Programmarchiv Literaturhaus Rostock
24. Mai 2014 | 20:00 Barbara Thalheim „Lieder & Geschichten“
Die Berliner Liedermacherin singt, spielt, erzählt, liest… Konzertlesung [mehr]
Barbara Thalheim steht seit 40 Jahren auf der Bühne. Sie hat über 20 LPs und CDs, Bücher, Reisereportagen und Hörbücher veröffentlicht. Mehrmals erhielt sie den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Thalheims Biografie taugt nicht für Hochglanzbroschüren: geboren in Leipzig, Einzelkind, ewig Pubertierende, kriminell auffällige Fehlstarterin, Suchende, bevor sie über ein Fachschulstudium zur Musik, danach zur Musikhochschule „Hanns Eisler“ fand. Thalheim ist die Tochter eines Kommunisten, der 1933 nach Afrika, von dort nach Frankreich emigrierte und im KZ Dachau das Ende des Krieges erlebte. Diese Herkunft war prägend. Ihr Verhältnis zur implodierten DDR ist ambivalent. Nicht Nachtreten, sondern gesellschaftlich-geschichtliche Zusammenhänge verstehen, ist ihr Credo. 1993 ging Barbara Thalheim nach Paris und traf im Land des Chansons auf ihren künstlerischen Zwilling, den Avantgarde-Akkordeonisten Jean Pacalet, mit dem sie 18 Jahre Musik machte. Als Pacalet 2011 überraschend verstarb, hat sie sich (wie schon mehrmals bei Schicksalsschlägen) von der Bühne zurückgezogen. Nun ist sie wieder mit einer neuen CD da. Das record-release-Konzert im Januar im Berliner Filmtheater Babylon war ein viel versprechender Start. Barbara Thalheims Lieder und Texte sind emotional, sarkastisch, kabarettistisch, sie kann austeilen, aber auch ganz melancholisch über die Sehnsüchte des Menschen, behütet zu sein, erzählen und singen. Dabei bleibt sie ihrem Thema treu, Individualität zu bewahren, gerade in Gesellschaften, die auf Vermassung aus sind. Weitere Informationen:www.barbara-thalheim.de
www.facebook.com/barbarathalheim.saengerin Samstag, 24. Mai 2014, 20.00 Uhr, Literaturhaus Rostock
Konzertlesung mit Barbara Thalheim
Abendkasse: 11,00 €
Vorverkauf: 8,00 € zzgl. Vorverkaufsgebühr Vorverkauf in der anderen buchhandlung am Doberaner Platz, Wismarsche Str. 6/7, 18057 Rostock, Tel.: 0381-492050. Kartenreservierung für Mitglieder im Literaturhaus Rostock e.V. zu ermäßigten Konditionen unter www.literaturhaus-rostock.de
13. Mai 2014 | 20:00 Ryo Takeda liest Haruki Murakami
„Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah“ und weitere Kurzgeschichten vom japanischen Kultautor [mehr]
Moderation: Katharina Lifson Erst Anfang diesen Jahres erschien mit »Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki« der neue Roman vom japanischen Kultautor und regelmäßigen Nobelpreiskandidaten Haruki Murakami. Der Schallplattensammler und ehemalige Betreiber einer Jazz–Bar begann mit dem Schreiben laut eigener Aussage 1978, inspiriert durch einen eindrucksvollen Schlag bei einem Baseballspiel. Spätestens seit der hitzigen Diskussion im Literarischen Quartett über die »Gefährliche Geliebte« kennen und schätzen auch die Leser in Deutschland Murakamis träumerischen Stil – surrealistische Elemente, Anspielungen auf die Popkultur, Genres und Traditionen werden auf faszinierende Weise miteinander verknüpft. Seit geraumer Zeit ist der Künstler des Erfurter Zughafens, Ryo Takeda, mit verschiedenen Programmen unter dem Motto »Ryo Takeda liest« auf Tour. Neben seiner musikalischen Tätigkeit hat er sich damit zu einem gefragten Mann in der Thüringer Literatur- und Leseszene entwickelt, so ist er mit Texten