Programmarchiv Literaturhaus Rostock
28. September 2006 | 19:30 J?rgen Bracker
Zeelander - der St?rtebeker-Roman[mehr]
?Fluch f?r die Hanse?: Seer?uber gibt es nicht nur in der Karibik! Wenn es um St?rtebeker geht, glaubt der unbefangene Leser, schon Vieles zu wissen, und mag dieses Wissen in so manchem Roman best?tigt finden. Die meisten beschreiben und verbr?men immer wieder aufs Neue den mythischen St?rtebeker, der seit 1701 bis in die Zeit Richard Wagners als strahlender, blondgelockter Opernheld Karriere gemacht hat. Wem diese heroischen Klischees nicht ausreichen, der f?gt noch eine Prise ?Robin Hood der Weltmeere? hinzu.J?rgen Bracker tritt den oft auf den Mythen und Legenden beruhenden Ver?ffentlichungen ?ber Claus St?rtebeker mit einer explosiven Mischung aus Wahrheit und Fiktion entgegen. Der historische Roman verfolgt das Ziel, hinsichtlich der Quellen bei der Wahrheit zu bleiben und auf dieser Grundlage f?r die dar?ber entstehende, eigentliche Erz?hlung die Phantasie im Rahmen der Wahrscheinlichkeit sprie?en zu lassen. Die wissenschaftliche Besch?ftigung mit St?rtebeker bringt Erstaunliches zu tage: ein neues, beinahe unbekanntes Wesen - ein St?rtebeker, der zun?chst einem b?rgerlichen Beruf nachging, sp?ter aber nicht einmal zum Seer?uber wurde, sondern als 'S?ldner zur See mit der Berechtigung der Selbstentlohnung in f?rstlichem Auftrag' sein Brot verdiente. Kurz: Kein mordlustiger Muskelprotz, kein Weiberheld, vielmehr ein guter Seemann, schnell und geschickt, als Kaperfahrer schlau und erfolgreich.
Es gelingt Bracker, anhand der Schicksale von Johannes Zeelander und seinem besten Freund Claus St?rtebeker die ?politischen Querelen und klerikalen Machenschaften zu einem packenden Zeitgem?lde ?ber die Epoche der aufbl?henden Piraterie und niedergehenden Hanse zu verkn?pfen?.
Der Arch?ologe Prof. J?rgen Bracker leitete 26 Jahre das Museum f?r Hamburgische Geschichte. Er gilt als der St?rtebeker-Fachmann schlechthin. Er hat zahlreiche B?cher zur Geschichte der Hanse ver?ffentlicht. Mit ?Zeelander? stellt er erstmals einen Roman auf seinem Spezialgebiet vor. Literaturhaus Rostock, 19.30 Uhr
28. September 2006 | 16:30 96. WHK
Wissenschaftshistorisches Kolloquium "Wie wahr ist Geschichte im Roman?" mit J?rgen Bracker[mehr]
Professor J?rgen Bracker, ehemaliger Leiter des Museums f?r Hamburgische Geschichte, stellt seinen aktuellen St?rtebeker-Roman ?Zeelander? vor und spricht zum Thema ?Wie wahr ist Geschichte im Roman??.Wenn es um St?rtebeker geht, glaubt der unbefangene Leser, schon Vieles zu wissen, und mag dieses Wissen in so manchem Roman best?tigt finden, ohne zu bemerken, dass die beinahe zahllosen St?rtebeker-Romane sich auf ganz unterschiedlichen Wegen ihrem Ziel gen?hert haben. Die meisten beschreiben und verbr?men immer wieder aufs Neue den mythischen St?rtebeker, der seit 1701 bis in die Zeit Richard Wagners als strahlender, blondgelockter Opernheld Karriere gemacht hat. Wem diese Atavismen nicht ausreichen, der f?gt noch eine Priese 'Robin Hood der Weltmeere' hinzu.
Wer sich um den historischen St?rtebeker k?mmert, arbeitet nahezu au?er Konkurrenz. Kaum jemand unterzieht sich der M?he, wenigstens die gesicherten historischen Quellen zu ber?cksichtigen, gerade weil sie ihm schon in sich widerspr?chlich erscheinen m?gen. Und doch lohnt sich die Anstrengung, weil auf diesem dornenreichen Wege ein neues, beinahe unbekanntes Wesen zutage gef?rdert werden kann: Ein St?rtebeker, der zun?chst einem b?rgerlichen Beruf nachging, sp?ter aber nicht einmal zum Seer?uber wurde, sondern als ?S?ldner zur See mit der Berechtigung der Selbstentlohnung in f?rstlichem Auftrag? sein Brot verdiente. Kurz: Kein mordlustiger Muskelprotz, kein Weiberheld, vielmehr ein guter Seemann, schnell und geschickt, als Kaperfahrer schlau und erfolgreich.
