Programmarchiv Literaturhaus Rostock

19. Oktober 2010 | 19:30 Doppelnaht - Ein Briefwechsel zur deutsch-deutschen Einheit

Lesung & Gespräch mit Marlene Streeruwitz und Gabriele Gysi, Moderation: Ina Hartwig[mehr]

»Eines ist sicher, das Leben der Menschen wird nicht durch ihr ideologisches Verhältnis zum Staat beschrieben. Das Wichtigste für jeden Menschen, auch für die Bewohner der DDR, war nicht die Staatssicherheit, sondern das persönliche Glück. In Westdeutschland sollte das individuelle Glück das Glück der Allgemeinheit sichern, während in Ostdeutschland das Glück der Allgemeinheit das Glück des Einzelnen zur Folge haben sollte. Beides trifft leider nicht zu«.
Gabriele Gysi an Marlene Streeruwitz, 02.09.2010

Anlässlich des 20. Jahrestages der Deutschen Einheit nahmen fünf Schriftstellerinnen und Schriftsteller mit einem Partner ihrer Wahl einen Briefwechsel auf und initiierten einen literarischen Dialog über den Stand der Dinge im Land. Auf der Basis der eigenen Lebensumstände und persönlichen Erfahrungen schrieben sich der diesjährige Georg-Büchner-Preisträger Reinhard Jirgl und der schwedische Schriftsteller Ulf Peter Hallberg, die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz und die Schauspielerin und Regisseurin Gabriele Gysi, Kathrin Schmidt und die Autorin Ingeborg Arlt, Andreas Maier und der Autor und Literaturkritiker Christoph Schröder und Feridun Zaimoglu und der Leipziger Lyriker Thomas Kunst. In Rostock sind zu Gast: Marlene Streeruwitz und Gabriele Gysi.
Moderation: Ina Hartwig

Marlene Streeruwitz, geboren 1950 in Baden bei Wien, studierte Slawistik und Kunstgeschichte und lebt in Wien. Über ihre schriftstellerische Arbeit hinaus ist sie als Dramatikerin und Regisseurin für den Bereich Theater und Hörfunk tätig. Seit 1992 werden ihre Theaterstücke an wichtigen Bühnen gespielt, darunter Uraufführungen am Schauspiel Köln, den Münchner Kammerspielen, dem Deutschen Theater 5 Berlin und bei den Wiener Festwochen. 1996 erschien ihr erster Roman Verführungen (Suhrkamp Verlag), für den Sie den Mara-Cassens-Preis erhielt. Zu ihren jüngeren Veröffentlichungen gehören die Romane Entfernung (Fischer Verlag 2006), Der Abend nach dem Begräbnis der besten Freundin (Verlag Weissbooks 2008) und Kreuzungen (Fischer Verlag 2008). Zuletzt wurde sie mit dem Droste-Preis (2009) und dem Peter- Rosegger-Preis ausgezeichnet (2008).

Gabriele Gysi, geboren 1946, lebt als Schauspielerin und Regisseurin in Berlin. Sie besuchte die Staatliche Schauspielschule Berlin und war vor der Wende lange Zeit an der Volksbühne Berlin, aber auch an anderen Theatern (z. B. dem Theater in Anklam) beschäftigt. Am Theater Karl-Marx-Stadt, am Volkstheater Rostock und an der Compagnie de Comédie Rostock führte sie Regie. Von 1973 bis 1981 wirkte sie außerdem in einigen Hörspielen des DDR-Rundfunks als Sprecherin in verschiedenen Rollen mit. Im Jahr 1985 verließ sie die DDR und war daraufhin an verschiedenen Bühnen in Westdeutschland aktiv. Von 2007 bis 2008 war sie Chefdramaturgin der Volksbühne Berlin. 

