman ?Versöhnung und Groll" erhielt er den Isländischen Literaturpreis. Einar Kárason bediente sich der Sturlunga-Saga und führt uns mit seiner multiperspektivischen Erzählweise die Wahrnehmungswelt der Isländer im 13. Jahrhundert vor Augen. Es war die wohl kriegerischste Zeit, die das Land je erlebt hat. Kristof Magnusson, 1976 als Sohn deutsch-isländischer Eltern geboren, verbrachte mehrere Jahre in Island und lebt als Autor und Übersetzer in Hamburg. Seine Komödie »Männerhort« lief an über 30 Theatern im In- und Ausland. Zuletzt sind von ihm erschienen: »Dänen lügen nicht« sowie sein von Kritik und Publikum gefeierter Roman »Das war ich nicht«. In seiner jüngsten Veröffentlichung ?Gebrauchsanweisung für Island? verrät Kristof Magnusson, warum die Isländer mehrere Jobs gleichzeitig haben, wie die Banken größer werden konnten als der Staat und weshalb die Sagas für die isländische Kultur immer noch so wichtig sind.

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit ?Sagenhaftes Island. Ehrengast der Frankfurter Buchmesse? und dem Netzwerk der Literaturhäuser. Gefördert wird die Veranstaltung vom EU-Programm ?Kultur?.

EINAR KÁRASON & KRISTOF MAGNUSSON

Mittwoch, 19. Oktober 2011, 20.00 Uhr
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt: 6,00 ? / 4,00 ?*

*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein  Karten-Vorverkauf / Reservierung beim Literaturhaus Rostock:
0381-4925581 / info@literaturhaus-rostock.de

08. Oktober 2011 | 15:17 Hallgrímur Helgason ?Eine Frau bei 1000°?

Lesung & Gespräch mit dem isländischen Kultautor / Moderation & Übersetzung: Dr. Hartmut Mittelstädt[mehr]

Einer der meistgelesenen Autoren Islands, Hallgrímur Helgason, startet einen Lesemarathon durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die meisten kennen ihn sicher von seinem international beachteten Roman »101 Reykjavík«, der vielfach ausgezeichnet und auch erfolgreich verfilmt wurde. Im Literaturhaus Rostock stellt er seinen aktuellen Roman ?Eine Frau bei 1000°? vor: Drei Söhne von neun Männern, das ist genug. In ihrer Garage surft die 80-jährige Herbjörg durchs Internet und begleicht letzte Rechnungen, während der Ofen für ihre Einäscherung heißläuft. Hallgrímur Helgasons neuer Roman ist ein Parforceritt durch die Geschichte des 20.Jahrhunderts: anrührend und voll isländischer Skurrilität.

Aus dem Text:
»Ich lebe hier allein in einer Garage, zusammen mit einem Laptop und einer alten Handgranate. Es ist wahnsinnig gemütlich.«
»Ich möchte einen Termin für eine Einäscherung buchen.«
»Einen Termin buchen?«
»Genau.«
»Aha. Ja ... wie war noch mal der Name?«
»Herbjörg María Björnsson.«
»Hallo? Ich kann den Namen in der Liste nicht finden. Haben Sie den Antrag auf Einäscherung schon eingereicht?«
»Nein, nein. Ich möchte einen Termin für mich buchen. Für mich selbst.«
»Naja, wir bearbeiten ihn nicht, bevor ... na, Sie wissen schon ... also bevor, äh ..., bevor die Leute tot sind, okay?«
»Gut. Wenn es so weit ist, werde ich tot sein. Darauf können Sie sich verlassen. Also, wenn?s eng wird, komme ich einfach vorbei, und ihr schiebt mich lebend in den Ofen.«
Hallgrímur Helgason, 1959 geboren, studierte zunächst Malerei in München, Paris und New York, wo er mehrere Ausstellungen hatte, und fing dann an zu schreiben: Er veröffentlichte Romane und einen Gedichtband, er zeichnete eine Comic-Serie für eine isländische Zeitung, hat zwei Bühnenstücke geschrieben und macht gern den stand-up-comedian.
Mit seinem Roman »101 Reykjavík«, der auch als Film in ganz Europa ein Erfolg wurde, gelang ihm international der Durchbruch. Das Buch wurde 1998 mit dem angesehenen Nordic Council Prize ausgezeichnet. Für seinen Roman »Vom zweifelhaften Vergnügen, tot zu sein« wurde er mit den beiden wichtigsten Preisen seiner Heimat ausgezeichnet, dem "Isländischen Literaturpreis" und dem "Literaturpreis der Isländischen Buchhändler". Der Titel seines letzten Romans ?Zehn Tipps, das Morden zu beenden und den Abwasch zu beginnen" wurde zum  ?kuriosesten Buchtitel des Jahres 2010? gewählt.

