Programmarchiv Literaturhaus Rostock
07. April 2011 | 15:03 ARTE-Preview: Marx Reloaded
Filmvorführung und Diskussion im Rahmen der Reihe ?Politischer Donnerstag?(PolDo)[mehr]
Eine Dokumentation von Jason Barker, ARTE/ZDF 2010, 52 Min.Die jüngste Wirtschafts- und Finanzkrise, die ausgehend von den USA weltweit Auswirkungen hatte, bot Philosophen, Soziologen und politischen Aktivisten Anlass, über das Ende des Kapitalismus zu spekulieren und den Ideen des Sozialisten und Philosophen Karl Marx Raum zu geben. Die Dokumentation unterwirft diese Vorstellungen einer Prüfung und fragt nach ihrer Relevanz für die derzeitige Wirtschaftskrise.
Die Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008/2009 löste weltweit die tiefste Rezession seit 70 Jahren aus und veranlasste allein die US-amerikanische Regierung, mehr als eine Billion Dollar einzusetzen, um das Bankensystem vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Doch noch heute sind die endgültigen Auswirkungen der Krise in Europa und dem Rest der Welt unklar. Heißt das aber nun, dass man die Krise als einen unglücklichen Nebeneffekt des freien Markts akzeptieren sollte? Oder gibt es andere Erklärungen dafür, was eigentlich geschehen ist und welche Effekte dies auf die Gesellschaft, die Wirtschaft und auf die unterschiedlichsten Lebensarten überhaupt hat? Heute besinnt sich eine neue Generation von Philosophen, Künstlern und politischen Aktivisten auf die Ideen des deutschen Sozialisten und Philosophen Karl Marx, teils um die Krise der letzten Jahre zu verstehen, teils um die Möglichkeit einer Welt ohne Kapitalismus zu erwägen. Belegt die Schwere der sich abspielenden Krise, dass die Tage des Kapitalismus gezählt sind? Oder ist es 20 Jahre nach dem Fall der Mauer ironischerweise so, dass der Kommunismus Lösungen für die wachsenden wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen des Planeten zu bieten hat? Die Filmdokumentation untersucht die Relevanz der Marxschen Theorien für das Verständnis der jüngsten globalen Wirtschafts- und Finanzkrise. Der Autor und Regisseur Jason Barker hat sowohl führende Marx-Experten als auch Kritiker der momentanen Marx-Renaissance befragt. Seine Gesprächspartner sind Norbert Bolz, Micha Brumlik, John Gray, Michael Hardt, Herfried Münkler, Antonio Negri, Nina Power, Jacques Rancière, Peter Sloterdijk, Alberto Toscano, Slavoj ?i?ek. Eine gemeinsame Veranstaltung von: ARTE, Literaturhaus Rostock und Soziale Bildung e.V.
ARTE-PREVIEW: MARX RELOADED
Donnerstag, 7. April 2011, 20.00 UhrLiteraturhaus Rostock / Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21
Eintritt frei Weitere Informationen / Kontakt:
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Tel.: 0381-4925581, info@literaturhaus-rostock.de Ausstrahlung auf ARTE am Montag, 11. April 2011, 23.15 Uhr, Deutsche und französische Erstausstrahlung
