Programmarchiv Literaturhaus Rostock

17. November 2023 | 19:00 AUSVERKAUFT Nicole Weis: »Elbe 511« & Charlotte Gneuß: »Gittersee«

Lesung & Gespräch im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Leseland DDR« | Moderation: Dr. Steffi Brüning (Leiterin der Dokumentations- und Gedenk- stätte Rostock/LpB M-V) & Susan Schulz (Heinrich-Böll-Stiftung MV)[mehr]

Zwei Romane über die dunkelsten Seiten der DDR: Wie wird man Opfer, wie Täter:in? Nicole Weis: »Elbe 511« Vor dem Mauerbau geht Wolfgang als 20-Jähriger mit seinem Freund über die innerdeutsche Grenze, um in Westdeutschland zu arbeiten. Acht Monate später kehrt er aus Heimweh zurück. Dies hat erhebliche Konsequenzen, die sein ganzes Leben prägen werden. Denn er wird von seinem Freund denunziert und wegen angeblicher Spionage zu vier Jahren Gefängnis in Bautzen verurteilt, wo er als politischer Häftling schlimmste Schikanen und Grausamkeiten erlebt. Nach der Entlassung darf Wolfgang nicht in seinem Heimatdorf leben und wird dadurch erneut seiner Freiheit beraubt. Erneut beschließt er zu fliehen und schwimmt bei Flusskilometer 511 über die Elbe. Im Westen baut er sich eine Existenz auf, heiratet und gründet eine Familie. Nach seinem Tod in der Schweiz macht sich die Tochter auf die Suche nach der verloren gegangenen Heimat. Sie besucht das Heimatdorf ihres Vaters, das Gefängnis in Bautzen und die eingezäunte Dorfrepublik an der Elbe am 511. Flusskilometer, wo für ihren Vater die persönliche Wende begann. Anhand der Fluchtgeschichte ihres Vaters rekonstruiert die Autorin auf brillante Weise die jüngere deutsche Geschichte und spannt dabei einen Bogen vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum Fall der Mauer und in die Gegenwart. Dabei wird auch deutlich, was es für den Einzelnen bedeutet, sich zur Flucht zu entschließen, und welche Auswirkungen eine solche Entscheidung auf die hat, die gehen, und auf jene, die bleiben.  Nicole Weis, geboren 1970, studierte Medizin in Hamburg und promovierte an der Universitätsklinik Tübingen. Neben ihrer Tätigkeit als Ärztin im Bereich Naturheilkunde in der Onkologie (Krebsmedizin) ist sie seit 2004 Redakteurin der "Deutschen Zeitschrift für Onkologie". Seit ihrem zwölften Lebensjahr schreibt sie Romane, Erzählungen und Gedichte. Charlotte Gneuß: »Gittersee« 1976, im Dresdner Vorort Gittersee: Karin ist 16, hütet ihre kleine Schwester und hilft der renitenten Großmutter im Haushalt, die ihrer Zeit als Blitzmädel hinterhertrauert. Karins Vater verzwei­felt an der Reparatur seines Škodas wie an der des Familienlebens, und ihre Mutter würde am liebsten ein anderes Leben führen. Aufgehoben fühlt sich Karin bei ihrer Freundin Marie, dem einzigen Mädchen in der Klasse, das später nicht etwas machen, sondern etwas werden will: die erste Frau auf dem Mond. Und Karin ist verliebt: in ihren Freund Paul, der gerne Künstler wäre, aber im Schacht bei der Wismut arbeitet. Als Paul zu einem Ausflug aufbricht und nicht mehr zurückkommt, stehen eines Nachts zwei Uniformierte vor der Tür, und Karins Welt gerät aus den Fugen.  Charlotte Gneuß, 1992 in Ludwigsburg geboren, studierte Soziale Arbeit in Dresden, literarisches Schreiben in Leipzig und szenisches Schreiben in Berlin. Sie veröffentlicht in Literaturmagazinen, ist Gastautorin von »ZEIT Online«, war u. a. bei Textwerkstätten der Jürgen Ponto-Stiftung und der Kölner Schmiede geladen, ist Gewinnerin des Leonhard-Frank-Stipendiums für neue Dramatik und Herausgeberin der Anthologie »Glückwunsch«, die bei Hanser Berlin erschien. Immer wieder nähert sich Gneuß schreibend der DDR, der Realität und der Utopie, in der ihre Eltern aufwuchsen und die es heute nicht mehr gibt. »Gittersee« ist ihr Debütroman und wurde ausgezeichnet mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung 2023. Eintritt: 7 € | 5 € erm. im Vorverkauf zzgl. Gebühr (Pressezentrum/mvticket.de) & an der Abendkasse Studierende der Universität Rostock & der HMT Rostock erhalten mit dem Kulturticket freien Eintritt (Anmeldung: reservierung@literaturhaus-rostock.de) Ort: Dokumentations- und Gedenkstätte ehemalige Stasi-Untersuchungshaftanstalt Rostock, Grüner Weg  5, 18055 Rostock Im Rahmen von »Leseland DDR«. Veranstalter:innen: Heinrich-Böll-Stiftung MV, Literaturhaus Rostock, Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehem. Untersuchungshaft der Staatssicherheit Rostock/LpB M-V.

