Programmarchiv Literaturhaus Rostock
22. September 2020 | 20:00 +++AUSVERKAUFT+++ Benjamin Maack: »Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein«
Lesung und Gespräch Moderation: Ulrika Rinke (Literaturhaus Rostock)[mehr]
Mit seinem großen, schwarzen Rollkoffer steht Benjamin Maack vor der Psychiatrie – nicht zum ersten Mal. Vier Jahre zuvor hatte er sich schon einmal eingewiesen, nach einem Nervenzusammenbruch. Die Diagnose: Depression. Die Krankheit, von der Maack dachte, er hätte sie besiegt, ist wieder zurück. In »Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein« berichtet der Autor von den letzten Nächten, die er nicht mehr im Ehebett, sondern auf dem Sofa verbringt, schlaflos, nervös, in Panik. Er erzählt von Medikamenten, ihren Nebenwirkungen, von Selbstmordgedanken und dem Schwanken zwischen Hoffnung und tiefer Verzweiflung. Kann er sich seiner Familie noch zumuten? Ist es richtig oder falsch, über seinen Zustand etwas auf Facebook zu posten? Und sind seine Depressionen wirklich eine Krankheit, die er besiegen kann? Oder ein Teil von ihm, mit dem er leben lernen muss? Benjamin Maacks Roman ist ein literarisches und zugleich entwaffnend ehrliches, persönliches Zeugnis vom Leben mit Depressionen – berührend und tragikomisch.Benjamin Maack, geboren 1978, studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Volkskunde. Er veröffentlichte die Kurzgeschichten- und Gedichtbände »Du bist es nicht, Coca Cola ist es« {2004}, »DieWelt ist ein Parkplatz und endet vor Disneyland« {2007} und »Monster« {2012}. Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Straße 21, 18057 Rostock Eintritt: 7,– / 5,– erm.; Es gilt das Kulturticket.
Vvk.: in der anderen Buchhandlung, im Pressezentrum und bei mvticket.de Hybrid-Veranstaltung: Live-Lesung und Stream: Streaming unter: twitch.tv/lithausrostock
19. September 2020 | 15:00 +++AUSVERKAUFT+++ Literaturland M-V: Helga Schubert im Gespräch mit Insa Wilke
Streaming unter: www.twitch.tv/lithausrostock[mehr]
Es war die literarische Sensation des Sommers: Mit 80 Jahren gewann Helga Schubert den Ingeborg-Bachmann-Preis, nachdem ihr eine erste Teilnahme im Jahr 1980 verwehrt geblieben war – die DDR gestattete ihr die Ausreise nicht. Im Corona-Sommer 2020 nahm Helga Schubert von ihrem Haus in Neu Meteln aus virtuell am Wettbewerb teil. Zu ihrer eigenen Überraschung setzte sie sich mit der Erzählung »Vom Aufstehen« gegen 13 andere Kandidat*innen durch: Der autobiographisch grundierte Text, der parallel die Gegenwart mit einem zu pflegenden Ehemann und die wechselvolle Beziehung zur eigenen Mutter verhandelt, berührte und begeisterte Publikum und Jury. Maßgeblich beteiligt an Helga Schuberts Wiederentdeckung war die Literaturkritikerin und Bachmannpreis-Jurorin Insa Wilke, die sie als Kandidatin vorschlug und zum Einreichen eines Textes einlud. Wir bringen beide ins Gespräch und wollen Helga Schuberts Weg als Autorin nachverfolgen – beginnend mit der Erzählung, durch die Sarah Kirsch einst auf Schuberts außergewöhnliches Talent aufmerksam wurde. Helga Schubert, geboren 1940 in Berlin, lebt in Neu-Meteln (Nordwestmecklenburg). Nach dem Abitur 1957 arbeitete sie als Montiererin am Band, anschließend studierte sie klinische Psychologie und arbeitete bis 1987 in der Erwachsenenpsychotherapie. Seit 1977 war sie auch freiberufliche Schriftstellerin. Sie veröffentlichte Erzählbände, die sowohl in der DDR als auch in der BRD erschienen, u.a. »Lauter Leben«, »Das verbotene Zimmer«, »Anna kann Deutsch. Geschichten von Frauen«, sowie zahlreiche Kinderbücher.Nach der verweigerten Ausreise zur Teilnahme an den »Tagen der deutschsprachigen Literatur« im Jahr 1980 war Schubert von 1987 bis 1990 selbst Jurorin des Wettbewerbs. Am Ende der DDR war sie Pressesprecherin des Zentralen Runden Tischs zur Vorbereitung der ersten freien Wahl 1990.
