Programmarchiv Literaturhaus Rostock

19. April 2009 | 10:00 Literarischer Spaziergang durch Rostock

?Diese Stadt, durch die zu schlendern ja schon Poesie ist?[mehr]

Das Literaturhaus Rostock lädt gemeinsam mit dem Kempowski-Archiv zu einem ersten Literarischen Spaziergang in diesem Jahr ein. Katrin Möller-Funck und Dr. Wolfgang Gabler erzählen beim literarischen Spaziergang unterhaltsame Anekdoten zu mehr als zwanzig Schriftstellern in Rostock, u.a. John Brinckman, Walter Kempowski, Fritz Reuter, Arnold Zweig, Willi Bredel, Uwe Johnson, Franz Fühmann und Erich Kästner:
Dass Erich Kästner einst in Rostock studierte, weiß kaum noch jemand. Er fand in Rostock nicht nur die Leidenschaft zur Literatur, sondern auch seine einzige große Liebe: Ilse Julius. Sie studierte in Rostock Chemie. Kästner war mit ihr acht Jahre lang zusammen ? so lange wie mit keiner anderen Frau (außer mit seiner Mutter, selbstverständlich!). Über das Ende dieser Liebe verfasste er das berühmte Gedicht Sachliche Romanze.

Im Anschluss besteht die Möglichkeit einer Sonderführung durch das Kempowski-Archiv Rostock. Eine gemeinsame Veranstaltung von: Kempowski-Archiv Rostock und Literaturhaus Rostock Um Anmeldung wird gebeten: 
Literaturhaus Rostock
E.-Barlach-Str. 5
18055 Rostock
Tel.: 0381-4925581
E-Mail: info@literaturhaus-rostock.de
www.literaturhaus-rostock.de

16. April 2009 | 19:30 LesBar ? der Lesertreff

Vicki Baum ?Menschen im Hotel?[mehr]

Interessierte sind herzlich eingeladen, sich in gemütlicher Atmosphäre über Bücher und das Lesen auszutauschen. Im April beschäftigt sich die Lesbar mit dem Roman ?Menschen im Hotel? von Vicki Baum: Ein Berliner Luxus-Hotel in den wilden Zwanzigern. Hier treffen sich zufällig mehrere Menschen, die ganz unterschiedliche Schicksale haben. Es entsteht ein Beziehungsgeflecht, das am Ende die Menschen nicht mehr so sein lässt, wie sie vor dem Betreten des Hotels waren.  Leitung des Lesertreffs: Kathrin Dummann und Doreen Katzberg. Termin: Donnerstag, 16. April 2009
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Eintritt frei

08. April 2009 | 20:00 Preisträger Ilija Trojanow liest aus ?Der Weltensammler?

Preis der Literaturhäuser 2009 - Laudatio & Musikalische Lesung im Festsaal des Rostocker Rathauses[mehr]