15. November 2023 | 19:30 AUSVERKAUFT NDR KULTUR DER NORDEN LIEST: Florian Illies:»Zauber der Stille«

Lesung & Gespräch im Rahmen von NDR Kultur Der Norden liest | Moderation: Christoph Bungartz (NDR)[mehr]

Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten Friedrichs abendliche Himmel wecken seit Jahrhunderten die leidenschaftlichsten Gefühle: Goethe macht ihre Melancholie so rasend, dass er sie auf der Tischkante zerschlagen will, Walt Disney hingegen verliebt sich so heftig in sie, dass er sein »Bambi« nur durch Friedrich'sche Landschaften laufen lässt. Von Hitler so verehrt wie von Rainer Maria Rilke, von Stalin so gehasst wie von den 68ern, von der Mafia so heiß begehrt wie von Leni Riefenstahl – am Beispiel von Caspar David Friedrich werden in diesem mitreißend erzählten Buch 250 Jahre deutscher Geschichte sichtbar. Und Friedrich, der Maler, wird zu einem Menschen aus Fleisch und Blut. Florian Illies, geboren 1971, ist Kunsthistoriker, Kunsthändler und Journalist. Dieser Kombination haben wir Bücher zu verdanken wie seinen Bestseller „1913. Der Sommer des Jahrhunderts“. Zum 250. Geburtstag des großen Landschaftsmalers Caspar David Friedrich hat Florian Illies sich nun dessen Leben und Werk zugewandt und erzählt anhand von Bildern wie „Kreidefelsen auf Rügen“ und „Mönch am Meer“ wieder ein Stück deutscher Kulturgeschichte: Wie entstanden die Werke, was wurde aus ihnen im Laufe der Jahrhunderte? Eine Zeitreise von der Romantik bis heute. Eintritt: Vvk. (Pressezentrum/mvticket.de) 12 € zzgl. Gebühr| 8 € erm. plus Gebühr (Ermäßigung gilt für Studierende, Warnowpass-Inhaber:innen, Menschen mit Behinderung, Mitglieder im Literaturhaus e.V. & Inhaber:innen einer NDR Kulturkarte) Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Der Norden liest - die Herbsttour 2023“ von NDR Kultur. Sendetermin voraussichtlich: 07. Januar 2024, 20 Uhr im Sonntagsstudio (NDR Kultur) Eine Kooperationsveranstaltung von NDR Kultur, Literaturhaus Rostock und der Fachstelle Öffentliche Bibliotheken Mecklenburg-Vorpommern unter der Schirmherrschaft der Stiftung Lesen.