HALLGRÍMUR HELGASON

Samstag, 8. Oktober 2011, 20.00 Uhr
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt: 6,00 ? / 4,00 ?*
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein

Karten-Vorverkauf / Reservierung beim Literaturhaus Rostock:
0381-4925581 / info@literaturhaus-rostock.de

05. Oktober 2011 | 15:09 Morten Ramsland (DK) ?Sumobrüder?

Lesung und Gespräch / Der Übersetzer Ulrich Sonnenberg moderiert[mehr]

Morten Ramsland, einer der beliebtesten Autoren Dänemarks, macht Station im Literaturhaus Rostock. Schon sein letzter Roman ?Hundsköpfe? wurde zum Dänischen Buch des Jahres gekührt und in Deutschland ein Bestseller, jetzt legt er mit ?Sumobrüder? einen ebenso atemberaubenden Roman vor, für den er 2010 den Literaturpreis der Dankse Bank, die wichtigste Auszeichnung in Dänemark, erhielt. 

?Sumobrüder? erzählt davon, was es heißt, noch ein Junge zu sein und gleichzeitig ein klein wenig erwachsen zu werden. Der elfjährige Lars wohnt mit seiner Familie im Paradiesgarten, einem Reihenhausquartier im dänischen Odense. Seine Freunde spielen Tennis mit Kröten. Sie unternehmen eigenartige Dinge mit Hunden. Sie veranstalten heimliche Sumo-Ringkämpfe hinter vorgezogenen Gardinen. Aber vor allem verprügeln sie die Kleinen und sind ständig auf der Flucht vor den Großen. Denn der Paradiesgarten hat gar nichts Paradiesisches. Im Viertel herrscht ein Gesetz, und das heißt prügeln oder verprügelt werden.

Doch seltsame Ereignisse und Erscheinungen irritieren Lars, und ihm drängen sich allmählich eine Reihe von Fragen auf: Warum darf er seine Großeltern nicht sehen? Wieso liegt sein Vater manchmal wie gelähmt auf dem Wohnzimmerfußboden und starrt mit einem wirren Gesichtsausdruck in die Luft? Kleine und große Skelette rasseln im Schrank?

Mit Humor und Einfühlungsvermögen nimmt uns der Roman mit in die brutale und gleichermaßen unschuldige Welt eines Sumobruders.

Morten Ramsland gilt als Meister der Umgangssprache. Die geniale Übersetzung von Ulrich Sonnenberg lässt uns das auch in der deutschen Version spüren. So freut es uns besonders, dass Ulrich Sonnenberg den Autor begleitet und von diesen hochspannenden Vorgängen berichten kann, was bei einer Übersetzung mit den Sprachen eigentlich passiert, was unsere Sprachen unterscheidet und verbindet.

Morten Ramsland, geboren 1971, studierte Dänisch und Kunstgeschichte. Neben seinen Romanen veröffentlichte er Gedichte und eine Reihe von Kinderbüchern. Morten Ramsland lebt bei Aarhus, ist verheiratet und hat drei Kinder.

Ulrich Sonnenberg, Jahrgang 1955, arbeitete nach seiner Buchhändlerlehre mehrere Jahre in Kopenhagen und war bis Ende 2003 Verkaufsleiter der Verlage Suhrkamp und Insel in Frankfurt am Main. Seit Anfang 2004 arbeitet er als freier Übersetzer und Herausgeber. Er übersetzte u.a. Werke von Hans Christian Andersen und Herman Bang sowie Romane von Erling Jepsen, Morten Ramsland, Knud Romer und Carsten Jensen. Eine Veranstaltung des Literaturhauses Rostock in Kooperation mit dem Schöffling-Verlag. Mit freundlicher Unterstützung des Danish Art Council.

