Programmarchiv Literaturhaus Rostock
06. Juni 2012 | 20:00 BREITLINGS Reise in 80 Minuten um die Welt
Maritime Lesung & Musik[mehr]
Eine literarisch-musikalische Abenteuerreise durch Zeiten, Sprachen und die Welt der Seefahrt. Fernab von Schunkeln und Musikantenstadl‘-Idylle nimmt BREITLINGs allen Klischees den Wind aus den Segeln. Das Repertoire umfasst mehrstimmige a-capella Gesänge, die vor allem auf den Großseglern zur Arbeit gesungen wurden, also echte Shanties, aber auch Fischerlieder, Walfängerballaden und Instrumentalstücke. Ein Abend mit Witz, Spannung, maritimer Musik und Texten von John Brinckman, Richard Wossidlo, Herman Melville sowie Frank Schätzing rund um das Thema Reise in die Welt. Breitlings Reise in 80 Minuten um die WeltMittwoch, 06. Juni 2012, 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss Haus
Karten: 5,00 €
05. Juni 2012 | 20:00 Angelika Klüssendorf „Das Mädchen“
Lesung & Gespräch [mehr]
Die berührende Geschichte einer Selbstbehauptung Angelika Klüssendorf erzählt von einem jungen starken Mädchen, das sich herausarbeitet aus allem, was sie umgibt und niederhält: die tyrannische Mutter, die autoritären Lehrer, der bürokratische Staatsapparat.Am Anfang scheint alles schon zu Ende zu sein: Der Vater trinkt und taucht nur sporadisch auf, die Mutter lässt ihre Wut an den Kindern aus, die Klassenkameraden meiden das Mädchen, der jüngere Bruder kapselt sich völlig ab. Und doch gibt es eine Kraft, die das Mädchen trägt. Die Bilder aus »Brehms Tierleben«, die sie bewundert, der Traum vom kleinen Haus mit Garten auf dem Lande, Grimms Märchen. Und immer wieder Menschen, die ihr etwas bedeuten und die sie halten. Eines hat sie gelernt: Man muss sich holen, was man braucht. Auch wenn sie mehrfach beim Ladendiebstahl erwischt und schließlich ins Heim gesteckt wird, kann sie sich auch dort auf die neue Lage einstellen. Und das Kinderheim wird auf überraschende Weise zu einem Refugium, wo Kindheit erstmals gelebt werden kann.
Mit ihrer klaren, knappen, präzisen Prosa, großer Lakonie und trockenem Humor versetzt Angelika Klüssendorf den Leser in eine Welt, die das Kindsein kaum zulässt. Atemlos folgt man einer Heranwachsenden, die nichts hat, worauf sie sich verlassen kann, und trotzdem den Lebenswillen nicht verliert – kein bemitleidenswertes Opfer, sondern ein starker, abgründiger Charakter. Ein literarisches Meisterwerk! Angelika Klüssendorf, geboren 1958 in Ahrensburg, lebte von 1961 bis zu ihrer Übersiedlung 1985 in Leipzig; heute lebt sie in Berlin. Sie veröffentlichte unter anderem die Erzählungen »Sehnsüchte« und »Anfall von Glück«, den Roman »Alle leben so«, den Erzählungsband »Aus allen Himmeln« und zuletzt den Erzählungsband »Amateure«. Angelika Klüssendorf
Dienstag, 05. Juni 2012, 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss Haus
Karten: 6,00 € / 4,00 €*
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein
01. Juni 2012 | 20:00 Stefan Schwarz „ Das wird ein bisschen wehtun“
Lesung [mehr]
Als Max eines Nachts aufs Klo muss, sitzt da schon wer und sagt nur: «Hi!» Es ist Naddi, eigentlich Nadine, die entsetzlich distanzgeminderte, schwer impulsgeleitete erste Freundin von Sohn Konrad. Die junge Frau kann zwischen Mein und Dein nicht unterscheiden, macht einen Riesenradau im Bett und hat die unschöne Angewohnheit, laufende Fernsehsendungen durchzukommentieren. Bald liegen bei dem Mittelstandspaar Max und Dorit die Nerven blank. Damit nicht genug: Naddi liebt Kinder und will selber möglichst viele. Der achtzehnjährige Konrad ist ihr erotisch vollkommen ausgeliefert – Zeit zu handeln für Max! Nur leider hat er keine. Der Fernsehjournalist ist nicht nur beruflich stark gefordert, er muss sich auch selbst als guter Sohn beweisen: Allabendlich bringt er seinen alten Herrn, Pflegestufe zwei, ins Bett, um ihn vor der resoluten Pflegerin zu bewahren. Und dann passiert auch noch die Sache mit der reizvollen, aber klaustrophobischen Kollegin Nergez im Fahrstuhl, eigentlich harmlos, aber deren türkischer Familie irgendwie nicht zu vermitteln ... Nein, so hatte Max sich seine besten Jahre nicht vorgestellt – jetzt heißt es Steherqualitäten beweisen! Lebensprall, ungemein komisch und ein bisschen weise: Stefan Schwarz’ hinreißender Roman über Glück und Grauen des Familienlebens.(DAS MAGAZIN) Stefan Schwarz, Jahrgang 1965, ist mehrfach erprobter Ehemann und leidenschaftlicher Vater. In der Berliner Traditionszeitschrift "Das Magazin" bestreitet er eine monatliche Kolumne über das letzte große Abenteuer der Menschheit: das Familienleben. 2010 erschien sein Debütroman "Hüftkreisen mit Nancy", über den die "Brigitte" schrieb: "Die Geschichte einer Midlife-Crisis, erzählt mit viel Wortwitz, Selbstironie und Mut zum Slapstick." Stefan SchwarzFreitag, 01. Juni 2012, 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss Haus