junger Autoren auf Lesereise oder spontan in Parks, Cafés und bei ZDFkultur im Bauhaus Dessau als Lesestimme für Clueso. Als Halbjapaner trägt Ryo Takeda ein Stück japanische Identität in sich. 2004 reiste er für mehrere Monate nach Japan, frischte Verwandtschaften auf und begab sich auf Entdeckungsreise. Nach Anlaufschwierigkeiten wollte er am Ende fast nicht mehr zurück. „Wieder in Deutschland bekam ich »Mister Aufziehvogel« geschenkt und fand darin die Medizin für mein Fernweh nach Japan“, erinnert sich Ryo. Und natürlich blieb es nicht bei ein oder zwei Romanen. Mittlerweile hat er fast alles von und über Haruki Murakami gelesen und schätzt besonders die kurzen Erzählungen. Ryo Takeda präsentiert im Literaturhaus Rostock eine Auswahl an Kurzgeschichten, darunter auch die bekannteste Erzählung »Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah«. Dienstag, 13. Mai 2014, 20.00 Uhr, Literaturhaus RostockRyo Takeda liest Haruki Murakami
Eintritt: 8,00 € / 6,00 €*
*Ermäßigung für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein.
12. Mai 2014 | 20:00 August 1914 – Ein europäisches Autorenprojekt zum Kriegsausbruch
Es lesen: Uwe Saeger und Stefan Moster (Helsinki) [mehr]
Moderation: Dr. Wolfgang Gabler Zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des 1. Weltkriegs werden Uwe Saeger und Stefan Moster ihre Essays am Montag, 12. Mai, um 20.00 Uhr im Literaturhaus vorstellen. Dreiundzwanzig Autorinnen und Autoren aus ebenso vielen Städten Europas sind der Aufforderung durch das Netzwerk der Literaturhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz gefolgt, haben in ihren Städten die Zeitungen von Juli und August 1914 gelesen und sich von dem darin vorgefundenen Material zu Texten anregen lassen. Hundert Jahre nach dem dramatischen und zumindest für Europa extrem folgenreichen Geschehen, das in den ersten globalen Krieg der Menschheitsgeschichte führte, fragen die Schriftsteller_innen, was und wie die Menschen in den unterschiedlichen Regionen Europas damals dachten, mit welchen Bildern, Überzeugungen, Phantasmen oder Ideologien sie sich in die Katastrophe begaben oder dieser zu entkommen trachteten. Uwe Saeger beschreibt die Situation in Rostock, Stefan Moster erzählt von den Begebenheiten in Helsinki. Gemeinsam mit dem Literaturwissenschaftler Dr. Wolfgang Gabler erörtern sie, was die Gesellschaft 1914 bewegt hat, welche Schlagzeilen haben die Öffentlichkeit der Medien bestimmt, was trug sich zu in Rostock und Helsinki beim Ausbruch des 1. Weltkrieges.Stefan Moster, 1964 in Mainz geboren, lebt als Schriftsteller und Übersetzer im finnischen Espoo. Moster war Dozent an Universitäten in München und Helsinki. 1997 wurde er mit dem Münchner Literaturstipendium für Übersetzung ausgezeichnet. 2001 folgte der Staatliche finnische Übersetzerpreis. 2009 gab Moster sein literarisches Debüt mit dem Roman Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spiels, zuletzt erschien Lieben sich zwei (2011). Uwe Saeger, 1948 in Greifswald geboren. Seit 1976 freier Schriftsteller. Er veröffentlichte zahlreiche Erzählungen, Romane, Drehbücher und Hörspiele. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis und dem Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Für seine Novelle Aus einem Herbst jagdbaren Wildes erhielt er 1987 den Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt. Zuletzt erschien Die gehäutete Zeit. Ein Judasbericht (2008).