Der Preis der Literaturhäuser wurde kürzlich an den Schriftsteller Ilija Trojanow verliehen. Der Preis ehrt jährlich eine/n SchriftstellerIn, die/der es in besonderem Maße versteht, das Publikum mit den Lesungen für die Welt der Literatur zu begeistern. ?In seinen Lesungen, Vorträgen und Moderationen wird Ilija Trojanows emphatisches Verständnis der Begegnung von Menschen erlebbar. Ihm steht eine orientalisch anmutende Fabulierkunst ebenso zu Gebote wie eine aus der spirituellen Erfahrung und umfassender Menschenkenntnis gespeiste Weisheit; er beherrscht die erhellende, polemisch scharfe Pointe ebenso wie er das Geheimnis von Menschen und Geschichten zu wahren weiß. Dank all dieser Fähigkeiten wird für Ilija Trojanows Publikum Weltwissen und Weltliteratur präsent, dargeboten mit einem charismatischen Lächeln von einem unschätzbaren Künstler der Vermittlung?, heißt es in der Begründung der Jury. Der Preis der Literaturhäuser wird vom Netzwerk literaturhaus.net  jährlich auf der Leipziger Buchmesse vergeben und besteht aus einer Lesereise durch die zusammengeschlossenen Literaturhaus-Städte.  Die Laudatio in Rostock hält Jochen Thomas-Schumann, er ist freier Buchhandelsvertreter für den Hanser Verlags, seit Jahren mit Ilija Trojanow befreundet und ein herausragender Kenner der Werke von Ilija Trojanow.   Im Anschluss wird Ilija Trojanow mit einer musikalischen Lesung aus dem Roman ?Der Weltensammler? zu erleben sein:
Der Weltensammler Sir Richard Francis Burton (1821-1890) ist als britischer Offizier im Indien der Kolonialzeit stationiert. Doch das Militärische interessiert ihn wenig. Lieber lässt der Ethnologe und Sprachforscher seiner Abenteuerlust freien Lauf, studiert die Traditionen und Gebräuche der Einheimischen, übersetzt das Kamasutra und die Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Mit einer Karawane reist Burton, verkleidet, bis nach Mekka und wird so zu einem der ersten Europäer, dem der Zutritt zur heiligsten Stätte des Islam gelingt. Die Fremdheit dieser Welt schreckt ihn nicht, sondern spornt ihn an, in langen Reiseberichten Erkenntnisse über die Menschen zusammenzutragen, ihre Kulturen zu beschreiben. Seine Leidenschaft treibt Burton immer weiter um den Erdball. In Afrika angekommen, macht er sich schließlich auf die Suche nach den Quellen des Nil. Ilija Trojanow verbindet in seinem spannenden Reiseroman historisch verbürgte Fakten aus dem Leben des berühmten Entdeckers mit einer Vielfalt an fiktiven Figuren, die der Geschichte Vitalität einhauchen. Die Biographie des Autors, der ebenso wie sein Protagonist in vielen Ländern gelebt hat, spielt eine wichtige Rolle im ?Weltensammler?: die Rastlosigkeit des besessenen Forschers, sein ständiges Bedürfnis nach Neuem, sein unbändiger Drang, über den Horizont hinaus zu gelangen. Der Schriftsteller und ?Weltensammler? Ilija Trojanow wurde 1965 in Bulgarien geboren. 1971 flohen seine Eltern mit ihm über Jugoslawien und Italien nach Deutschland, wo sie in München politisches Asyl erhielten. Ein Jahr später zog die Familie nach Kenia. Ilija Trojanow ist in der Welt, über die er schreibt in seinen Essays, Reportagen, Romanen und Geschichten, zu Hause; seine Lebensstationen fanden sich in Asien, Afrika und Europa. In München studierte Ilija Trojanow Jura, Ethnologie und (laut eigenem Bekunden) ?Havarie?. Er ist neben seinen schriftstellerischen Tätigkeiten u.a. auch Verleger, Journalist, Übersetzer und Vermittler zwischen den Kulturen. 2001 unternahm er einen dreimonatigen Fußmarsch durch Tansania auf den Spuren des englischen Entdeckers und Orientalisten Sir Richard Francis Burton (1821-1890). Er reiste entlang des Ganges von der Mündung bis in die großen Städte und nahm an der großen Hadsch bis nach Mekka und Medina teil. Im März 2006 erschien sein umfangreicher Roman ?Der Weltensammler?, der den Preis der Leipziger Buchmesse gewann, und monatelang auf den Bestsellerlisten in Deutschland, Schweiz und Österreich stand. Im Mai 2007 erschien sein Reportagenband ?Nomade auf vier Kontinenten?, und im Herbst 2007 der Essay ?Kampfabsage. Kulturen bekämpfen sich nicht, sie fließen zusammen?. Im Februar 2008 wurden seine neuen Reportagen aus Europa, Afrika und Asien in dem Band ?Der entfesselte Globus? veröffentlicht. Trojanow wurde mit verschiedenen Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter der Bertelsmann-Literaturpreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 1995, der Marburger Literaturpreis 1996, der Adalbert-von-Chamisso-Preis 2000, der Berliner Literaturpreis 2007 und der Mainzer Stadtschreiberpreis 2007. Auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse wurde Ilija Trojanow der Preis der Literaturhäuser 2009 verliehen. Seine Bücher wurden in mehr als 15 Sprachen übersetzt, u.a. ins Arabische, Brasilianische, Bulgarische, Chinesische, Katalanische, Koreanische, Polnische, Portugiesische, Russische, Spanische, Tschechische, Türkische und Ungarische. Eine Veranstaltung des Literaturhauses Rostock und des literaturhaus.net in Kooperation mit der Hansestadt Rostock und dem Graduiertenkolleg ?Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs der Universität Rostock und der HMT Rostock?. Die Veranstaltung ist Teil der Ringvorlesung ?Das Kapitel der Kulturen. Sozioökonomische Bedingungen von Kulturkontakten?.  Termin: 8.04.2009
Ort: Festsaal des Rathauses, Neuer Markt 1, 18055 Rostock
Einlass: 19.30 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr
Eintritt: 6,- ? / ermäßigt 4,- ? (für Schüler, Studierende und Förderkreismitglieder) Kartenvorverkauf: 