Karten: 8,00 € / 6,00 €*
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein
30. Mai 2012 | 20:00 "Der Weg nach innen - Hermann Hesse"
ARTE Preview [mehr]
Filmvorführung anlässlich des 50. Todestages von Hermann Hesse am 09. August 2012 Eine Dokumentation von Andreas Christoph SchmidtARTE 2012, 52 Minuten Bücher wie „Siddhartha“ und „Der Steppenwolf“ machten ihn zum literarischer Guru ganzer Generationen sinnsuchender Leser, sein Werk erreichte eine Auflage von weltweit über 100 Millionen Exemplaren und wurde 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet: Hermann Hesse. Am 9. August jährt sich sein Todestag zum 50sten Mal. Das aktuelle Filmporträt von Andreas Christoph Schmidt thematisiert die Wirkung Hesses auf seine Leserschaft und zeichnet die Stationen seines Lebenswegs nach: Von der dramatischen Kindheit im pietistischen Calw und dem Drill in der Klosterschule Maulbronn über die zahlreichen abgebrochenen Versuche einer beruflichen Existenz zum geordneten Familienleben des Schriftstellers in Gaienhofen am Bodensee, aus dem er immer wieder ausbrach bis ins ferne Asien, um schließlich in Montagnola im Tessin endlich im Leben anzukommen. Zu Wort kommen zahlreiche Kenner von Hesses Werk, darunter sein Herausgeber Volker Michels, der Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg, Hesses Enkel Silver und der Hesse-Biograph Heimo Schwilk. Umfangreiches Archivmaterial rundet das Filmporträt ab. Stephan Lesker, M.A. wird zu Beginn der Veranstaltung eine Einführung zu Hermann Hesse geben und im Anschluss an den Film gern für Fragen zur Verfügung stehen. Er hat an der Universität Rostock Germanistik, Philosophie und Sprachliche Kommunikation studiert und seine Abschlussarbeit zum Thema „Schiffbruch der Moral und Politik“. – Krise und Krisenbewältigung im Werk von Hermann Hesse und Ernst Jünger geschrieben. Eine gemeinsame Veranstaltung von: ARTE und Literaturhaus Rostock
Sendetermin auf ARTE: Mittwoch, 8. August um 21.45 Uhr Mittwoch, 30. Mai 2012, 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss Haus
Eintritt frei
24. Mai 2012 | 19:30 LesBar – der Lesertreff
Thema: Peter Weiss „Der Schatten des Körpers des Kutschers“[mehr]
Der Mikro-Roman Der Schatten des Körpers des Kutschers wurde bei seinem Erscheinen im Jahre 1960 von der Kritik einmütig als ein ebenso originelles wie vollkommenes Kunstgebilde gerühmt. Mit diesem Buch hat die zeitgenössische deutsche Prosaliteratur eine neue Entwicklung genommen. Interessierte sind herzlich willkommen, im Leserkreis jeden Monat ein neues Buch zu besprechen und Lektüreerfahrungen auszutauschen. Leitung/Moderation: Kathrin & KerstinEine Veranstaltung des Literaturhauses Rostock. LesBar – der Lesertreff
Donnerstag, 24. Mai 2012, 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock
Eintritt frei
23. Mai 2012 | 20:00 Junges Literaturhaus: Andrea Hanna Hünniger „Das Paradies: Meine Jugend nach der Mauer“
Lesung & Gespräch[mehr]
Die Stimme einer neuen Generation – die letzten Kinder von Marx und Milka »Das Paradies« ist die Geschichte einer Kindheit im Ostdeutschland der 90er-Jahre. Das Portrait einer Generation, die die DDR nur aus der Erinnerung der Eltern kennt. Andrea Hanna Hünniger erzählt von einem Land, das die Deutsche Einheit wie ein Kahlschlag, ein Raubzug, eine Brandrodung trifft. Die 90er-Jahre in Ostdeutschland: neue Supermärkte, rote Mountainbikes, schweigende Eltern. Wie nebenbei ist für die damals fünfjährige Autorin die Mauer gefallen. Der Vater bekommt eine Hirnhautentzündung, die Mutter eine Umschulung. »DDR? Was ist das?