Programmarchiv Literaturhaus Rostock
19. September 2014 | 20:15 50 Jahre Wagenbach
Verlegerin Susanne Schüssler im Gespräch mit Ernst-Jürgen Walberg[mehr]
Mit geringem Startkapital gründete Klaus Wagenbach 1964 in Berlin-Wilmersdorf einen eigenen Verlag und machte sich mit anspruchsvoller italienischer Literatur, linker Theorie und kulturwissenschaftlichen Standardwerken einen Namen. Es war einer der ersten Verlage, der mit seinen Mitarbeitern und Autoren eine solidarische, kollektive Verlagsverfassung umsetzte. Ein unabhängiger Verlag, der auch unabhängig blieb. Die ersten Bücher waren kaum erschienen, als der Verlag schon totgesagt wurde, ein Ritual, das sich in schöner Regelmäßigkeit über die Jahre wiederholt hat. Heute ist der Verlag 50 Jahre alt. Mutige, politische Bücher hatten in den 70-er Jahren Hausdurchsuchungen und mehrere Gerichtsprozesse zur Folge. 2002 übergab Klaus Wagenbach den Verlag an seine Frau Susanne Schüssler, die an diesem Abend im Gespräch mit dem früheren Kulturchef des NDR-Schwerin Ernst-Jürgen Walberg Einblick in die bewegte Verlagsgeschichte gibt. Eine gemeinsame Veranstaltung von: Buchhandlung Hugendubel und Literaturhaus Rostock 50 Jahre WagenbachFreitag, 19. September 2014,
Einlass: 20.00 Uhr, Beginn: 20.15 Uhr
Eintritt: 6,00 € / 5,00 € ermäßigt
Karten in der Buchhandlung Hugendubel
Ort: Buchhandlung Hugendubel, Kröpeliner Str. 41, 18055 Rostock
16. September 2014 | 20:00 MAX GOLDT liest
neue und alte Texte[mehr]
«Max Goldt schreibt heute das schönste Deutsch aller jüngeren Autoren ... Die Heiterkeit und Stille, die diese Sprache ihren Lesern schenkt, liegt nicht nur im Humor; ebenso in einem freundlichen Abstandnehmen von den Aufdringlichkeiten einer Wirklichkeit, an der man sich besser seitlich vorbeidrückt.» (Gustav Seibt)
«Daß Max Goldts Werk sehr komisch ist, weiß ja nun jeder gute Mensch zwischen Passau und Flensburg. Daß es aber, liest man genau, zum am feinsten Gearbeiteten gehört, was unsere Literatur zu bieten hat, daß es wahre Wunder an Eleganz und Poesie enthält und daß sich hinter seinen trügerischen Gedankenfluchten die genaueste Komposition und eine blendend helle moralische Intelligenz verbergen, entgeht noch immer vielen, die nur aufs Lachen und auf Pointen aus sind. Max Goldt gehört gelesen, gerühmt und ausgezeichnet.» (Daniel Kehlmann)
Max Goldt, geboren 1958 in Göttingen, lebt in Berlin. Er bildete zusammen mit Gerd Pasemann das Musikduo „Foyer des Arts“, in welchem er eigene Texte deklamierte. Max Goldt hat zusammen mit Stephan Katz sechs Comicbände herausgebracht. Er bereist nicht selten den deutschen Sprachraum als Vortragender eigener Texte. 1997 wurde ihm der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor verliehen, 1999 der Richard-Schönfeld-Preis für literarische Satire und 2008 der Kleist-Preis und der Hugo-Ball-Preis.
