Programmarchiv Literaturhaus Rostock
24. April 2016 | 20:00 Prosanova
DIE Literaturshow im Rahmen der Rostocker Kulturwoche [mehr]
Es ist wieder so weit: Lokale Helden der Slam- und Lesebühnenszene stürmen die Bühne und geben satirische Lyrik (gerade in diesen Zeiten), verwegene Kurzprosa und effektvolle Dramatik zum Besten. Dazu werden die Delikatessen der lokalen Songwriter-Szene serviert. Doch auch auf den Spontan-Chor „Die Rostocker Schreimöwen“ darf, nein: muss man gespannt sein, zumal nie sicher ist, ob sie dem ästhetischen Anspruch des Kapellmeisters und Moderators Stephan Langhans gewachsen sind und ihre Songs mit dem notwendigen Stimmvolumen über die Bühne bringen. VVK: 6,- € erm. | 9,- € inkl. Geb.AK: 6,- € erm. |9,- €
21. April 2016 | 20:00 ACHTUNG, TERMINÄNDERUNG: Michael Kraske: „Vorhofflimmern“
Verschoben auf den 14.06.16[mehr]
Es soll ein Neuanfang sein: Der Fotograf Leo und die Ärztin Andrea ziehen mit ihrem sechzehnjährigen Sohn Milan von Hamburg in die sächsische Provinz. Das Paar kommt sich wieder näher, und Milan findet im Jugendclub „Rote Zora“ in David einen besten Freund. Doch als die selbsternannten „Heimatwächter“ Milan und David jagen, kommt es zwischen Leo und Andrea zum Konflikt: Sie will sich anpassen, er sich wehren. Nach erfolglosen Versuchen, die Mitbürger aufzurütteln, stürmen Vermummte den Hof der Familie. Kurz darauf verschwindet Milans Freund David spurlos. Michael Kraske liefert mit seinem literarischen Debüt „Vorhofflimmern“ eine Nahaufnahme einer ostdeutschen Kleinstadt, gegenseitiger Entfremdung und enthemmter rechter Gewalt. Michael Kraske, 1972 in Iserlohn geboren, hat Politikwissenschaft und Neuere Geschichte studiert und absolvierte die Journalistenschule in Hamburg. Seitdem schreibt er für Magazine und Zeitungen wie Stern, Die Zeit, Cicero und Merian.21. April 2016 | 11:00 regio:polis: Literatur vor der Haustür
Kunst- und Kulturfestival der Regiopolregion Rostock vom 23. April bis 10. Mai[mehr]
Die Regiopolregion Rostock ist jung, dynamischund aufstrebend – eine lebenswerte Stadtregion
bestehend aus der Hansestadt Rostock und der
umgebenden Region. Sie ist ein Lebens- und Wirtschaftsraum
mit besonderer ökonomischer, kultureller
und sozialer Bedeutung. In enger Zusammenarbeit mit regionalen Partnern,
Kommunen, Verbänden und Unternehmen überführen
wir Ideen und Impulse gemeinsam in konkrete
Projekte. Aus diesen Ansätzen heraus ist das Kunst- und Kulturfestival
regio:polis entstanden; es findet in diesem
Jahr zum dritten Mal statt. Die Regiopolregion Rostock umfasst im Kern die Hansestadt
Rostock und den Landkreis Rostock sowie das
Mittelzentrum Ribnitz-Damgarten. Ihr Ziel ist die Förderung
des Austausches zwischen und die Vernetzung
von Stadt und Region. Alle weiteren Informationen zum Programm finden Sie hier.
19. April 2016 | 20:00 Susanne Fischer und Christian Maintz: „Die lange Nacht der schnellen Nummern“
Susanne Fischer und Christian Maintz, beide langjährige Mitarbeiter der taz-Satireseite „Die Wahrheit“, lesen lehrreiche Kolumnen, komische Gedichte und schräge Kurzgeschichten. Auf die Frage, welche Themen sie diesmal behandeln...[mehr]
Susanne Fischer und Christian Maintz, beide langjährige Mitarbeiter der taz-Satireseite „Die Wahrheit“, lesen lehrreiche Kolumnen, komische Gedichte und schräge Kurzgeschichten. Auf die Frage, welche Themen sie diesmal behandeln werden, antworteten beide übereinstimmend: „Keine Ahnung – mal sehen.“ Das Gesamtprogramm dürfte teils heiter, teils satirisch, teils surreal, teils ganz anders ausfallen, nur eins nie und nimmer: langweilig.
Susanne Fischer wurde in Hamburg geboren. Da musste sie auch zur Schule gehen. Der Rest ergab sich dann irgendwie: Studium der Germanistik, Segelreise in die Südsee, wiederholter Katzenbesitz. So wird man Autorin. Heute lebt sie als Geschäftsführerin der Arno Schmidt Stiftung in einem kleinen Dorf bei Celle und schreibt zudem taz-Kolumnen sowie Romane und Kinderbücher. Publikationen (Auswahl): Unter Weibern. Dreizehn Geschichten (2003), Die Platzanweiserin. Roman (2006), Der Aufstand der Kinder (2011), Der Aufstand der Kinder – Die Rückkehr der Feuerlandbande (2014).
Christian Maintz ist Autor, Filmwissenschaftler und Dozent an der Hamburger „medienakademie“. Schreibt u.a. für die „Wahrheit“-Seite der taz, den Tagesspiegel und den Exoten. Mehrfach Wilhelm-Busch-Preisträger. Langjähriger Duo-Lesungs-Partner von Barbara Auer, Nina Petri und Harry Rowohlt. Aktuelle Publikationen: Komische Liebesgedichte (Hg., 2010), Wie seine eigne Spucke schmeckt, das weiß man nicht (Hörbuch mit Harry Rowohlt, 2010), Liebe in Lokalen. Gedichte (2016).
