Programmarchiv Literaturhaus Rostock

16. Oktober 2018 | 20:00 Jüdische Kulturtage 2018 - Hans Joachim Schädlich: »Felix und Felka«

Lesung & Gespräch, Moderation: Ernst-Jürgen Walberg[mehr]

Rom im Mai 1933: Ein tötlicher Angriff zwingt den deutsch-jüdischen Maler Felix Nussbaum, die Villa Massimo zu verlassen. Die Rückkehr nach Deutschland ist ihm und seiner Lebensgefährtin, der polnisch-jüdischen Malerin Felka Platek, angesichts der Judenverfolgung unmöglich. Schließlich finden sie eine Bleibe in Brüssel. Dem Rat, sich nach Palästina zu retten, folgen sie nicht – obwohl die Bedrohung durch die deutschen Besatzungsbehörden zunimmt.
Wohl noch nie ist ein Künstlerleben, das unter den Zwängen der rassistischen Verfolgung stand, derart verdichtet dargestellt worden. In unvergesslichen Momentbildern gelingt es Hans Joachim Schädlich, existentielle Ängste spürbar zu machen. Indem er das Paar in seinem ganz privaten Umfeld zeigt, erfährt die Geschichte eine Kraft, die weit über das Einzelschicksal hinausreicht. Hans Joachim Schädlich, 1935 in Reichenbach im Vogtland geboren, arbeitete an der Akademie der Wissenschaften in Ost-Berlin, bevor er 1977 in die Bundesrepublik übersiedelte. Für sein Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Heinrich-Böll-Preis, Hans-Sahl-Preis, Kleist-Preis, Lessing-Preis und dem Joseph-Breitbach-Preis. 2014 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Jüdischen Gemeinde Rostock im Rahmen der Jüdischen Kulturtage 2018 der Universitäts- und Hansestadt Rostock. Eintritt: 8,- €/5,- € erm.
Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Straße 21, 18057 Rostock

14. Oktober 2018 | 10:00 Spaziergang 1 – Im Raume lesen wir die Zeit

Treffpunkt: Kröpeliner Tor | Dr. Wolfgang Gabler[mehr]

Rostock beherbergt die älteste Universität Nordeuropas. Gern wird sie als „Leuchte des Nordens“ bezeichnet. Sie wurde 1419 gegründet und sandte über die Jahrhunderte hinweg Signale aus, die viele Dichter erreichten. Vor 500 Jahren gehörte Ulrich von Hutten zu ihnen. Viele, die nach ihm kamen, waren einst kaum weniger berühmt, aber nur wenige sind in Erinnerung geblieben. Dennoch war die Universität nicht nur ein Hort der Schönen Literatur, sondern auch eine Institution, deren Mitglieder Literatur behinderten, aussortierten, gar verbrannten.
Damit symbolisiert allein dieses Gebäude die Gegensätze der Literaturgeschichte auf engstem Raum. Solche Spannungen sind Thema dieses Spaziergangs durch das literarische Rostock.   In der Nördliche Altstadt etwa stoßen wir auf ein seltsames Reiterdenkmal, das längst zu einer Art literarischem Wahrzeichen Rostocks wurde.                 Was es mit diesem Bronzeguss von Jo Jastram auf sich hat, wo Fritz Reuter in dieser Gegend andockte und warum das Kempowski-Ufer eine ziemlich heikle Ehrung darstellt, sind nur drei der reizvollen Fragen, die auf diesem Spaziergang aufgeworfen und – Schritt für Schritt –  beantwortet werden. Teilnahmegebühr: 5,-
Treffpunkt: Kröpeliner Tor

Die literarischen Spaziergänge durch die »Literaturstadt Rostock« basieren auf dem gleichnamigen Buch, erschienen bei edition a. b. fischer. Erhältlich ist das Buch direkt beim Verlag oder in einer Buchhandlung in Ihrer Nähe. 

