Programmarchiv Literaturhaus Rostock

09. September 2014 | 20:00 Steinunn Sigurdardóttir: Jojo

Lesung & Gespräch[mehr]

Moderation: Reiner Mnich / Deutscher Text: Nils von Storowskij
Steinunn Sigurdardóttir ist eine der bekanntesten Autorinnen Islands. Nicht verwunderlich, denn jede/r Leser/in merkt schnell, wie süchtig die Bücher von Steinunn Sigurdardóttir machen. Im Literaturhaus Rostock stellt sie ihren aktuellen Roman "Jojo" vor. «Jojo» ist ein kluges, engagiertes Drama über Betrug und Verrat, welthaltig, atmosphärisch und dicht — das Werk einer reifen Erzählerin auf dem Höhepunkt ihrer Kunst.
Zum Buch: Eine Erinnerung, ausgelöst durch ein Röntgenbild, führt Martin Montag eines Tages zurück zu jenem traumatischen Erlebnis, das längst verschüttet ist und erstarrt zu jenem einzigen, immer wiederkehrenden Satz: «Ich kam gerade aus der Schule.» Martin Montag ist Radiologe in Berlin und hat sich dem Kampf gegen den Krebs verschrieben. So rettet er den Franzosen Martin Martinetti, in dem er einen guten Freund und Seelenverwandten findet. Doch beide Männer, so unterschiedlich sie sind, tragen ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit mit sich -  beide leben mit dem Freitod als ständiger Möglichkeit, und beide suchen ihren eigenen Weg, um zu überleben. Martin Montag mit zielgerichtetem Ehrgeiz und fast zwanghafter Selbstdisziplin, sein Freund, indem er sich gesellschaftlichen Konventionen weitgehend widersetzt.

Steinunn Sigurdardóttir studierte Psychologie und Philosophie am University College in Dublin und hat viele Jahre für das isländische Radio und Fernsehen gearbeitet. Mit ihrem ersten Gedichtband Sífellur, den sie im Alter von 19 Jahren veröffentlichte, begeisterte sie ihr Publikum. 1995 erhielt sie den Isländischen Literaturpreis. International wurde sie durch ihre Romane Der Zeitdieb und Herzort bekannt. Ihr Bestsellererfolg Der Zeitdieb wurde mit Emmanuelle Béart und Sandrine Bonnaire in den Hauptrollen in Frankreich verfilmt. Sigurdardottir hat an unterschiedlichen Orten in Europa, den USA und Japan gelebt. Heute pendelt sie zwischen Reykjavík und Berlin. Weitere Informationen zur Autorin und ihren Büchern unter http://steinunn.net.
Dienstag, 9. September 2014
Steinunn Sigurdardóttir „Jojo“
Einlass: 19.30 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock

Eintritt: 7,00 € / 5,00 €*

*Ermäßigung für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein.

08. September 2014 | 19:00 Freiheit und Anerkennung für Edward Snowden

Weltweite Lesung[mehr]

