Programmarchiv Literaturhaus Rostock

05. Juli 2018 | 10:00 Literarisches Public Viewing: Der Ingeborg-Bachmann-Preis 2018 live auf großer Leinwand

Lesungen & Jury-Diskussion: Donnerstag/Freitag: 10 bis 15.30 Uhr | Samstag: 10 bis 14 Uhr | Preisvergabe: Sonntag, 11 bis 12 Uhr | Freigarten (Peter-Weiss-Haus), Doberaner Str. 21, 18057 Rostock | Eintritt frei[mehr]

Bereits zum 42. Mal finden die Tage der deutschsprachigen Literatur in der Geburts­stadt der Prosaautorin und Lyrikerin Ingeborg Bachmann statt. 14 Autor/innen tragen in Klagenfurt Erzählungen oder Romanauszüge vor und stellen sich der Kritik der Jury, die aus renommierten Kritikern und Literaturwissenschaftlern besteht – in diesem Jahr ist auch die Lyrikerin Nora Gomringer in der Jury, selbst Bachmannpreisgewinnerin des Jahres 2015. Der Wettbewerb, dem gelegentlich Castingshow-Charakter vorgeworfen wird, geht zurück auf das Diskussionsritual der Gruppe 47: Eine/r trägt vor, danach dürfen alle anderen den Text be- oder auch verurteilen. Für Ingeborg Bachmann begann mit ihrer Lesung 1953 in der Gruppe 47 ihre Karriere als Schriftstellerin. Für viele Autoren der Gegenwartsliteratur begann ihre Karriere wiederum in Klagenfurt – hier lasen u.a. Wolfgang Herrndorf, Katja Petrowskaja, Uwe Tellkamp, Terézia Mora und Lutz Seiler teil, bevor sie berühmt wurden. In diesem Jahr trägt unter anderem Bestseller-Autor Bov Bjerg (»Auerhaus«) in Klagenfurt vor, aber auch viele noch unbekannte Autorinnen und Autoren. Gemeinsam mit dem Team des Literaturhauses können alle Gäste live Lesungen und Jury-Streit im Freigarten des Peter-Weiss-Hauses verfolgen - mit Unterstützung von BackWerk gibt es dazu jeden Morgen Brezeln und Pfannkuchen solange der Vorrat reicht. Zusätzlich stellt das Literaturhaus Kaffee gegen Spende bereit.
Der Eintritt ist frei.
Weitere Termine:

Lesungen & Jury-Diskussion
Freitag: 10 bis 15.30 Uhr
Samstag: 10 bis 14 Uhr

Preisvergabe:
Sonntag, 11 bis 12 Uhr

30. Juni 2018 | 10:00 Literarischer Spaziergang »Eine Rose für die Dichter«

Führung mit Dr. Hans-Jürgen Mende | Treffpunkt: Neuer Friedhof, 18050 Warnemünde (Feierhalle) [mehr]

Seit 2016 erinnern wir mit Unterstützung der Rostocker Historikerin Dr. Antje Krause unter dem Motto »Eine Rose für die Dichter« im Juni an verstorbene Autorinnen und Autoren, die in Rostock ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
In diesem Jahr machen wir uns mit Dr. Hans-Jürgen Mende auf nach Warnemünde: Im Mittelpunkt des Spaziergangs über den Neuen Friedhof steht der Schriftsteller, Dramatiker und Lyriker Kurt Barthel. Von 1956 bis zu seinem Tod 1967 war er Chefdramaturg des Volkstheaters Rostock. In der DDR vielfach ausgezeichnet, wird »KuBa« heute kritischer betrachtet. Der literarische Spaziergang führt aber auch zu weiteren Grabstätten literarischer Persönlichkeiten. Der Philosophiehistoriker Dr. Hans-Jürgen Mende beschäftigt sich u.a. seit Jahrzehnten mit Friedhofsgeschichte und Sepulkralkultur und verfasste Publikationen zu Friedhöfen in Berlin und Brandenburg. Im Ergebnis gemeinsamer Erkundungsarbeit mit der Historikerin Dr. Antje Krause auf Rostocker Friedhöfen sind bisher drei Friedhofsführer publiziert worden.  Eintritt frei!