Ina Hartwig, geboren 1963 in Hamburg, studierte Romanistik und Germanistik in Avignon und Berlin. Ihre Dissertation über Sexuelle Poetik, eine vergleichende Arbeit über Proust, Musil, Genet und Jelinek, erschien 1998 im S. Fischer Verlag. Sie war Herausgeberin des Kursbuch (2002-2005) und Gastprofessorin in St. Louis (USA) und in Göttingen, gehört verschiedenen literarischen Jurys an und tritt regelmäßig als Kritikerin in der Fernsehsendung Kulturzeit auf. Nach vielen Jahren als verantwortliche Literaturredakteurin der Frankfurter Rundschau (1997-2009) lebt sie heute als Autorin, Moderatorin und Kritikerin in Frankfurt am Main. Ein Projekt von inter:est Kulturprojekte Berlin und Literaturbüro Freiburg in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung e.V., gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Rostock und zahlreichen weiteren Partnern.
Nähere Informationen zum Projekt unter: www.doppelnaht-briefwechsel.de Termin: Dienstag, 19. Oktober 2010
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Mühlenstraße 9, 18055 Rostock
Eintritt: 6,00 ? / 4,00 ? ermäßigt für Schüler und Studenten Weitere Informationen / Kontakt:
Literaturhaus Rostock
Doberaner Str. 21
18057 Rostock
Tel.: 0381-4925581
info@literaturhaus-rostock.de
www.literaturhaus-rostock.de

16. Oktober 2010 | 19:30 Kempowski & Kollegen: Falko Hennig und Jochen Schmidt

Lesungen und Gespräche[mehr]

Die jungen Schriftsteller Falko Hennig und Jochen Schmidt sind auf jeweils ganz unterschiedliche Art in den Bannkreis Walter Kempowskis geraten und auf verschiedene Weise hat sich das in ihren Texten niedergeschlagen. Was bei ihnen jeweils der ?Kempowski-Touch? bewirkt hat, werden sie bei einer Lesung aus ihren Werken verdeutlichen. Termin: Samstag, 16. Oktober 2010
Beginn: 20:00 Uhr
Ort: MS STUBNITZ, Stadthafen Rostock Eine gemeinsame Veranstaltung von: Kempowski-Archiv-Rostock, Hansestadt Rostock, MS Stubnitz und Literaturhaus Rostock Ihre Kartenreservierung nehmen wir gern per E-Mail an info@literaturhaus-rostock.de oder telefonisch unter 0381-4925581 entgegen.
Weitere Informationen / Kontakt:
Literaturhaus Rostock
Doberaner Str. 21
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15. Oktober 2010 | 23:15 Martin Mosebach "Was davor geschah"

Lesung & Gespräch, Moderation: Prof. Dr. Lutz Hagestedt[mehr]

In seinem neuen Roman »Was davor geschah« inszeniert der Büchner-Preisträger Martin Mosebach mit detektivischer Genauigkeit ein Spiel von Liebe und Zufall, von schmerzhafter Wahrheit und menschenfreundlicher Illusion: Eine Frau und ein Mann sind seit kurzem ein Paar, da stellt die Frau jene gefährliche Frage, die unschuldig klingt und doch schon den Keim der Eifersucht enthält: Wie war das eigentlich mit dir, bevor wir uns kannten? Seine Antwort wird zu einem ganzen Roman, einem Gespinst aus Wahrheit und Dichtung, einem wahren Lügenpalast. Frankfurt ist die phantastische Bühne für ein schwebendes, groteskes Gesellschaftstheater. Martin Mosebach schafft eine flackernde, bedrängende Atmosphäre, in der die komischen, zarten und die brutalen Formen der Liebe ihre Zerstörungskraft entfalten. Martin Mosebach, geboren 1951 in Frankfurt am Main, studierte Jura in Frankfurt und Bonn. Seit 1980 lebt er als freier Schriftsteller in Frankfurt am Main. Neben Prosa und Lyrik veröffentlichte er Aufsätze über Kunst und Literatur für Zeitungen, Zeitschriften und den Rundfunk, Hörspiele, Dramen, Libretti sowie Filmdrehbücher. Mosebach wurde 2007 mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Pressestimmen:
?Martin Mosebachs Roman ?Was davor geschah? gehört nicht nur zum Besten der neuen Saison, sondern der deutschen Gegenwartsliteratur überhaupt.? Hubert Spiegel ?Ein Glücksfall, ein großer Wurf, ein heiter-zärtliches Vexierspiel von Liebe und Zufall ... Wer es liest, erfährt viel über den eigenen Pulsschlag in der Zeit.? Hellmuth Karasek ?Ein Roman, der mich außergewöhnlich begeistert, weil er glaubhaft darstellt, wie in der Bundesrepublik Deutschland des Jahres 2010 gelebt und gedacht und gehandelt wird. Dieser Roman hält uns einen Spiegel vor, in dem wir uns gelegentlich verzückt, öfter aber erschrocken, selbst erkennen. Dieser Roman gehört auf die Bestsellerliste.? Denis Scheck Termin: Freitag, 15. Oktober 2010
Beginn: 20.15 Uhr
Ort: Universitätsbuchhandlung Weiland, Kröpeliner Straße 41, 18055 Rostock
Eintritt: 6,00 ? / 4,00 ? ermäßigt für Schüler & Studenten Eine gemeinsame Veranstaltung von: Kempowski-Archiv-Rostock, Hansestadt Rostock, Unibuchhandlung Weiland und Literaturhaus Rostock Ihre Kartenreservierung nehmen wir gern per E-Mail an info@literaturhaus-rostock.de oder telefonisch unter 0381-4925581 entgegen.