Lesung: Sandra-Uma Schmitz und Alexander Wulke (Volkstheater Rostock)
Im Podium: Prof. Dr. Gesa Mackenthun, Prof. Dr. Hans-Jürgen von Wensierski, Peter Nowak
Moderation: Michael Fengler
Am 6. Juni 2013 veröffentlichte der „Guardian“ den ersten einer langen Reihe von Artikeln über die weltweit von Staaten und Unternehmen betriebene Massenüberwachung. Im Zentrum standen die amerikanische National Security Agency (NSA) und der britische Geheimdienst Government Communications Headquarters (GCHQ). Nach wie vor werden Informationen aus den höchst vertraulichen Akten dieser Agenturen publiziert. Sie zeigen, dass Millionen unschuldiger Bürgerinnen und Bürger als Verdächtige digital verfolgt werden. Daten aus unseren Telefongesprächen, Online-Chats, SMS, Websuchen und der Nutzung der sozialen Medien – also all das, was Teil unseres täglichen Lebens ist – werden gesammelt, analysiert und gespeichert. Es war ein Einzelner, der diesen schockierenden Verrat an der Privatsphäre aufdeckte: Sein Name ist Edward Snowden. Zunehmend desillusioniert und alarmiert angesichts des Ausmaßes der Überwachung und der illegalen Methoden, die zum Erkenntnisgewinn eingesetzt wurden, realisierte der ehemalige NSA-Mitarbeiter, dass er „nicht in einer Welt leben möchte, in der alles, was ich tue und sage, aufgezeichnet wird. Das will ich weder unterstützen, noch selbst erleben.“ Nach erfolglosen Versuchen, das System von innen heraus zu verändern, sah sich Snowden gezwungen, den einzig anderen Weg zu gehen, der es möglich machte, die Aufmerksamkeit auf diese massiven Rechtsverstöße zu lenken: Whistleblowing. Snowden wusste, dass er seine Freunde, seine Familie und sein Land vielleicht nie wiedersehen würde. Dennoch gab er sein bequemes Leben auf und verließ die USA. Bei sich hatte er nur vier Laptops, auf denen sich einige der geheimsten Dokumente der NSA befanden. Dank sorgfältiger Kooperation mit verantwortungsbewussten Zeitungen konnten diese Informationen an die Öffentlichkeit gelangen. Sie lösten die längst fällige globale Diskussion über Demokratie und Menschenrechte im digitalen Zeitalter aus. Unternehmen gerieten wegen ihrer skrupellosen Verwertung von Kundendaten ins Blickfeld. Bürgerinnen und Bürger weltweit wachten auf und nahmen zur Kenntnis, dass es ohne Datenschutz keine Freiheit gibt: Sie forderten das Recht auf ein Leben ohne permanente Beobachtung. In der Konsequenz sahen sich die Regierungen aller Länder gezwungen, ihre Überwachungssysteme zu überprüfen. Einige mussten zugeben, dass sie mit der NSA zusammenarbeiteten. Schon bald nach der Veröffentlichung der ersten Leaks enthüllte Edward Snowden seine Identität, um andere vor falschen Anschuldigungen zu schützen: „Ich will mich nicht verstecken“, sagte er. „Ich weiß, dass ich nichts Falsches getan habe.“ Das ilb unterstützt diese Feststellung und fordert alle Bürgerinnen und Bürger auf, das Gleiche zu tun und sich an der weltweiten Lesung für einen Mann zu beteiligen, der der Menschheit einen großen Dienst erwiesen hat. Der Aufruf
Mit dieser weltweiten Lesung fordern wir die US-amerikanische Regierung auf, anzuerkennen, dass Edward Snowdens Enthüllungen für die Bewahrung der Demokratie im digitalen Zeitalter von essenzieller Bedeutung sind und dass sein Handeln vom Universal Unwritten Rule of the Ethical Right gedeckt ist. Washington muss alle Beschuldigungen und rechtlichen Schritte gegen Snowden zurücknehmen, damit er als freier Mann und in Sicherheit nach Hause zurückkehren kann. Wir fordern, dass die Mitgliedstaaten der EU, in Anerkennung der Bedeutung seiner Enthüllungen, Edward Snowden Asyl gewähren – mindestens so lange, bis die amerikanische Regierung die Klagen gegen ihn zurückgezogen hat. Und schließlich bitten wir das Nobelkomitee, Edward Snowden für den Friedensnobelpreis in Betracht zu ziehen – in Anerkennung seines einzigartig selbstlosen Einsatzes im Dienste der Demokratie, der Freiheit und des Friedens für uns alle. Programm in Rostock
Das internationale literaturfestival berlin (www.literaturfestival.com) ist Initiator der weltweiten Lesung. Viele namhafte Schriftsteller/innen aus der ganzen Welt unterstützen den Aufruf des ilb als Erstunterzeichner. Im Literaturhaus Rostock lesen die Schauspieler Sandra-Uma Schmitz und Alexander Wulke Interviewauszüge von Edward Snowden, in denen er begründet, warum er seine persönliche Freiheit für diesen Akt der Zivilcourage aufgegeben hat. Mit dem Publikum möchten wir anschließend diskutieren, im Podium sitzen Prof. Dr. Gesa Mackenthun und Prof. Dr. Hans-Jürgen von Wensierski, die Edward Snowden für die Ehrendoktorwürde der Universität Rostock vorgeschlagen haben, sowie der Berliner Journalist Peter Nowak, der unter Anderem für die Wochenzeitung Jungle World, die Taz, das Monatsmagazin Konkret und das Internetmagazin Telepolis arbeitet und die Debatte zu Snowden und den NSA in den letzten Wochen kommentiert hat. Das Peter-Weiss-Haus und die subraum eG unterstützen die Veranstaltung ideell und technisch, das Lokalradio Rostock wird die Veranstaltung mit einer Sondersendung und einem Mitschnitt medial begleiten. Am Büchertisch der Buchhandlung Sequential Art können die Besucher/innen in den Neuerscheinungen zum Thema Überwachung und Freiheit stöbern. Alle Menschen, Institutionen, Schulen und Medien, denen Freiheit und Bürgerrechte wichtig sind, sind zur Teilnahme an der weltweiten Lesung für Edward Snowden eingeladen. Eine Kooperation des internationalen literaturfestival Berlins mit dem Literaturhaus Rostock, der Philosophischen Fakultät der Uni Rostock, dem Volkstheater Rostock, dem Lokalradio Rostock (LOHRO), dem Peter-Weiss-Haus e.V., Sequential Art und der Subraum eG im PWH. Montag, 8. September 2014, 19.00 Uhr, Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Weltweite Lesung: Freiheit und Anerkennung für Edward Snowden
Eintritt frei

