Programmarchiv Literaturhaus Rostock

02. März 2014 | 19:00 Baltic Sea Library – die virtuelle Ostseebibliothek

Präsentation, Lesungen & Gespräch mit Klaus-Jürgen Liedtke[mehr]

Im fünften Jahr ihres Bestehens weitet sich die „Baltic Sea Library“, die virtuelle Ostseebibliothek, mehr und mehr zu einem literarischen Echoraum, einer Plattform, von der aus sich das gemeinsame kulturelle Erbe rund um die Ostsee erschließt. Die Sammlung vereinigt literarische Texte aus 13 Sprachen – der Anrainerstaaten der Ostsee – und stellt damit eine transnationale Literaturgeschichte dar. Originale und Übersetzungen eröffnen gemeinsam den Zugang zur Region als literarischen Raum, oder erschaffen ihn erst – als Mosaik oder Flickenteppich eines gemeinsamen Literaturkanons anhand repräsentativer Texte. Dreizehn Herausgeber haben sich länderübergreifend zusammengetan, um literarischen Querverbindungen nachzuspüren. Die Literatur zu sammeln, zu übersetzen und Leserinnen und Lesern online zur Verfügung zu stellen, geschieht dabei in dem Bewusstsein, dass es weder eine gemeinsame Literatur noch Sprache gibt. Und doch ist das umfangreiche Projekt ein vielsprachiges Statement, um das Verbindende der Ostseekultur vor Augen zu führen. Vorgestellt wird die virtuelle Ostseebibliothek von Projektleiter Klaus-Jürgen Liedtke, selbst Autor und Übersetzer aus dem Schwedischen. In kleinen Lesungen präsentiert er besondere literarische Texte von Autoren, die sich entweder in der Region aufgehalten oder die Ostsee in ihren Gedichten und Prosatexten thematisiert haben. Im Gespräch möchten wir der Frage nachgehen, was das Verbindende und die Unterschiede in den Literaturen der Ostsee-Anrainer-Staaten ist. Klaus-Jürgen Liedtke (geboren 1950) studierte Skandinavistik, Germanistik, Amerikanistik in Kiel, Uppsala, Berlin und Turku, Finnland. Seit 1974 lebt er in Berlin als Übersetzer aus dem Schwedischen und freier Schriftsteller. Er ist Mitglied im P.E.N. Zentrum Deutschland und im Vorstand der Johannes-Bobrowski-Gesellschaft, von 2005-2010 im Beirat des Künstlerhauses Lukas, Ahrenshoop, 2005-2009 Vorsitzender des Baltic Writers’ Council Visby und 2001-2007 Präsident, bzw. Vize-Präsident des Three Seas Writers and Translators’ Council auf Rhodos. Im Jahr 2000 leitete er kommissarisch das Ostseezentrum für Schriftsteller und Übersetzer in Visby (Baltic Centre), organisierte das Poesiefestival auf Gotland sowie mehrere Übersetzerworkshops, u.a. zum Werk von Gunnar Ekelöf (Alexandria 2003) und Johannes Bobrowski (Visby 2005). Seine vielsprachige virtuelle Ostseebibliothek (Baltic Sea Library) mit literarischen Texten aus allen Ostseeliteraturen in Original und Übersetzung erscheint seit 2006. Klaus-Jürgen Liedtke wurde u.a. mit dem Übersetzerpreis der Schwedischen Akademie, dem Paul-Celan-Preis und dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Weitere Informationen: www.balticsealibrary.info Sonntag, 2. März 2014, 19.00 Uhr, Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Baltic Sea Library – die virtuelle Ostseebibliothek
Eintritt: 7,00 € / 5,00 €*

*Ermäßigung für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein.

18. Februar 2014 | 20:00 Stefan Moster „Die Frau des Botschafters"

Lesung & Gespräch[mehr]

Einstimmend auf den Gastlandauftritt Finnlands der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, stellt der Autor und Übersetzer Stefan Moster seinen neuen, glanzvollen Roman vor: Die Freundschaft zwischen Klaus und Oda, der Frau des Botschafters, beginnt mit einem Fisch. Eines Abends legt ihn der Fischer auf den Steg der deutschen Botschaft in Helsinki, deren Garten an die Ostsee grenzt. Der Fischer eröffnet eine Gegenwelt zum Diplomatenleben, in dem Oda die Tage oft lang werden. Vor allem sehnt sie sich nach ihrem Sohn Felix, der in einem Heim in Deutschland lebt. Eines Tages fasst Oda einen tollkühnen Plan: Sie will ihrem Sohn das einzigartige Licht auf den zugefrorenen Buchten vor der Küste Helsinkis zeigen. Mit Klaus als Komplizen macht sie sich auf den Weg ...