MORTEN RAMSLAND

Mittwoch, 5. Oktober 2011, 20.00 Uhr
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt: 6,00 ? / 4,00 ?*
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein

Karten-Vorverkauf / Reservierung beim Literaturhaus Rostock: 0381-4925581 / info@literaturhaus-rostock.de

04. Oktober 2011 | 15:00 Von den Sagas: We Survived Eyjafjallajökull - Fresh Spoken Word Poetry Dusted Off / Entstaubt

mit: Ugla Egilsdóttir, Nora Gomringer, Bergur Ebbi Benediktsson, Finn-Ole Heinrich, Dóri DNA, Spaceman Spiff und DJ Kermit[mehr]

Ein multimediales isländisch-deutsches Spoken-Word-Projekt
über Wahrheit und Fiktion, Poesie und Witz der Isländersagas
Die Spoken-Word-Künstlerin Nora Gomringer und der Schriftsteller Finn-Ole-Heinrich, der Singer- und Songwriter Spaceman Spiff und DJ Kermit zogen aus nach Island, um sich mit gleichgesinnten jungen Kreativköpfen auf die Spuren der Isländersagas zu begeben. Sie trafen die isländische Komikerin und Schauspielerin Ugla Egilsdóttir, den Autor und Musiker Bergur Ebbi Benediktsson und den Rapper und Bühnenkünstler Dóri DNA. Neuübertragen, entstaubt, komisch, frech und originell setzen sie gemeinsam die Isländersagas in Texte, Filme, Sketche und Songs. Dieses Programm, das sich mal literarisch, mal wissenschaftlich, mal poetisch, mal witzig, mal spielerisch, aber stets inspiriert vom Formen- und Geschichtenreichtum der Sagas, ist auf Tour durch die Literaturhäuser und macht Lust auf Island, das Gastland der Frankfurter Buchmesse. Wie in keinem zweiten Land ist die nationale Identität der Isländer mit der Literatur verknüpft. Die Isländersagas, die literarischen Urtexte isländischer Geschichte, sind heute noch im Denken und Handeln der Isländer allgegenwärtig. Sie erzählen die Ereignisse, die die isländische Gesellschaft zwischen der Ankunft der ersten Siedler, der sogenannten ?Landnahme? im Jahre 874 und dem Ende der sogenannten ?Sagazeit? im Jahre 1030 geprägt haben. Es sind Zeugnisse einer ersten entstehenden Demokratie und ihrer sozialen Probleme, die bezeichnenderweise auch heute nicht unbekannt sind.