Weitere Informationen / Kontakt:
Literaturhaus Rostock
Doberaner Str. 21
18057 Rostock
Tel.: 0381-4925581
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11. Oktober 2010 | 11:30 Schweben ? Träumen ? Leben. Tove Janssons Mumin-Geschichten

Ausstellungseröffnung[mehr]

Eröffnung der Spiel- , Lese- und Fotoausstellung mit Ilka Sonntags Musiklese

Ausstellungszeitraum: 11.10.- 26.10.2010

Der erste Mumin erblickte die Öffentlichkeit auf einer Anti-Hitler-Karikatur der finnlandschwedischen Autorin und Illustratorin Tove Jansson (1914-2001) in den späten 1930er. Anfang der 1950er Jahre erhielt Tove Jansson von der englischen Associated Press den Auftrag, die Abenteuer der Mumins als Comic zu zeichnen. Der Comic-Strip wurde später in 120 Zeitungen in 40 Ländern veröffentlicht und ist damit bis dato die erfolgreichste finnische Comicserie. Neben ihren insgesamt neun Mumin-Büchern und fünf Mumin-Bilderbüchern illustrierte Tove Jansson u.a. auch ?Der Kleine Hobbit? von J.R.R. Tolkien sowie ?Alice im Wunderland? von Lewis Carrol.

Für ihr Werk hat Tove Jansson weltweit viele Auszeichnungen erhalten, u.a. 1966 der Hans Christian Andersen Preis, den Internationalen Jugendbuchpreis, den Nils-Holgersson-Preis, die Große Goldmedaille der Schwedischen Akademie und drei Mal den Finnischen Staatspreis.

Die Ausstellung zeigt Fotografien von Tove Jansson, die ihr Bruder Per Olov Janson und Carl Gustav Hagström aufgenommen haben ? die außergewöhnliche Künstlerin sowohl bei der Arbeit, als auch privat.

Ihre Geschöpfe, die Mumins, sind kleine nilpferdartige Trollwesen, die im idyllischen Mumintal leben. Zur Muminfamilie und ihren Freunden gehören Mumin, Muminpapa und Muminmama, Sniff, das Snorkfräulein und ihr Bruder sowie die kleine My, Mymla, Mumrik und Herr Hemul. Die Mumins sind voller Neugier und Fantasie und meistern gemeinsam so manch haarsträubendes Abenteuer. Freundschaft, Toleranz und Freiheit, aber auch Angst und Einsamkeit spielen immer wieder eine Rolle in den Mumin-Geschichten.