02. September 2014 | 20:00 STEFAN SCHWARZ liest

"Die Großrussin"[mehr]

Die letzte Seite des MAGAZINs mit der Kolumne von Stefan Schwarz wird immer noch als erstes gelesen. Seine Lesungen genießen Kultstatus. Der Autor mit der großen Fangemeinde legt jetzt wieder einen neuen Roman vor: Die Großrussin: Ausgerechnet an seinem Geburtstag bekommt Dr. Ullrich Hasselmann Post vom Jugendamt. Das Wohl seines Kindes sei gefährdet! Seltsam: Seine beiden Töchter, allerliebste Zwillinge, sitzen gesund und munter vor ihm. Auch seine Frau Maike, eine züchtige Bibliothekarin, macht ihm nicht den Eindruck, als ob sie ihre Kinder vernachlässigen würde.
Nur sehr langsam dämmert dem braven Uni-Dozen­ten, dass dieses Schreiben mit einer gewissen Jelena Jefimkina zu tun haben könnte, mit der er vor achtzehn Jahren gegen reichlich Geld eine Scheinehe einging. Auf der Suche nach seinem unbekannten Sohn arbeitet sich der hypochondrische Altphilologe in die Abgründe seiner völlig zu Recht verdrängten Vergangenheit vor, in der ein alkoholkranker Heiratsvermittler, eine zu allem entschlossene sibirische Volleyballerin und ein äußerst misstrauischer Ausländerbeamter eine Rolle spielen – sowie die Frage: «Kann es Liebe geben zwischen einem sehr kleinen Deutschen und einer sehr großen Russin?» Durch sein etwas pedanti­sches Wesen bringt Dr. Hasselmann dabei inner­halb von wenigen Stunden zwei eigentlich rivali­sierende osteuropäische Mafia-Banden komplett gegen sich auf.
Ja, es gibt auch Tote.
Und zwar hallo. Stefan Schwarz, Jahrgang 1965, ist mehrfach erprobter Ehemann, leidenschaftlicher Vater sowie Autor von Kolumnen, für das Fernsehen und die Bühne. 2010 erschien «Hüftkreisen mit Nancy», 2012 «Das wird ein bisschen wehtun».
VVK (zzgl. Gebühr): 9,00 €
Abendkasse: 12,00 € Kartenvorverkaufsstellen:
  • ­­andere buchhandlung, am Doberaner Platz, Wismarsche Str. 6/7 18057 Rostock
  • Freigarten am Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
  • Pressezentrum Rostock, Neuer Markt 3, 18055 Rostock
Mitglieder im Literaturhaus-Verein erhalten bei Online-Reservierung den ermäßigten Preis an der Abendkasse.

24. August 2014 | 10:30 Auf den Spuren der Familie Mann

Literarischer Spaziergang mit Gerhard Weber[mehr]

Das Literaturhaus Rostock lädt die Rostocker und ihre Gäste zu einem Literarischen Spaziergang „Auf den Spuren der Familie Mann“ mit dem Fotograf und Archivar Gerhard Weber ein. Gerhard Weber sucht und findet die Geschichte(n) unserer Stadt in Archiven, Antiquariaten und in Gesprächen mit Zeitzeugen. Zuletzt veröffentlichte er den großartigen Text-Bild-Band „Kempowskis Rostock“. Doch auch die Schriftstellerfamilie Mann hinterließ einige Zeugnisse in der Hansestadt. In den Archiven ist belegt, dass der Urururgroßvater von Heinrich und Thomas Mann, Siegmund Mann (1687-1772), im Jahr 1711 nach Rostock zog. Noch heute erzählen die von der Familie Mann gestifteten Kirchenfenster in St. Marien von einer einflussreichen Kaufmannsfamilie. Literarischer Spaziergang mit Gerhard Weber
Sonntags,
22. Juni, 20. Juli, 24. August, 21. September, jeweils 10.30 Uhr
Treffpunkt: Kuhtor, Hinter der Mauer 2, 18055 Rostock

Teilnahme: 5,00 €

22. August 2014 | 20:00 HausLese

im Freigarten[mehr]

