Programmarchiv Literaturhaus Rostock
01. April 2016 | 20:00 Ahne: "Wir schaffen das schon"
Ahne liest, singt und trinkt[mehr]
Das neue Programm des Alten Meisters in seinen ureigenen Worten: „Wir schaffen das schon“ ist ein Satz, der an Deutlichkeit kaum zu übertreffen ist. „Wir“, das sind wir alle, also das geneigte Publikum und ich, derjenige, der auf der Bühne den Kasper macht, seine neuen Texte vorliest, sich mit Gott unterhält und auch mal singt, mit glockenhellem Stimmchen. „Wir“, das ist das Volk, das umschließt sämtliche Menschen auf der gesamten Erde, aber auch Tiere und Pflanzen und den ganzen Rest (Pilze, Traktorreifen, Altöl). Und „schaffen das schon“ dürfte ebenfalls klar sein, denn bisher haben „Wir“ es ja immer geschafft und werden es auch weiterhin schaffen, dafür sorgt allein schon die Zeit. Irgendwann nämlich ist es vorbei, geschafft, is so, kannste jeden Wissenschaftler fragen.Ahne, 1968 in Berlin-Buch geboren, ist gelernter Offset-Drucker. Die Wende war für ihn ein Glücksfall: Er wurde arbeitslos und Hausbesetzer. Ahne war etliche Jahre bei den Surfpoeten aktiv und liest jeden Sonntag bei der Berliner Reformbühne Heim & Welt. Insgesamt sind vier Bände seiner »Zwiegespräche mit Gott«, drei Bücher mit Kurzgeschichten sowie ein Lyrikband bei Voland & Quist erschienen. Ahne ist einer der bekanntesten Lesebühnenautoren der Welt. Eintritt: 7,00 € / 5,00 €*
* Ermäßigung für Schüler/innen, Studierende, Inhaber/innen des Warnow-Passes und Mitglieder im Literaturhaus-Verein
Karten jibtet im Vorvakoof bei MV-Ticket.31. März 2016 | 20:00 Jaroslav Rudiš: „Nationalstrasse“
Frieden ist nur eine Pause zwischen zwei Kriegen[mehr]
Vandam war einer von denen, die es losgetreten haben 1989, als unten in der Prager Altstadt auf der Nationalstraße die samtene Revolution ins Rollen kam. Damals war er ein junger Polizist, ein Vorstadtheld oben in der Plattenbausiedlung des neuen Prag. Fünfundzwanzig Jahre später wohnt Vandam immer noch in der Plattenbausiedlung seiner Kindheit. Längst ist er kein Held mehr, sondern ein Verlierer: Wegen Gewaltexzessen aus dem Polizeidienst entfernt, prügelt er sich als einsamer Schläger durch Tage und Nächte und hebt im Fußballstadion regelmäßig die rechte Hand zum Hitlergruß. „Ich bin ein Römer. Kein Nazi. Warum sollte man in Europa nicht mit dem römischen Gruß grüßen dürfen? Ich bin ein Europäer. Ihr etwa nicht? Heil dem Volk! Heil Europa! Neger raus. Zigos raus. Sozialschmarotzer raus. Schwuchteln raus. Böhmen den Tschechen.“ Rudiš Buch gleicht einem Schlag in die Magengrube und basiert auf einem realen Personen.
Jaroslav Rudiš ist ein tschechischer Schriftsteller, Dramatiker und Drehbuchautor, der auch in deutscher Sprache schreibt. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit hat der 1972 geborene Rudiš durch den Comic und den Film „Alois Nebel“ viel Popularität erfahren.