Die Ausstellung richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Im begehbaren Muminhaus erhält man Ein- und Ausblicke in das Leben der Mumins. Bilder und haptische Elemente zeigen die ganze Muminwelt: ihr Abenteuer-Boot, große Mumin-Figuren, das Handpuppentheater, kleine Mumin-Geschichten ? aufzufinden in den Spielelementen ? und viele Accessoires der Muminfamilie laden zum Entdecken, Lesen, Ausprobieren und Verweilen ein.
Ein vielgestaltiges Rahmenprogramm wird während des Ausstellungszeitraums für Kinder- und Jugendgruppen angeboten. Schulklassen können die Ausstellung nach Absprache am Vormittag erkunden, interaktive Führungen und Workshops ergänzen das Programm.

Eine Kooperation des Literaturhauses Rostock mit dem Kulturhus Berlin e.V., der Botschaft von Finnland und dem Finnland-Institut mit freundlicher Unterstützung durch die Jugend- und Familienstiftung Berlin und den Finnlandschwedischen Kulturfonds/Svenska Kulturfonden i Finland.

Weitere Informationen zur Wanderausstellung: http://www.kulturhus-berlin.de/mumin

Eröffnung mit Ilka Sonntag und ihrer Musiklese
Zeit: Montag, 11. Oktober 2010
Beginn: 11.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Möckelsaal und Flur, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt frei Ausstellungszeitraum: 11.10. ? 26.10.2010
Öffnungszeiten für die Fotoausstellung im Flur: Mo-Fr ab 10.00 Uhr
Öffnungszeiten für die komplette Ausstellung im Möckelsaal: Mo-Fr  14.00-17.00 Uhr
Gruppenführungen und Workshops nach Absprache Weitere Informationen / Kontakt:
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock, Tel.: 0381-4925581
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01. Oktober 2010 | 20:00 Stefan Schwarz "Hüftkreisen mit Nancy"

Lesung[mehr]

Dorit ist eine Frau mit prächtigen Hüften, findet Max Krenke, 42. Als ihr langjähriger Ehemann weiß er, wovon er spricht. Es gab Zeiten, da ihn allein der Anblick dieser Hüften in sexuellen Taumel versetzte. Aber tempi passati, Menschen werden älter, das Begehren lodert nach sechzehn Ehejahren nicht mehr ganz so vielfarbig wie im Honeymoon der frühen Verliebtheit. Ein bisschen Auffrischung tut da verdammt gut. Die Auffrischung heißt Nancy, ist tendenziell blutjung und arbeitet in einem Wellnessschuppen. Im Grunde ihres Wesens ist Nancy Künstlerin: Burlesquetänzerin (was dem Arbeitsfeld einer Nackttänzerin recht nahe kommt). Max im Vollspagat zwischen Dorit und Nancy, das kann ja heiter werden. Wird es auch! Stefan Schwarz, Jahrgang 1965, ist mehrfach erprobter Ehemann und leidenschaftlicher Vater. In der Berliner Traditionszeitschrift «Das Magazin» bestreitet er eine monatliche Kolumne über das letzte Abenteuer der Menschheit: das Familienleben. Bislang erschienen diese Kolumnen in den Bänden «War das jetzt schon Sex?», «Die Kunst, als Mann beachtet zu werden», «Mann in Not» und «Ich kann nicht, wenn die Katze zuschaut». «Hüftkreisen mit Nancy» ist der erste Roman von Stefan Schwarz. Termin: Freitag, 1. Oktober 2010
Beginn: 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt: 8,00 ? / 6,00 ? ermäßigt für Schüler, Studenten und Mitglieder im Literaturhaus Rostock e.V. Weitere Informationen / Kontakt:
Literaturhaus Rostock
Doberaner Str. 21
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29. September 2010 | 16:14 Marianne Beese ?Arten, sich verloren zu gehen?