»Judasfrauen. 10 Fallbeispiele weiblicher Denunziation im Dritten Reich« erschien 1990 zuerst in der Bundesrepublik, dann in Italien, Japan und Frankreich. Auch in »Die Welt dadrinnen« (2003) beschäftigt sie sich mit dem Verhalten in der Diktatur, diesmal von Ärzten und Angehörigen gegenüber Psychiatriepatienten, die Opfer der »Vernichtung lebensunwerten Lebens« wurden.
Helga Schubert wurde u.a. mit dem Heinrich-Mann-Preis und mit dem Hans-Fallada-Preis ausgezeichnet sowie mit dem Drehbuchpreis für den DEFA-Film »Die Beunruhigung« (1982), der bei der Biennale in Venedig gezeigt wurde und zu den beim Publikum erfolgreichsten Filmen der DDR zählte.
Sie ist mit dem Psychologen, Maler und Schriftsteller Johannes Helm verheiratet. Beide zogen 2008 nach Nordwestmecklenburg in das Dorf Neu Meteln und eröffneten dort für seine Bilder eine Galerie mit regelmäßigen Kulturveranstaltungen, in denen Helga Schubert moderiert und neue Erzählungen liest. Insa Wilke studierte Germanistik und Geschichte und wurde mit einer Arbeit über Thomas Brasch promoviert. Als Literaturkritikerin veröffentlicht sie u.a. in der Süddeutschen Zeitung und im Rundfunk. Sie war Mitglied verschiedener Jurys, derzeit u.a. für die SWR-Bestenliste, den Ingeborg-Bachmann-Preis und den Deutschen Verlagspreis. Insa Wilke ist Teil des »lesenswert quartetts« im SWR Fernsehen. Sie leitet das Mannheimer Literaturfest »lesen.hören« und wurde 2014 mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet. Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Straße 21, 18057 Rostock Eintritt: 9,-/ erm. 7,- Euro Es gilt das Kulturticket (bitte anmelden unter: reservierung@literaturhaus-rostock.de). Vvk.: in der anderen buchhandlung, im Pressezentrum und bei mvticket.de Ticketlink: https://bit.ly/3iV26hu Hybrid-Veranstaltung: Live-Gespräch und Stream: Streaming unter: twitch.tv/lithausrostock
16. September 2020 | 20:00 NEW DATE: Thorsten Nagelschmidt: »Arbeit«
Moderation: Emily Grunert (Literaturhaus Rostock)[mehr]
In einem Kreuzberger Hostel beginnt Sheriff seine Nachtschicht und fühlt sich mal wieder wie ein schlecht bezahlter Sozialarbeiter. Im Späti nebenan erlebt Anna den zweiten Überfall in diesem Jahr. An der Tür vom Lobotomy steht Ten und realisiert, dass ihm seine junge Familie durch seine Arbeitszeiten komplett zu entgleiten droht. Außerdem: Eine idealistische Notfallsanitäterin, eine zornige Pfandsammlerin und ein Drogendealer mit Zahnschmerzen, der sich fragt, ob er Freunde hat oder nur noch Stammkunden. Thorsten Nagelschmidt hat mit »Arbeit« einen großen Gesellschaftsroman über all jene geschrieben, die nachts wach sind und ihren Job erledigen, während Studenten und Touristen feiern. Temporeich erzählt er von zwölf Stunden am Rande des Berliner Ausgehbetriebs und stellt Fragen, die man beim dritten Bier gerne vergisst: Auf wessen Kosten verändert sich eine Stadt, die immer jung sein soll? Für wen bedeutet das noch Freiheit, und wer macht hier später eigentlich den ganzen Dreck weg? Thorsten Nagelschmidt, geboren 1976 im Münsterland, ist Autor, Musiker und Künstler. Er ist Sänger, Texter und Gitarrist der Band Muff Potter und veröffentlichte die Bücher »Wo die wilden Maden graben« (2007), »Was kostet die Welt« (2010) und »Drive-By Shots« (2015). Zuletzt ist von ihm der Roman »Der Abfall der Herzen« (2018) erschienen. Thorsten Nagelschmidt lebt in Berlin und veranstaltet dort die Lesereihe »Nagel mit Köpfen«. Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Straße 21, 18057 Rostock Eintritt: 9,- €/erm. 7,- € Vorverkauf in der anderen buchhandlung, im Pressezentrum und bei mvticket.de // Es gilt das Kulturticket. Hyprid-Veranstaltung: Live-Lesung und Stream: Streaming unter: twitch.tv/lithausrostock07. September 2020 | 20:00 Judith Zander: »Johnny Ohneland«