Ein elegant erzählter Roman über die Entwicklung einer Frau und die Frage, was es heißt, Mensch zu sein - getaucht in das berückende Licht des Nordens.


"Ein genauer Blick und eine präzise Sprache, die bis in die Dialoge hinein stimmt."
(Frankfurter Allgemeine Zeitung) 


Stefan Moster, geboren 1964 in Mainz, lebt als Autor, Übersetzer, Lektor und Herausgeber mit seiner Familie in Espoo, Finnland. Er unterrichtete an den Universitäten München und Helsinki; 1997 erhielt er das Münchner Literaturstipendium für Übersetzung, 2001 den Staatlichen finnischen Übersetzerpreis. Unter anderem übertrug er Werke von Hannu Raittila, Ilkka Remes, Kari Hotakainen, Markku Ropponen, Petri Tamminen und Daniel Katz ins Deutsche. Seine beiden Romane Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spiels (2009) und Lieben sich zwei (2011) sind im mare-Verlag erschienen.


Eine Kooperation des Literaturhauses Rostock mit FILI - Finnish Literature Exchange und dem mare-Verlag.

Eintritt: 7,00 € / 5,00 €*

*Ermäßigung für SchülerInnen, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein.

08. Februar 2014 | 17:00 ZUFLUCHT - Von der Sehnsucht des Paradieses

Eröffnung des Interdisziplinären Festivals der zeitgenössischen Kunst in M-V[mehr]

Ein Jahr lang präsentieren die Kunst-, Literatur- und Kulturhäuser in M-V ihre Produktionen zum thematischen Fokus "Zuflucht - Von der Sehnsucht des Paradieses". Das landesweite Festival startet mit der Ausstellung "Ein Haus in Arkadien - Das Künstlerhaus Lukas" und Lesungen mit Marion Poschmann und Sigurbjörg Thrastardóttir (Island).

Weitere Informationen: www.zuflucht2014.de

Ort: Neues Kunsthaus, Bernhard-Seitz-Weg 3a, Ahrenshoop

04. Februar 2014 | 20:00 LiteraTour NORD: Thomas Glavinic „Das größere Wunder“

Lesung & Gespräch [mehr]

Moderation & Gestaltung: Prof. Dr. Lutz Hagestedt & Studierende des Instituts für Germanistik

Jonas ist Tourist in einer Todeszone, er nimmt an einer Expedition zum Gipfel des Mount Everest teil. Während des qualvollen Aufstiegs hängt er seinen Erinnerungen nach. An seine wilde Kindheit, an das grausame Schicksal seines Zwillingsbruders, und schließlich an die magische Begegnung mit Marie, seiner großen Liebe, die sein ganzes Leben verändert. Thomas Glavinics neuer Roman ist eine Expedition ins Ungewisse – ein unvergleichliches Buch, packend und verstörend zugleich, von einer leidenschaftlichen Energie und enormen Suggestivkraft.

Das größere Wunder stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.


Thomas Glavinic, geboren 1972 in Graz, lebt heute in Wien. Er arbeitete als Werbetexter und Taxifahrer, debütierte 1998 mit dem Roman „Carl Haffners Liebe zum Unentschieden“ über das Leben des Schachmeisters Carl Schlechter. Seither veröfentlichte er vier weitere Romane, darunter den mit dem Friedrich-Glauser-Krimipreis ausgezeichneten Roman „Der Kameramörder“ (2001) und zuletzt „Das bin doch ich“ (2007), mit dem er ebenfalls schon für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde. Thomas Glavinics Werke sind in 18 Sprachen übersetzt, seine Romane „Der Kameramörder“ (2001) und „Wie man leben soll“ (2004) wurden fürs Kino verfilmt. Weitere Informationen unter www.thomas-glavinic.de


Eine Kooperation der Universität Rostock, der anderen buchhandlung und des Literaturhauses Rostock mit den LiteraTour-NORD-Partnern in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, gefördert von der VGH-Stiftung.

Vorverkauf: 6,00 €

Vorverkauf in der anderen buchhandlung, Wismarsche Str. 6/7, Tel.: 0381-492050

Abendkasse: 8,00 €


31. Januar 2014 | 22:00 5 Jahre Peter-Weiss-Haus

Seit Januar 2009 entwickelt der Peter-Weiss-Haus e.V. das ehemalige Haus der deutsch-sowjetischen Freundschaft in der Doberaner Strasse zu einem Haus für freie Bildung und Kultur. In den 5 Jahren fanden bereits viele Konzerte,...[mehr]

Seit Januar 2009 entwickelt der Peter-Weiss-Haus e.V. das ehemalige Haus der deutsch-sowjetischen Freundschaft in der Doberaner Strasse zu einem Haus für freie Bildung und Kultur. In den 5 Jahren fanden bereits viele Konzerte, Theaterstücke, Lesungen, Diskussionen, Ausstellungen und Parties statt. Das Peter-Weiss-Haus lädt alle Freunde zur großen Geburtstagssause (u.a. mit DJ Sterngucker) ein.