Eintritt: 9,00 € / 7,00 €**Ermäßigung für Schüler/innen, Studierende, Inhaber des Warnow-Passes und Mitglieder im Literaturhaus-Verein
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
29. März 2016 | 20:00 Marc Kayser : „Schwarzer Falter“
Die Buchpremiere des aktuellen Ostseekrimis aus dem Hinstorff Verlag [mehr]
Vor 25 Jahren raste ein Unbekannter in Kühlungsborn über die Seebrücke, versank in den Fluten und galt seitdem als verschollen. Doch dann meldet sich eine verwirrt klingende Person über die Notrufnummer der Polizei und behauptet, nicht nur sich, sondern auch zweiweitere Menschen umgebracht zu haben. David Lux, ein ruheloser, pensionierter Polizeireporter mit besten Verbindungen zur Mordkommission, nimmt die Verfolgung auf. Der Anrufer entpuppt sich als ein Wesen, das sich tarnen kann wie ein Chamäleon. Lux ahnt nicht, dass sowohl er als auch sein bester Freund, Hauptkommissar Karl Delgado, selbst auf der Todesliste des „Schwarzen Falters“ stehen ...
Marc Kayser, geboren und aufgewachsen in Potsdam, studierte an der Hochschule für Politik München, schrieb unter anderem für „DIE ZEIT“ und „Die Weltwoche“ in Zürich. Der Buchautor schreibt Reportagen und entwickelt Formate und Filmstoffe für Buchverlage.
Eintritt: 9,00 € / 7,00 €*
*Ermäßigung für Schüler/innen, Studierende, Inhaber des Warnow-Passes und Mitglieder im Literaturhaus-Verein
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
22. März 2016 | 20:00 Rosa Yassin Hassan (Syrien) und Larissa Bender
Lesung und Gespräch[mehr]
In der Reihe „Identität und Exil“ gehen wir der Frage nach, was mit der künstlerischen Identität geschieht unter den Bedingungen des Exils. Geflüchtete kommen nicht aus einem Krieg, sondern aus einem Land, in dem Krieg herrscht. Ihre Geschichten sind älter als der Krieg. Was war vor dem Krieg? Was wird danach kommen? In der Doppellesung mit der syrischen Autorin Rosa Yassin Hassan und Larissa Bender, Autorin und Übersetzerin, lernen wir die Frauen und ihr Leben in Syrien aus den Romanen „Ebenholz“ und „Wächter der Lüfte“ von Rosa Yassin Hassan kennen, ebenso die Formen kreativen Widerstandes, wie Comics und Blogs, die Larissa Bender in ihrer Anthologie „Innenansichten aus Syrien“ vorstellen wird. Rosa Yassin Hassan wurde 1974 in Damaskus geboren und studierte dort Architektur an der Universität. Sie arbeitet für mehrere syrische und arabische Zeitungen und Magazine als freie Literaturjournalistin. Sie ist Aktivistin in der Frauenbewegung und Gründungsmitglied in dem Verein „Frauen für Demokratie“. Der Roman „Ebenholz“ sorgte bei seinem Erscheinen für Aufsehen. Das syrische Kulturministerium hatte ihn zwar mit einem Preis ausgezeichnet, hat jedoch einige Passagen gestrichen, die sich mit Sexualität befassen. Larissa Bender, geb. 1958 in Köln, studierte Islamwissenschaft und Ethnologie in Köln, Berlin und Damaskus und arbeitet als Arabischübersetzerin und Journalistin. Eintritt: 7,00 € / 5,00 €**Ermäßigung für Schüler/innen, Studierende, Inhaber des Warnow-Passes und Mitglieder im Literaturhaus-Verein
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
16. März 2016 | 20:00 „Ohne Schwäne, ohne Schnee“
Literarische Gedenkveranstaltung für Wolfgang Mundt [mehr]
Der viel zu früh verstorbene Schriftsteller hinterlässt auch für uns eine schmerzliche Lücke, hat er doch jahrelang im Literaturhaus nicht nur als Autor, sondern auch als Herausgeber gewirkt. Das umfängliche Werk von Wolfgang Mundt hat leider nicht die notwendige Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit gefunden. Dabei war er gerade in seinen letzten Lebensjahren in der Zusammenarbeit mit einer Theatergruppe besonders produktiv und hat bis zuletzt in ganz unterschiedlichen literarischen Genres gearbeitet. Neben Gedichten, der Kurzprosa und Herausgeberschaft wird in Auszügen das Stück „Am Stadtrand“ gelesen. Prof. Lutz Hagestedt von der hiesigen Universität wird ihn literarisch einordnen und Weggefährten werden ihre künstlerischen und persönlichen Erinnerungen an Wolfgang Mundt beitragen. Eintritt: frei
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Straße 21, 18057 Rostock
13. März 2016 | 18:00 Bov Bjerg: „Auerhaus“
„Ich habe seit Jahren auf dieses Buch gewartet.“ Maxim Biller, Literarisches Quartett [mehr]
Sechs Freunde und ein Versprechen: Ihr Leben soll nicht in Ordnern mit der Aufschrift Birth – School – Work – Death abgeheftet werden. Deshalb ziehen sie gemeinsam ins Auerhaus. Eine Schüler-WG auf dem Dorf - unerhört. Aber sie wollen nicht nur ihr Leben retten, sondern vor allem das ihres besten Freundes Frieder. Denn der ist sich nicht so sicher warum er überhaupt leben soll.