Zu der Veranstaltung sind alle Interessenten herzlich willkommen! Der Eintritt ist frei. Am Abend, um 19.30 Uhr, findet eine Lesung mit J?rgen Bracker im Literaturhaus statt.
Das 96. Rostocker Wissenschaftshistorische Kolloquium findet statt:
Zeit: 28. September 2006 (Donnerstag), 16.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock (Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
17. September 2006 | 10:30 Auf den Spuren der Familie Mann
Literarischer Spaziergang mit Gerhard Weber[mehr]
Das Literaturhaus Rostock l?dt zu einem vorerst letzten Literarischen Spaziergang mit Gerhard Weber. Der Rostocker Fotograf hat neben seiner Leidenschaft f?r die Fotografie ein besonderes Interesse f?r die Schriftstellerfamilie Mann. Nicht nur die Kunst und Literatur der Manns haben es ihm angetan, in seiner Freizeit geht er auf die Spurensuche. Heut noch zeugen die ?Mannschen Fenster? in der Marienkirche von einer einflussreichen Rostocker Kaufmannsfamilie. Seine Lieblingsrarit?ten bewahrt Gerhard Weber in einer kleinen Sammlung auf: Fotografien von Thomas Mann aus dem Jahre 1955, eine besondere Ausgabe mit Signatur des gro?en deutschen Schriftstellers. Auch in Gespr?chen mit dem Mann-Spezialisten und guten Freund Lothar Kalbe konnte er sein Wissen um die K?nstlerfamilie in den vergangenen Jahren vertiefen. Aus der Perspektive eines Fans, aber auch eines Forschers, berichtet Gerhard Weber zum vorerst letzten Mal bei einem Literarischen Spaziergang von Zeugnissen der Familie Mann in Rostock. Dabei kommt Erstaunliches zutage.Anmeldung unter: 0381-4925581 oder info@literaturhaus-rostock.de
Teilnahme: 5 ? Treffpunkt: Literaturhaus Rostock (Kuhtor), 10.30 Uhr
15. September 2006 | 19:30 Patricia Duncker
>Miss Webster und Ch?rif[mehr]
Kein sch?neres Paar seit Harold & Maude: nach einer Nordafrikareise bekommt die im englischen Idyll lebende und ziemlich verschrobene Franz?sischlehrerin unverhofft Besuch von einem jungen attraktiven Marokkaner. Dieser m?chte in England studieren und nistet sich prompt als Untermieter bei der alten Miss Webster ein. Zwei Welten prallen mit dem in der W?ste gro? gewordenen, sch?nen, zur?ckhaltenden Berber und der unkonventionellen ?knorrigen? Dame aufeinander und sind doch der Anfang einer ungew?hnlichen Freundschaft. Dass das exotische Paar allerlei Stoff f?r die d?rfliche Ger?chtek?che bietet, versteht sich von selbst.Patricia Duncker, eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen der Gegenwart, erz?hlt die alte Geschichte des ungleichen Paares mit viel Phantasie und frischen provokanten Ideen neu.
Eintritt: 6 / 4 Euro Literaturhaus Rostock, 19.30 Uhr
08. September 2006 | 21:00 JAZZPERANTO
Literatur und Jazz mit Tucholsky, Dante und Musikern & AutorInnen aus Rostock & Umgebung[mehr]
Auch die vierte JAZZPERANTO kommt frech und provokativ daher: Immermal etwas Tucholsky u.a. mit ?Ein ?lterer, aber leicht besoffener Herr?, ein bisschen Dantes ?G?ttliche Kom?die? und immer wieder h?llische Geschichten von JAZZPERANTO-AutorInnen Barbara Nieszery, Philipp Bobrowski und Julia Herzog. Die musikalische Umsetzung des H?llenbildes ?bernimmt wie immer Jazzpianist Rainer K?hlig. Musikalischer Gast bei dieser Inszenierung ist diesmal der Rostocker Saxophonist J?rgen Plato, bekannt aus den Formationen ?Die Herren? und ?En Passant?.Barbara Nieszery untersucht in ihrer Erz?hlung ?Dreambay?, wie sich eine Figur so in ihre Phantasien hineinsteigern kann, dass sie zu einem Mord bereit w?re. Auch ihre Lyrik, mit der sie in einem weiteren Part zu h?ren sein wird, lebt von der genauen Beobachtung allt?glicher Situationen, die nicht eben leicht zu leben sind.
