Programmarchiv Literaturhaus Rostock

11. Juni 2013 | 20:00 Jakob Hein & Jacinta Nandi „Fish'n'Chips & Spreewaldgurken - Warum Ossis öfter Sex und Engländer mehr Spaß hatten“

Lesung[mehr]

Das Land der Ossis: Nacktbaden in der Ostsee, jedes Kind war ein Pionier – vor allem aber: ganz viel Sex im Ferienlager! Der helle Wahnsinn, findet die in Berlin lebende Engländerin Jacinta Nandi. Schade nur, dass ihre Ossi-Freunde nichts davon erzählen wollen. Bis auf Jakob Hein. Ob die legendäre Bananenschlange im Juni ‘78, der irrwitzige Versuch, Rock’n‘Roll in die DDR zu bringen, oder die rätselhaften Erziehungsmaßnahmen der ostdeutschen Gastwirtschaft – nichts entkommt seinem beißenden Spott, wenn er den schrägen Osten beschreibt, auch nicht die Tatsache, dass London damals als das Gelobte Land galt.

Seit gut einem Jahr tauschen sich die Surfpoetin Jacinta Nandi und der Autor Jakob Hein über das wahre Ossitum aus und amüsieren sich dabei königlich bzw. sozialistisch. Zeit, uns endlich daran teilhaben zu lassen.

Jacinta Nandi wurde 1980 in London geboren und kam mit zwanzig nach Berlin, sie schreibt für das englischsprachige Stadtmagazin Exberliner und ist Mitglied der Lesebühnen Rakete 2000 und Surfpoeten. 2011 erschien ihr erstes CD-Buch: »Why German people love playing frisbee with their nana naked«.

Jakob Hein, geboren 1971 in Leipzig, zog 1972 mit seinen Eltern nach Berlin. Er studierte Medizin in Berlin, Wien, Stockholm und Boston. Seit 1998 ist er Mitglied der Reformbühne Heim und Welt. Zuletzt erschien von ihm »Wurst und Wahn« (KiWi 1281). Jakob Hein lebt mit seiner Familie in Berlin. Jakob Hein & Jacinta Nandi
Dienstag, 11. Juni 2013, 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Karten: 6,00 € / 4,00 €*

*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein Weitere Informationen / Kontakt:
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock, Tel.: 0381-4925581
info@literaturhaus-rostock.de / www.literaturhaus-rostock.de

10. Juni 2013 | 20:00 Präsentation der Literaturzeitschrift „Gombrowicz-Blätter“

Präsentation & Gespräch mit Rüdiger Fuchs[mehr]

Witold Gombrowicz, polnischer Autor von Weltrang (1904-1969), Schriftsteller und Dramatiker, kehrte vor 50 Jahren aus dem argentinischen Exil nach Europa zurück, weilte von 1963 bis 64 als Stipendiat der Ford-Stiftung in Berlin (West).

Die neue, mehrsprachige Literaturzeitschrift „Gombrowicz-Blätter“ möchte sich in die Tradition der „Mickiewicz-Blätter“ stellen, die von den frühen 50ern bis in die 70er Jahre in der Bundesrepublik erschienen und sich um die polnisch-deutsche Wiederannäherung sehr verdient gemacht haben.

Der Rostocker Verleger Rüdiger Fuchs gibt die Zeitschrift heraus, die sich dem Wirken des genialen Provokateurs Gombrowicz, polnischer Literatur und europäischer Verständigung über kulturelle Identitäten widmet. Für die erste Ausgabe der „Blätter“, die Mitte Mai erscheinen und mit einer Lesung in der deutsch-polnischen Buchhandlung „buch|bund“ in Berlin Neukölln ihre Premiere feiern, haben Autoren aus Polen, Litauen, Argentinien, Spanien, der Schweiz, Großbritannien und Deutschland geschrieben. Rüdiger Fuchs stellt im Literaturhaus Rostock die „Gombrowicz-Blätter“ und ihr Konzept vor und berichtet, auf welch verschlungenen Wegen er zum Herausgeber einer europäischen Literaturzeitschrift avancierte.

Die Veranstaltung findet anlässlich des Besuchs der Literaturvermittler aus Osteuropa statt. Das Literaturhaus Zürich, das Joseph Conrad Literaturfestival Krakau und das Literaturhaus Rostock bringen in dem Kooperationsprojekt Literaturvermittler aus Osteuropa, der Schweiz und Deutschland ins Gespräch. In gegenseitigen Besuchen, Workshops und einem internationalen Symposium werden sie sich über zentrale Fragen der Literaturvermittlung im heutigen kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Kontext austauschen, sie lernen jeweils den literarischen Kontext des anderen kennen und schaffen so auch eine Basis für zukünftige Kooperationen.