Andere buchhandlung, Wismarsche Str. 6/7, 18057 Rostock, Tel.: (0381) 49 20 50

Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock, Tel.: (0381) 492 55 81

02. April 2009 | 19:30 Ravensbrück I-VII

Ausstellungseröffnung und Lesung mit den Künstlerinnen Margrit Rieger und Ines Baumgartl[mehr]

Die Ausstellung zeigt einen siebenteiligen Zyklus mit Schwarzweiß-Fotografien zum ehemaligen Frauenkonzentrationslager Ravensbrück bei Fürstenberg/Havel, das die SS 1938 von Häftlingen des KZ Sachsenhausen errichten ließ. Von 1939 bis 1945 wurden etwa 132.000 Frauen und Kinder aus 40 Nationen nach Ravensbrück deportiert und dort oder in Außenlagern unter unmenschlichen Bedingungen zur Zwangsarbeit herangezogen, u.a. in den Produktionshallen des lagereigenen ?Industriehofs? oder in denen der Firma Siemens, die ihre Werkhallen 1942 unmittelbar neben dem Konzentrationslager errichtete. Zehntausende wurden ermordet, starben an Hunger, Krankheiten oder durch medizinische Experimente. In den letzten Monaten vor der Befreiung ließ die SS mehrere Tausend Häftlinge in der Ende 1944 errichteten Gaskammer ermorden. Auf dem Gelände des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück hat sich Margrit Rieger in den Jahren 2006 und 2007 auf fotografische Spurensuche begeben und die entstandenen Schwarzweiß-Fotografien mit Zeugnissen der Opfer und auch der Täter verknüpft. Der Zyklus entstand vor dem Hintergrund der Wahlerfolge der NPD in Mecklenburg-Vorpommern. In einer Zeit, in der rechtsextremistische Delikte bagatellisiert werden, faschistische Ideologie unter Polizeischutz verbreitet werden darf und die NPD von der verantwortlichen Politik nicht verboten wird, will Margrit Rieger das Gedenken an die Opfer der Nazi-Diktatur wachhalten. Zur Ausstellungseröffnung wird die Lyrikerin Ines Baumgartl eigene Nachdichtungen aus dem Gedichtzyklus ?Skythenscherben?, einem Frühwerk der im KZ Ravensbrück ermordeten russischen Dichterin Jelisaweta Jurjewna Pilenko lesen. Der Gedichtzyklus wurde 1912 veröffentlicht. Die Dichterin gehörte zunächst zum literarischen Kreis um Anna Achmatova und Nikolai Gumiljev, emigrierte nach der Revolution nach Paris, wurde dort 1932 zur Nonne geweiht und erhielt den Namen Mutter Marija. 1943 wurde sie von der Gestapo verhaftet und nach Ravensbrück deportiert, weil sie Juden zu Taufzeugnissen verholfen hatte. Margrit Rieger lebt und arbeitet seit 1998 als freischaffende Fotografin in Nordwestmecklenburg, Studium der Klassischen Archäologie, der Kunstgeschichte und der Alten Geschichte an der Universität Hamburg, Ausbildung zur Fotografin, arbeitet ausschließlich analog und vorwiegend schwarzweiß, seit 2006 Mitarbeit in der Künstlerinnengruppe ?Licht und Schatten?, 2007 Gründungsmitglied der GEDOK Mecklenburg-Vorpommern e.V., einer Regionalgruppe der GEDOK, der größten und traditionsreichsten interdisziplinären Künstlerinnenorganisation in Europa.  Ines Baumgartl, Jahrgang 1965, lebt und arbeitet seit 10 Jahren in der Uckermark, veröffentlicht seit 1997 Lyrik in Anthologien und Zeitschriften, tritt mit Lesungen eigener Gedichte auf, arbeitet in verschiedenen Künstlerprojekten mit. 2008 Produktion einer CD (Autorenlesung). Fünf Jahre Russischstudium,  davon 1 Jahr direkt in Russland. Seit 2007 Beschäftigung mit Nachdichtungen aus dem Russischen. Termin: Donnerstag, 2. April 2009
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock (Kuhtor), Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Eintritt frei

Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Mai 2009 zu sehen; Öffnungszeiten: Mo-Do 14.00 ? 16.00 Uhr.