Lesung und Gespräch / Moderation: Stephan Lesker (Universität Rostock)[mehr]
A Girl named Johnny Joana Wolkenzin weiß früh, dass sie anders ist. Sie liest stundenlang und lernt Songtexte auswendig; später verliebt sie sich in Jungs und in Mädchen. Im vorpommerschen Niemandsland der Neunziger gibt sie sich einen neuen Namen: Johnny. Aber bringt ein neuer Name auch neues Glück? Als die Mutter über Nacht die Familie verlässt, kreisen Johnny, ihr Bruder Charlie und ihr Vater auf wackligen Bahnen um eine leere Mitte. Schließlich macht Johnny sich auf die Suche nach einem Leben und einer Erzählung, die ihren eigenen Vorstellungen entsprechen, in Deutschland, Finnland und Australien. Judith Zander, 1980 in Anklam geboren, ist eine der bedeutendsten Gegenwartsautorinnen aus Mecklenburg-Vorpommern. Für ihre Werke wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem 3sat-Preis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs und mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis. Mit ihrem ersten Roman »Dinge, die wir heute sagten« betrat die Lyrikerin eine größere literarische Bühne; der Roman gelangte auf Anhieb auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises. Auf ihren letzten Gedichtband »manual numerale« folgt nun ihr lang erwarteter zweiter Roman »Johnny Ohneland«. Eine Kooperationsveranstaltung des Kempowski Archivs Rostock und des Literaturhauses Rostock. Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Eintritt: 9,- €/erm. 7,- € Vvk.: in der anderen Buchhandlung, im Pressezentrum und bei mvticket.de Ticketlink: https://bit.ly/3he2OWR Es gilt das Kulturticket (bitte anmelden unter reservierung@literaturhaus-rostock.de) Hybrid-Veranstaltung: Live-Lesung und Stream: Streaming unter: twitch.tv/lithausrostock22. August 2020 | 10:30 Auf den Spuren der Familie Mann
Literarischer Spaziergang mit dem Fotografen und Archivar Gerhard Weber[mehr]
Das Literaturhaus Rostock lädt ein zu einem literarischen Spaziergang „Auf den Spuren der Familie Mann“ mit dem Fotografen und Archivar Gerhard Weber. Gerhard Weber sucht und findet die Geschichte(n) unserer Stadt in Archiven, Antiquariaten und in Gesprächen mit Zeitzeugen. Zuletzt veröffentlichte er den großartigen Text-Bild-Band „Kempowskis Rostock“. Doch auch die Schriftstellerfamilie Mann hinterließ einige Zeugnisse in der Hansestadt. In den Archiven ist belegt, dass der Urururgroßvater von Heinrich und Thomas Mann, Siegmund Mann (1687-1772), im Jahr 1711 nach Rostock zog. Noch heute erzählen die von der Familie Mann gestifteten Kirchenfenster in St. Marien von einer einflussreichen Kaufmannsfamilie. Wandeln Sie auf den Spuren der Familie Mann, hören Sie interessante Anekdoten & allerhand Wissenswertes zur Stadtgeschichte, Architektur und Literatur in Rostock! Treffpunkt: Kuhtor, Hinter der Mauer 2 Teilnahmegebühr: 5 €21. Juli 2020 | 20:00 Tobias Schwartz: »A Taste of Honey«
+++ Die Anzahl der Zuschauer vor Ort ist stark begrenzt, deshalb ist eine rechtzeitige Anmeldung zur Veranstaltung via Email an: reservierung@literaturhaus-rostock.de unter Angabe des vollständigen Namen und der Personenzahl...[mehr]