31. Oktober 2023 | 20:00 LiteraTour Nord: Deniz Utlu: »Vaters Meers«

Lesung & Gespräch | Moderation: Dr. Stephan Lesker (Universität Rostock)[mehr]

Yunus ist dreizehn Jahre alt, da erleidet sein Vater zwei Schlaganfälle und ist fortan fast vollständig gelähmt. Zehn Jahre wird er von Yunus’ Mutter gepflegt, bevor er stirbt. Yunus, inzwischen aus dem Elternhaus ausgezogen, ruft sich Bilder aus seiner Kindheit wach: Sie fügen sich zum warmherzigen Porträt eines Mannes, der mit lauter Stimme lachte, auf Arabisch fluchte und der einst per Frachtschiff nach Deutschland kam. „Vaters Meer“ erzählt von einer Vater-Sohn-Beziehung, die abrupt endet, von Migration und Zugehörigkeit. Deniz Utlu, geboren 1983 in Hannover, veröffentlichte 2014 seinen Debütroman „Die Ungehaltenen“, der 2015 für die Bühne adaptiert wurde. 2019 erschien sein zweiter Roman „Gegen Morgen“. Außerdem hat er Theaterstücke, Lyrik und Essays verfasst (u. a. für FAZ, SZ, Tagesspiegel). Eintritt: 10 € | 8 € erm. (Mitglieder des Literaturhaus Rostock e.V., Warnowpass-Inhaber:innen, Schüler:innen) | Vorverkauf in der anderen buchhandlung. Studierende der Universität Rostock und der HMT Rostock erhalten freien Eintritt (reservierung@literaturhaus-rostock.de). Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock In Kooperation mit der anderen buchhandlung und der Universität Rostock.

24. Oktober 2023 | 19:30 AUSVERKAUFT Max Czollek: »Versöhnungstheater«

Lesung & Gespräch im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Rostock | Moderation: Ulrika Rinke (Literaturhaus Rostock)[mehr]

Eine kritische Analyse der deutschen Erinnerungskultur: Klug und polemisch seziert Bestsellerautor Max Czollek den Wandel im deutschen Selbstverständnis.

Max Czolleks legendäre Bücher „Desintegriert euch!“ und „Gegenwartsbewältigung“ streuten lustvoll Zweifel an den deutschen Narrativen von Integration bis Leitkultur. Scharf, gewitzt und an jeder Stelle überraschend, schließt Versöhnungstheater diesen Kreis, wenn es nach der aktuellen Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit fragt. Seit weltweit bewunderten Gesten der deutschen Selbstvergewisserung vom Warschauer Kniefall bis zum Holocaust-Mahnmal hat sich in letzter Zeit einiges verändert: Das Berliner Stadtschloss feiert Preußens Könige, mit dem neuen Militärhaushalt wird eine Zeitenwende beschworen und der Bundespräsident bedankt sich auf Israelreise ungefragt für die „Versöhnung“. Deutschland ist wieder wer, auch weil es sich so mustergültig an den Holocaust erinnert. Herzlich willkommen zum Versöhnungstheater! Max Czollek, geboren 1987, ist Autor und lebt in Berlin. Er ist Mitherausgeber des Magazins Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart und seit 2021 Kurator der Coalition for a Pluralistic Public Discourse (CPPD) für eine plurale Erinnerungskultur. Er hat drei Gedichtbände publiziert, bei Hanser erschienen bisher seine vieldiskutierten Essays »Desintegriert euch!« (2018), »Gegenwartsbewältigung« (2020) und »Versöhnungstheater« (2023). 2022 war er Ideengeber und Kokurator der Ausstellung Rache. Geschichte und Fantasie am Jüdischen Museum Frankfurt, deren Begleitband ebenfalls bei Hanser erschien. Eintritt: 7 € im Vvk. zzgl. Gebühr (Pressezentrum/mvticket.de), Abendkasse 10 € Studierende der Universität Rostock & der HMT Rostock erhalten mit dem Kulturticket freien Eintritt (Anmeldung: reservierung@literaturhaus-rostock.de) Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Eine Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Rostock und der Universitätsbuchhandlung Hugendubel im Rahmen der Jüdischen Kulturtage Rostock 2023. Alle Termine der Jüdischen Kulturtage unter synagoge-rostock.de.