29. März 2011 | 13:15 Ralph Hammerthaler ?Der Sturz des Friedrich Voss?
Lesung & Gespräch[mehr]
Friedrich Voss ist ein begnadeter Chirurg. Mit dem Sozialismus hat er sich arrangiert ? für ihn ist die DDR eine überschaubare Bühne für seine Selbstinszenierung. Aber der Direktor eines Krankenhauses an der Ostseeküste schafft sich mit seiner selbstherrlichen Art auch Feinde. Und bald fragen die Ersten, warum seinen Vorhaben nie ein Stein in den Weg gelegt wird. Was hat es mit dem Gerücht auf sich, er sei bei der Stasi? Dann ist die DDR am Ende, und mit ihrem Sturz stürzt auch Friedrich Voss. Er stellt sich als parteilos hin und wird als Wendehals beschimpft. Anonyme Anrufer terrorisieren ihn. Für eine gütliche Einigung ist er zu stolz ... Ralph Hammerthalers präziser, wirklichkeitsgesättigter Roman spürt einem Leben nach, das keine Grenzen kannte. Vielstimmig wie bei Uwe Johnson führt ?Der Sturz des Friedrich Voss? die widersprüchliche Geschichte eines Landes vor, das längst Geschichte geworden ist ? und immer noch nachwirkt.Ralph Hammerthaler, geboren am 2. Dezember 1965 in Wasserburg am Inn, lebt als Autor in Berlin. Er studierte in München, Berlin und Jena und promovierte in Soziologie mit einer Arbeit über ?Politische Öffentlichkeit?. Sechs Jahre schrieb er für das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung, ehe er, ebenfalls für die SZ, Kulturredakteur in Berlin wurde (2000 bis 2002). Er veröffentlichte eine Reihe von Sachbüchern, teils als Herausgeber. 2002 erschien sein erster Roman ?Alles bestens?, gefolgt von ?Aber das ist ein anderes Kapitel? (2007) und ?Der Sturz des Friedrich Voss? (2010). Seine Stücke und Opernlibretti wurden u.a. in Düsseldorf, Osnabrück, München, Berlin, Mexico City und Omsk, Sibirien, aufgeführt. 2006/07 war er Gastdramaturg an der Berliner Schaubühne. Er ist Socio Honorario des Teatro Sombrero Azul in Mexico City.
RALPH HAMMERTHALER
Dienstag, 29. März 2011, 19.30 UhrLiteraturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Karteninformationen:
6,00 ? / 4,00 ?*
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studenten und Vereinsmitglieder
Reservierungen nehmen wir gern per E-Mail an info@literaturhaus-rostock.de oder telefonisch unter 0381-4925581 entgegen.
25. März 2011 | 13:10 Gregor Sander ?Winterfisch?
Lesung & Gespräch, Moderation: Thorsten Ahrend (Wallstein Verlag)[mehr]
Der Ostseeraum bildet die Kulisse für Gregor Sanders neue Erzählungen. Große Geschichte(n) in kleiner Form. Meisterhaft.Schauplätze sind Rerik, Gotland, Helsinki, auf Hiddensee und in Rostock. Sie handeln von Menschen, die unterwegs sind und zugleich in ihren Schicksalen gefangen: wortkarge Seebären, desillusionierte Künstler, angebetete Frauen. So unterschiedlich die Geschichten auch sind, sie haben doch alle etwas gemeinsam: Sie ziehen den Leser immer wieder in ihren Sog.
In Rostock sucht Adam, die zweite Geige im Symphonieorchester, ein Zimmer in der Östlichen Altstadt und verliebt sich prompt in seine Mitbewohnerin. Von der Nikolaikirche konnte ?[m]an die ganze Gegend sehen. Die Dächer der Altstadt lagen tief unter uns, die Warnow, das leere Becken des alten Stadthafens und am Horizont sogar die Ostsee und ein modernes Kohlekraftwerk mit einem riesigen Schornstein. Der Dampf, der daraus aufstieg, zog quer Richtung Osten. Rostock endete immer noch an der mittelalterlichen Stadtmauer. Alles was außerhalb lag, waren Industriegebiete, Tankstellen oder etwas weiter ein Neubaugebiet. ?Satellitenstadt?, musste ich denken.? Gregor Sander, der in Rostock studierte, führt uns zurück in eine Zeit mit Kohleofen-Wohnungen und Plattenbau, als die neue Spitze der Petri-Kirche neu errichtet wurde und zeigt an uns bekannten Orten wie Seilschaften des ?VEB Horch und Guck? noch nachwirken. Sanders Erzählen kommt fast karg und auf seltsame Weise verschwiegen daher, wie die Landschaft und die Leute ? so sagt man es gern und oft einem Schriftsteller mit Wurzeln in Mecklenburg-Vorpommern nach. Spätestens mit diesen meisterlichen Erzählungen müssen wir uns eingestehen, dass an der Beziehung zwischen Land und Leuten wohl etwas dran sein muss. Die Titelerzählung ?Winterfisch? wurde 2009 in Klagenfurt mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet. »Gregor Sander ist einer der ersten, der für eine gesamtdeutsche Literatur steht. Große Kunst auf kleinem Raum.« (Deutschlandfunk) Gregor Sander, 1968 in Schwerin geboren, studierte nach seinen Ausbildungen zum Schlosser und Krankenpfleger zunächst Medizin in Rostock und Germanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. In Berlin dann eine weitere Station: die Berliner Journalistenschule. Er lebt und arbeitet als freier Autor in Berlin.