Lesung & Gespräch[mehr]

Der neue Gedichtband von Marianne Beese ist eine Suche nach der ?Symbolsprache/ dieses Jahrhunderts?. Zahlreiche Orte Europas erscheinen wie in der chaotischen Dia-Show des Bewusstseinsstroms. Das lyrische Subjekt, zwischen ?Moderne und Posthistorie?, hält die aufscheinenden Bilder fest und nähert sich ihnen kontemplativ. Dabei werden Orte in Italien, Frankreich und anderswo ? auch in Mecklenburg ? wie Metaphern entziffert; und immer geschieht die sinnlich-besinnliche Betrachtung tastend, fragend, zweifelnd. Marianne Beese, geboren 1953 in Stralsund, studierte Germanistik und Geschichte, promovierte mit einer Arbeit über die Spätlyrik Hölderlins. Neben literaturgeschichtlichen Publikationen wie die Bildbiographien zu Hölderlin, Büchner und E.T.A. Hoffmann, veröffentlichte Marianne Beese zudem zwei Lyriksammlungen, die 2004 (?Wiederkehr?) und 2005 (?Äquinoktium?) in erweiterter Neuauflage erschienen. Marianne Beese lebt als freie Autorin und Herausgeberin in Rostock.  Moderation: Dr. Wolfgang Gabler (Literaturwissenschaftler und -kritiker, Privatdozent und Lektor) Termin: Mittwoch, 29. September 2010
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt: 6,00 ? / 4,00 ? ermäßigt für Schüler, Studierende und Vereinsmitglieder Weitere Informationen / Kontakt:
Literaturhaus Rostock
Doberaner Str. 21
18057 Rostock
Tel.: 0381-4925581
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28. September 2010 | 16:10 Verliebt in die DDR ? Das traumhafte Leben des Ronald M. Schernikau

ARTE Preview / Filmpremiere & Gespräch mit der Regisseurin[mehr]

Ein Film von Claudia Müller, ARTE/RBB 2010, 52 Min. Im Herbst 1989, als hunderttausende Menschen aus ihrer Heimat fliehen, geht ein junger Schriftsteller den entgegengesetzten Weg, er zieht in ein untergehendes Land.
Ronald M. Schernikau siedelt am 1. September in die DDR um. Freiwillig. Zwei Tage vor dem Mauerfall erhält er seinen neuen Personalausweis. Niemand versteht seinen Entschluss. Wie kann man sich freiwillig für die Unfreiheit entscheiden? Ronald M. Schernikau überlebt die DDR nur um wenige Monate. Mit 31 Jahren stirbt er an Aids. Die Regisseurin Claudia Müller erzählt in ihrem Film die ungewöhnliche Lebensgeschichte des Schriftstellers, die in kein Konzept passt und keinen Trend bedient. Ronald M. Schernikau war das erste männliche Fräulein-Wunder der deutschen Literatur, schwul, geschminkt und hochpolitisch, Kommunist.
Als intellektuelles Starlet wurde er in den frühen achtziger Jahren herumgereicht, der ORF ließ ihn mit Elisabeth Noelle-Neumann über Deutschlands Zukunft und seinen Satz ?es gibt keine alternative zum nichtstun? streiten.
Anhand seines Lebens wird auch das Panorama einer keine dreißig Jahre zurückliegenden Zeit gezeichnet: das künstliche Paradies Westberlin, diese Insel zwischen den Welten, deren Kunstleben und Lebenskünstler Mythos sind.
Viele von Schernikaus Lebens- und Weggefährten kommen im Film zu Wort, so sein Freund und Biograph Matthias Frings, die Mutter Ellen Schernikau, sein Lebensgefährte Thomas Keck, die Sängerin Marianne Rosenberg, für die der junge Dichter einen Schlager schrieb, oder Wieland Speck, Programmleiter der Sektion Panorama der Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale). Zur Filmpremiere wird die Regisseurin Claudia Müller zu Gast sein.

Termin: Dienstag, 28. September 2010
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt frei Ausstrahlung auf ARTE: Montag, 4. Oktober um 23.00 Uhr Eine gemeinsame Veranstaltung von: ARTE und Literaturhaus Rostock Weitere Informationen / Kontakt:
Literaturhaus Rostock
Doberaner Str. 21
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Tel.: 0381-4925581
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