Ein Kooperationsprojekt im Rahmen des Austauschs mit Zentral- und Osteuropa, initiiert vom Verbindungsbüro der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia in Warschau (www.prohelvetia.pl), in Zusammenarbeit mit dem Joseph Conrad Festival und dem Literaturhaus Zürich, mit Unterstützung der Stiftung Landis & Gyr und der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit. Präsentation der „Gombrowicz-Blätter“
Montag, 10. Juni 2013, 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Karten: 6,00 € / 4,00 €*

*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein Weitere Informationen / Kontakt:
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock, Tel.: 0381-4925581
info@literaturhaus-rostock.de / www.literaturhaus-rostock.de

07. Juni 2013 | 18:00 TheaterAutoren treffen Schüler (TAtSch)

Präsentation des Projekts „Dialoge – Szenisches Schreiben mit Jugendlichen“ mit Martin Baltscheit & Schülerinnen und Schülern[mehr]

Martin Baltscheit schreibt seit 20 Jahren Romane, Drehbücher und Theaterstücke. Belohnt wurde er dafür mit diversen Auszeichnungen, u.a. mit dem Kinderbuchpreis NRW 2009. Sein Interesse an TAtSCH (TheaterAutoren treffen Schüler) begründet der Düsseldorfer wie folgt: „Ich habe mit 15 Jahren angefangen Theater zu spielen. Die Wirkung auf mich war enorm. Keine Schulveranstaltung hat mich mehr geprägt. Theaterarbeit Ist Arbeit an sich selbst und den Mitwirkenden. Sie schult Körper und Verstand. Ich befürworte Theater als festes Schulfach."

Das Projekt „Dialoge. Szenisches Schreiben mit Jugendlichen" basiert auf diesem grundsätzlichen Selbstverständnis des Kinder- und Jugendtheaters und will den Wünschen, den Ängsten und Hoffnungen der Jugendlichen Raum geben und ihre Stimme wahrnehmbar machen. Dabei sind es gerade die Autorinnen und Autoren des Jugendtheaters, die ihre doppelte Kompetenz, als Sprach-Künstler und Kenner von Jugendkulturen, in das Projekt positiv einbringen können. Das Projekt dient der Entwicklung der Ausdrucksfähigkeit der Jugendlichen, um ihre Handlungsfähigkeit in der Gesellschaft zu stärken. Junge Menschen aus allen Bildungsschichten wurden mit Dramatikerinnen und Dramatikern zusammengebracht. Schülerinnen und Schüler des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums in Rostock bekamen Besuch von Martin Baltscheit. In Workshops des Literaturhauses Rostock arbeiteten die Jugendlichen mit Martin Baltscheit an ihren eigenen dramatischen Texten. Zur Präsentation werden die Ergebnisse des Projekts in einer szenischen Lesung im Literaturhaus vorgestellt.

Das Literaturhaus Rostock nimmt an `Dialoge. Szenisches Schreiben mit Jugendlichen´ teil, einem Projekt des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des Innovationsfonds „Eigenständige Jugendpolitik" des Bundesjugendministeriums."

Gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Dialoge – Szenisches Schreiben mit Jugendlichen
Freitag, 7. Juni 2013, 18.00 Uhr,
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock

07. Juni 2013 | 08:00 12. Rostocker LESEWÜRMER #2

Vorlesewettbewerb der Grundschulen aus Rostock und Umgebung[mehr]

Es ist wieder soweit: Wir rufen die Lesewürmer zum großen gemeinsamen Wettstreit im Vorlesen auf! Der Vorlesewettbewerb LESEWÜRMER möchte Kinder in der Grundschule ermuntern, sich mit erzählender Kinderliteratur zu beschäftigen und sie früh für das Lesen begeistern.

In den Grundschulen haben bereits die Vorentscheide in den Klassen und Klassenstufen stattgefunden. Am 6. und 7. Juni treten die besten Vorleser der Jahrgangsstufen in den Wettbewerb und lesen vor Publikum und der Jury einen ihnen bis dahin unbekannten Text.

Spaß und Begeisterung sollen bei dem Vorlesewettbewerb im Vordergrund stehen. Deshalb soll es auch ein Wettbewerb miteinander, und nicht gegeneinander sein, bei dem jeder Teilnehmer gewinnt. Die Vorleser_innen erhalten Buchgeschenke und können mit erfahrenen Schauspielern an einer Hörbuch-Produktion zur diesjährigen Lichtklang-Nacht im IGA-Park mitwirken.