Zum ersten Mal dabei ist die erst 18-j?hrige Julia Herzog. Sie wird zwei Kurzgeschichten lesen: Eine halbe Stunde zu viel Zeit kann ebenso die H?lle sein wie der Besuch einer Disco ?
Kurzprosa liest auch Philipp Bobrowski. Pointiert, beinahe minimalistisch erz?hlt ?Entfernt? von menschlichen Makeln, wird in ?Letzter Angriff? das letzte Rennen um den Weltmeister-Titel zum Alptraum.
Moderation und Rezitation: Johanna Michallik
Eine gemeinsame Veranstaltung von: Jazzclub Rostock und Literaturhaus Rostock. Kartenreservierung wird dringend empfohlen! Karten in der Jazzb?hne unter 0381-4965633 (ab 17 Uhr). Eintritt: 5 Euro
Jazzb?hne Rostock (Doberaner Str. 6), 21.00 Uhr
31. August 2006 | 19:30 Thomas Rosenl?cher
>Wie ich in Ludwig Richters Brautzug verschwand[mehr]
?Wer als Dresdner in der Welt etwas werden will, mu? rechtzeitig die Stadt verlassen?, lautet der erste Satz in Thomas Rosenl?chers Dresden-Erz?hlung Sandsteindresden. Sie steht in dem Insel-B?ndchen Wie ich in Ludwig Richters Brautzug verschwand, aus dem Thomas Rosenl?cher unter anderem lesen wird. ?Ein helles B?chlein?, schrieb Die Zeit und setzte es auf die Liste ihrer Kaufempfehlungen. Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung ?u?erte sich dahingehend, und zwar unter der ?berschrift ?Rosenl?cher verzaubert seine Heimatstadt?. Das hat sie freilich auch n?tig, als ? so Rosenl?cher ? ?Tiefgarage mit Frauenkirchenanschlu?. ?berdies wird der Autor zum Heine-Jahr seinen j?ngst unter dem Titel Barbarossas Wiederkehr erschienenen Text zu Heines Winterm?rchen vorstellen. Eine Gelegenheit, die Erfindung des kritischen Selberdenkers Heinrich Heine ? ?entgegen den laufenden Verdummungsprozessen? ? als Heines eigentliche literarische Leistung zu feiern. ?Gro?es Lob wegen des klugen, gewitzten und zudem phantastisch formulierten Nachworts von Thomas Rosenl?cher. Sehr gebildet, sehr lustig, versprochen!? war hierzu in der Frankfurter Rundschau zu lesen.Kartenreservierung empfohlen: 0381-4925581, Eintritt: 6 bzw. 4 ?
Literaturhaus Rostock, 19.30 Uhr
28. August 2006 | 19:30 Landolf Scherzer
"Der Grenz-G?nger"[mehr]
Dort, wo die Wiedervereinigung am deutlichsten vollzogen wurde, begibt sich der Autor im Oktober 2004 auf eine ungew?hnliche Reise: Entlang der einstigen innerdeutschen Grenze n?hert er sich dem Alltag der dort lebenden Menschen und versucht im Gespr?ch den Stand des Wiedervereinigungsprozesses zu erfassen. In den Begegnungen spiegeln sich die Vorurteile gegen?ber Ost und West und die Probleme des ganzen Landes. Es zeigt sich, dass dort, wo sich Ost und West am n?chsten sind, die Einheit manchmal am weitesten entfernt scheint. Aktuell und anschaulich gibt der Grenzg?nger seine Eindr?cke wieder.Landolf Scherzer wurde 1941 in Dresden geboren. Von 1962-65 absolvierte er ein Journalistikstudium in Leipzig und wurde wegen kritischer Reportagen, die er mit Klaus Schlesinger und Jean Villain f?r die NBI geschrieben hatte, exmatrikuliert. Bis 1975 war er als Redakteur beim "Freien Wort" in Suhl t?tig. Bekannt wurde er vor allem mit ?F?nger und Gefangene? ? eine Reportage ?ber die DDR-Hochseefischer. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Th?ringen.
Kartenreservierung empfohlen:
0381-4925581 oder info@literaturhaus-rostock.de
Literaturhaus Rostock, 19.30 Uhr, Eintritt: 6 / 4 Euro