26. Juni 2018 | 20:00 Bloomsbury Freshwater: Ein Abend für Virginia Woolf

Szenische Lesung aus Virginia Woolfs wiederentdecktem Theaterstück mit Tobias Schwartz und Studierenden der Universität Rostock [mehr]

So witzig wie in ihrer kaum bekannten Komödie »Freshwater« ist die große Autorin der Moderne sonst nie. Virginia Woolfs einziges Theaterstück handelt von einer viktorianischen Künstlerenklave in dem Küstenort Freshwater auf der Isle of Wight mit der Fotografie-Pionierin Julia Margaret Cameron, Woolfs exzentrischer Großtante, an der Spitze. Tobias Schwartz hat »Freshwater« ins Deutsche übersetzt und durch das von ihm verfasste Rahmenstück »Bloomsbury« ergänzt, das die legendäre Uraufführung von 1935 im Kreise der Bloomsbury-Gruppe wieder zum Leben erweckt. Gemeinsam mit Anglistik-Studierenden der Universität Rostock stellt Tobias Schwartz Woolfs Stück sowie sein Rahmenstück in szenischer Lesung vor, ergänzt durch einführende Erläuterungen und ein Nachgespräch. Tobias Schwartz, 1976 geboren in Osnabrück, ist Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer und lebt in Berlin. 2007 veröffentlichte er seinen Debüt-Roman »Film B«. Seine Theaterstücke wurden an verschiedenen deutschen Bühnen wie der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, dem Maxim Gorki Theater oder dem Potsdamer Hans Otto Theater uraufgeführt und gespielt. Als freier Autor schreibt er für verschiedene Zeitungen und Magazine und publizierte mehrere Artikel über Virginia Woolf. »Bloomsbury Freshwater« ist zusammen mit einem ebenfalls von ihm übersetzten Essay von Virginia Woolf und einem Nachwort von Klaus Reichert im AvivA Verlag erstmals als Buch erschienen.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Institut für Anglistik der Universität Rostock.

Eintritt: 5,- €/erm. 3,- €

23. Juni 2018 | 10:30 Auf den Spuren der Familie Mann

Literarischer Spaziergang mit Gerhard Weber | Treffpunkt: Kuhtor, Hinter der Mauer 2, 18055 Rostock [mehr]

Das Literaturhaus Rostock lädt ein zu einem literarischen Spaziergang »Auf den Spuren der Familie Mann« mit dem Fotografen und Archivar Gerhard Weber. Gerhard Weber sucht und findet die Geschichte(n) unserer Stadt in Archiven, Antiquariaten und in Gesprächen mit Zeitzeugen. Zuletzt veröffentlichte er den großartigen Text-Bild-Band »Kempowskis Rostock«. Doch nicht nur die Familie Kempowski, auch die Schriftstellerfamilie Mann hinterließ einige Zeugnisse in der Hansestadt. In den Archiven ist belegt, dass der Urururgroßvater von Heinrich und Thomas Mann, Siegmund Mann (1687-1772), im Jahr 1711 nach Rostock zog. Noch heute erzählen die von der Familie Mann gestifteten Kirchenfenster in St. Marien von einer einflussreichen Kaufmannsfamilie. Wandeln Sie auf den Spuren der Familie Mann, hören Sie interessante Anekdoten & allerhand Wissenswertes zur Stadtgeschichte, Architektur und Literatur in Rostock!

Teilnahmegebühr: 5,- €
Dauer: ca. 2 Stunden Weitere Termine am:
28. Juli 2018
18. August 2018
15. September 2018

21. Juni 2018 | 19:00 4. POETENCAMP M-V: Stipendiatenlesung im Brigitte-Reimann-Literaturhaus Neubrandenburg

Moderation: Isabelle Lehn und Bertram Reinecke Eintritt frei [mehr]

Sechs unter 30: Diese jungen Autor*innen kommen aus oder leben in M-V und haben sich für das 4. POETENCAMP des Landes qualifiziert: Paulina Fabian, Jasmin Güttner, Sebastian Martinköwitz, Jorinde Lea Miller, Hanna Pommerencke und Theresa Steigleder.

Vom 17. bis zum 22. Juni arbeiten sie als StipendiatInnen in Prillwitz bei Neubrandenburg an ihren eigenen Texten und einer gemeinsamen literarischen Produktion. Im Zentrum steht neben dem Schreiben der Austausch miteinander und mit den beiden Dozenten Isabelle Lehn und Bertram Reinecke, die neben Feedback auch Auskunft  über den literarischen Betrieb geben.