Zum dritten mal geht die HausLese raus zum Spielen, der Freigarten ist vorgewarnt und wird sie empfangen: Rostocks meiste Bühne für Leser und Musikanten, die dem Publikum eigene oder fremde Lyrik und Prosa präsentieren. Tobias Wolff und Jens Lippert werden unkoordiniert dazwischenmoderieren und versprechen trotzdem einen unterhaltsamen, abwechslungsreichen, ja bisweilen sogar informativen Abend.
DIE HAUSLESE IST KEINE OPEN STAGE/ KEIN POETRY-SLAM:
Deshalb ist die Teilnahme an der VorLese Verbindlich! Acht Tage vor der HausLese, am 14.08.2014, ab 17:00 Uhr. Im zwanglosen Rahmen treffen sich die potentiellen Teilnehmer in der Baracke Nr.5 am Warnowufer 31 (Jens' Büro). Hier hören sich alle gemeinsam die Texte an und geben einander den einen oder anderen hilfreichen Tipp zur Vorbereitung auf den Bühnen-Auftritt. Jeder ist zur VorLese willkommen. Das geht ohne, aber gerne auch mit Voranmeldung. Dafür oder falls Ihr erst mal vorsichtig Eure Texte zeigen wollt, meldet Euch bei www.facebook.com/hauslese mit persönlicher Nachricht, oder schreibt eine E-Mail an: lese.haus@web.de

20. Juli 2014 | 10:30 Auf den Spuren der Familie Mann

Literarischer Spaziergang mit Gerhard Weber[mehr]

Das Literaturhaus Rostock lädt die Rostocker und ihre Gäste zu einem Literarischen Spaziergang „Auf den Spuren der Familie Mann“ mit dem Fotograf und Archivar Gerhard Weber ein. Gerhard Weber sucht und findet die Geschichte(n) unserer Stadt in Archiven, Antiquariaten und in Gesprächen mit Zeitzeugen. Zuletzt veröffentlichte er den großartigen Text-Bild-Band „Kempowskis Rostock“. Doch auch die Schriftstellerfamilie Mann hinterließ einige Zeugnisse in der Hansestadt. In den Archiven ist belegt, dass der Urururgroßvater von Heinrich und Thomas Mann, Siegmund Mann (1687-1772), im Jahr 1711 nach Rostock zog. Noch heute erzählen die von der Familie Mann gestifteten Kirchenfenster in St. Marien von einer einflussreichen Kaufmannsfamilie. Literarischer Spaziergang mit Gerhard Weber
Sonntags,
22. Juni, 20. Juli, 24. August, 21. September, jeweils 10.30 Uhr
Treffpunkt: Kuhtor, Hinter der Mauer 2, 18055 Rostock

Teilnahme: 5,00 €

06. Juli 2014 | 19:00 Sonoran Strange – Wortkunst und Performance

von und mit Logan Dirtyverbs und Adam Cooper-Terán[mehr]

„Unsere Heimat ist ein Ort der Träume und der Möglichkeiten, aber aus den Augenwinkeln sehen wir den Tod überall lauern,“ sagt der Dichter Logan Dirtyverbs über das Land zwischen den USA und Mexiko. In der Performance Sonoran Strange erkunden er und Adam Cooper-Terán einen Ort zwischen Wild-West Romantik, Drogenkrieg und illegaler Einwanderung. Sonoran Strange ist ein Gesamtkunstwerk aus Performance, Gedichten, Skulptur und Videoprojektion. Während der Vorstellung darf das Publikum sich frei im Raum bewegen und an einen unwirklichen Ort reisen, einen Ort zwischen fanatischer Autoliebe, atemberaubender Natur und wilden Parties, einen Ort, an dem der Rasen stets bewässert wird, während illegale Einwanderer verdursten, einen Ort, nach dem wir uns sehnen und der uns mit Schaudern erfüllt. Entstanden ist Sonoran Strange als Reaktion auf den jüngsten Anti-Immigrations-Erlass in Arizona, uraufgeführt wurde die multimediale und mehrsprachige Performance auf der Arizona Centennial 2012. Sonoran Strange erlebt seine deutsche Erstaufführung in Rostock als Teil der Veranstaltungsreihe „Kultur in Kontakt“ des Graduiertenkollegs „Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs“ der Universität Rostock und der Hochschule für Musik und Theater. Eine Kooperation von: Hochschule für Musik und Theater, Literaturhaus Rostock und Universität Rostock. Weitere Infos:
www.facebook.com/LiteraturhausRostock
www.sonoranstrange.com SONORAN STRANGE – Wortkunst und Performance
Sonntag, 6. Juli 2014
Einlass: 18.30 Uhr
Beginn: 19.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, im Peter-Weiss-Haus, Studio HdF, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt: 7,00 € / 5,00 €*
*Ermäßigung für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein.