Programmarchiv Literaturhaus Rostock

14. Oktober 2014 | 20:00 Kerstin Preiwuß „Restwärme“

Lesung & Gespräch, Moderation: Dr. Wolfgang Gabler[mehr]

Was nehmen wir mit von den Eltern? Was lebt – selbst nach ihrem Tod – in uns weiter? In ihrem Romandebut „Restwärme“ erkundet Kerstin Preiwuß mit großem Verständnis für das menschliche Drama die Verletzungen von Krieg und Unfreiheit, die Generationen überdauern. Ihre Protagonistin Marianne, eine junge Geologin, kehrt von Berlin zurück in die mecklenburgische Provinz. Ihr Vater ist gestorben. Nur ein paar Tage will sie bleiben, bis nach der Beerdigung. Doch was sie glaubte, lange hinter sich gelassen zu haben, holt sie wieder ein. Eine Familiengeschichte voller stummer Tragödien. Ihr Vater war ein gebrochener Tyrann, ihre Mutter duldete und schwieg. Schicht um Schicht trägt Marianne ab. Kerstin Preiwuß lässt dabei nicht der Bitterkeit das letzte Wort. Ein Debüt wie lange nicht – sprachmächtig, klug und mit nachhallenden Bildern. Kerstin Preiwuß, 1980 in Lübz geboren, aufgewachsen in Plau am See und Rostock, lebt als freie Autorin mit ihrer Familie in Leipzig. Als junge Erwachsene nahm sie am Poetenseminar des Literaturhauses Rostock teil, studierte dann Germanistik, Philosophie und Psychologie in Leipzig und Aix-en-Provence, promovierte über deutsch-polnische Städtenamen und ist Absolventin des Deutschen Literaturinstituts Leipzig, wo sie auch lehrte. 2006 debütierte sie mit dem Gedichtband »Nachricht von neuen Sternen«. Von 2010-2012 war sie Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift Edit. 2012 erschien ihr zweiter Gedichtband »Rede«. Zuletzt erhielt sie den Mondseer Lyrikpreis. Im Juli war sie Kandidatin beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, kurz darauf erschien ihr Romandebüt »Restwärme« im Berlin Verlag. Eintritt: 7,00 € / 5,00 €*
* Ermäßigung für Schüler/innen, Studierenden und Mitglieder im Literaturhaus-Verein Einlass: 19.30 Uhr
Beginn: 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, im Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock

07. Oktober 2014 | 20:00 KOMPOSITIO – Literatur, Fleisch und die Bühne

Junge finnische Literatur in crossmedialer Performance [mehr]

Keine gewöhnliche Lesung, sondern ein dramatisiertes Gesamtkunstwerk: Zehn junge Autorinnen und Autoren, deren ausgezeichnete und in mehrere Sprachen übersetzte Bücher neue Wege in der finnischen Literatur gebahnt haben, präsentieren auf der Bühne ihre Prosa- und Lyriktexte. Die renommierten Theaterregisseure Akse Pettersson und Anna-Mari Karvonen haben die Texte in Szene gesetzt. Eine aussergewöhnliche Kostprobe der finnischen Gegenwartsliteratur!  "Kompositio" ist nicht nur eine Literaturtournee sondern auch ein einmaliger künstlerischer Prozess und ein Zusammenkommen von aktuellen Stimmen des finnischen Literatur- und Theaterlebens. Man kann das Ergebnis nicht ganz unter Lesung, Theater, Tanz, Musik oder performance art einordnen - man könnte sogar sagen, dass es um eine neue Gattung geht. Autor/innen: Aina Bergroth, Kaisa Ijäs, Pauliina Haasjoki, Matti Kangaskoski, Maria Matinmikko, Riikka Pelo, Mikko Rimminen, Eino Santanen, Satu Taskinen, Henriikka Tavi.
Regie: Akse Pettersson und Anna-Mari Karvonen  Eine Kooperation mit dem finnischen Literaturverein Nuoren Voiman Liitto (NVL), mit freundlicher Unterstützung durch FILI - Finnish Literature Exchange und das Kultur- und Bildungsministerium Finnlands.