11. Oktober 2018 | 19:30 Literaturland M-V - Reinhard Wosniak: »Kinder des Mondes«

Buchpremiere, Moderation: Dr. Wolfgang Gabler[mehr]

Felix und Johan werden um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in der ostdeutschen Kleinstadt F. in einer Vollmondnacht geboren. Felix’ Mutter stirbt bei der Geburt. Der Halbwaise fühlt sich schuldig an ihrem Tod, forscht nach ihren Spuren, vermisst ihre Wärme, sucht sich. Immer spannungsvoller wird sein Verhältnis zum Vater, den herrschenden Zuständen und überhaupt zur »Normalität«, bis hin zu einer tragischen Konsequenz … Wosniaks vierter Roman, 2018 im Spica Verlag Neubrandenburg erschienen, kreist auf hypnotische Weise um verschwiegene Wahrheiten, trotzige Lebensentwürfe und folgenschwere Ausbrüche. Reinhard Wosniak, 1953 in Frohburg geboren, ist Ingenieur und arbeitet seit vielen Jahren in seinem Beruf, zuletzt im Gesundheitswesen. Nebenberuflich war er Sänger in einer Band, nach 1989 auch freier Mitarbeiter mehrerer Zeitungen und Journale. Er veröffentlichte Erzählungen und vier Romane erschienen, u. a. »Sie saß in der Küche und rauchte« und »Felonie«. Eintritt: 5,- €/3,- € erm.
Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Straße 21, 18057 Rostock

07. Oktober 2018 | 10:00 Spaziergang 2 – Literaturstadt in allen Belangen

Treffpunkt: Kröpeliner Tor | Dr. Sigurd Schmidt[mehr]

Literatur in Rostock ist viel mehr als nur das Schreiben von belletristischen Büchern. Die Literaturgeschichte der Stadt zeigt Rostock als Ort des Druckens, des Verlegens, des Archivierens, Bewahrens und des Sammelns von Literatur – und die Literaturstadt Rostock ist genauso das Gegenteil: ein Ort des Verhinderns, Verbietens, Kontrollierens, Zensierens von Literatur. Das Michaeliskloster gehört zu den ältesten Druckorten Deutschlands. Heute lagern hier die Sondersammlungen der Universitätsbibliothek, darunter seltene literarische Schätze wie Das Narrenschiff und Reineke Voss, aber auch die von Peter Linde(n)berg in lateinischer Sprache verfassten Rostocker Chronik von 1596. Dem Gebäude gegenüber befinden sich das Kempowski-Archiv und das Kloster zum Heiligen Kreuz. Sie sind als markante literarische Orte Rostocks wichtige Teile des kulturellen Gedächtnisses der Stadt.

Was der Rosengarten, die Große Stadtschule, die Wallanlagen, aber auch die Steintor-Vorstadt literarisch bieten, schlägt einen Bogen durch Jahrhunderte Rostocker Literaturgeschichte und steckt voller Überraschungen. Teilnahmegebühr: 5,-
Treffpunkt: Kröpeliner Tor
Die literarischen Spaziergänge durch die »Literaturstadt Rostock« basieren auf dem gleichnamigen Buch, erschienen bei edition a. b. fischer. Erhältlich ist das Buch direkt beim Verlag oder in einer Buchhandlung in Ihrer Nähe. 

23. September 2018 | 10:00 Spaziergang 1 - Im Raum lesen wir die Zeit

Treffpunkt: Kröpeliner Tor | Dr. Wolfgang Gabler[mehr]

Rostock beherbergt die älteste Universität Nordeuropas. Gern wird sie als „Leuchte des Nordens“ bezeichnet. Sie wurde 1419 gegründet und sandte über die Jahrhunderte hinweg Signale aus, die viele Dichter erreichten. Vor 500 Jahren gehörte Ulrich von Hutten zu ihnen. Viele, die nach ihm kamen, waren einst kaum weniger berühmt, aber nur wenige sind in Erinnerung geblieben. Dennoch war die Universität nicht nur ein Hort der Schönen Literatur, sondern auch eine Institution, deren Mitglieder Literatur behinderten, aussortierten, gar verbrannten.
Damit symbolisiert allein dieses Gebäude die Gegensätze der Literaturgeschichte auf engstem Raum. Solche Spannungen sind Thema dieses Spaziergangs durch das literarische Rostock.   In der Nördliche Altstadt etwa stoßen wir auf ein seltsames Reiterdenkmal, das längst zu einer Art literarischem Wahrzeichen Rostocks wurde.                 Was es mit diesem Bronzeguss von Jo Jastram auf sich hat, wo Fritz Reuter in dieser Gegend andockte und warum das Kempowski-Ufer eine ziemlich heikle Ehrung darstellt, sind nur drei der reizvollen Fragen, die auf diesem Spaziergang aufgeworfen und – Schritt für Schritt –  beantwortet werden. Teilnahmegebühr: 5,-
Treffpunkt: Kröpeliner Tor