Mit dieser Aktion zur Leseförderung wollen die Initiatoren der anderen buchhandlung, des Literaturhauses und des Waldemar Hof e.V. ein Stück Motivation und Unterstützung nicht nur für unsere jüngsten Leserinnen und Leser, sondern auch für die unzähligen engagierten Eltern und Lehrerinnen und Lehrer schaffen.

Der Vorlesewettbewerb hat mit drei Grundschulen im Jahr 2002 angefangen, mittlerweile nehmen aus dem Landkreis und der Hansestadt Rostock  jedes Jahr 30-40 Grundschulen an den LESEWÜRMERN teil. Über 5.000 Kinder beteiligen sich in ihren Schulen an den Vorentscheiden. Mehr als 100 Kinder aus den Klassenstufen 1 bis 4 nehmen an den LESEWÜRMER-Endausscheiden an den zwei Tagen im Juni jeden Jahres teil.

Die LESEWÜRMER haben eine eigene Webseite, auf der alle Neuigkeiten, der genaue Ablauf des Wettbewerbs und eine Fotodokumentation zu finden sind: www.lesewuermer.de.

Eine gemeinsame Initiative von: andere buchhandlung, Literaturhaus Rostock und Waldemarhof e.V.
Vorlesewettbewerb LESEWÜRMER
Donnerstag, 6. Juni 2013, Klassenstufen 1 und 2, 8.00 – 14.30 Uhr
Freitag, 7. Juni 2013, Klassenstufen 3 und 4, 8.00 – 14.30 Uhr
Ort: Waldemar Hof Rostock, Waldemarstr. 33, 18057 Rostock

Weitere Informationen / Kontakt:

mail@lesewuermer.de / www.lesewuermer.de
andere buchhandlung, Wismarsche Str. 6/7, 18057 Rostock, Tel.: 0381-492050
mail@anderebuchhandlung.de / www.anderebuchhandlung.de
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock, Tel.: 0381-4925581
info@literaturhaus-rostock.de / www.literaturhaus-rostock.de
Waldemar Hof e.V., Doberaner Str. 47, 18057 Rostock, Tel.: 0381- 128 62 23
ines.rosenfeld@ggp-rostock.de / www.waldemarhof.de

06. Juni 2013 | 08:00 12. Rostocker LESEWÜRMER #1

Vorlesewettbewerb der Grundschulen aus Rostock und Umgebung[mehr]

Es ist wieder soweit: Wir rufen die Lesewürmer zum großen gemeinsamen Wettstreit im Vorlesen auf! Der Vorlesewettbewerb LESEWÜRMER möchte Kinder in der Grundschule ermuntern, sich mit erzählender Kinderliteratur zu beschäftigen und sie früh für das Lesen begeistern.

In den Grundschulen haben bereits die Vorentscheide in den Klassen und Klassenstufen stattgefunden. Am 6. und 7. Juni treten die besten Vorleser der Jahrgangsstufen in den Wettbewerb und lesen vor Publikum und der Jury einen ihnen bis dahin unbekannten Text.

Spaß und Begeisterung sollen bei dem Vorlesewettbewerb im Vordergrund stehen. Deshalb soll es auch ein Wettbewerb miteinander, und nicht gegeneinander sein, bei dem jeder Teilnehmer gewinnt. Die Vorleser_innen erhalten Buchgeschenke und können mit erfahrenen Schauspielern an einer Hörbuch-Produktion zur diesjährigen Lichtklang-Nacht im IGA-Park mitwirken.

Mit dieser Aktion zur Leseförderung wollen die Initiatoren der anderen buchhandlung, des Literaturhauses und des Waldemar Hof e.V. ein Stück Motivation und Unterstützung nicht nur für unsere jüngsten Leserinnen und Leser, sondern auch für die unzähligen engagierten Eltern und Lehrerinnen und Lehrer schaffen.

Der Vorlesewettbewerb hat mit drei Grundschulen im Jahr 2002 angefangen, mittlerweile nehmen aus dem Landkreis und der Hansestadt Rostock  jedes Jahr 30-40 Grundschulen an den LESEWÜRMERN teil. Über 5.000 Kinder beteiligen sich in ihren Schulen an den Vorentscheiden. Mehr als 100 Kinder aus den Klassenstufen 1 bis 4 nehmen an den LESEWÜRMER-Endausscheiden an den zwei Tagen im Juni jeden Jahres teil.

