Programmarchiv Literaturhaus Rostock

18. April 2010 | 10:54 Robert Åsbacka & Joel Haahtela & M.A. Numminen

Literarisch-Musikalische Finnland-Nacht / Auftakt des Finnischen Literaturfestivals ?Kaksinkertainen ? Dubbelt ? Doppelt?[mehr]

Wer liest, lebt zweifach! Finnland ist nicht nur als ausgesprochenes Leseland bekannt, das nordische Land bringt auch vielseitige Schriftsteller hervor. Das Festival ?Kaksinkertainen ? Dubbelt ? Doppelt? präsentiert das Spektrum der aktuellen finnischen Literatur in den Literaturhäusern: hier vertreten durch viele der wichtigsten Autoren. Der Auftakt des Festivals mit Lesungen von Robert Åsbacka und Joel Haahtela und der Konzert-Lesung von M.A. Numminen soll auf viele intensive Begegnungen mit der finnischen Kultur in den folgenden Tagen einstimmen.

Robert Åsbacka ?Das zerbrechliche Leben?

?Ich stelle mir meine Bücher wie Fähren vor, die mich zwischen Finnland und Schweden befördern?, sagt Robert Åsbacka, der aus Finnland stammt, auf Schwedisch schreibt, in Schweden lebt und seine Romane in beiden Ländern spielen lässt. Er widmet sich gerne existenziellen Themen: Liebe, Schuld und Versöhnung, Verlust und Trauer, Gewalt. Seine Stärke besteht darin, diese Themen im Alltäglichen zu entdecken, das Existenzielle im Trivialen und das Komische im Tragischen aufzuspüren. Mit Fähren kennt Robert Åsbacka sich übrigens aus, er hat selbst zwei Jahre auf einer gearbeitet ? der Viking Sally, die später als Estonia traurige Berühmtheit erlangte. In seinem Roman Das zerbrechliche Leben greift er das Schiffsunglück von 1994 auf: Der achtzigjährige Johannes Thomasson hat damals seine Frau verloren und ist seither von Schuldgefühlen geplagt, weil er sie nicht bei der Überfahrt begleiten wollte. Nun lebt er fast ohne menschliche Kontakte, bis Zufälle zu neuen Bekanntschaften und einer Aussöhnung mit dem Leben führen. Das zerbrechliche Leben ist ein warmherziger und häufig humorvoller Roman über Trauer, Schuld, die Estonia-Katastrophe und die Lebenswege einiger Menschen, die sich in einer finnischen Kleinstadt kreuzen. Robert Åsbacka, geb. 1961 im westfinnischen Terjärv, lebt im schwedischen Malmköping. Viele Jahre lang war er als Arbeiter auf Schiffen, im Hafen und in Lagerhallen tätig, bis er 1988 anfing, Literaturwissenschaft in Stockholm zu studieren. Im selben Jahr debütierte er als Lyriker. Er schrie Kurzprosa und ist mittlerweile beim Roman gelandet. Da er der Meinung ist, dass man nicht parallel literaturwissenschaftlich und literarisch schreiben kann, übt er die Berufe des Autors und Literaturwissenschaftlers im Wechsel aus. Derzeit ist er zu hundert Prozent Schriftsteller. In deutscher Übersetzung liegt bei Hanser vor: Das zerbrechliche Leben (2010).


Joel Haahtela ?Sehnsucht nach Elena"

Es ist das älteste Thema der Welt ? ein Mann liebt eine Frau. Elena heißt sie, und das ist auch schon alles, was der Mann über sie weiß. Joel Haahtelas Roman Sehnsucht nach Elena, der 2009 auf Deutsch erschienen ist, enthält alle Ingredienzien für einen klassischen Liebesroman, doch schon nach wenigen Seiten beginnt das Frösteln. Denn wie gesund kann eine Leidenschaft sein, die bis zur Besessenheit hin einseitig ist? Geht es hier noch um Liebe oder schon um Wahn, um Stalking gar? Haahtela führt den Leser in mehr als einer Hinsicht aufs Glatteis. Er schreibt unaufdringlich und doch raffiniert und lässt am Ende alles in einem völlig anderen Licht erscheinen, als erwartet. Man fragt sich, wie er bei all dem eine solche Leichtigkeit in seiner Erzählung aufrechterhalten kann. Wie aus Luft gewebt erscheint, was Haahtela schreibt. Auch sein Roman Der Schmetterlingssammler (dt. 2008) wurde von der Presse für seine Poesie und seine beinahe schon traumhafte Zartheit gelobt. Joel Haahtela, geboren 1972, ist einer der Shootingstars der jungen finnischen Literaturszene. Bis heute arbeitet er neben der Schriftstellerei als Psychiater und schreibt viele seiner Bücher nach Mitternacht, wenn seine Familie schläft. Er hat bislang fünf Romane verfasst und war 2009 im Rahmen von Kaksinkertainen als Stadtschreiber in München ? seine Texte können Sie nachlesen auf www.finlit.fi/fili/blogi.