Das Finale des 4. POETENCAMPS M-V ist die öffentliche Lesung: Die sechs jungen Autor*innen präsentieren ihre Texte im Brigitte-Reimann-Literaturhaus in Neubrandenburg – eine großartige Gelegenheit, neue Talente zu entdecken! Brigitte-Reimann-Literaturhaus (Literaturzentrum Neubrandenburg), Gartenstraße 6, 17033 Neubrandenburg

18. Juni 2018 | 19:30 Jaroslav Rudiš: Preis der Literaturhäuser 2018

Werkschau, Lesung & Gespräch | Moderation: Ralph Kirsten (Literaturhaus Rostock/Radio LOHRO) | Filmvorführung: »Alois Nebel«[mehr]

Seine Bücher sind cool, witzig, kritisch, politisch, poetisch, widerständig, anti-bürgerlich, berührend – kurzum: Literarischer Rock’n’Roll! Und nichts weniger steckt in jedem neuen Projekt des diesjährigen Preisträgers der Literaturhäuser. Das weitgefasste Wort »Projekt« trifft es tatsächlich am besten, denn Jaroslav Rudiš bleibt nicht beim Buch stehen: Zu seinem Werk gehören Theaterstücke, Kino- und Fernsehfilme, Hörspiele und Essays – und nicht zuletzt die »Kafka Band«, in der er als Sprecher die Texte des großen deutsch-tschechischen Autors über krachendem Sound zu Gehör bringt. Folgerichtig erhielt Rudiš in diesem Jahr den mit 15.000 Euro dotierten Preis des Netzwerks der Literaturhäuser, der nicht nur Autoren, sondern auch und vor allem begeisternde Literaturvermittler auszeichnet. In einer Werkschau stellen wir zunächst das breite literarische Schaffen von Jaroslav Rudiš schlaglichtartig vor; dazu servieren wir mit jeder verkauften Karte 1 Flasche Pilsner Urquell. Warum? Als Rudiš das erste Mal nach Rostock reiste, tat er es noch als hauptberuflicher Biervertreter für ebenjene Marke. Folgerichtig kann man bei ihm auch keine Wasserglas-, sondern immer nur eine Bierglas-Lesung erwarten – diesmal auch aus einem bislang unveröffentlichten Text. Eintritt: 5,- €/erm. 3,- €
Ab 21 Uhr
Filmvorführung: »Alois Nebel«

In seinen Texten zeichnet Jaroslav Rudiš mit Ironie und feinem Gespür für die Alltagsängste der Menschen die Gesellschaft anhand von besonderen Typen, die häufig Opfer tragikomischer Ereignisse sind. Das gilt auf besondere Weise auch für den gleichnamigen Helden der Graphic Novel »Alois Nebel«. Der preisgekrönte Animationsfilm (2012) basiert auf einer dreiteiligen Graphic Novel von Jaroslav Rudis und Jaromir 99 und setzt sich so humorvoll und wie abgründig mit der deutsch-tschechischen Geschichte auseinander. Eintritt zur Filmvorführung frei

10. Juni 2018 | 10:00 Literarischer Spaziergang »Literaturstadt Rostock« - Teil 1: »Im Raume lesen wir die Zeit«

Führung mit Dr. Wolfgang Gabler | Treffpunkt: Kröpeliner Tor, 18055 Rostock [mehr]

Rostock beherbergt die älteste Universität Nordeuropas. Gern wird sie als »Leuchte des Nordens« bezeichnet. Sie wurde 1419 gegründet und sandte über die Jahrhunderte hinweg Signale aus, die viele Dichter erreichten. Vor 500 Jahren gehörte Ulrich von Hutten zu ihnen. Viele, die nach ihm kamen, waren einst kaum weniger berühmt, aber nur wenige sind in Erinnerung geblieben. Dennoch war die Universität nicht nur ein Hort der Schönen Literatur, sondern auch eine Institution, deren Mitglieder Literatur behinderten, aussortierten, gar verbrannten.

Damit symbolisiert allein dieses Gebäude die Gegensätze der Literaturgeschichte auf engstem Raum. Solche Spannungen sind Thema dieses Spaziergangs durch das literarische Rostock. In der Nördlichen Altstadt etwa stoßen wir auf ein seltsames Reiterdenkmal, das längst zu einer Art literarischem Wahrzeichen Rostocks wurde. Was es mit diesem Bronzeguss von Jo Jastram auf sich hat, wo Fritz Reuter in dieser Gegend andockte und warum das Kempowski-Ufer eine ziemlich heikle Ehrung darstellt, sind nur drei der reizvollen Fragen, die auf diesem Spaziergang aufgeworfen und – Schritt für Schritt –  beantwortet werden. Ein Projekt des Literaturhauses Rostock und der Geschichtswerkstatt Rostock e.V. im Rahmen der Ausstellung „Rostock. Meine Geschichte“ anlässlich des 800. Jubiläums der Hansestadt Rostock.

Teilnahmegebühr: 5,- €
Treffpunkt: Kröpeliner Tor, 18055 Rostock
Die literarischen Spaziergänge durch die »Literaturstadt Rostock« basieren auf dem gleichnamigen Buch, erschienen bei edition a. b. fischer. Erhältlich ist das Buch direkt beim Verlag oder in einer Buchhandlung in Ihrer Nähe.