Programmarchiv Literaturhaus Rostock

23. März 2009 | 19:30 ?Die Kritiker ? zwischen Macht und Ohnmacht?

ARTE-Preview im Literaturhaus Rostock[mehr]

Filmvorführung: Dokumentation von Claus Räfle (ARTE/SWR 2008, 52 Min.)

Kritiker können Bestsellern den Weg ebnen, das Publikum vom Kinobesuch abhalten und Theateraufführungen in Katastrophen verwandeln. Kritikern wird unterstellt, das Bedürfnis nach Spott und Schadenfreude zu stillen, und: alles besser zu wissen. Höchste Zeit, diesem gefürchteten Berufsstand zu Leibe zu rücken. Wer sind die Men­schen, die hinter den kleinen schwarzen Attacken stecken? Was treibt sie an, welchen Einfluss haben sie, wem sind sie verpflichtet und welches Leid fügen sie ihren Opfern zu? In ?Die Kritiker ? zwischen Macht und Ohnmacht? lässt Filmemacher Claus Räfle Kritiker und Kritisierte aus drei klassischen Sujets in einem europäischen Streifzug zu Wort kommen: Film, Literatur und Theater. Im deutschen Literaturbetrieb droht einer traditi­onsreichen Zunft der Garaus, wie der Chefkritiker der Frankfurter Allgemeinen Sonn­tagszeitung beklagt. Es gibt kaum noch Nachwuchs. Dabei hat dieses Fach hier zu Lande den wohl bekanntesten Kritiker überhaupt hervorgebracht. Doch auch der Über­vater, Marcel Reich Ranicki, stellt seinen Erben ein wenig schmeichelhaftes Zeugnis aus. Vielen mangele es am wesentlichen Rüstzeug ihres Berufes: ?Der Fähigkeit zu Le­sen,? so Marcel Reich Ranicki. Kein Wunder bei immer mehr Neuerscheinungen, aber immer weniger Raum, die die Tageszeitungen der schöngeistigen Buchbesprechung einräumen. Prominente Autoren, unter ihnen Christian Kracht, Ingo Schulze, aber auch Roger Willemsen und Ulrich Wickert schildern, wie sie sich vor dem Urteil der Kritiker zu schützen versuchen. Wie das Internet die Kritik verändert, erläutert der begeisterte Blogger und ?Spiegel?-Mann Matthias Matussek. Für ihn erfüllen sich in der Welt des Netzes uralte 68er-Forde­rungen, die da lauteten, dass jeder Zugang zu den Produktions- und Vervielfältigungs­mitteln erhalten sollte. Dafür scheut Matussek keine Kostümierung und keinen Gag, um auch den leseunwilligen Nachwuchs mit Kultur und Qualität zu segnen. Im Anschluss an die Filmvorführung: Offene Diskussion

Eine gemeinsame Veranstaltung von: ARTE und Literaturhaus Rostock
Ausstrahlung auf ARTE: 17. Mai 2009, 23.35 Uhr

Termin: Montag, 23. März 2009
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Platzreservierung / Tel.: 0381 ? 492 55 81
Eintritt frei

19. März 2009 | 19:30 LesBar ? der Lesertreff

Michail Bulgakow ?Der Meister und Margarita?[mehr]

Interessierte sind herzlich eingeladen, sich in gemütlicher Atmosphäre über Bücher und das Lesen auszutauschen. Im März beschäftigt sich die Lesbar mit dem Roman ?Der Meister und Margarita? von Michail Bulgakow ? ein Klassiker der russischen Literatur. 
Leitung des Lesertreffs: Kathrin Dummann und Doreen Katzberg. Weitere Informationen im Literaturhaus Rostock:
Tel.: 0381-4925581
E-Mail: info@literaturhaus-rostock.de   Termin: Donnerstag, 19. März 2009
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Eintritt frei

11. März 2009 | 19:30 Tuuve Aro ?Karmiina K.: Ich bin okay?

Lesung der finnischen Autorin Tuuve Aro[mehr]