Weitere Informationen: www.von-den-sagas.de Eine gemeinsame Veranstaltung mit ?Sagenhaftes Island. Ehrengast der Frankfurter Buchmesse?  in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut und dem Netzwerk der Literaturhäuser. Gefördert wird das Projekt vom EU-Programm ?Kultur?. Nora Gomringer, Jahrgang 1980, Lyrikerin und Performerin, war jahrelang erfolgreich mit der deutschen Poetry Slam Szene verbunden, hat 5 Bücher veröffentlicht und die Welt auf Einladung der Goethe Institute und für Pro Helvetia bereist in Sachen Dichtung. Als Rezitatorin hat sie Heine, Dorothy Parker und Walt Whitman im Repertoire, als Direktorin des Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia eine Menge Kreativer in petto. 2011 erhält sie den Jacob Grimm Preis (Kulturpreis Deutsche Sprache) und ist Poetikdozentin der Unis Sheffield und Kiel. www.nora-gomringer.de Finn-Ole Heinrich, geboren 1982, lebt als freier Autor in Hamburg. Bevor er in Hannover Filmregie studierte, absolvierte er seinen Zivildienst in Hamburg und las in dieser Zeit einem Mann neun Monate lang Tag für Tag die Zeitung vor. Als Autor debütierte Heinrich im Alter von 23 Jahren mit dem Erzählband »die taschen voll wasser« (2005). In den letzten Jahren hat Heinrich über 500 Lesungen vor allem in Deutschland gehalten. Neben seiner Autorentätigkeit dreht er auch Kurzfilme und schreibt aktuell seinen ersten Kinofilm. Als Autor erhielt er zahlreiche Arbeitsstipendien (u. a. Erfurter Stadtschreiber 2008) und gewann verschiedene Literaturpreise (u. a. Kranichsteiner Literatur-Förderpreis 2008, Hamburger Förderpreis für Literatur 2009). Sein erstes Kinderbuch erscheint 2011. www.finnoleheinrich.de Spaceman Spiff alias Hannes Wittmer ist ein deutscher Singer/Songwriter. Gebürtig aus Würzburg hat er in Hamburg seine musikalische Heimat gefunden. Seine Songs bilden stets eine Gratwanderung zwischen Melancholie, Ernsthaftigkeit, Glück und ein klein wenig Pathos verfasst in zahlreichen Lieblingssätzen. Neben ruhigen Gitarrenstücken finden sich auf seinen erschienen Alben von 2010 "Bodenangst" und 2011 "Und im Fenster immer noch Wetter" auch Stücke mit ungewöhnlicherer Instrumentierung. Wittner wird nachgesagt sich in die Riege der talentierten deutschen Songwriter einordnen zu können. www.spaceman-spiff.de Dj Kermit alias Roland Krefft wurde 1979 in Bamberg geboren und wohnt in Würzburg. Er begann seine DJ-Laufbahn 1997 mit Rap, Funk, Soul und Miami Bass. In seinen frühen Jahren trat er mit zahlreichen Hiphop-Künstlern auf, darunter Klaunz, Blamagisten, FSC, Kollaboration und Maxime. Deutsch-Hiphop erlebte einen Boom im Jahre 2000, sodass DJ Kermit in den folgenden Jahren in vielen deutschen und europäischen Clubs spielte. Seit 2006 arbeitete er mit verschiedenen Musik-Projekten, wie zum Beispiel ?Fairy the tale?, einer Art Live-Audio-Sample-Performance in Zusammenarbeit mit Nora Gomringer, die in den U.S.A., Kanada, Zypern, Italien, Russland und der Schweiz gezeigt wurde. Darin mischt er alte Märchen mit neuer Musik und Geräuschkulissen von guten, alten, deutschen Märchenschallplatten. DJ Kermits neuestes Projekt heißt ?Dixie Biscuits? und ist ein Mischung aus Hiphop und Swing, die ?Swing-Hop? genannt wird. http://de.wikipedia.org/wiki/DJ_Kermit Ugla Egilsdóttir ist eine isländische Komikerin und Schauspielerin. Sie ist Mitglied der Comedy-Gruppen Upp mín sál! und Uppistöðufélagið. Sie war Kolumnistin beim Radiosender Talstöðin und ist Mitbegründerin des Internet-Magazins Lata stelpan. Sie hat in zwei Filmen gespielt und wurde auf dem Karlovy Vary International Film Festival für ihre Rolle in Möwengelächter (2001) zur besten Schauspielerin gekührt. Ugla studierte Angewandte Theaterwissenschaft am Institut für Theater und Tanz der Kunstakademie Islands. 

Bergur Ebbi Benediktsson ist ein isländischer Autor und Musiker aus Reykjavík. Er war Journalist und Kolumnist bei der Tageszeitung Morgunblaðið, nahm mit seiner Band Sprengjuhöllin zwei Alben auf und schrieb 2010 den Gedichtband Tími hnyttninnar er liðinn (Schluss mit lustig) und das Theaterstück Klæði (Kleidung). Er ist ein Gründungsmitglied der Comedy-Gruppe Mið-Ísland, die in ganz Island aufgetreten ist und Sendungen für Rundfunk und Fernsehen produziert hat. Er wurde bei den Icelandic Music Awards 2008 zum Liedtexter des Jahres und Co-Autor des Liedes des Jahres gewählt. Bergur Ebbi studierte Jura und arbeitet seit Januar 2011 als Staatsanwalt.