VVK (zzgl. Gebühr): 11,00 €
Abendkasse: 14,00 € Kartenvorverkaufsstellen:
Abendkasse: 14,00 € Kartenvorverkaufsstellen:
- andere buchhandlung, am Doberaner Platz, Wismarsche Str. 6/7 18057 Rostock
- Freigarten am Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
- Pressezentrum Rostock, Neuer Markt 3, 18055 Rostock
14. September 2014 | 11:00 Tag des offenen Denkmals
Lesung zum 150. Jubiläum und Führungen durch das Peter-Weiss-Haus[mehr]
Im 150. Jahr seines Bestehens lädt das Haus in der Doberaner Straße 21 ein zur Buchvorstellung mit Jens Andrasch: „Vier Betreiber und ihre Visionen - von Steinbecks Keller zum Peter-Weiss-Haus“. Es werden Führungen durch das denkmalgeschützte Haus angeboten und der Freigarten lädt ein zu Kaffee&Kuchen.Weitere Informationen: www.peter-weiss-haus.de Tag des offenen Denkmals
Sonntag, 14. September 2014, ab 11.00 Uhr
Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
12. September 2014 | 19:00 HNTRLND – Lenin, Leute, Brot und Spiele
Präsentation des Reise-Blogs www.hntrlnd.de mit Jens Lippert und Dirk Ramthor[mehr]
Zwei Männer auf dem Weg nach nirgendwo. Oder überall hin? Na was denn nun, könnte man fragen und das werden wir auch. Jens Lippert und Dirk Ramthor bereisten 10 Wochen lang Länder der ehemaligen Sowjetunion im Kaukasus und Zentralasien und fuhren die Wolga entlang bis nach Moskau. Vielleicht gelingt den beiden Rostocker Journalisten und Autoren ja eine Innensicht, versagt doch die vermeintlich objektive Außensicht durch Politik und Presse, sich gegenseitig der Propaganda überführend, so jämmerlich. Neben Bildern von der Straße und Geschichten aus den Hinterhöfen wird es ukrainisches Grillgut geben – wer zu spät kommt, den bestraft der Küchenchef. Weitere Informationen: www.hntrlnd.de Freitag, 12. September 2014, Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 RostockAngrillen: 19.00 Uhr
Reise-Blog-Präsentation: 20.00 Uhr
HNTRLND – Lenin, Leute, Brot und Spiele
Eintritt: 5,00 €
09. September 2014 | 20:00 Steinunn Sigurdardóttir: Jojo
Lesung & Gespräch[mehr]
Moderation: Reiner Mnich / Deutscher Text: Nils von StorowskijSteinunn Sigurdardóttir ist eine der bekanntesten Autorinnen Islands. Nicht verwunderlich, denn jede/r Leser/in merkt schnell, wie süchtig die Bücher von Steinunn Sigurdardóttir machen. Im Literaturhaus Rostock stellt sie ihren aktuellen Roman "Jojo" vor. «Jojo» ist ein kluges, engagiertes Drama über Betrug und Verrat, welthaltig, atmosphärisch und dicht — das Werk einer reifen Erzählerin auf dem Höhepunkt ihrer Kunst.
Zum Buch: Eine Erinnerung, ausgelöst durch ein Röntgenbild, führt Martin Montag eines Tages zurück zu jenem traumatischen Erlebnis, das längst verschüttet ist und erstarrt zu jenem einzigen, immer wiederkehrenden Satz: «Ich kam gerade aus der Schule.» Martin Montag ist Radiologe in Berlin und hat sich dem Kampf gegen den Krebs verschrieben. So rettet er den Franzosen Martin Martinetti, in dem er einen guten Freund und Seelenverwandten findet. Doch beide Männer, so unterschiedlich sie sind, tragen ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit mit sich - beide leben mit dem Freitod als ständiger Möglichkeit, und beide suchen ihren eigenen Weg, um zu überleben. Martin Montag mit zielgerichtetem Ehrgeiz und fast zwanghafter Selbstdisziplin, sein Freund, indem er sich gesellschaftlichen Konventionen weitgehend widersetzt.
Steinunn Sigurdardóttir studierte Psychologie und Philosophie am University College in Dublin und hat viele Jahre für das isländische Radio und Fernsehen gearbeitet. Mit ihrem ersten Gedichtband Sífellur, den sie im Alter von 19 Jahren veröffentlichte, begeisterte sie ihr Publikum. 1995 erhielt sie den Isländischen Literaturpreis. International wurde sie durch ihre Romane Der Zeitdieb und Herzort bekannt. Ihr Bestsellererfolg Der Zeitdieb wurde mit Emmanuelle Béart und Sandrine Bonnaire in den Hauptrollen in Frankreich verfilmt. Sigurdardottir hat an unterschiedlichen Orten in Europa, den USA und Japan gelebt. Heute pendelt sie zwischen Reykjavík und Berlin. Weitere Informationen zur Autorin und ihren Büchern unter http://steinunn.net.
Dienstag, 9. September 2014
Steinunn Sigurdardóttir „Jojo“
Einlass: 19.30 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt: 7,00 € / 5,00 €*
*Ermäßigung für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein.