Eintritt: 7,00 € / 5,00 €*
* Ermäßigung für Schüler/innen, Studierenden und Mitglieder im Literaturhaus-Verein Einlass: 19.30 Uhr
Beginn: 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, im Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock

01. Oktober 2014 | 19:30 Dorit Linke „Jenseits der blauen Grenze“

Lesung & Gespräch[mehr]

Der letzte DDR-Flüchtling schwamm noch am 2. September 1989 über die Ostsee in die Freiheit. Ähnlich wie Hanna und Andreas, die beiden 17-jährigen Protagonisten aus Dorit Linkes Jugendroman „Jenseits der blauen Grenze“, die im Sommer des Wendejahres ihr Glück versuchen. Durch einen dummen Streich haben sie sich alle Chancen in ihrer Heimat verbaut und wagen die Flucht über die „blaue Grenze“, von Kühlungsborn nach Fehmarn. Ständig in Gefahr, von den Grenzbooten entdeckt zu werden, ruft sich Hanna auf der langen, anstrengenden Strecke ihre Kindheit in Rostock ins Gedächtnis. Dabei muss sie mit ansehen, wie Andreas immer schwächer wird … Dorit Linke, die selbst in der DDR groß wurde, zeichnet ein realistisches und anschauliches Bild der Jugend im Sozialismus. Sie legt mit ihrem Debüt aber vor allem auch einen spannenden Fluchtthriller vor. 25 Jahre nach dem Mauerfall zeigt sie gekonnt, wie perfide und planvoll Individualität in Diktaturen unterdrückt wird, und lässt den Leser die Enge des DDR-Systems mit jeder Seite deutlicher spüren. Dorit Linke, geboren 1971 in Rostock, wuchs in der DDR auf. Sie machte Abitur, war Leistungssportlerin und Rettungsschwimmerin. Den politischen Wandel Ende der Achtziger erlebte sie bewusst mit, nahm an den Montagsdemonstrationen teil und war achtzehn Jahre alt, als die Mauer fiel. Heute lebt und arbeitet sie in Berlin. „Jenseits der blauen Grenze“  ist ihr erster Roman. Mittwoch, 1. Oktober 2014, Einlass: 19.30 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr
Literaturhaus Rostock, im Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21


Eintritt: 7,00 € / 5,00 €*
* Ermäßigung für Schüler/innen, Studierenden und Mitglieder im Literaturhaus-Verein

19. September 2014 | 20:15 50 Jahre Wagenbach

Verlegerin Susanne Schüssler im Gespräch mit Ernst-Jürgen Walberg[mehr]

Mit geringem Startkapital gründete Klaus Wagenbach 1964 in Berlin-Wilmersdorf einen eigenen Verlag und machte sich mit anspruchsvoller italienischer Literatur, linker Theorie und kulturwissenschaftlichen Standardwerken einen Namen. Es war einer der ersten Verlage, der mit seinen Mitarbeitern und Autoren eine solidarische, kollektive Verlagsverfassung umsetzte. Ein unabhängiger Verlag, der auch unabhängig blieb. Die ersten Bücher waren kaum erschienen, als der Verlag schon totgesagt wurde, ein Ritual, das sich in schöner Regelmäßigkeit über die Jahre wiederholt hat. Heute ist der Verlag 50 Jahre alt. Mutige, politische Bücher hatten in den 70-er Jahren Hausdurchsuchungen und mehrere Gerichtsprozesse zur Folge. 2002 übergab Klaus Wagenbach den Verlag an seine Frau Susanne Schüssler, die an diesem Abend im Gespräch mit dem früheren Kulturchef des NDR-Schwerin Ernst-Jürgen Walberg Einblick in die bewegte Verlagsgeschichte gibt. Eine gemeinsame Veranstaltung von: Buchhandlung Hugendubel und Literaturhaus Rostock 50 Jahre Wagenbach
Freitag, 19. September 2014,
Einlass: 20.00 Uhr, Beginn: 20.15 Uhr
Eintritt: 6,00 € / 5,00 € ermäßigt
Karten in der Buchhandlung Hugendubel

Ort: Buchhandlung Hugendubel, Kröpeliner Str. 41, 18055 Rostock

16. September 2014 | 20:00 MAX GOLDT liest

neue und alte Texte[mehr]