Tuuve Aros Romanerstling ?Karmiina K.: Ich bin okay? ist ein atemberaubendes Vexierspiel der Perspektiven und Genres, treffsicher changierend zwischen Roadmovie, Krimi, Märchen, Sozialtableau, Entwicklungsroman und Groteske. Eine aberwitzige und bitter ernste Geschichte über den besonderen Horror von Grausamkeit, Sprachlosigkeit, Gewalt und Verletzung und den alltäglichen Horror von Lügen, Wahrheiten und Phrasen - und über den Traum von einem besseren Leben und die drängende Frage nach dem Weg dahin. Einen Tag vor ihrem 17. Geburtstag gelingt es Karmiina, sich aus dem Kellerverlies zu befreien, in dem sie als Gefangene von Tischler Keränen, ihrem Vater, aufwachsen musste. Die durch einen Brunnensturz als Säugling halbseitig entstellte Karmiina erschlägt ihren Vater, schlägt den in plötzlicher Vorahnung herbeigeeilten Hauptwachtmeister Mielonen bewusstlos, stiehlt seine Uniform und macht sich mit Käfer Kaspar in der Tasche auf in die Stadt. Während all dessen bleibt ihr Hauptwachtmeister Mielonen dicht auf den Fersen? »[Tuuve Aro] beruft sich auf Daniil Charms. Hier siegt die Literatur über die Wirklichkeit, mit unschlagbarer Ironie betrachtet sie die Umwelt. Finne sein, heißt Freak sein, und ein finnisches Happyend ist immer eins mit Makel.« Berliner Zeitung über Tuuve Aros »Ärger mit der Heizung«

Tuuve Aro, 1973 in Helsinki geboren, wo sie heute auch lebt, hat finnische Literatur, Ästhetik und Film- und Fernsehwissenschaften studiert und arbeitet als freie Autorin, Filmkritikerin und -produzentin. Seit 1999 veröffentlichte sie vier Bände mit Erzählungen und 2004 ihren ersten Roman »Karmiina«. Eine Auswahl ihrer Erzählungen erschien 2004 bei Suhrkamp unter dem Titel »Ärger mit der Heizung«, ebenfalls in der Übersetzung von Elina Kritzokat. Moderation und deutsche Lesung: Elina Kritzokat
Die Übersetzerin Elina Kritzokat, geboren 1971, hat die deutsch-finnische Staatsbürgerschaft, übersetzte u.a. Leena Krohn, Johanna Sinisalo, Elina Hirvonen und Auli Mantila. Sie moderiert, dolmetscht und liest bei finnischen Autorenlesungen, bekam im vergangenen Jahr ein Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds und hat Tuuve Aro für die deutschen Leser entdeckt. Sie reist jeden Sommer in die Mitternachtssonne nach Finnland und wohnt in Berlin-Kreuzberg. Eine gemeinsame Veranstaltung von: Informationszentrum für finnische Literatur FILI, Verlag kookbooks und Literaturhaus Rostock
Termin: Mittwoch, 11.03.2009
Ort:
Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Einlass: 18.45 Uhr, Beginn: 19.30 Uhr
Eintritt: 6,- ? / ermäßigt 4,- ? (für Schüler, Studierende und Förderkreismitglieder)
Kartenreservierung / Tel.: 0381 ? 492 55 81, info@literaturhaus-rostock.de

06. März 2009 | 19:30 Jochen Schmidt ?Schmidt liest Proust?

Lesung[mehr]