08. September 2014 | 19:00 Freiheit und Anerkennung für Edward Snowden
Weltweite Lesung[mehr]
Lesung: Sandra-Uma Schmitz und Alexander Wulke (Volkstheater Rostock)Im Podium: Prof. Dr. Gesa Mackenthun, Prof. Dr. Hans-Jürgen von Wensierski, Peter Nowak
Moderation: Michael Fengler
Am 6. Juni 2013 veröffentlichte der „Guardian“ den ersten einer langen Reihe von Artikeln über die weltweit von Staaten und Unternehmen betriebene Massenüberwachung. Im Zentrum standen die amerikanische National Security Agency (NSA) und der britische Geheimdienst Government Communications Headquarters (GCHQ). Nach wie vor werden Informationen aus den höchst vertraulichen Akten dieser Agenturen publiziert. Sie zeigen, dass Millionen unschuldiger Bürgerinnen und Bürger als Verdächtige digital verfolgt werden. Daten aus unseren Telefongesprächen, Online-Chats, SMS, Websuchen und der Nutzung der sozialen Medien – also all das, was Teil unseres täglichen Lebens ist – werden gesammelt, analysiert und gespeichert. Es war ein Einzelner, der diesen schockierenden Verrat an der Privatsphäre aufdeckte: Sein Name ist Edward Snowden. Zunehmend desillusioniert und alarmiert angesichts des Ausmaßes der Überwachung und der illegalen Methoden, die zum Erkenntnisgewinn eingesetzt wurden, realisierte der ehemalige NSA-Mitarbeiter, dass er „nicht in einer Welt leben möchte, in der alles, was ich tue und sage, aufgezeichnet wird. Das will ich weder unterstützen, noch selbst erleben.“ Nach erfolglosen Versuchen, das System von innen heraus zu verändern, sah sich Snowden gezwungen, den einzig anderen Weg zu gehen, der es möglich machte, die Aufmerksamkeit auf diese massiven Rechtsverstöße zu lenken: Whistleblowing. Snowden wusste, dass er seine Freunde, seine Familie und sein Land vielleicht nie wiedersehen würde. Dennoch gab er sein bequemes Leben auf und verließ die USA. Bei sich hatte er nur vier Laptops, auf denen sich einige der geheimsten Dokumente der NSA befanden. Dank sorgfältiger Kooperation mit verantwortungsbewussten Zeitungen konnten diese Informationen an die Öffentlichkeit gelangen. Sie lösten die längst fällige globale Diskussion über Demokratie und Menschenrechte im digitalen Zeitalter aus. Unternehmen gerieten wegen ihrer skrupellosen Verwertung von Kundendaten ins Blickfeld. Bürgerinnen und Bürger weltweit wachten auf und nahmen zur Kenntnis, dass es ohne Datenschutz keine Freiheit gibt: Sie forderten das Recht auf ein Leben ohne permanente Beobachtung. In der Konsequenz sahen sich die Regierungen aller Länder gezwungen, ihre Überwachungssysteme zu überprüfen. Einige mussten zugeben, dass sie mit der NSA zusammenarbeiteten. Schon bald nach der Veröffentlichung der ersten Leaks enthüllte Edward Snowden seine Identität, um andere vor falschen Anschuldigungen zu schützen: „Ich will mich nicht verstecken“, sagte er. „Ich weiß, dass ich nichts Falsches getan habe.“ Das ilb unterstützt diese Feststellung und fordert alle Bürgerinnen und Bürger auf, das Gleiche zu tun und sich an der weltweiten Lesung für einen Mann zu beteiligen, der der Menschheit einen großen Dienst erwiesen hat. Der Aufruf
Mit dieser weltweiten Lesung fordern wir die US-amerikanische Regierung auf, anzuerkennen, dass Edward Snowdens Enthüllungen für die Bewahrung der Demokratie im digitalen Zeitalter von essenzieller Bedeutung sind und dass sein Handeln vom Universal Unwritten Rule of the Ethical Right gedeckt ist. Washington muss alle Beschuldigungen und rechtlichen Schritte gegen Snowden zurücknehmen, damit er als freier Mann und in Sicherheit nach Hause zurückkehren kann. Wir fordern, dass die Mitgliedstaaten der EU, in Anerkennung der Bedeutung seiner Enthüllungen, Edward Snowden Asyl gewähren – mindestens so lange, bis die amerikanische Regierung die Klagen gegen ihn zurückgezogen hat. Und schließlich bitten wir das Nobelkomitee, Edward Snowden für den Friedensnobelpreis in Betracht zu ziehen – in Anerkennung seines einzigartig selbstlosen Einsatzes im Dienste der Demokratie, der Freiheit und des Friedens für uns alle. Programm in Rostock