Insgesamt beteiligt an diesem internationalen Projekt waren: Bettina Balàka, Zsófia Bán, Marcel Beyer, Melitta Breznik, Éric Chevillard, Filip Florian, Marjana Gaponenko, Karl-Markus Gauß, Lukas Hammerstein, Dževad Karahasan, A. L. Kennedy, Angela Krauß, Steffen Kopetzky, Andrea Molesini, Stefan Moster, Erwin Mortier, Melinda Nadj Abonji, Julya Rabinowich, Uwe Saeger, Katrin Seddig, Ulf Stolterfoht, Ayfer Tunc, Sreten Ugričić. Die entstandenen Essays werden im Mai und Juni in einem Veranstaltungszyklus in den Literaturhäusern des Netzwerkes vorgestellt, beginnend am 9. Mai mit einer Langen Nacht mit 18 Autor/innen in Berlin und erscheinen im nächsten Band der Literaturzeitschrift „die horen“ im Wallstein Verlag. Ein Projekt des Netzwerks der Literaturhäuser mit freundlicher Unterstützung durch die Kulturstiftung des Bundes und der Körber Stiftung.
Montag, 12. Mai 2014, 20.00 Uhr, Literaturhaus Rostock
August 1914. Lesung & Gespräch mit Uwe Saeger, Stefan Moster und Dr. Wolfgang Gabler
Eintritt: 7,00 € / 5,00 €*
*Ermäßigung für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein.
05. Mai 2014 | 17:00 Mitgliederversammlung Literaturhaus Rostock e.V.
Neue Mitglieder im Kreis der Literaturfreunde sind herzlich willkommen[mehr]
Der gemeinnützige Literaturhaus-Verein engagiert sich seit 24 Jahren mit einem vielgestaltigen Programm für die Vermittlung von Literatur in Rostock, die Lesekompetenzförderung für Kinder und Jugendliche und die Autorenförderung in Mecklenburg-Vorpommern. Am Montag, 5. Mai, um 17.00 Uhr, lädt der Literaturhaus Rostock e.V. zur Mitgliederversammlung ein. Wer Interesse hat, das Literaturhaus zu unterstützen und Mitglied im Kreis der Literaturfreunde werden möchte, ist herzlich eingeladen. Der Mitgliedsbeitrag für ein Jahr beträgt 25,00 €, für Studierende 17,00 €. Mitglieder genießen einige Vorteile, u.a. den ermäßigten Eintritt bei den Veranstaltungen im Haus und erhalten ein Buch vom Verlag Voland & Quist als Willkommensgeschenk. Weitere Informationen unter http://www.literaturhaus-rostock.de/literaturhaus-rostock/mitglied-werden/ Montag, 5. Mai 2014, 17.00 Uhr, Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Mitgliederversammlung Literaturhaus Rostock e.V.16. April 2014 | 19:00 Enno Stahl „Diskurspogo
Lesung & Gespräch, Moderation: Steffen Dürre (Literaturzeitschrift weisz-auf-schwarz)[mehr]
Enno Stahl schaltete sich jüngst ein in die aktuelle Debatte um das Bildungsbürgertum im konformen Literaturbetrieb. In seiner provokativen Analyse „Diskurspogo“ untersucht Enno Stahl die aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen, die Politik unserer Zeit und die (fehlende) Auseinandersetzung damit in der deutschen Gegenwartsliteratur. Er diskutiert u.a. Christian Kracht, Ernst-Wilhelm Händler und Juli Zeh mit ideologiekritischer Verve, analysiert die Social-Beat-Bewegung, Poetry Slams und die Anfänge des deutschen Punk im Ratinger Hof in Düsseldorf. Außerdem geht es um Ausbeutung in der heutigen Arbeitswelt, von der katastrophalen Lohnsituation bis hin zum Schlafentzug.
Diese werde in der Gegenwartsliteratur kaum thematisiert, da Erwerbsarbeit hier keine Rolle zu spielen scheint.