Weitere Informationen telefonisch unter 0381-4925581.

30. März 2009 | 19:30 ?Wie wird man Beststeller??

ARTE-Preview im Literaturhaus Rostock[mehr]

Filmvorführung: Dokumentation von Thomas Palzer (ARTE/SWR 2008, 52 Min.)

1,5 Millionen mal ging ?Die Vermessung der Welt? von Daniel Kehlmann über den Ladentisch. Pascal Mercier verkaufte gar 2 Millionen Exemplare von ?Nachtzug nach Lissabon?. Und ein Buch, das bei vielen noch auf der Leseliste steht, ist Julia Francks ?Die Mittagsfrau?. Die Schriftstellerin erhielt dafür 2007 den Deutschen Buchpreis und hatte somit die Garantie für einen Bestseller. Der Deutsche Buchpreis ist eines der wichtigsten Marketing-Instrumente des Deutschen Buchhandels. Der Preisträger wird medienwirksam jedes Jahr im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse bekannt gegeben. 2008 war es Uwe Tell­kamp mit seinem fast tausendseitigen Roman ?Der Turm?. Optimale Bedin­gungen für einen erfolgreichen Verkauf der Buchrechte ins Ausland. In seinem Film spürt Autor Thomas Palzer diesem ?gemachten? Erfolg nach. Wie funktio­niert der Buchmarkt? Wer sind die Leute, die hinter den Hochglanzprospekten der Verlage und auf der Frankfurter Buchmesse die Fäden ziehen? Wie pro­duziert man Bestseller? ?Einen wichtigen Beitrag zur Herzensbildung? nennt Pascal Mercier das Lesen und auch Julia Franck interessieren die Verkaufszahlen nur am Rande ? sie schreibt, ?um ihrer Stimme Ausdruck zu verleihen?. So gelingt dem Film auch eine Standortbestimmung der Gegenwartsliteratur. Welchen Wert hat ein Buch? Muss es immer ein Bestseller sein? Bernd Cailloux, Alt-68er und freier Schriftsteller, be­trachtet die heutige Kultur des Bestsellers skeptisch. ?Vielen der gerade angesagten Autoren fehlt die Befähi­gung zum literarischen Schreiben?. Daniel Kehlmann, gerade mal halb so alt, pflichtet ihm bei: ?Die Literatur stimmt sich auf einen Ton vorsichtigen Mittelmaßes, auf ein abgesichertes, vortragssaalkompatibles Niveau, das darüber hinaus keine Risiken eingeht.? Auf der Suche nach dem Erfolgsrezept von Büchern berichtet dieser Film von Big Business und hohem Anspruch, von Kulturbetriebs-Selig­keit und Amazon. Mit exklusiven Interviews von Daniel Kehlmann, Pascal Mer­cier, Julia Franck und der französischen Autorin Véronique Olmi. Im Anschluss an die Filmvorführung: Offene Diskussion Eine gemeinsame Veranstaltung von: ARTE und Literaturhaus Rostock 
Ausstrahlung auf ARTE: Donnerstag, 9. April um 23.25 Uhr Termin: Montag, 30. März 2009
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Platzreservierung / Tel.: 0381 ? 492 55 81
Eintritt frei

27. März 2009 | 19:30 Björn Kuhligk ?Von der Oberfläche der Erde?

Lesung und Gespräch / LYRIK VON JETZT[mehr]