M.A. Numminen

Finnlands schrägster Vogel ? Provokateur und Exportschlager Seit bald 50 Jahren steht der Allround-Künstler Mauri Antero Numminen als Sänger, Autor, Komponist und Komiker auf der Bühne. Numminen ist ein Finne wie er im Buche der schönsten Klischees steht: Er hat auf der Basis persönlicher Recherchen ein Buch über 350 finnische Kneipen geschrieben, und eine seiner großen Leidenschaften ist der Tango. Auch zur deutschen Kultur hat Finnlands schräger Avantgardvogel eine enge Beziehung; mit unverwechselbarem Akzent und komischer Stimmbruchintonation singt er viele Lieder auf deutsch ? ?Yes, sir, ich kann boogie? ?, außerdem hat er Gedichte von Heinrich Heine und sogar Ludwig Wittgensteins Tractatus Logicus-Philosophicus vertont. Inzwischen ist M.A. Numminen weniger provokativ und die Gesellschaft toleranter geworden, doch in den 1960ern sorgte er noch für Skandale. Sein Lied Mit meiner Braut im Parlamentspark war sechs Jahre lang im Radio verboten, da es angeblich das finnische Parlament verunglimpfte und den Verzehr alkoholischer Getränke propagierte. Numminen ist vielseitig, er besitzt grandiosen Humor und ist sich für nichts zu schade. Das beweisen zum Beispiel seine Auftritte mit dem Musiker Pedro Hietanen als Hase und Katze - Gommi und Pommi -, wodurch er auch bei finnischen Kindern beliebt geworden ist. Im Rahmen des Literaturhausprojektes wird er seinem Ruf erneut gerecht: mit der Vertonung der Liebesbriefe von Martin Heidegger und Hannah Arendt, die in Berlin Weltpremiere hat.  Übersetzung: Antje Mortzfeldt, Moderation: Frank Schlösser  Eine gemeinsame Veranstaltung von: Literaturhaus Rostock, Netzwerk der Literaturhäuser literaturhaus.net und FILI (Finnish Literature Exchange).  Termin: Sonntag, 18. April 2010
Einlass: 18.30 Uhr
Beginn: 19.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt: 8,00 Euro / 5,00 Euro
Festival-Paß für die Abendveranstaltungen: 15,00 Euro KARTENRESERVIERUNG ODER KARTENVORVERKAUF WIRD EMPFOHLEN! Vorverkauf, Reservierung und weitere Informationen:
Literaturhaus Rostock
Doberaner Str. 21
18057 Rostock
Tel.: 0381-4925581
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12. April 2010 | 10:48 Uwe Johnson in Rostock (1952-54)

Öffentliche Vorlesung mit Prof. Dr. Holger Helbig[mehr]

?Nach Vollkommenheit hege ich wenig Sehnsucht, aber glücklich möchte ich von Zeit zu Zeit schon sein". ? In der ersten Vorlesung wird berichtet, wie aus dem Schüler Johnson ein Student und der Student zum Schriftsteller wurde. Zudem wird gefragt, ob es beim Lesen der Romane hilft, wenn man das weiß. Termin: Montag, 12. April 2010
Beginn: 17.15 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt frei Eine gemeinsame Veranstaltung von: Institut für Germanistik (Universität Rostock) und Literaturhaus Rostock Weitere Informationen / Kontakt:
Literaturhaus Rostock
Doberaner Str. 21
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Tel.: 0381-4925581
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06. April 2010 | 10:39 ARTE Preview ? das Rendez-Vous

Unterwegs zwischen Ost und West ? Der Schriftsteller Ingo Schulze[mehr]

