Programmarchiv Literaturhaus Rostock

28. November 2013 | 20:15 Lontano. Die Schaubühne von Peter Stein

Filmvorführung und Gespräch zwischen Andreas Lewin und Ernst-Jürgen Walberg [mehr]

Ein Film von Andreas Lewin Lontano ist eine Annäherung an die vielfältigen Facetten der künstlerischen Arbeit des ersten selbst bestimmten Theaterensembles der Bundesrepublik Deutschland, das zwischen 1970 und 1985 unter der Leitung von Peter Stein Theatergeschichte geschrieben hat. Der Film zeichnet die Neuformierung der Schaubühne als Theaterexperiment und aus dem Geist von 68 nach, beschreibt, wie Basisdemokratie im Theater praktiziert wurde und widmet sich den Prämissen, den Irrtümern und der Mentalität, die das Theater innerhalb kürzester Zeit zu dem bedeutendsten deutschen Theater in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gemacht haben. Was ermöglichte eine selbst bestimmte Theaterarbeit? Der Dokumentarfilm versucht, eine Schneise durch das Dickicht der theatralischen Legendenbildungen  und Verdrängungen zu schlagen und den Blick frei zu machen für die Entwicklungsgeschichte eines Theaters, dessen Errungenschaften heute in Vergessenheit geraten sind und aus dem heraus sich keine künstlerische Nachfolge oder Tradition gebildet hat. Peter Stein schaut sich ausgewählte Inszenierungen, darunter Torquato Tasso, Die Mutter, Peer Gynt, Sommergäste, Shakespeare’s Memory, Groß und Klein, Die Orestiedes Aischylos, noch einmal an. Gemeinsam mit ehemaligen Ensemblemitgliedern werden die Orte aufgesucht und Facetten der damaligen Theaterarbeit rekonstruiert. Lontano versucht keine chronologische Geschichte oder umfassende Deutung des Werks der Schaubühne zu zeigen. Der Film ist eine fragmentarische, fast archäologische Annäherung an schauspielerische Momente, Räume, Kostüme, Bühnenbilder, Texte, Stücke und Körper und nicht zuletzt eine notwendige Reminiszenz an ein Ensemble, das unter Steins Leitung zu Weltruhm gelangte. Was bleibt im Gedächtnis? Was ging verloren? Ein intensiver und nachdenklicher Blick zurück – „Ein besinnlicher Film“ (Peter Stein). Die musikalische Vortragsanweisung lontano (ital. „entfernt“) gibt an, dass eine Passage von einem Musiker vorzutragen ist, der sich etwa hinter der Bühne oder außerhalb des Vortragsraums befindet, sodass sich der Klangeindruck deutlich von den direkt auf der Bühne agierenden Musikern unterscheidet.
(Wikipedia. Ruf, Wolfgang: Riemann Musiklexikon. Mainz 2012 ) Andreas Lewin studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und an der Universität der Künste in Berlin und Dokumentarfilmregie am European Film College in Dänemark. Ab 1995 Schauspieler u.a. an Theatern in Berlin, Weimar, Oberhausen und Krakau. Ab 2000 Produktion und Regie bei mehreren langen Dokumentarfilmen über Theater- und Filmschauspieler und Regisseure. Für seine Filme wurde Andreas Lewin mit zahlreichen Stipendien ausgezeichnet: Akademie der Künste, NIPKOW-Programm, Akademie Schloss Solitude, DEFA-Stiftung. Seit 2006 leitet er das von ihm in der Akademie der Künste gegründete Festival DOKU.ARTS (link). Darüber hinaus tätig als Filmkurator u. a. für  Wien Modern, InstitutoMoreiraSalles, Rio de Janeiro und Niederlands Filmmuseum, Amsterdam. Lehraufträge und Vorträge u. a. am European Film College, Dänemark, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig und das Goethe-Institut. Lontano. Die Schaubühne von Peter Stein
Donnerstag, 28. November 2013, 20.15 Uhr
Ort: Universitätsbuchhandlung Hugendubel, Kröpeliner Str. 41, 18055 Rostock
Karten: 8,00 € / 6,00 €*
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein Kartenvorverkauf in der Universitätsbuchhandlung Hugendubel, unter Tel. 0381-4926163 oder www.hugendubel.de

26. November 2013 | 20:00 Christiane Rösinger „Berlin – Baku. Meine Reise zum Eurovision Song Contest“

Musikalische Revue[mehr]