GREGOR SANDER
Freitag, 25. März 2011, 20.00 UhrLiteraturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Karteninformation:
6,00 ? / 4,00 ?*
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studenten und Vereinsmitglieder
Reservierungen nehmen wir gern per E-Mail an info@literaturhaus-rostock.de oder telefonisch unter 0381-4925581 entgegen.
17. März 2011 | 11:51 LesBar - der Lesertreff
Thema: Matthias Politycki ?Jenseitsnovelle"[mehr]
Die LesBar macht jeden Monat ein Buch zum Thema. Im März wird die ?Jenseitsnovelle? von Matthias Politycki, LiteraTour-Nord-Preisträger 2009/2010, im Lesertreff diskutiert:Eines Morgens findet Hinrich Schepp, Sinologie-Professor, Anfang sechzig, seine Frau Doro tot am Schreibtisch sitzend, einen Stapel Papiere hinterlassend, in denen sie ihr Wissen um die Gefährdungen und Abgründe ihrer Liebe und Ehe offenbart. Anlass genug für Schepp, sich an der unwiderruflichen Grenze des Todes seiner eigenen Sicht von Treue und Betrug zu vergewissern.
Liebe, Tod, Traum und Realität - die großen Themen des Lebens kompakt, kalkuliert und meisterlich komponiert in einer kurzen Novelle, die noch lange nachwirkt.
Leitung/Moderation: Kathrin Johansen und Doreen Katzberg
LesBar
Donnerstag, 17. März 2011, 19.30 UhrLiteraturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt frei
12. März 2011 | 11:42 Wiglaf Droste ?Wasabi dir nur getan?? und ?Auf sie mit Idyll!?
Lesung[mehr]
Wiglaf Droste, der ?Chronist des Horrors deutscher Alltäglichkeit" (SZ), stellt gewohnt scharfsinnig und -züngig die großen Ungereimtheiten und Wahrheiten in seinen neuen Gedichten und Kolumnen vor.In feiner Sprache werden Tragödien wie das Draußenrauchen, die Übergangsjacke, der Pilgerstrom oder servile Servicekräfte gutgelaunt und kenntnisreich abgefertigt, zugleich Johnny Cash, Bob Dylan, Peter Hacks, und Joachim Ringelnatz mit Hingabe gepriesen.
Wiglaf Droste ist als publizistischer Provokateur und gnadenloser Satiriker gefürchtet, als Humorist und Lyriker für seine Treffsicherheit und literarische Brillianz geschätzt. ?Wenn Droste seine Sprache entsichert, fließen eben nicht Blut oder Galle, sondern Weisheit und Witz.? (Süddeutsche Zeitung) Wiglaf Droste, 1961 in Ostwestfalen geboren, war in seiner Jugend Redakteur der taz und der Titanic und veröffentlicht heute regelmäßig im Funk (BR, MDR Figaro, RBB, SWR, WDR), in der Zeitschrift Das Magazin und in der vierteljährlich erscheinenden kulinarischen Kampfschrift Häuptling Eigener Herd. Seit dem 18.12. 2010 schreibt Wiglaf Droste eine tägliche Kolumne in der Tageszeitung Junge Welt, auch zu lesen unter www.jungewelt.de
Für seine Arbeit wurde Droste 2003 mit dem Ben Witter-Preis, 2005 mit dem Annette von Droste Hülshoff-Preis und 2010 mit dem ?Ringelnuts?-Preis der Neokompressionisten ausgezeichnet. Von März bis Juli 2009 war er Stadtschreiber zu Rheinsberg.