Ein Film von Burghard Schlicht, ARTE/HR 2010, 43 Min. In diesem Jahr wird die Partnerschaft zwischen dem Literaturhaus Rostock und dem Europäischen Kulturkanal ARTE mit regelmäßigen Filmvorführungen zu einem festen ?Rendez-vous?: Jeweils am ersten Dienstag des Monats wird im Literaturhaus ein aktueller ARTE-Film als Vorpremiere gezeigt.  Im April dreht sich alles um den Schriftsteller Ingo Schulze:
Man kann Ingo Schulze einen glücklichen Mann nennen: Welcher Schriftsteller kann bereits ab seiner ersten Roman-Publikation vom Schreiben leben? Wer wird schon gleichermaßen von Anfang an sowohl von der Kritik als vom Publikum geliebt? Und dies auch nach dem zweiten, dritten, vierten Buch? All dies gelang Ingo Schulze.
Als 1995 sein Erstling, ?33 Augenblicke des Glücks? erschien, Erzählungen, die in St. Petersburg spielen, hagelte es nicht nur gute Kritiken,  sondern auch gleich diverse Preise. Nur drei Jahre später landete er gleich auch noch einen Bestseller: ?Simple Storys?, die im thüringischen Altenburg nach der Wende spielen. Sie wurden in 19 Sprachen übersetzt. Der Erfolg und die literarische Wertschätzung sind ihm bis heute treu geblieben.
Der Mann mit den langen Locken ist einer der profiliertesten deutschen Gegenwartsschriftsteller, und es ist ihm gelungen, wonach die Literaturkritik so lange lechzte: Das Thema Ost und West literarisch zu verarbeiten, ohne moralisch-didaktische Anstrengung, zum literarischen Vergnügen und intellektuellen Genuss seiner Leserschaft. Wenn man ihn den ?Wende-Epiker? nennt, so klingt das eher abschreckend und bringt das thematische Reservoir, aus dem er schöpft, doch auf den Begriff. Dabei hat er immens viele Stimmen, mit denen er seine Stoffe gestaltet, und ist doch kein bloßer Kopist literarischer Vorbilder. Ingo Schulze ist eine Art ?Reise-Schriftsteller?, denn er, der in der DDR geboren wurde und dort auch bis zur Wende lebte, genießt seit dem Fall der Mauer seine Reisemöglichkeiten, er lebt in Berlin. Fast 30 Jahre Eingesperrtsein in der DDR sind an Ingo Schulze allerdings nicht spurlos vorübergegangen: Rastlos ist er unterwegs zwischen Ost und West, zwischen den alten Territorien des Ostens und neuen Städten und Landschaften im Westen und im Süden. Wer Ingo Schulze verstehen will, muss deshalb mit ihm auf Reisen gehen. Burghard Schlichts Film entwickelt sich dabei zu einem Roadmovie und begleitet den Schriftsteller in Städte wie Prag, Florenz, Dresden, Altenburg und Berlin. Treffen mit seinen Schriftstellerfreunden Günter Grass, Katja Lange-Müller oder Sylvia Bovenschen, seiner Verlegerin Elisabeth Ruge gehören ebenso dazu wie das Leben mit seiner Familie: seiner Mutter, seiner Frau und seinen Töchtern. Ingo Schulze bewegt sich in einer Welt, deren neue Ordnung noch nicht gefunden, die unübersichtlich ist. Der Film zeigt diesen unruhigen und beunruhigten Schriftsteller und  seine Verbindung zur aktuellen Zeitgeschichte. Dabei ist stets der Dichter zu spüren: dessen Sinn fürs poetische Detail, seine romantische Ironie, sein Gefühl für das Absurde einer Situation. Wenn am Schluss des Films der Schriftsteller der Kamera entwischt, wissen wir doch: er kommt wieder, mit einem neuen Buch ? mit neuem Romanpersonal und dessen Geschichten. Termin: Dienstag, 6. April 2010
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt frei Eine gemeinsame Veranstaltung von: ARTE und Literaturhaus Rostock Ausstrahlung auf ARTE: Sonntag, 2. Mai 2010, 17.00 Uhr Weitere Informationen / Kontakt:
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23. März 2010 | 18:00 Camera Poetica ? Poesie und Fotografie aus Lappland von Inger-Mari Aikio-Arianaick (IMA) und Josef Timar

Ausstellungseröffnung zur Einstimmung auf das *Festival der Finnischen Literatur* im April / Finissage mit den Künstlern am 23. April 2010[mehr]