Er war schon immer da. Aber spätestens mit diesem vierten Gedichtband des zur »lyrischen Hoffnung« ausgerufenen Poeten ist es legitim, vom Kuhligk-Sound zu sprechen. Jenem leicht rotzigen, nie halbherzigen, bewusst stilbrechenden und in seiner Aufrichtigkeit unmittelbar berührenden Ton, der das lyrische Werk Björn Kuhligks ausmacht und ihm sein unverwechselbares »Gesicht aus Eleganz / und Fresse« verleiht. Die Gedichte in ?Von der Oberfläche der Erde? scheinen unter Strom zu stehen: Kuhligk verlagert urbane Bruchstellen in die Natur, überblendet authentisches Gefühl mit Phrasen. Er verleiht sozialen Realitäten in wenigen Zeilen Tiefenschärfe und besticht vor allem durch eins: eine unbändige Vitalität. Mit ?Von der Oberfläche der Erde? stellt Björn Kuhligk einmal mehr unter Beweis, dass er eine der wichtigsten lyrischen Stimmen seiner Generation ist. »Konsequent zeitgenössisch und rücksichtslos poetisch.«        DER TAGESSPIEGEL Björn Kuhligk wurde 1975 in Berlin geboren, wo er heute als freier Autor und Buchhändler lebt und arbeitet. 1997 gewann der den Bühnenwettbewerb des ?5. open mike? in Berlin. Im Jahre 2000 war er Preisträger der ?Brecht-Tage Berlin? und 2001 Gewinner der Sparte Lyrik an der Literaturbörse des ?Steirischen Herbstes?. Mit seinen Gedichtbänden ?Am Ende kommen Touristen? (2002) und  ?Großes Kino? (2005) schrieb er sich in den Literaturbetrieb. Neben seinen eigenen Veröffentlichungen ist er Redakteur der Literaturzeitung ?lauter niemand? und Mitherausgeber der Anthologien ?Lyrik von Jetzt? (2003), ?Lyrik von Jetzt zwei? (2008) und der literarischen Kneipenbücher von Berlin, Hamburg und Köln. Termin: Freitag, 27. März 2009
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Eintritt: 6,00 ? / ermäßigt 4,00 ? (für Schüler, Studierende und Mitglieder des Förderkreises)

23. März 2009 | 19:30 ?Die Kritiker ? zwischen Macht und Ohnmacht?

ARTE-Preview im Literaturhaus Rostock[mehr]

Filmvorführung: Dokumentation von Claus Räfle (ARTE/SWR 2008, 52 Min.)

Kritiker können Bestsellern den Weg ebnen, das Publikum vom Kinobesuch abhalten und Theateraufführungen in Katastrophen verwandeln. Kritikern wird unterstellt, das Bedürfnis nach Spott und Schadenfreude zu stillen, und: alles besser zu wissen. Höchste Zeit, diesem gefürchteten Berufsstand zu Leibe zu rücken. Wer sind die Men­schen, die hinter den kleinen schwarzen Attacken stecken? Was treibt sie an, welchen Einfluss haben sie, wem sind sie verpflichtet und welches Leid fügen sie ihren Opfern zu? In ?Die Kritiker ? zwischen Macht und Ohnmacht? lässt Filmemacher Claus Räfle Kritiker und Kritisierte aus drei klassischen Sujets in einem europäischen Streifzug zu Wort kommen: Film, Literatur und Theater. Im deutschen Literaturbetrieb droht einer traditi­onsreichen Zunft der Garaus, wie der Chefkritiker der Frankfurter Allgemeinen Sonn­tagszeitung beklagt. Es gibt kaum noch Nachwuchs. Dabei hat dieses Fach hier zu Lande den wohl bekanntesten Kritiker überhaupt hervorgebracht. Doch auch der Über­vater, Marcel Reich Ranicki, stellt seinen Erben ein wenig schmeichelhaftes Zeugnis aus. Vielen mangele es am wesentlichen Rüstzeug ihres Berufes: ?Der Fähigkeit zu Le­sen,? so Marcel Reich Ranicki. Kein Wunder bei immer mehr Neuerscheinungen, aber immer weniger Raum, die die Tageszeitungen der schöngeistigen Buchbesprechung einräumen. Prominente Autoren, unter ihnen Christian Kracht, Ingo Schulze, aber auch Roger Willemsen und Ulrich Wickert schildern, wie sie sich vor dem Urteil der Kritiker zu schützen versuchen. Wie das Internet die Kritik verändert, erläutert der begeisterte Blogger und ?Spiegel?-Mann Matthias Matussek. Für ihn erfüllen sich in der Welt des Netzes uralte 68er-Forde­rungen, die da lauteten, dass jeder Zugang zu den Produktions- und Vervielfältigungs­mitteln erhalten sollte. Dafür scheut Matussek keine Kostümierung und keinen Gag, um auch den leseunwilligen Nachwuchs mit Kultur und Qualität zu segnen. Im Anschluss an die Filmvorführung: Offene Diskussion

Eine gemeinsame Veranstaltung von: ARTE und Literaturhaus Rostock
Ausstrahlung auf ARTE: 17. Mai 2009, 23.35 Uhr

Termin: Montag, 23. März 2009
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Platzreservierung / Tel.: 0381 ? 492 55 81
Eintritt frei