WIGLAF DROSTE
Samstag, 12. März 2011, 19.30 UhrLiteraturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock Karteninformationen:
Vorverkauf: 9,00 ?, Abendkasse: 12,00 ?
Vorverkaufsstellen: Literaturhaus Rostock und Pressezentrum (Rostocker Hof)
04. März 2011 | 11:21 Max Goldt ?Gattin aus Holzabfällen?
Lesung muss leider ausfallen! VERSCHOBEN AUF DEN 9.Mai[mehr]
Die Lesung mit Max Goldt muss wegen der kurzfristigen Schließung des Großen Hauses leider verschoben werden. Karten und Reservierungen behalten ihre Gültigkeit. NEUER TERMIN: 9. Mai 2011, 19.30 Uhr, Literaturhaus RostockMax Goldt, der ?Altmeister des Absurden?, liest für begeisterte Fans und solche, die es noch werden wollen, alte und neue Texte.
Nicht nur Titanic-Leser behaupten, er habe die Bildlegende zur Kunstform erhoben. Max Goldt demonstriert in seinem ersten Bilderbuch ?Gattin aus Holzabfällen?, wie kleine Eingriffe aus obskuren Bildern Literatur machen. In diesem Prachtband des Komischen erzählt Max Goldt kleine Geschichten zu absurden Schnappschüssen (viele dieser ?Netzhautbeleidigungen? stammen aus Flohmarktfotokisten): Werbemotive, Zufallsfundstücke, Bilder aus dem deutschen Privatleben. ?Goldt ist Pflicht, Goldt ist Jazz? (Die Zeit) Max Goldt, geboren 1958 in Göttingen, lebt in Berlin. Zuletzt veröffentlichte er «Ein Buch namens Zimbo. Sie werden kaum ertragen, was Ihnen mitgeteilt wird» (2009) und «QQ» (2007). Goldt, der seit 1989 Kolumnen für das Satiremagazin Titanic schreibt, ist außerdem Musiker und verfasst Hörspiele und Comics. 1997 wurde ihm der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor verliehen, 2008 der Hugo-Ball-Preis und der renommierte Kleist-Preis. Eine gemeinsame Veranstaltung von: Volkstheater Rostock und Literaturhaus Rostock
MAX GOLDT
NEUER TERMIN: 9. Mai 2011, 19.30 UhrLiteraturhaus
Karteninformationen:
14,00 ? / 11,00 ? (ermäßigt für Schüler und Studierende)
Karten gibt es an allen Vorverkaufsstellen des Volkstheaters
21. Februar 2011 | 13:51 Rüdiger Fuchs
?Gombroman. Meine Dosis Polonium? oder ?Wie ich den perfekten Autor traf?[mehr]
Lesung & GesprächDer Rostocker Schriftsteller Rüdiger Fuchs wanderte auf den Spuren des Schriftstellers Witold Gombrowicz in Polen, Frankreich und anderswo. Seine Auseinandersetzung mit dessen Werk und Leben wurde zur Begegnung mit einer faszinierenden Welt, mit einem ganzen Kosmos. Es entstanden dabei nicht nur Reiseberichte und biografische Skizzen, sondern auch vergnügliche Betrachtungen solcher Nebensachen wie Wissenschaft, Geschichte, Literatur, Buchhandel, Malerei oder Stubenfliegen. Von Gombrowicz fühlte sich Fuchs herausgefordert, trotz des Überangebotes an Büchern, Blogs und Blooks, ein Werk zu schreiben. Hierfür scheute er keine sprachlichen Mittel: Stilwechsel, Wortspiele, Schnurren, Reflektionen, Spott und Erörterungen mischen sich in einem ebenso kurzweiligen wie geistreichen Kaleidoskop. ?Gombroman? ist 2010 im Charlatan-Verlag erschienen.
Lesung: Rüdiger Fuchs
Montag, 21. Februar 2011, 20.00 UhrLiteraturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
6,00 ? / 4,00 ? ermäßigt für Schüler, Studenten und Vereinsmitglieder Kartenvorbestellungen:
Literaturhaus Rostock, Tel.: 0381-4925581, info@literaturhaus-rostock.de