Die literarischen Spaziergänge durch die »Literaturstadt Rostock« basieren auf dem gleichnamigen Buch, erschienen bei edition a. b. fischer. Erhältlich ist das Buch direkt beim Verlag oder in einer Buchhandlung in Ihrer Nähe. 

20. September 2018 | 20:00 Hauck & Bauer: »Ist das noch Entspannung oder schon Langeweile?«

Live-Cartoon-Show - VVK. ab sofort[mehr]

Die Cartoons von Hauck & Bauer kennt man aus der Sonntags-FAZ, der TITANIC oder von SPIEGEL ONLINE. Aber erst auf der Bühne lernen Sie sie richtig kennen.  Bei ihren Cartoon-Shows werfen Hauck & Bauer ihre Zeichnungen an die Wand und vertonen sie live mit verteilten Rollen. Das gesprochene Wort verleiht den Cartoons tatsächlich eine neue Dimension. Erstmals hört man die Figuren so, wie sie ihre Schöpfer im Ohr hatten. Und das macht alles noch schlimmer bzw. noch schöner. Entscheiden Sie selbst!

»Das witzigste Comic-Duo Deutschlands« (Süddeutsche Zeitung)
Elias Hauck und Dominik Bauer, beide Jg. 1978, wohnen in Berlin und Frankfurt am Main. Seit 2003 erscheint in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ihre wöchentliche Rubrik »Am Rande der Gesellschaft«. Ihre Arbeiten wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, u.a. zweimal mit dem Deutschen Karikaturenpreis sowie dem Deutschen Cartoonpreis in Silber. Für Anke Engelkes WDR-Sendung »Anke hat Zeit« produzierten die beiden auch viele Cartoons in bewegter Form. 

Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus); Einlass: 19.30 Uhr

Abendkasse: 9,- €/erm. 6,- €
Vvk.: 6,- € zzgl. Gebühr
in den Vvk.-Stellen von mvticket bzw. unter diesem Link: http://bit.ly/h_und_b

15. September 2018 | 19:00 Volker Koepp: Seestück

Film und Filmgespräch (deutsch) Moderation: Matthias Spehr, im Gespräch auch Klaus-Jürgen Liedtke [mehr]

Die Naturkulisse der Ostsee und die Menschen an ihren Küsten: Fischer, Seeleute, Wissenschaftler und Jugendliche am baltischen wie skandinavischen Ufer. Im Dokumentarfilm von Volker Koepp („In Sarmatien“, „Landstück“) berichten sie von ihrer Arbeit, beschreiben ihre Erinnerungen und schildern ihre Hoffnungen. Sie erzählen vom Leben am und mit dem Meer. Es entsteht das Bild eines Alltags, in dem der politische Konflikt zwischen Ost und West, nationale Egoismen und ökologische Probleme eine große Rolle spielen.
Im anschließenden Gespräch trifft der Filmemacher Volker Koepp auf Klaus-Jürgen Liedtke, den Herausgeber der Anthologie „Die Ostsee“, die den Ostseeraum literarisch-historisch erschließt, und stellt sich den Fragen und Eindrücken des Publikums. Volker Koepp, geboren 1944 in Stettin, gehört zu den wichtigsten deutschen Dokumentarfilmen. Er studierte zunächst „Strömungslehre“, bevor er ein Studium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst Potsdam-Babelsberg absolvierte. Volker Koepp widmete sich ab 1970 ganz dem Dokumentarfilm; seine über 50 Filme sind international prämiert. Eintritt: LIWU Kinopreise, für Konferenzteilnehmer kostenfrei Ort: LIWU (Lichtspieltheater Wundervoll), Frieda 23 Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Lichtspieltheater Wundervoll (Rocine e.V.)