« fragt die Autorin ihre Eltern, die stumm werden wie die Fische im Aquarium.Was sollen die großen Supermärkte, wenn die Eltern einem nie Süßigkeiten kaufen? Was immer der Sozialismus war, da schwingt etwas von Zahnarzt mit. Während die Eltern sich hinter den Plattenbaumauern verschanzen, erziehen die Kinder sich selbst zwischen der Kleingartensiedlung, die alle das »Paradies« nennen und den Probierständen im Supermarkt, wo es den Helmut-Kohl-Gedenkkuchen gibt, den man mit der Verpackung essen kann. Andrea Hanna Hünniger erzählt brillant von ihrer Generation – die zwischen den Idealen der Eltern und Verheißungen eines neuen Landes steht. Andrea Hanna Hünniger, geboren 1984 in Weimar, wuchs dort in den Neunzigerjahren in einem Plattenbauviertel auf. Sie studierte Literatur, Geschichte und Philosophie in Göttingen und Berlin, und arbeitete als Chefredakteurin für ein Göttinger Stadtmagazin. Sie schreibt als freie Autorin für die »FAZ« und die »ZEIT«. Mittwoch, 23. Mai 2012, 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss Haus
Karten: 6,00 € / 4,00* €
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein,
Gruppenermäßigungen für Schulklassen
12. Mai 2012 | 19:30 Andreas Maier „Das Haus“
Lesung und Gespräch im Rahmen der Uwe Johnson und Walter Kempowski Tagung [mehr]
Moderation: Prof. Dr. Holger Helbig Am Beginn dieses Lebens ist Herbst, und Enten schwimmen auf dem Bad Nauheimer Teich. Der Erzähler erinnert sich an ein Paradies, ein Leben ganz ohne Menschen und Zwänge. Die ersten drei Jahre verlebt er bei seiner Urgroßmutter. Aber dann kommt der Einzug in das große, neue Haus der Familie, das dort gebaut worden ist, wo vormals die Apfelbäume standen. Das leere Haus wird zum Lebenszentrum des Kindes. Auf der Flucht vor dem grellen Küchenlicht des gemeinsamen Abendessens werden die unteren Regionen, die Kellerräume mit ihren Ölbrennern und Tankanlagen, zu seiner abgründigen Heimat. Das Kind spricht lange nicht, nimmt keinen Kontakt zu seiner Umwelt auf, wird zu Ärzten gebracht. Später fliegt der Keller als Raumschiff Enterprise in den Wetterauer Himmel, und der ältere Bruder ist der Kommandant. Während die Schwester, laut wie die Posaunen von Jericho, die Wände des Hauses zum Erzittern bringt.Mit Das Haus setzt Andreas Maier konsequent fort, was er mit seinem Erfolgsroman Das Zimmer begonnen hat. Ein Buch, ein Haus, ein Leben, nahe herangezoomt, dann wieder fast klinisch sezierend auf Abstand gebracht und immer erfüllt von der Seele des Kindes – und von dem vielleicht, was wir lange schon vergessen haben, auch wenn es einmal unser aller Ursprung gewesen ist. Andreas Maier wurde 1967 im hessischen Bad Nauheim geboren. Er studierte Altphilologie, Germanistik und Philosophie in Frankfurt am Main und ist Doktor der Philosophie im Bereich Germanistik. Er lebte wechselweise in der Wetterau und in Südtirol. Andreas Maier wohnt in Frankfurt am Main. Samstag, 12. Mai 2012, 19.30 Uhr
Festsaal im Rathaus Rostock
Eintritt: 6,00/4,00*€, TeilnehmerInnen der Tagung haben freien Eintritt!
Tagung zu Uwe Johnson und Walter Kempowski vom 11.-13. Mai
Weil jedes Menschen Erfahrung löcherig ist – Uwe Johnson und Walter Kempowski im Dialog Uwe Johnson und Walter Kempowski sind die beiden bedeutendsten „Mecklenburger“ Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Es liegt nahe, ihr Werk vergleichend zu betrachten. Die Gemeinsamkeiten der Autoren und ihrer Werke reichen weit über Herkunft und regionale Bezüge hinaus; die Unterschiede sind in vielerlei Hinsicht aufschlussreich. Mit dieser Tagung werden Johnson und Kempowski zum ersten Mal in größerem Rahmen nebeneinander gestellt. Die Aufmerksamkeit gilt der Poetologie und dem Selbstverständnis beider Autoren. Neben dem dokumentarischen Aspekt in der Arbeits- und Herangehensweise kommen auch thematische und motivische Parallelen der Werke zur Sprache: das Verhältnis von Landschaft und Welt, Familie und Erzählen sowie Heimat und Erinnerung. Die Tagung wird von der Uwe Johnson-Gesellschaft, dem Kempowski-Archiv-Rostock, der Kempowski-Gesellschaft Gießen, dem Institut für Germanistik der Universität Rostock und dem Literaturhaus Rostock gemeinsam ausgerichtet. Die Tagung findet im Bürgerschaftssaal des Rostocker Rathauses statt. Sie wird am Freitag, 11. Mai, 15 Uhr eröffnet. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung unter:www.kempowski-archiv-rostock.de oder www.uwe-johnson-gesellschaft.de