Marcel Proust ist einer der meistzitierten Schriftsteller überhaupt, doch wer hat Proust denn wirklich schon gelesen? Der 7-bändige Klassiker ?Auf der Suche nach der verlorenen Zeit?  ist eines jener Werke, die man schon immer mal lesen wollte und nie Zeit dafür findet. Der Berliner Schriftsteller Jochen Schmidt begann im Juli 2006 das Experiment: er las täglich 20 Seiten des französischen Klassikers. Seine Lektüre kommentierte und resümierte er in einem Internet-Blog, jetzt ist das Buch dazu erschienen. In einer Mischung aus Pseudonaivität und Berliner Schnodderigkeit stellt er die Welt von Marcel Proust der des heutigen Lesers gegenüber, die mit der ?verlorenen Zeit? des Fin-de-Siècle scheinbar nur Weniges gemeinsam hat. Während des Proust-Lesemarathons schleicht sich der französische Dichter und Denker immer mehr in den Alltag von Jochen Schmidt ?  die Proust-Lektüre verändert nicht nur seine Wahrnehmung. Es geht u.a. um ?Ost und West, den Stasibericht über seine Mutter, um kaputte Haushaltsgeräte, widerspenstige Computer, mögliche Gekränktheiten im Umgang mit anderen Menschen ?" (taz). Schmidt liest Proust kann im besten Falle dazu verführen, das Abenteuer einer Proust-Lektüre zu wagen und gleichzeitig Trost spenden, wenn es zu Nebenwirkungen kommt. Jochen Schmidt über seinen Lesemarathon:
?Man könnte sagen, dass man nicht sterben sollte, ohne Proust gelesen zu haben. Aber in Wirklichkeit ist man dann noch gar nicht geboren.? Jochen Schmidt, 1970 in Ost-Berlin geboren, studierte Informatik, Germanistik und Romanistik an der Humboldt-Universität Berlin. 1999 erhielt er den Open-Mike-Literaturpreis der Literaturwerkstatt Berlin. Im selben Jahr gründete er die Berliner Lesebühne Chaussee der Enthusiasten mit. 2002 wurde er mit dem Publikumspreis des Steirischen Herbstes ausgezeichnet und 2004 mit dem Förderpreis zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. 2007 wurde er für den Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb nominiert. Der Autor von ?Triumphgemüse? (Erzählungen, 2000) und ?Müller haut uns raus? (Roman, 2002) ist auch in der Anthologie ?Chaussee der Enthusiasten? (2006) vertreten. 2007 erschien von ihm ?Meine wichtigsten Körperfunktionen? (Kurzgeschichten), zuletzt 2008 ?Schmidt liest Proust?. Termin: Freitag, 6. März 2009
Einlass: 18.45 Uhr, Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock (Kuhtor), Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Eintritt: 6,00 ? / ermäßigt 4,00 ? (für Schüler, Studierende und Förderkreismitglieder) 

Kartenreservierung wird empfohlen:
Literaturhaus Rostock
E.-Barlach-Str. 5
18055 Rostock
Tel.: 0381-4925581
E-Mail: info@literaturhaus-rostock.de
www.literaturhaus-rostock.de 

Kartenvorverkauf:
·         Andere buchhandlung, Wismarsche Str. 6/7, 18057 Rostock, Tel.: (0381) 49 20 50 ·         Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock, Tel.: (0381) 492 55 81

27. Februar 2009 | 19:30 Stefan Schwarz ?Ich kann nicht, wenn die Katze zuschaut?

Lesung der neuen schrecklichen Einzelheiten aus dem Leben eines Mannes von mittlerer Statur[mehr]

Jede Beziehung hat das Zeug zur Satire. Schlafzimmer und Mann sind vorgeheizt, nur die Liebste lässt auf sich warten. Hatte er ihr nicht eine SMS mit ?Erwarte dich auf dem Maträtzchen, mein Schätzchen? geschickt? Hoppla, die Nachricht ging versehentlich an eine Kollegin. Von wegen langweiliges Familienleben... Bei Stefan Schwarz haben alle was zu lachen: Er muss sich wegen memmenhafter Schreckhaftigkeit rechtfertigen, die Frau will im Bett noch nicht abgedimmt werden, der Sohn lügt zu schlecht, der Tochter gelingt in der Küche die Erstbesteigung der Abzugshaube, die verdammte Ossi-Katze hat immer was zu jammern und der irrlichternde Alt-Vater gerät mit rutschender Hose beinahe in eine Pressekonferenz mit Angela Merkel.

Die Kurzgeschichten aus dem Alltagskosmos des Autors sind nicht nur urkomisch, sondern auch stilistisch die reinste Freude.

Stefan Schwarz, Jahrgang '65, berichtet in der bekannten Zeitschrift ?DAS MAGAZIN? jeden Monat neu von seinen Selbstbehauptungsversuchen als Familienvater, Liebhaber und Welterklärer. Er bezeichnet sich selbst als einen 'Allerweltsjournalisten' und 'Gelegenheitsschriftsteller'. Die Satirezeitschrift ?Titanic? adelte Schwarz vor einiger Zeit als den ?einzigen im komischen Sinne ernstzunehmenden Kolumnisten? im Osten Deutschlands. Der Autor lebt mit seiner Familie in Leipzig.

Eine gemeinsame Veranstaltung von: DAS MAGAZIN und Literaturhaus Rostock 

Termin: Freitag, 27. Februar 2009
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock
Eintritt: 6,00 bzw. 4,00 Euro (Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Förderkreismitglieder) Wegen begrenzter Platzkapazität wird die Kartenreservierung empfohlen!

Kartenvorverkauf:
Literaturhaus Rostock (im Kuhtor)
Ernst-Barlach-Str. 5
18055 Rostock

Öffnungszeiten: Mo-Fr 10.00 - 16.00 Uhr

Telefonische Reservierung: 0381-4925581

19. Februar 2009 | 19:30 LesBar - der Lesertreff

Christa Wolf ?Der geteilte Himmel?[mehr]

Interessierte sind herzlich eingeladen, sich in gemütlicher Atmosphäre über Bücher und das Lesen auszutauschen. Im Februar beschäftigt sich die LesBar mit dem Roman ?Der geteilte Himmel" von Christa Wolf:
Die 20-jährige Rita Seidel erwacht nach einem Zusammenbruch im Krankenhaus und wird in ein Sanatorium überwiesen. Dort rekapituliert sie für sich die vergangenen Jahre im geteilten Deutschland sowie die damit verbundenen Schwierigkeiten, denn ihr Freund kehrte nach einem Kongress in Westdeutschland nicht in die DDR zurück. Leitung des Lesertreffs: Kathrin Dummann und Lucinda Trigo Gamarra. Termin: Donnerstag, 19. Februar 2009 Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Eintritt frei

15. Februar 2009 | 17:00 Sechs Punkte, sechs Richtige ? Blindenschrift erleben

TOUR DE BRAILLE IN ROSTOCK[mehr]

Lesen gehört nicht nur für begeisterte Leseratten zum Alltag, es ist auch eine Voraussetzung zur Orientierung und Teilhabe in unserer Gesellschaft. Doch wie finden sich blinde Menschen zurecht und vor allem: wie lesen sie?
Vor 200 Jahren wurde der Franzose Louis Braille geboren. Er erfand, im Alter von gerade einmal 16 Jahren, die Punktschrift. Die Blindenschrift von Braille ist heute genauso aktuell wie zu Zeiten ihrer Erfindung. Sie ermöglicht blinden Menschen den Zugang zu Bildung, bringt ihnen Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Zum 200. Geburtstag von Louis Braille (1809-1852), dem Erfinder der Blindenschrift finden in der bundesweiten TOUR DE BRAILLE 200 Punktschriftlesungen statt. Im Literaturhaus Rostock liest mit den Fingern Uwe Boysen aus einem literarischen Programm. Er ist blinder Richter am Landgericht Bremen. 

Eine gemeinsame Veranstaltung von: Blinden- und Sehbehindertenverein Rostock und Literaturhaus Rostock

Termin: Sonntag, 15. Februar 2009
Beginn: 17.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Eintritt frei