Die LESEWÜRMER haben eine eigene Webseite, auf der alle Neuigkeiten, der genaue Ablauf des Wettbewerbs und eine Fotodokumentation zu finden sind: www.lesewuermer.de.

Eine gemeinsame Initiative von: andere buchhandlung, Literaturhaus Rostock und Waldemarhof e.V.
Vorlesewettbewerb LESEWÜRMER
Donnerstag, 6. Juni 2013, Klassenstufen 1 und 2, 8.00 – 14.30 Uhr
Freitag, 7. Juni 2013, Klassenstufen 3 und 4, 8.00 – 14.30 Uhr
Ort: Waldemar Hof Rostock, Waldemarstr. 33, 18057 Rostock

Weitere Informationen / Kontakt:

mail@lesewuermer.de / www.lesewuermer.de
andere buchhandlung, Wismarsche Str. 6/7, 18057 Rostock, Tel.: 0381-492050
mail@anderebuchhandlung.de / www.anderebuchhandlung.de
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock, Tel.: 0381-4925581
info@literaturhaus-rostock.de / www.literaturhaus-rostock.de
Waldemar Hof e.V., Doberaner Str. 47, 18057 Rostock, Tel.: 0381- 128 62 23
ines.rosenfeld@ggp-rostock.de / www.waldemarhof.de

29. Mai 2013 | 20:00 Jochen Schmidt „Schneckenmühle“

Lesung & Gespräch in der Reihe „Kempowski & Kollegen“[mehr]

Jens ist 14 geworden und darf zum letzten Mal ins sächsische Ferienlager Schneckenmühle fahren, dort kann man Skat spielen, Fußball und Tischtennis, muss allerdings auch auf Wanderungen gehen, in den Zoo oder nach Dresden fahren, und vor allem sind da die endlosen Nächte mit Quatsch und Gesprächen über Mädchen. Nur Tanzen in der abendlichen Disko, das kommt nicht infrage, zum Tanzen ist Jens zu schüchtern. Nach einem Ausflug wird Jens krank und kommt auf die Krankenstation. Da taucht Peggy bei ihm auf, die von der Gruppe gehänselt wird, und bittet ihn, ihr Essen zu bringen, sie würde sich von nun an verstecken. Aber dann wird sie im Lager vermisst und die Polizei wird eingeschaltet. Die Sache spitzt sich zu, auch zwischen Jens und Peggy. Es ist der Sommer 1989 in der DDR – und nicht nur den Jugendlichen stehen große Veränderungen bevor. Jochen Schmidts neuer Roman, mit großer Wärme, Detailfreude und Komik erzählt, berichtet von Zeiten des Umbruchs, hinreißend und anrührend – beste Unterhaltung! „Jochen Schmidt ist ein Genie."
(Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 17.2.2013) Jochen Schmidt ist ein waschechter Berliner (und das ist ja mittlerweile selten): er ist 1970 in Ost-Berlin geboren, studierte Informatik, Germanistik und Romanistik an der Humboldt Universität, 1999 gründete er die Lesebühne „Chaussee der Enthusiasten“ mit, wo er heut noch regelmäßig seine Texte vorträgt. 2004 wurde er mit dem Förderpreis zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor ausgezeichnet. Für den Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb war er 2007 nominiert. Er arbeitet auch als Journalist für die "SZ", "FAZ", "taz" und andere. Und, gut zu wissen: Schmidt ist aktives Mitglied der deutschen Autorennationalmannschaft (Autonama)! Jochen Schmidt war zuletzt in Rostock mit den Kurzgeschichten „Meine wichtigsten Körperfunktionen“ und dem Journal „Schmidt liest Proust“.  Eine gemeinsame Veranstaltung von: Kempowski-Archiv-Rostock und Literaturhaus Rostock Jochen Schmidt „Schneckenmühle“
Mittwoch, 29. Mai 2013, 20.00 Uhr,
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Karten: 6,00 € / 4,00 €*

*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein Weitere Informationen / Kontakt:
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock, Tel.: 0381-4925581
info@literaturhaus-rostock.de / www.literaturhaus-rostock.de

28. Mai 2013 | 20:00 Michael Stavarič „Brenntage“

Lesung & Gespräch[mehr]