Alte und neue Grand-Prix-Hits und die eigenen alten aus ihrer Zeit bei BRITTA und den LASSIE SINGERS und auch ganz neue Songs gehen mit der Berliner Liedermacherin Christiane Rösinger auf die Reise. Sie fährt als kritische Anhängerin des Eurovision Song Contest im Mai 2012 von Berlin nach Baku. Ohne Orientierungssinn und geographische Kenntnisse, aber mit einer seelenstarken Mitmusikerin und einem auf dem Gebrauchtwagenmarkt eilig erworbenen Fahrzeug. Nach 4800 staubigen Kilometern voller irrwitziger Erlebnisse, tritt sie auch in Aserbaidschan auf – weit weg vom offiziellen Sponsorenspektakel.

Eintritt: 7,00 € / 5,00 €*

*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein 

15. November 2013 | 20:00 PROSANOVA – die Literaturshow

Die Crème de la Crème der Lesebühnen Moderation: Stephan Langhans[mehr]

Die Literaturshow schickt ihre besten Prosanauten auf die Startrampe! Mit dabei die Lesebühnenstars aus Rostock Carlo Ihde, Jens Lippert, Steffen Dürre und Ronald Richardt, der Singer- und Songwriter Marcel Hintze aus Berlin, die letzte deutsche Popstarhoffnung Lukas Rauchstein, der Schriftsteller Jörn Zacharias, der Schauspieler & Vorleser Nils von Storowskij, der legendäre Spontan-Chor „Die Rostocker Schreimöwen“ und der ganz traditionell unkonventionelle Moderator Stephan Langhans.Das alles am bundesweiten Vorlesetag!

Eintritt: 5,00 €

13. November 2013 | 20:00 Hans Pleschinski „Königsallee“

Lesung & Gespräch Moderation: Prof. Dr. Lutz Hagestedt[mehr]

Es herrscht große Aufregung im Hotel Breidenbacher Hof in Düsseldorf, 1954.

Zwei Jahre nach seiner Rückkehr nach Europa reist Thomas Mann mitsamt Frau und Tochter an, um aus seinem „Felix Krull“ zu lesen. Gleichzeitig kehrt auch Klaus Heuser, den Mann 1927 auf Sylt kennengelernt hatte und mit welchem er eine innige Liebesbeziehung geführt haben soll, ein. Das fiktive Zusammentreffen bildet den spannenden Rahmen in Pleschinskis Roman, der nicht nur Thomas-Mann-Fans Freude bereitet.

Hans Pleschinski, geboren 1956 in Celle, studierte Germanistik, Romanistik und Theaterwissenschaft in München, wo er derzeit im Bayerischen Rundfunk und als freier Schriftsteller tätig ist. Neben seinen Romanen, ist Pleschinski außerdem für die Herausgabe und Übersetzung kulturhistorischer Werke wie z.B. Voltaire - Friedrich der Große. Der Briefwechsel“ bekannt.

Eintritt: 6,00 € / 4,00 €*

*Ermäßigung gilt für SchülerInnen, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein 

12. November 2013 | 20:00 LiteraTour NORD: Ralph Dutli „SOUTINES LETZTE FAHRT"

Lesung & Gespräch Moderation: Prof. Dr. Lutz Hagestedt[mehr]

Wegen einer unaufschiebbaren Operation fährt der weißrussisch-jüdische Maler Chaim Soutine im von den Nazis besetzten Frankreich am 6. August 1943 versteckt in einem Leichenwagen von der Loire nach Paris. In der von morphinistischen Fieberträumen geschüttelten Fahrt steigen in ihm die bizarren Bilder seines Lebens auf, vom Glanz und Elend der Kunst, von der Ohnmacht der Buchstaben und der Macht der Bilder.

Ralph Dutli, geboren 1954 in Schaffhausen (Schweiz), studierte Romanistik und Russistik in Zürich und Paris, wo er promovierte und lebt seit 1994 als freier Autor in Heidelberg. Dutli edierte und übersetzte u.a. Ossip Mandelstam, Marina Zwetajewa und Joseph Brodsky, veröffentlichte neben einer Anthologie zur absurden Poesie des Mittelalters und eigenen Gedichten kulturgeschichtlich-litera<wbr />rische Bücher über das Salz, die Olive und zuletzt „Das Lied vom Honig“ (2012).


Ort: andere buchhandlung, Wismarsche Str. 6/7, 18057 Rostock 
Preis: 8,00€ / 6,00€* 
VVK: andere buchhandlung

*Ermäßigung gilt für SchülerInnen, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus Rostock e.V.