Dóri DNA ist ein isländischer Rapper und Bühnenkünstler. Er verabschiedete sich von der Rap-Musik, um sich voll und ganz dem Schauspiel zu widmen. Er ist ein leidenschaftlicher Performer von Avantgarde-Theater und Standup-Comedian. Dóri inszenierte das Theaterstück Klæði (Kleidung) 2010, das in Reykjavík aufgeführt wurde und die Kritiker begeisterte. Neben seinen Auftritten hat er als Journalist für verschiedene Zeitungen gearbeitet, war Moderator in Radio und Fernsehen und als Zimmermann tätig. Dóri ist Mitglied der isländischen Comedy-Truppe Mið-Ísland, die Sendungen für das isländische Fernsehen produziert hat. Er studierte Angwandte Theaterwissenschaft an der Kunstakademie Islands.

VON DEN SAGAS

Dienstag, 4. Oktober 2011, 20.00 Uhr
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt: 10,00 ? / 5,00 ?*
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein Karten-Vorverkauf / Reservierung beim Literaturhaus Rostock:
0381-4925581 / info@literaturhaus-rostock.de

01. Oktober 2011 | 14:05 LiLy?s Ton & Träume in Rostock #2

Das Literatur- und Musikfestival in Kopenhagen und Rostock Mit: Sebastian Bode & Jonas Wolter (Teleskop) * Johanna Borchert * Oliver Hoiness * Martin Lau * Marlen Pelny * Randi Pontoppidan * Ulrike Almut Sandig * Lars...[mehr]

Nach dem Erfolg im letzten Jahr wagt das Festival Ton & Träume wieder das grenzüberschreitende Experiment, den Dialog und das Über-Setzen zwischen den Künsten und Sprachen erlebbar zu machen. Die uns verbindende Ostsee ist der Schauplatz des Über-Setzens zwischen Dänemark und Deutschland. Mit an Bord sind Künstlerinnen und Künstler, die ihren ästhetischen Ausdruck sowohl in der Musik als auch in der Literatur finden. Auf besondere Weise präsentieren sie ihre Kompositionen und Improvisationen mit Musik und Literatur in Kopenhagen und Rostock. Ton & Träume fragt nicht, wo die Sprache aufhört und die Musik anfängt. Es geht vielmehr um das Erlebnis, wie es klingt, wenn Musik Geschichten erzählen kann, und was passiert, wenn Literatur voller Klang und Rhythmus steckt. Das Festival stellt so eine Beziehung zwischen individuellem Textverständnis und akustischer Erfahrungswelt her und eröffnet dem Hörer dadurch die Möglichkeit, Literatur auch sprachübergreifend einmal ganz anders und neu kennen und verstehen zu lernen. PROGRAMM AM SAMSTAG Martin Lau & Teleskop (Sebastian Bode & Jonas Wolter) Nikolaj Zeuthen & Oliver Hoiness JAMSESSION & GROSSES FINALE mit allen Künstlern Veranstalter sind das Literaturhaus Kopenhagen und das Literaturhaus Rostock, in Zusammenarbeit mit dem Kempowski-Archiv Rostock. Die Kooperation wird gefördert durch das Dänische Kultusministerium.  Mit freundlicher Unterstützung von: Scandlines, Rostocker Straßenbahn AG, Deutsche Seerederei, Piano Centrum Rostock und GWO.

LiLy?s TON & TRÄUME IN KOPENHAGEN

Donnerstag & Freitag, 22. und 23. September 2011
Beginn: jeweils 20.00 Uhr
Ort: LiteraturHaus Kopenhagen, Møllegade 7, 2200 København N, Dänemark

LiLy?s TON & TRÄUME IN ROSTOCK

Freitag & Samstag, 30. September und 1. Oktober 2011
Beginn: jeweils 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Festivalkarte für alle Tage: 12,00 ? / 8,00 ?* (inkl. Lily's Special Cocktail)
Abendkarte: 7,00 ? / 5,00 ?*
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein Festivalkarten-Vorverkauf / Reservierung beim Literaturhaus Rostock:
0381-4925581 / info@literaturhaus-rostock.de