Mit dem Adalbert-von-Chamisso-Preis zeichnet die Robert-Bosch-Stiftung seit 1985 alljährlich Schriftsteller_innen aus, die einen herausragenden Beitrag zur deutschsprachigen Literatur geleistet haben, obwohl ihre Muttersprache nicht die deutsche ist. Adalbert von Chamisso (1781-1833), nach dem dieser Preis benannt ist, emigrierte selbst 1796 von Frankreich nach Berlin und wurde zu einem der bekanntesten deutschen Romantiker. Der Schriftsteller Michael Stavarič, geb. 1972 in Brno, erhielt 2008 den Förderpreis und 2012 den großen Adalbert-von-Chamisso-Preis. Als er sieben Jahre alt war, 1979, floh seine Familie aus der Tschechoslowakei über Jugoslawien nach Niederösterreich. Seine Geschwister und er waren nicht eingeweiht; über Nacht verloren sie Freunde, Verwandte und die – auch sprachlich – vertraute Umgebung. Mittlerweile lebt Michael Stavarič als freier Schriftsteller, Übersetzer, Kolumnist und Kritiker in Wien und kann ein eindrucksvolles Oeuvre in deutscher Sprache vorweisen. Auch seine Kinderbücher sind preisgekrönt, u.a. wurde das gemeinsam mit der Illustratorin Renate Habinger entstandene Kinderbuch „Hier gibt es Löwen“ mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2012 und ganz aktuell das neue Bilderbuch „Gloria nach Adam Riese“, gemeinsam mit der Illustratorin Dorothee Schwab, mit dem LUCHS-Preis April ausgezeichnet. In seinem jüngsten Roman „Brenntage“ (C.H.Beck, 2011) erzählt Michael Stavarič in schillernd-poetischer Sprache auf waghalsige und zugleich berührende Weise vom Erwachsenwerden in einer sich beständig wandelnden Gegenwart: "Das Ausbleiben der Zukunft ist nichts für schwache Nerven.", so viel steht für den namenlosen Ich-Erzähler fest, der nach dem Tod der Mutter bei seinem Onkel in einer von Bergen und Schluchten umgebenen Siedlung lebt. Und die Zukunft macht sich rar, denn wegen der Abgeschiedenheit der Siedlung kapseln sich deren Einwohner zusehends ab. So entsteht ein Mikrokosmos mit ganz eigenen Sitten und Gebräuchen, wie etwa den „Brenntagen“ , bei denen alle entbehrlichen Sachen rituell verbrannt werden.
Die Grenzen zwischen Surrealität und Realität verschwimmen – Menschen verschwinden, durch die Wälder ziehen Soldaten, Hunderudel und mitunter sogar Geister, die auf längst geführte Kriege verweisen, überall Echos, deren eigentlicher Sinn verborgen bleibt. Da ist es nur gut, dass es den Onkel gibt, eine schier unerschöpfliche Quelle eigensinniger und abgründiger Weisheit. Und als die Siedlung durch ein großes Feuer in Schutt und Asche gelegt wird, übernimmt dieser das Kommando und veranlasst einen Umzug der Bewohner in eine der nahe gelegenen Minen ... „Ein romantisches Universum aus Sprache: Michael Stavarič erzählt fernab der Moden deutscher Gegenwartsliteratur einen monströsen Roman über die Kindheit. (...) Stavarič ist hochbegabt in der Erfindung von kleinen und großen Grausamkeiten. (...) Auch Stavaric schürft mit durchaus ironischer Abfederung in einem Bergwerk der Sprache; stellt Sprichwörter auf den Prüfstand, nimmt Redewendungen beim Wort, spaltet sie auf und setzt sie neu zusammen. Brenntage, ein auf den ersten Blick monolithisches Werk, ist in Wahrheit ein experimenteller Bildungsroman und eine feine Komposition, die mit Strophen, Refrains und Wiederholungen arbeitet. Eine musikalische Endlosschleife, die die Dinge mal ins Monströse aufbläst, dann wieder spielerisch surreal auflädt."
(Christoph Schröder, Zeit Online, 20. Juni 2011)
Zuletzt war Michael Stavarič 2009 mit dem Roman „Böse Spiele“ im Literaturhaus Rostock. Eine Veranstaltung des Literaturhauses Rostock mit freundlicher Unterstützung der Robert-Bosch-Stiftung. Michael Stavarič „Brenntage“
Dienstag, 28. Mai 2013, 20.00 Uhr,
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Karten: 6,00 € / 4,00 €*

*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende, Mitglieder im Literaturhaus-Verein und Inhaber der NDR Kulturkarte Weitere Informationen / Kontakt:
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock, Tel.: 0381-4925581
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