Weitere Informationen: www.peterweisshaus.de

Eintritt: 7,00 €

21. Januar 2014 | 20:00 LiteraTour NORD: Marion Poschmann „Die Sonnenposition“

Lesung & Gespräch[mehr]

Moderation & Gestaltung: Prof. Dr. Lutz Hagestedt & Studierende des Instituts für Germanistik

Altfried Janich findet nach der Wiedervereinigung eine Stelle im »Ostschloss«, einem heruntergekommenen Barockbau, der neuerdings eine psychiatrische Anstalt beherbergt. Hier hält er es für seine Aufgabe, seinen Patienten gegenüber die Sonnenposition einzunehmen, ihnen Orientierung und eine Quelle des Trostes zu sein. Als sein Freund Odilo durch einen rätselhaften Autounfall stirbt, gerät er selbst auf die Nachtseite der Dinge und ihn ergreift die Gewissheit, aus dem Schloß nicht mehr wegzukommen.

Marion Poschmanns lange erwartete neue Prosa ist ein Roman über Deutschland aus der Sicht der Kriegsenkel. Ein Roman über die Macht der Zeit, über Erinnerung und zeitlose Verbundenheit. Ein Roman über fragile Identitäten, über den schönen Schein und die Suche nach dem inneren Licht – funkelnd, glasklar und von subtiler Spannung.


Marion Poschmann, geboren 1969 in Essen, studierte Germanistik, Philosophie und Slawistik zunächst in Bonn, dann in Berlin, wo sie auch szenisches Schreiben studierte und als freie Schriftstellerin lebt. Sechs Jahre unterrichtete sie in einem deutsch-polnischen Schulprojekt. Seit 2002 veröffentlichte sie zwei Romane, eine Novelle und drei Gedichtbände, zuletzt „Geistersehen“ (2010), für die sie 2011 mit dem Peter-Huchel-Preis und dem Ernst-Meister-Preis geehrt wurde.

»Die Sonnenposition erweist sich als einer der sprachmächtigsten und kunstvollsten Romane dieses Herbstes.« (Sigrid Löffler, RBB Kulturradio)

»An der Sinnlichkeit der Sprache kann man sich geradezu berauschen.« (Richard Kämmerlings, Die Welt)

Eine Kooperation der Universität Rostock, der anderen buchhandlung und des Literaturhauses Rostock mit den LiteraTour-NORD-Partnern in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, gefördert von der VGH-Stiftung.

Ort: andere buchhandlung

Vorverkauf: 6,00 €

Vorverkauf in der anderen buchhandlung, Wismarsche Str. 6/7, Tel.: 0381-492050

Abendkasse: 8,00 €

20. Januar 2014 | 17:15 Kempowski & Gäste »Es ist unsere Geschichte, die da verhandelt wird«

Öffentliche Vorlesung mit Anna Brixa, Dr. Olaf Reis und Prof. Dr. Lutz Hagestedt[mehr]

Wie steht die Stadt Rostock heute zu Walter Kempowski? Wie erlebten ihn Zeitzeugen und wie lesen Zeitgenossen seine Bücher? Was bedeutet uns sein Werk heute, und wie wurde es damals aufgenommen? In der öffentlichen Vorlesung gehen wir diesen Fragen nach. Diesmal wird Anna Brixa (Berlin) über innerfamiliäre Schutzräume sprechen, über Kempowskis Darstellung eines (halbwegs harmonischen?) Familien-lebens während der NS-Zeit aus der schützenden Sicht des Kindes und

über das Ringen des (erwachsenen) Autors mit dem Vater, der im Krieg geblieben ist, dessen bürgerlichen Werte angesichts des NS-Regimes „versagten“.

Anschließend diskutiert Prof. Dr. Lutz Hagestedt mit Anna Brixa und Dr. Olaf Reis über die Familie als Schutzraum in totalitären Gesellschaften. Olaf Reis ist Koordinator der Psychologischen Forschung an der Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter. Er begleitet die Rostocker Längsschnittstudie „Kindheit und Jugend in beiden Teilen Deutschlands“. Anna Brixa promoviert über Wolfgang Koeppen und Walter Kempowski.


Eine gemeinsame Veranstaltung von: Kempowski-Archiv-Rostock, Universität Rostock, andere buchhandlung und Literaturhaus Rostock

Eintritt frei