09. November 2013 | 19:00 Dichten als Jonglage

Ron Winkler und Anke Bastrop stellen ihre neuen Gedichtbände „Prachtvolle Mitternacht“ und „Pyrit“ vor[mehr]

Dichten als Jonglage - das steht für die Schweriner Lyrikerin Anke Bastrop, die ihren ersten Gedichtband „Pyrit“ vorstellt. Der Versuch, Ich zu sagen, zieht sich durch „Pyrit“ wie ein Strom. Das Motiv der Geburt ist der Parallellauf. Diese beiden Ströme durchqueren verschiedene Landschaften - orientalische, afrikanische, mecklenburgische. Zwischen Welten und Tonlagen spannt sich allmählich ein Ich auf, das jedoch nicht fassbar wird, sondern sich als ein weitgefächertes, als ein erkannt geglaubtes Ich zeigt.  Ron Winklers neuer Gedichtband „Prachtvolle Mitternacht“ beginnt mit einem Abgesang, einer Totalverweigerung, einem Boykott. Dafür sürzt er sich im Anschluss umso leidenschaftlicher in Buchstaben und Kosenamen, in „Zahlen und Figuren“, wenn auch mit ironischer Distanz. Anke Bastrop, 1982 in Halle/Saale geboren, ist in Parchim aufgewachsen und lebt heute in Schwerin. Nach einer Ausbildung im Buchhandel studierte sie Germanistik und Journalistik sowie Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie veröffentlichte zahlreiche Texte in Zeitschriften und Anthologien und war Mitherausgeberin der Tippgemeinschaft sowie der Anthologie Kein Hügel für die wilden Pferde ( Connewitzer Verlagsbuchhandlung). In diesem Jahr erschien ihr Gedichtband „Pyrit“ im Verlagshaus Frank J., Berlin. Für ihre Arbeiten erhielt sie Stipendien der Stiftung kunst:raum sylt:quelle, der Kulturstiftung Sachsen und des Goethe-Instituts Zagreb. Ron Winkler, geboren 1973 in Jena, lebt in Berlin. Schriftsteller und Übersetzer. Im vergangenen Jahr erschien neben seinem dritten Gedichtband Frenetische Stille (Berlin Verlag) die Kurznovellensammlung Torp (Verlagshaus J. Frank). Er ist Herausgeber unter anderem von Schwerkraft. Junge amerikanische Lyrik (Jung und Jung 2007), Die Schönheit ein deutliches Rauschen. Ostseegedichte (Connewitzer Verlagsbuchhandlung 2010) und Schneegedichte (Schöffling & Co 2011). Er erhielt 2005 den Leonce-und-Lena-Preis und 2006 den Mondseer Lyrikpreis. Dichtung als Jonglage
Samstag, 9. November 2013, 19.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Karten: 6,00 € / 4,00 €*
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein

08. November 2013 | 11:00 Ausstellungseröffnung: »Anne Frank – eine Geschichte für heute«

Ausstellungszeitraum: 8.11. – 5.12.2013[mehr]

Die Ausstellung erzählt die Geschichte der Shoah aus der Sicht von Anne Frank, ihrer Familie und anderen Zeitzeugen und regt die Besucherinnen und Besucher an, sich mit Menschenrechten, Pluralismus und Demokratie auseinander zu setzen. Im persönlichen Erleben dieses jüdischen Mädchens und ihrer Familie konkretisiert sich die europäische Geschichte vor, während und nach der Nazidiktatur. Private Fotos der Familie Frank wurden kombiniert mit Bildern und Zeitzeugenporträts, die die politische Entwicklung des Nationalsozialismus illustrieren. Anschauliche, humorvolle und bewegende Zitate aus Anne Franks Tagebuch machen die Geschichte vorstellbar.

„Anne Frank – eine Geschichte für heute“ ist eine internationale Ausstellung des Anne Frank Hauses in Amsterdam, koordiniert vom Anne Frank Zentrum Berlin, die in über 100 Städten und Gemeinden Deutschlands viele tausend Besucherinnen und Besucher erreichte - weltweit sind es Millionen.


Die Ausstellung ist vom 8. November bis zum 5. Dezember im Peter-Weiss-Haus zu sehen. Sie wird begleitet mit von Jugendlichen geführten Besichtigungen, Aktionen und Veranstaltungen.


Veranstalter: Soziale Bildung e.V.. in Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum Berlin.

Eintritt frei