Demgegenüber entwickelt Stahl eine Programmatik, in der er zeitgenössisches, literarisches Engagement fordert, eine Literatur, die sich den gesellschaftlichen Aporien stellt.
Eine Kooperation der Buchhandlung Sequential Art mit der Literaturzeitschrift weisz-auf-schwarz und dem Literaturhaus Rostock.
Eintritt: 5,00 €
08. April 2014 | 20:00 Preis der Literaturhäuser: Judith Schalansky
Laudatio & Lesung[mehr]
Die Schriftstellerin und Buchgestalterin Judith Schalansky, geboren 1980 in Greifswald, erhält den diesjährigen Preis der Literaturhäuser.
„Ob mit ihrem Atlas der abgelegenen Inseln, ihren Romanen Blau steht dir nicht und Der Hals der Giraffe oder in den von ihr herausgegebnenen „Naturkunde“-Bänden – beharrlich verficht Judith Schalansky die Überzeugung, dass sich jeder Text erst durch eine auf ihn zugeschnittene Gestaltung angemessen entfalte. Dadurch wird sie in Zeiten, da das „klassische“ Buch gern auf Abstellgleise geschoben wird, zur idealen Botschafterin eines – vermeintlich – überkommenen Mediums. Dem Auftritt ihrer Bücher gemäß zeichnen sich deren Inhalte durch große Originalität und Einfallsreichtum aus…“, heißt es in der Begründung der Jury.
Das Netzwerk der Literaturhäuser ehrt Judith Schalansky als eine Autorin, die sich in besonderem Maße um das Gelingen von Literaturveranstaltungen verdient gemacht hat und selbst den Akt des Signierens zu einem künstlerischen Moment macht.
Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Netzwerk der Literaturhäuser – literaturhaus.net.
Eintritt: 7,00 € / 5,00 €*
*Ermäßigung für SchülerInnen, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein.
04. April 2014 | 22:00 Klavki: er-leuchtet
Nächtliche Literaturaktion[mehr]
Worte für Klavki zu finden, ist nicht einfach. Er tat es selbst damals auf der Prosanova-Bühne so: „Ich bin nur der knorpelige Kläffer Klavki aus Kiel, der in seinem kleinbürgerlichen Kämmerlein ketzerisches Kauderwelsch und katzenjammerische Klamaukketten knebelt, knittelt und knattert bis sie in komma-bazilligem Konsonantengetrabe als klitzekleinklebrige Künsteleiklumpen aus meiner Kehle kegeln…“
Genau fünf Jahre ist es her, dass Klavki starb. Der Kieler Schriftsteller Oliver Eufinger, alias Klavki, war eng verbunden mit der Literaturszene in Rostock, er studierte hier Philosophie und Germanistik, war Stipendiat im Schleswig-Holstein-Haus, Klavkis Auftritte waren und sind legendär.
Als Rarität gelten seine „Gelben Hefte“ und die Hörbücher „Sprachkrümel“ und „Lippig leben“. Klavki inspirierte und faszinierte vieler seiner Dichterkolleg/innen und Freunde, seine Wirkung ist ungebrochen, er lebt weiter in seinen Texten und in den Köpfen und Herzen der Menschen, die ihn kennenlernten. Eine Gruppe von Freunden, Prosanauten und Kolleg/innen möchte bei einem nächtlichen Spaziergang Klavki gedenken und lädt alle Klavkianer und solche, die es noch werden wollen, ein, Klavkis Texte in die Stadt zu lesen.
Treffpunkt ist vor dem Kuhtor, wo er damals noch im Literaturhaus eine seiner letzten Lesungen gab. Klavki wird mit seinen Txten leuchten und den Laternen der Stadt folgen.
Freitag, 4. April 2014, 22.00 Uhr, Kuhtor, Hinter der Mauer 2, 18055 Rostock
Klavki: er-leuchtet
Anmeldung für Vorleser/innen: post@literaturhaus-rostock.de
Aktuelle Informationen: www.facebook.com/LiteraturhausRostock