23. Oktober 2023 | 17:00 Laura Melina Berling & Hannah Rödel: »Yunus, Zocken, Liebeszeugs« & «Selma, Küsse, Kuddelmuddel«

Jugendbuchlesung im Rahmen von »Bücherwelten« | ab 12 Jahren[mehr]

Wie aufregend die Pubertät ist! In diesen realitätsnahen Jugendromanen begleiten die Leser:innen Yunus und Selma durch die Höhen und Tiefen ihres Teeniealltags. Und lernen nebenbei unter anderem auf besonders gestalteten Infoseiten spielerisch alles Wichtige über Gefühle, Pickel, Küssen, Gender, Penisgrößen und vieles mehr.  Alles über Körper und so: »Selma, Küsse, Kuddelmuddel« (Leykam Verlag) Erst bekommt Selma ihre Tage und dann reden auch noch alle vom Küssen. Dabei ist sie doch erst 12! Ihre Mutter hat einen neuen Job bei einer Fluggesellschaft und ist selten zu Hause. Nun muss sie das Erwachsenwerden mit ihrem Vater managen, der sich zwar Mühe gibt, aber auch etwas hilflos erscheint. Zum Glück hat sie ihre beste Freundin Ella. Als in der Schule eines Tages eine Liste auftaucht, in der die Mädchen von 0-10 bewertet werden, Anna daraufhin nicht aufhören kann zu weinen und jemand heimlich Bikinifotos von Lilith verschickt, nimmt Selma sich vor, die Übeltäter zustoppen. Dafür braucht sie die Hilfe von Yunus, von dem Selma gern ihren ersten Kuss hätte. Oder lieber doch nicht? Klassenfahrt und andere Katastrophen: »Yunus, Zocken, Liebeszeugs« (Leykam Verlag)

Yunus ist 12 und will eigentlich nur in Ruhe zocken, doch irgendwie kommt ihm immer etwas dazwischen. Zum Beispiel eine ganze Menge Chaos auf der Klassenfahrt, Streit mit seinem besten Freund Karim und dann lernt er auch noch Nura kennen, die wirklich sehr schöne Haare hat. Yunus Körper macht sowieso was er will, und als ihm dann auch noch ständig eine unbekannte Nummer Nachrichten schreibt, ist das Chaos komplett. Wenn alles bloß nicht so peinlich wäre! Zum Glück gibt es den Detektiv:innenclub seiner besten Freundin Selma, der ihm hilft, das Rätsel um die geheimnisvollen Chats zu lösen.

Laura Melina Berling wird eigentlich Lina genannt und ist im Internet als feministische Bloggerin und auf Instagram als @littlefe-ministblog unterwegs. Zudem arbeitet sie als Sozialpädagogin in der Mädchen:arbeit und berät zu den Themen Körper und Sexualität, Gender, Familie, Schule und alldem, was im Leben für Trubel sorgt. Privat kuschelt sie gerne mit ihrer Katze Kartoffel und versucht nicht im Chaos zu versinken. Hannah Rödel studierte Kunst an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und zeichnet schon ihr Leben lang. Ihre Illustrationen gibt’s auch in Bewegung, als Zeichentrick-Animationen, und sogar zum Anfassen als Keramikskulpturen. Dabei geht es oft um feministische Themen, Körperbilder und Empowerment von LGBTQI* – manchmal geht es aber auch nur um Katzen und Chaos. Eintritt: Vvk. 5 € zzgl. Gebühr bei mvticket.de & im Pressezentrum | AK: 7 € Ort: Literaturhaus Rostock (Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock

14. Oktober 2023 | 17:00 »terrain vague« mit Stephan Langhans und Estha Verity Rose

Lesebühne[mehr]

Die Freiluft-Lesebühne terrain vague begibt sich auf freie Flächen in und um Rostock. Autor:innen aus Rostock und Mecklenburg-Vorpommern tragen in einem etwa 1-stündigen Programm Kurzgeschichten, Lyrik und Prosaausschnitte vor. Das Publikum macht es sich auf selbst mitgebrachten Decken bequem. Das Setting ist stets mehr oder weniger gleich, die Atmosphäre von Ort zu Ort anders. Parallel zur Lesung entsteht ein frei-aus-der-luft-text im Stil eines Cadavre Exquis: Alle dürfen mitschreiben und kleine Textstücke anfügen, ohne zu wissen, was in den vorhergehenden Abschnitten steht. Am Ende wird der frei-aus-der-luft-text in seiner Gänze enthüllt und vorgelesen.

Instagram: terrainvague.freilufttexte
Webseite: https://www.everestgirard.de/terrainvague.html
Kontakt: terrainvague@gmx.de Eintritt frei Ort: Lindenpark, Spielplatz bei den Polizeigärten, neben der Schlange »terrain vague« ist eine unabhängige Lesereihe in Kooperation mit dem Literaturhaus Rostock.