«Max Goldt schreibt heute das schönste Deutsch aller jüngeren Autoren ... Die Heiterkeit und Stille, die diese Sprache ihren Lesern schenkt, liegt nicht nur im Humor; ebenso in einem freundlichen Abstandnehmen von den Aufdringlichkeiten einer Wirklichkeit, an der man sich besser seitlich vorbeidrückt.» (Gustav Seibt) «Daß Max Goldts Werk sehr komisch ist, weiß ja nun jeder gute Mensch zwischen Passau und Flensburg. Daß es aber, liest man genau, zum am feinsten Gearbeiteten gehört, was unsere Literatur zu bieten hat, daß es wahre Wunder an Eleganz und Poesie enthält und daß sich hinter seinen trügerischen Gedankenfluchten die genaueste Komposition und eine blendend helle moralische Intelligenz verbergen, entgeht noch immer vielen, die nur aufs Lachen und auf Pointen aus sind. Max Goldt gehört gelesen, gerühmt und ausgezeichnet.»  (Daniel Kehlmann) Max Goldt, geboren 1958 in Göttingen, lebt in Berlin. Er bildete zusammen mit Gerd Pasemann das Musikduo „Foyer des Arts“, in welchem er eigene Texte deklamierte. Max Goldt hat zusammen mit Stephan Katz sechs Comicbände herausgebracht. Er bereist nicht selten den deutschen Sprachraum als Vortragender eigener Texte. 1997 wurde ihm der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor verliehen, 1999 der Richard-Schönfeld-Preis für literarische Satire und 2008 der Kleist-Preis und der Hugo-Ball-Preis. VVK (zzgl. Gebühr): 11,00 €
Abendkasse: 14,00 € Kartenvorverkaufsstellen:
  • ­­andere buchhandlung, am Doberaner Platz, Wismarsche Str. 6/7 18057 Rostock
  • Freigarten am Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
  • Pressezentrum Rostock, Neuer Markt 3, 18055 Rostock
Mitglieder im Literaturhaus-Verein erhalten bei Online-Reservierung den ermäßigten Preis an der Abendkasse.

14. September 2014 | 11:00 Tag des offenen Denkmals

Lesung zum 150. Jubiläum und Führungen durch das Peter-Weiss-Haus[mehr]

Im 150. Jahr seines Bestehens lädt das Haus in der Doberaner Straße 21 ein zur Buchvorstellung mit Jens Andrasch: „Vier Betreiber und ihre Visionen - von Steinbecks Keller zum Peter-Weiss-Haus“. Es werden Führungen durch das denkmalgeschützte Haus angeboten und der Freigarten lädt ein zu Kaffee&Kuchen.
Weitere Informationen: www.peter-weiss-haus.de Tag des offenen Denkmals
Sonntag, 14. September 2014, ab 11.00 Uhr
Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock

12. September 2014 | 19:00 HNTRLND – Lenin, Leute, Brot und Spiele

Präsentation des Reise-Blogs www.hntrlnd.de mit Jens Lippert und Dirk Ramthor[mehr]

Zwei Männer auf dem Weg nach nirgendwo. Oder überall hin? Na was denn nun, könnte man fragen und das werden wir auch. Jens Lippert und Dirk Ramthor bereisten 10 Wochen lang Länder der ehemaligen Sowjetunion im Kaukasus und Zentralasien und fuhren die Wolga entlang bis nach Moskau. Vielleicht gelingt den beiden Rostocker Journalisten und Autoren ja eine Innensicht, versagt doch die vermeintlich objektive Außensicht durch Politik und Presse, sich gegenseitig der Propaganda überführend, so jämmerlich. Neben Bildern von der Straße und Geschichten aus den Hinterhöfen wird es ukrainisches Grillgut geben – wer zu spät kommt, den bestraft der Küchenchef. Weitere Informationen: www.hntrlnd.de Freitag, 12. September 2014, Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Angrillen: 19.00 Uhr
Reise-Blog-Präsentation: 20.00 Uhr

HNTRLND – Lenin, Leute, Brot und Spiele
Eintritt: 5,00 €