Die Idee Camera Poetica verbindet Fotografie und Poesie so miteinander, dass Bilder und Gedichte ohne Verlust ihrer jeweiligen Eigenständigkeit zu treuen Paaren verschmelzen.
Die Landschaftsfotografien des österreichischen Fotografen Josef Timar, aufgenommen in Lappland, gaben der samischen Lyrikerin IMA den Impuls für ihre Gedichte.
Die Lyrikerin Inger-Mari Aikio-Arianaick ? IMA ist ihr Künstlername - lebt die Hälfte des Jahres in Lappland, 300 Kilometer nördlich des Polarkreises, die andere Hälfte verbringt sie auf Mauritius im Indischen Ozean. Kein Wunder, dass in ihrer Lyrik Kollisionen eine Rolle spielen: zwischen der samischen und der südlichen Kultur. Die Foto-Poesie-Ausstellung in Rostock zeigt zeitlose, lyrische Reflexionen über die Natur Lapplands, Seelenbilder jenseits des Politischen. Sie sind im Dialog mit den Fotografien von Josef Timar entstanden und fügen sich mit dessen Bildern zu einer untrennbaren Einheit.

IMA
(Inger-Mari Aikio-Arianaick), geb. 1961 in Utsjoki, der nördlichsten Gemeinde Finnlands, Schriftstellerin, Rundfunkredakteurin, Dokumentarfilmerin. IMA schreibt ihre Lyrik auf Samisch, einer Sprache, die in Finnland von einer Sprachminderheit in den Regionen Lapplands gesprochen wird. Die Ausstellung möchte einstimmen auf das *Festival der Finnischen Literatur*, das im April in den Literaturhäusern in Deutschland, Österreich und der Schweiz stattfindet, vom 18. bis zum 23. April in Rostock. Die Künstler IMA und Josef Timar werden am 23. April bei der Finissage in Rostock sein und bei einer multimedialen Lesung einige weitere Foto-Poesie-Kunstwerke zeigen.
Eine Kooperation von: Netzwerk der Literaturhäuser literaturhaus.net und FILI / Finnish Literature Exchange.
Termin: Dienstag, 23. März 2010, 18.00 ? 19.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21,
18057 Rostock

Eintritt frei Weitere Informationen / Kontakt:
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18. März 2010 | 19:30 LesBar ? der Lesertreff

Thema: Paul Austers New-York-Trilogie: ?Schlagschatten? und ?Hinter verschlossenen Türen?[mehr]

Die LesBar macht jeden Monat ein ausgewähltes Buch zum Thema ? ein Lesertreff gegen das Verstummen der Bücher und Leser. Alle Interessierten sind herzlich zum gemeinsamen Austausch eingeladen. Im März werden in der LesBar zwei spannende Erzählungen aus Paul Austers New-York-Trilogie diskutiert: ?Schlagschatten? und ?Hinter verschlossenen Türen?.

HINTER VERSCHLOSSENEN TÜREN.
Der Schriftsteller Fanshawe verschwindet eines Tages spurlos und lässt seine junge Frau Sophie mit dem gemeinsamen Kind zurück. Sein Freund übernimmt die Rolle des Nachlassverwalters und kümmert sich um Veröffentlichung von Romanen und Gedichten. Die Welt bricht für ihn zusammen, als er eines Tages den Hinweis bekommt, dass Fanshawe noch lebt. Fieberhaft versucht er den Freund zu finden und durchlebt eine schwere Krise, in der er seine eigene Existenz in Frage stellt. SCHLAGSCHATTEN.
Blue bekommt von White den Auftrag, Black zu beobachten. Ohne über die Hintergründe aufgeklärt worden zu sein, lässt sich der junge Privatdetektiv auf den Fall ein und beschattet Black tagein tagaus. Bald muss er feststellen, dass seine bewährten Methoden nicht greifen und dass sich Realität und Täuschung nicht mehr voneinander unterscheiden lassen. Er verliert die Gelassenheit des routinierten Profis und ist besessen von dem Wunsch, Blacks Geheimnis zu ergründen. Sein Leben gerät aus den Fugen, die Konturen seiner Identität lösen sich auf? 
Moderation: Kathrin Johansen und Doreen Katzberg
Termin: Donnerstag, 18. März 2010, 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Peter- Weiss- Haus, Doberaner Str. 21,
18057 Rostock

Eintritt frei Weitere Informationen / Kontakt:
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06. März 2010 | 12:39 Wiglaf Droste

?Am Nebentisch belauscht? - Nachholtermin nach Absage der Lesung am 30.1.[mehr]