Bov Bjerg erzählt mitreißend und einfühlsam von Liebe, Freundschaft und sechs Idealisten, deren Einfallsreichtum nichts weniger ist als Notwehr gegen das Vorgefundene. Denn ihr Ringen um das Glück ist auch ein Kampf um Leben und Tod.
„Gelegentlich, sehr selten, gibt es Bücher, die sind wie Songs. Man möchte das Auge, ähnlich wie man die Nadel bei Singles wieder auf den Anfang der Rille setzt, sofort wieder auf den Beginn der ersten Seite setzen. Und „Auerhaus“ ist genau so ein Buch.“ - Robert Stadlober
Bov Bjerg, geboren 1965, Studium in Berlin, Amsterdam und am deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Er lebt heute in Berlin und gründete mehrere Lesebühnen, arbeitete als Schauspieler und Autor beim Kabarett und schrieb für verschiedene Zeitungen. 2008 erschien sein Debüt „Deadline“. Sein zweiter Roman „Auerhaus“ fand jetzt großen Anklang bei Publikum und Kritik. Eintritt: 7,00 € / 5,00 €*
*Ermäßigung für Schüler/innen, Studierende, Inhaber des Warnow-Passes und Mitglieder im Literaturhaus-Verein
Zum Vorverkauf hier klicken.
Ort: MAU, Stadthafengebäude 603, Am Warnowufer 56, 18057 Rostock
08. März 2016 | 20:00 ARTE FILMPREMIERE »IST SHAKESPEARE TOT?«
FREI NACH MARK TWAIN[mehr]
Mit über 400 Filmadaptionen und zahlreichen Bühnenaufführungen gehören Shakespeares Werke zu den berühmtesten dieser Zeit. Doch was wissen wir über Shakespeares Leben? Seine Gedichte und Stücke sind weltberühmt, doch sein Leben ist gerade zu unbekannt. Mark Twain ging 1909 in seinem Buch »Is Shakespeare dead?« dem Shakespeare-Mysterium um die Person hinter dem Werk auf den Grund. Der Film stellt heute die Frage: Wer steckte wirklich hinter Shakespeare? Wer hat seine Werke geschrieben? Abschließende Antworten garantieren wir nicht, aber einen informativen und unterhaltsamen Abend. Claus Bredenbrock, Studium der Rechts und Sozialwissenschaften, danach Forschungsaufenthalte in England. Seit 1982 freier Journalist für regionale und überregionale Printmedien und Autor eigener Fernsehfilme. Prof. Dr. Christian Schmitt-Kilb lehrte nach dem Studium und der Promotion zunächst»British Literature and Culture« an der Frankfurter Universität und ist seit 2009 an der Universität Rostock. DOKUMENTATION VON CLAUS BREDENBROCK, ARTE/RB 2015, 52 MIN. GESPRÄCHSANGEBOT: PROF. DR. CHRISTIAN SCHMITT-KILB, UNIVERSITÄT ROSTOCK EINTRITT FREI