Die blutjunge Jo ist schwanger von einem Matrosen, der wieder in See sticht. Ihr homosexueller Freund Geof möchte das Kind mit ihr gemeinsam aufziehen. Doch da ist auch noch ihre Mutter, eine launische Alkoholikerin und Gelegenheitsprostituierte – und die schwarze Hautfarbe des Kindsvaters. Shelagh Delaney ist eine Ikone der Popkultur, verehrt von Jeanette Winterson wie von The Smiths. Den Titelsong ihrer »A Taste of Honey«-Verfilmung coverten die Beatles. Mit 18 Jahren schreibt die in Salford bei Manchester geborene Shelagh Delaney (1938–2011) ihr erstes Theaterstück, »A Taste of Honey«. Es wird ein Welterfolg – und revolutioniert als modernes Sozialdrama die Bühnen. 1958 hat »A Taste of Honey« in London Premiere. Es läuft u.a. am Broadway und wird 1961 verfilmt. Ein zweites Stück, »The Lion in Love« (1960), das von vermeintlich »kleinen Leuten« in einer großen Industriestadt erzählt, folgt. Schließlich publiziert die Autorin den in seiner phantastischen Bilderwucht und spröden Schönheit ans Kino der Nouvelle Vague erinnernden Prosaband »Sweetly sings the donkey« (1964), der nicht nur in den Kosmos der Erniedrigten und Beleidigten im nordenglischen Arbeitermilieu abtaucht, sondern auch in wundersame, zerbrechliche Kinderwelten. Shelagh Delaneys Erzählungen und Stücke erscheinen nun gesammelt in der vollständigen Neu- bzw. Erstübersetzung von Tobias Schwartz. Tobias Schwartz, 1976 in Osnabrück geboren, ist Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer. 2007 erschien sein Debütroman "Film B", seine Stücke wurden u.a. in Berlin an der Volksbühne und am Maxim Gorki Theater sowie am Potsdamer Hans Otto Theater gespielt. Im AvivA Verlag veröffentlichte er 2017 sein Virginia-Woolf-Buch "Bloomsbury & Freshwater". 2019 erschien im Elfenbein Verlag sein Roman "Nordwestwärts", im Frühjahr 2020 folgte sein Roman "Vogelpark". Schwartz lebt in Berlin. Prof. Dr. Christian Schmitt-Kilb, geboren 1967, lehrt British Literature and Cultural Studies am Institut für Anglistik/Amerikanistik der Universität Rostock. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf den Themen: Literature and Sport, Literature and Ecology, Contemporary British Poetry, Drama and Fiction, Early Modern English Literature and Culture und Literary and Cultural Theory. Ort: Literaturhaus Rostock, Doberanerstr. 21, 18057 Rostock Eintritt: frei, Reservierung erforderlich (mit vollständigem Namen unter reservierung@literaturhaus-rostock.de) Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und live gestreamt.Die Anmeldung als Online-Zuschauer ist nicht nötig. Link zur Veranstaltung: https://www.twitch.tv/lithausrostock Eine Kooperationsveranstaltung des Literaturhauses Rostock und der Universität Rostock.
20. Juli 2020 | 10:00 Actionbound zum Thema „Literatur im öffentlichen Raum“
Virtuelle Familien-Mitmach-Aktion in Rostocks Innenstadt[mehr]
Begeben Sie sich gemeinsam mit Ihren Kindern auf die Suche nach Bücherhäusern und Literaturdenkmälern in der Hansestadt! Bei dieser literarischen Schnitzeljagd durch die Innenstadt gilt es, Rätsel zu lösen und alle Orte zu entdecken. Um teilzunehmen, benötigen Sie ein Smartphone und die App „Actionbound“ (kostenfrei). Die (virtuelle) Teilnehmerzahl ist begrenzt – melden Sie sich am besten über unsere Webseite an! Den QR-Code finden Sie ab dem 18.07. auf www.literaturhaus-rostock.de. Die virtuelle Familien-Mitmach-Aktion in Rostocks Innenstadt startet am 20.07. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten als Auszeichnung für den virtuellen Stadtrundgang mittels Actionbound eine CD mit Rostock-Liedern, die 2018 im Rahmen von "800 Jahre Rostock" entstanden sind. Wir danken dafür dem Amt für Kultur, Denkmalpflege und Museen der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.