Das internationale literaturfestival berlin (www.literaturfestival.com) ist Initiator der weltweiten Lesung. Viele namhafte Schriftsteller/innen aus der ganzen Welt unterstützen den Aufruf des ilb als Erstunterzeichner. Im Literaturhaus Rostock lesen die Schauspieler Sandra-Uma Schmitz und Alexander Wulke Interviewauszüge von Edward Snowden, in denen er begründet, warum er seine persönliche Freiheit für diesen Akt der Zivilcourage aufgegeben hat. Mit dem Publikum möchten wir anschließend diskutieren, im Podium sitzen Prof. Dr. Gesa Mackenthun und Prof. Dr. Hans-Jürgen von Wensierski, die Edward Snowden für die Ehrendoktorwürde der Universität Rostock vorgeschlagen haben, sowie der Berliner Journalist Peter Nowak, der unter Anderem für die Wochenzeitung Jungle World, die Taz, das Monatsmagazin Konkret und das Internetmagazin Telepolis arbeitet und die Debatte zu Snowden und den NSA in den letzten Wochen kommentiert hat. Das Peter-Weiss-Haus und die subraum eG unterstützen die Veranstaltung ideell und technisch, das Lokalradio Rostock wird die Veranstaltung mit einer Sondersendung und einem Mitschnitt medial begleiten. Am Büchertisch der Buchhandlung Sequential Art können die Besucher/innen in den Neuerscheinungen zum Thema Überwachung und Freiheit stöbern. Alle Menschen, Institutionen, Schulen und Medien, denen Freiheit und Bürgerrechte wichtig sind, sind zur Teilnahme an der weltweiten Lesung für Edward Snowden eingeladen. Eine Kooperation des internationalen literaturfestival Berlins mit dem Literaturhaus Rostock, der Philosophischen Fakultät der Uni Rostock, dem Volkstheater Rostock, dem Lokalradio Rostock (LOHRO), dem Peter-Weiss-Haus e.V., Sequential Art und der Subraum eG im PWH. Montag, 8. September 2014, 19.00 Uhr, Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Weltweite Lesung: Freiheit und Anerkennung für Edward Snowden
Eintritt frei
02. September 2014 | 20:00 STEFAN SCHWARZ liest
"Die Großrussin"[mehr]
Die letzte Seite des MAGAZINs mit der Kolumne von Stefan Schwarz wird immer noch als erstes gelesen. Seine Lesungen genießen Kultstatus. Der Autor mit der großen Fangemeinde legt jetzt wieder einen neuen Roman vor: Die Großrussin: Ausgerechnet an seinem Geburtstag bekommt Dr. Ullrich Hasselmann Post vom Jugendamt. Das Wohl seines Kindes sei gefährdet! Seltsam: Seine beiden Töchter, allerliebste Zwillinge, sitzen gesund und munter vor ihm. Auch seine Frau Maike, eine züchtige Bibliothekarin, macht ihm nicht den Eindruck, als ob sie ihre Kinder vernachlässigen würde.Nur sehr langsam dämmert dem braven Uni-Dozenten, dass dieses Schreiben mit einer gewissen Jelena Jefimkina zu tun haben könnte, mit der er vor achtzehn Jahren gegen reichlich Geld eine Scheinehe einging. Auf der Suche nach seinem unbekannten Sohn arbeitet sich der hypochondrische Altphilologe in die Abgründe seiner völlig zu Recht verdrängten Vergangenheit vor, in der ein alkoholkranker Heiratsvermittler, eine zu allem entschlossene sibirische Volleyballerin und ein äußerst misstrauischer Ausländerbeamter eine Rolle spielen – sowie die Frage: «Kann es Liebe geben zwischen einem sehr kleinen Deutschen und einer sehr großen Russin?» Durch sein etwas pedantisches Wesen bringt Dr. Hasselmann dabei innerhalb von wenigen Stunden zwei eigentlich rivalisierende osteuropäische Mafia-Banden komplett gegen sich auf.
Ja, es gibt auch Tote.
Und zwar hallo. Stefan Schwarz, Jahrgang 1965, ist mehrfach erprobter Ehemann, leidenschaftlicher Vater sowie Autor von Kolumnen, für das Fernsehen und die Bühne. 2010 erschien «Hüftkreisen mit Nancy», 2012 «Das wird ein bisschen wehtun».
VVK (zzgl. Gebühr): 9,00 €
Abendkasse: 12,00 € Kartenvorverkaufsstellen:
- andere buchhandlung, am Doberaner Platz, Wismarsche Str. 6/7 18057 Rostock
- Freigarten am Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
- Pressezentrum Rostock, Neuer Markt 3, 18055 Rostock