Eintritt: 9,00 € / 7,00 €* * Ermäßigung für Schüler/innen, Studierende, Inhaber/innen des Warnow-Passes und Mitglieder im Literaturhaus-Verein Zur bequemen Vorbestellung klicken Sie hier.14. April 2016 | 20:00 Ronja von Rönne: „Wir kommen“
Moderation: Ulrika Rinke[mehr]
Vier wohlstandsverwahrloste Endzwanziger, die stur ihr polyamouröses Lebenskonzept gegen die sandige Langeweile der Zehnerjahre verteidigen
In Noras Heimatdorf gehört es sich, den Nachbarn zu grüßen, den Rasen zu mähen und am Ende des Lebens zu sterben. Dass sich plötzlich ausgerechnet Maja, Noras beste Freundin aus Kindheitstagen, an diese althergebrachten Regeln hält und einfach stirbt, kann Nora nicht glauben. Für eine Beerdigung hat Nora ohnehin keine Zeit: Nachts wecken sie Panikattacken, sie muss sich um eine Schildkröte kümmern und ihre einst so progressive Beziehung zu viert droht auseinanderzubrechen. Und dann fährt auch noch ihr Therapeut in Urlaub. Bis zu seiner Rückkehr soll Nora ihre Tage in einem Tagebuch dokumentieren. Also berichtet sie, wie sie sich mit Karl, Leonie, Jonas und einem schweigenden Kind ans Meer flüchtet, um das Verschworene zwischen ihnen zu retten. Doch statt hoffnungsvoller Zukunft drängt sich immer mehr Noras Vergangenheit in den Vordergrund. Es muss doch etwas geben, denken die vier, das sie wieder zusammenzuschweißen vermag, ein großes Fest etwa. Oder ein Mord.
»Wir kommen« ist das Tagebuch einer ganzen Generation und eine zynische Abrechnung mit jeder Konvention. Doch immer wieder bricht der Sound, wird verzeihlich, komisch, poetisch. Ronja von Rönne, 1992 in Berlin geboren, lebt in Berlin und Grassau. Seit 2015 Redakteurin im Feuilleton der Welt. Mehr von der Autorin unter www.sudelheft.de Eintritt: 9,00 € / 7,00 € * * Ermäßigung für Schüler/innen, Studierende, Inhaber/innen des Warnow-Passes und Mitglieder im Literaturhaus-Verein Zum Vorverkauf über MV-Ticket12. April 2016 | 20:00 Radka Denemarková: „Ein herrlicher Flecken Erde“
Moderation: Wolfram Tschiche[mehr]
Gita Lauschmann gehört der sudetendeutschen Bevölkerungsgruppe an. Und sie ist Jüdin, hat im NS-Vernichtungslager fast alle Familienangehörigen verloren und kam nur knapp mit dem Leben davon. Jetzt kehrt die Sechzehnjährige heim, erschöpft und voller Hoffnung. Doch in ihrem Elternhaus lebt inzwischen ein tschechisches Elternpaar, und Gita muss die Erfahrung machen, dass sie keinen Platz mehr hat, der ihr gehört, dass man ihr all ihren Besitz streitig macht. Und dass ihr Leben auf dem Spiel steht. Dieser kompromisslose Roman, für den die Autorin mit dem bedeutendsten tschechischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, wagt einen kritischen Blick auf die verdrängte deutsch-tschechische Nachkriegsgeschichte und zeigt, dass Vergangenheit nicht vergeht. Radka Denemarková, geboren 1968, studierte Germanistik und Bohemistik in Prag, wo sie 1997 promovierte. Sie unterrichtet am Institut für tschechische Literatur in Prag, übersetzt aus dem Deutschen (u.a. Bertolt Brecht) und arbeitet als freie Journalistin. »Ein herrlicher Flecken Erde«, ihr zweiter Roman, wurde mit dem »Magnesia Litera« ausgezeichnet; 2011 erhielten sie und ihre Übersetzerin den erstmalig vergebenen Usedomer Literaturpreis.Eintritt: 7,00 €/5,00 € * * Ermäßigung für Schüler/innen, Studierende, Inhaber/innen des Warnow-Passes und Mitglieder im Literaturhaus-Verein
07. April 2016 | 19:00 Frank Apunkt Schneider: „Deutschpop halt's Maul!“
Eine Diskussionsveranstaltung in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg Stiftung und Soziale Bildung e.V. im Rahmen des politischen Donnerstages[mehr]
Die Frage nach den Texten und Gesinnungen in aktueller deutscher Rock- und Popmusik: Im Windschatten englischer Texte entstand eine neue Generation, die endlich ganz unverkrampft deutsch singen wollte. Tomte, Kettcar oder Klee sangen (noch …) nicht für Deutschland, aber ihr kleinbürgerlicher Gemütsindiepop passt gut zum Entkrampfungsbefehl der Berliner Republik. An das, was dafür aufgegeben wurde, erinnert der Autor, und wir werden mit ihm unsere Erfahrungen diskutieren.Frank Apunkt Schneider ist unfreier Künstler, Autor und selbsternannter Poptheoretiker, Mitherausgeber der Testcard, Redakteur bei Skug und außerdem der deutsche Außenposten der Kulturbewegung monochrom (www.monochrom.at). Aktuelle Veröffentlichung: „Deutschpop halt’s Maul! Für eine Ästhetik der Verkrampfung“ (Ventil Verlag 2015). Eintritt frei
(Spenden willkommen)