Warum zwängen sich Menschen in Wurstpellen, bevor sie sich auf ihren Hochleistungsbikes in die ­Öffentlichkeit begeben? Weshalb versuchen sie, gleichzeitig zu gehen, zu essen und zu telefonieren? Wieso hoppeln sie zu vulgärfeministischen Gesängen durch die Abenddämmerung? Gibt es ein Gesetz, das sie zwingt, immerzu und überall Wetterjacken zu ­tragen? Welches spezifische Grauen verbreitet sich, wenn ein Kabarettist seinen Weinkeller herzeigt? Was richten junge lebensunkundige Männer im Radio an? Ist schwäbischer Bienenhonig in Wahrheit eine Waffe der Al-Qaida? Müssen Frauen Leggins tragen, oder tun sie das nur aus Gemeinheit? Gibt es tiefgefrorene Bibeln? Wer beschließt und verabschiedet Pakete, statt sie zu verschicken? Wiglaf Droste hat sich diesen und anderen Lebens- und Nebentischfragen gestellt,  beantwortet sie klug, verblüffend, lustig, luzide und poetisch verdichtet. Wiglaf Droste, 1961 in der Hansestadt Herford / Ostwestfalen geboren, war in seiner Jugend Redakteur der taz und der Titanic und veröffentlicht heute regelmäßig im Funk (BR, MDR Figaro, RBB, SWR, WDR), in der Zeitschrift Das Magazin und vor allem in der vierteljährlich erscheinenden kulinarischen Kampfschrift Häuptling Eigener Herd, die er seit 1999 gemeinsam mit dem Stuttgarter Meisterkoch Vincent Klink herausgibt.
Für seine Arbeit wurde Droste 2003 mit dem Ben Witter-Preis und 2005 mit dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis ausgezeichnet. Von März bis Juli 2009 war er Stadtschreiber zu Rheinsberg. Aktuelles Buch: ?Im Sparadies der Friseure. Eine kleine Sprachkritik?. Termin: Samstag, 30. Januar 2010
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, PWH, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt: VVK 9,00 Euro zzgl. Gebühr / AK 12,00 Euro Kartenvorverkauf: -       Lohro Ticketshop, Margartenstr. 43
-       Pressezentrum, Rostocker Hof, Kröpeliner Str. 26

02. März 2010 | 19:30 Mein Leben ? Roberto Saviano

ARTE Preview / Dokumentation von Victor Grandits[mehr]

Seit 2008 sind das Literaturhaus Rostock und der Europäische Kulturkanal ARTE Medienpartner. Teil dieser Partnerschaft sind gemeinsame Veranstaltungen im Literaturhaus Rostock mit ARTE-Filmen über prominente Autoren und aktuelle literarische Themen.
In diesem Jahr werden diese Filmvorführungen zu einem festen ?Rendez-vous?: Jeweils am ersten Dienstag des Monats wird im Literaturhaus Rostock ein aktueller ARTE-Film als Vorpremiere gezeigt.

Die erste Veranstaltung widmet sich einem Mann, dessen Leben durch sein Schreiben eine tiefe Zäsur erfuhr: Der italienische Journalist und Autor Roberto Saviano veröffentlichte 2006 das Buch Gomorrha. Das Buch über die Machenschaften der Camorra in seiner Heimatregion Neapel wurde ein Bestseller und 2008 mit großem Erfolg verfilmt. Ein Erfolg, den er teuer bezahlte: Der 30jährige Saviano musste untertauchen und lebt seither in völliger Isolation, rund um die Uhr von Polizei und Bodyguards bewacht. Eindrucksvoll schildert Roberto Saviano in dem Filmportrait seine Lebensgeschichte und berichtet über die Motivation für sein gefährliches Unterfangen. Während Ausschnitte aus der Gomorrha-Verfilmung auf schockierende Weise die alltägliche Gewalt der Camorra illustrieren, sind Stimmen der Einheimischen ebenso realitätsnah eingefangen wie die Einsamkeit des Schriftstellers: In völliger Isolation, ohne Freunde, Familie und Partnerschaft, führt er ein Leben hinter hohen Mauern. Sein Bestseller, eigentlich als Befreiungsschlag gedacht, macht ihn zum Gefangenen seines Lebens.  Mein Leben - Roberto Saviano
Dokumentation von Victor Grandits (ARTE / ZDF 2009, 43 Min.)
Termin: Dienstag, 2. März 2010
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt frei Eine gemeinsame Veranstaltung von: ARTE und Literaturhaus Rostock Ausstrahlung auf ARTE: Sonntag, den 14. März 2010 um 17.00 Uhr Weitere Informationen / Kontakt:
Literaturhaus Rostock
Doberaner Str. 21
18057 Rostock
Tel.: 0381-4925581
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