03. Oktober 2023 | 15:00 AUSVERKAUFT »Vom Aufstehen und der Möglichkeit von Glück«

Aufgrund der hohen Nachfrage ist es nicht möglich, Karten an der Abendkasse zu erwerben. | Lesung & Gespräch mit Helga Schubert und Anne Rabe im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Leseland DDR« | Moderation: Matthias Schümann...[mehr]

Aufgrund der hohen Nachfrage ist es nicht möglich, Karten an der Abendkasse zu erwerben. Helga Schubert: »Vom Aufstehen. Ein Leben in Geschichten« Drei Heldentaten habe sie in ihrem Leben vollbracht, erklärt Helga Schuberts Mutter ihrer Tochter: Sie habe sie nicht abgetrieben, sie im Zweiten Weltkrieg auf die Flucht mitgenommen und sie vor dem Einmarsch der Russen nicht erschossen. In kurzen Episoden erzählt Helga Schubert ein deutsches Jahrhundertleben – ihre Geschichte, sie ist Fiktion und Wahrheit zugleich. Als Kind lebt sie zwischen Heimaten, steht als Erwachsene mehr als zehn Jahre unter Beobachtung der Stasi und ist bei ihrer ersten freien Wahl fast fünfzig Jahre alt. Doch vor allem ist es die Geschichte einer Versöhnung: mit der Mutter, einem Leben voller Widerstände und sich selbst. Helga Schubert, geboren 1940 in Berlin, war Psychotherapeutin und Schriftstellerin in der DDR. Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen zog sie sich aus der literarischen Öffentlichkeit zurück, bis sie 2020 mit der Geschichte ›Vom Aufstehen‹ den Ingeborg-Bachmann-Preis gewann. Der gleichnamige Erzählband erschien 2021 bei dtv und war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Anne Rabe: »Die Möglichkeit von Glück« Stine kommt Mitte der 80er Jahre in einer Kleinstadt an der ostdeutschen Ostsee zur Welt. Sie ist ein Kind der Wende. Um den Systemwechsel in der DDR zu begreifen, ist sie zu jung, doch die vielschichtigen ideologischen Prägungen ihrer Familie schreiben sich in die heranwachsende Generation fort. Während ihre Verwandten die untergegangene Welt hinter einem undurchdringlichen Schweigen verstecken, brechen bei Stine Fragen auf, die sich nicht länger verdrängen lassen. Anne Rabe hat ein ebenso hellsichtiges wie aufwühlendes Buch von literarischer Wucht geschrieben. Sie geht den Verwundungen einer Generation nach, die zwischen Diktatur und Demokratie aufgewachsen ist, und fragt nach den Ursprüngen von Rassismus und Gewalt. Anne Rabe, geboren 1986, ist Dramatikerin, Drehbuchautorin und Essayistin. Ihre Theaterstücke wurden mehrfach ausgezeichnet. Als Drehbuchautorin war sie Teil der Kultserie »Warten auf’n Bus«. Seit mehreren Jahren tritt sie zudem als Essayistin und Vortragende zur Vergangenheitsbewältigung in Ostdeutschland in Erscheinung. Anne Rabe lebt in Berlin. »Die Möglichkeit von Glück« ist ihr Prosadebüt. Mit beiden Autorinnen sprechen wir über das (Lese-)Land DDR, Prägungen und das, was bleibt. Im Anschluss kann die Ausstellung »Leseland DDR« bei Kaffee und Kuchen besichtigt werden. Eintritt: 7 € im Vvk. zzgl. Gebühr (Pressezentrum/mvticket.de), Tageskasse 10 € Studierende der Universität Rostock & der HMT Rostock erhalten mit dem Kulturticket freien Eintritt (Anmeldung: reservierung@literaturhaus-rostock.de). Ort: li.wu. in der FRIEDA 23, Friedrichstr. 23, Rostock 18057
Im Rahmen von »Leseland DDR«. Eine Kooperationsveranstaltung der Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit Rostock/Landeszentrale für politische Bildung MV, der Heinrich-Böll-Stiftung MV & des Literaturhauses Rostock.