Programmarchiv Literaturhaus Rostock

26. Februar 2020 | 20:00 Verleihung des Preises der Uwe Johnson - Gesellschaft

Laudatio: Hans-Eckardt Wenzel[mehr]

Die Uwe Johnson-Gesellschaft wird zehn Jahre alt. Sie begeht das Jubiläum, indem sie zurückblickt und voraus, und indem sie Steffen Mensching den ersten Literaturpreis der Uwe Johnson-Gesellschaft verleiht. Jubiläumsfeier und Preisverleihung finden am Mittwoch, 26.02.2020, um 20.00 Uhr im Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus | Doberaner Str. 21 | 18057 Rostock) statt. Am 26. Februar 2010 wurde die Uwe Johnson-Gesellschaft mit 23 Mitgliedern gegründet. Seitdem hat sich Rostock zum weltweiten Zentrum der Uwe Johnson-Forschung entwickelt. Ein Jahr lang haben die Bürger der Stadt den Roman Jahrestage eingelesen, ein Jahr lang hat LOHRO täglich gesendet. Danach war Johnson eingemeindet. An der Universität gibt es eine Uwe Johnson-Professur und eine Forschungsstelle, das Uwe Johnson-Archiv kam nach Rostock, eine mehr als 40-bändige Uwe Johnson-Werkausgabe entsteht in einer Arbeitsstelle der Berliner Akademie. In den Schulen des Landes kommt das Johnson-Lesebuch zum Einsatz, das Johnson-Jahrbuch entsteht in Rostock, internationale Tagungen und Doktorandenworkshops wechseln einander ab, die Gesellschaft vergibt Schulpreise und Stipendien. Wenn in New York, Tokio oder St. Petersburg über Johnson gesprochen wird, ist die Gesellschaft beteiligt, wird Rostock erwähnt. Mittlerweile hat die Gesellschaft über 200 Mitglieder auf der ganzen Welt. Sie ist Kulturbotschafterin der Hanse- und Universitätsstadt. Anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens verleiht die Uwe Johnson-Gesellschaft ihren ersten Literaturpreis. Er wird vergeben für ein Buch, dessen Anspruch und Sprache ebenso konsequent und vermessen sind wie Johnsons Romane, und nicht weniger gesellschaftlich relevant. Der Preis wird an Steffen Mensching für seinen 2018 erschienenen Roman Schermanns Augen verliehen. Er ist mit 10.000 € dotiert. Die Laudatio hält Hans-Eckardt Wenzel. Steffen Mensching ist Autor, Schauspieler, Intendant, Regisseur. Hans-Eckardt Wenzel ist Liedermacher, Komponist, Regisseur und Autor. Jeder von ihnen ist viele. Mensching schreibt, Wenzel singt. Zusammen waren sie Wenzel und Mensching, die Clowns, die die DDR verabschiedet haben. Seitdem sind sie nicht müde geworden, das neue Land zu begrüßen: Was dazu gesagt wird, sagen sie. Steffen Mensching wurde 1958 in Ost-Berlin geboren und ist Kulturwissenschaftler, Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur. Bekannt wurde er vor allem durch die Zusammenarbeit mit Hans-Eckardt Wenzel. Ihre Clownsprogramme (u. a. »Letztes aus der DaDaeR« 1983 bis 1989) begleiteten die Wende in Ostdeutschland. Seit der Spielzeit 2008/2009 ist er Intendant am Theater Rudolstadt. 2018 erschien sein Roman »Schermanns Augen« im Wallstein Verlag, für den er mit dem Erich-Fried-Preis 2019 ausgezeichnet wurde. Hans-Eckardt Wenzel wurde 1955 in Kropstädt bei Wittenberg geboren und ist ein Liedermacher, autodidaktischer Multiinstrumentalist, Autor, Regisseur und Komponist. Er lebt und arbeitet in Berlin und in seinem Rückzugshaus in Kamp in Vorpommern. Eintritt frei Um Reservierungen wird gebeten unter reservierung@literaturhaus-rostock.de

04. Februar 2020 | 20:00 Literaturland MV - Christian Ahnsehl: »Der Ofensetzer«

Lesung & Gespräch / Moderation: Dr. Wolfgang Gabler[mehr]

1986, in einem Neubaugebiet im Norden der DDR: Toms Eltern streiten. Seine Lehrer lügen. Die Abende mit der Clique sind trist, und Steffi ist in den zukünftigen NVA-Berufsoffizier Mario Wendt verliebt. 
Eines Nachts schreibt Tom eine Protestlosung an die Wand seines Schulgebäudes. Er wird verhaftet und verhört, aber die Strafe bleibt aus. Stattdessen lernt er Hauptmann Lorenz von der Staatssicherheit kennen. Tom fühlt sich wie verwandelt: Ausgerechnet für ihn interessiert sich die allmächtige Stasi! Schon bald jedoch gerät der 15-Jährige in einen Strudel aus Angst, Misstrauen und Verrat. Denn seine Losung stammt von einer jener Postkarten, die seit einiger Zeit aus dem Stadtgebiet versendet werden, und Hauptmann Lorenz muss herausfinden, wer sich hinter dem Absender verbirgt: wirklich nur ein Ofensetzer namens Manfred Heiliger? Verzweifelt will Tom sich von der Stasi trennen. Doch Hauptmann Lorenz ist wie besessen von Heiliger. Als der spurlos verschwindet, bricht Lorenz zusammen – und sein Schicksal liegt in Toms Händen.
Ein Roman über Väter und Söhne. Ein Roman, der von Udo L. bei den Tischtennisplatten hinter der Wohnscheibe erzählt, von der Stasi im Klassenraum, und davon, was es kosten kann, den besten Freund nicht zu verraten.  „Jugendliche, manche von ihnen fast noch Kinder, die von der Stasi für Spitzeldienste missbraucht wurden: Spannend und authentisch schreibt Christian Ahnsehl über ein bislang wenig bekanntes Kapitel der DDR-Geschichte.“
Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk, Historiker
Christian Ahnsehl, 1970 in Greifswald geboren, wuchs im Rostocker Neubaugebiet Lütten Klein auf.  Nach dem Besuch der POS absolvierte er eine Maurerlehre und arbeitete bis 1989 als Hausmeister und Lagerarbeiter. Danach fuhr er als Musiker auf Kreuzfahrtschiffen zur See, machte nebenbei das Abitur und studierte anschließend Geschichte, Politik und Philosophie. Weil ihn die DDR nie losließ, begann er, über sie zu schreiben.
»Der Ofensetzer« ist sein erster Roman. Zugleich ist Christian Ahnsehl einer der Protagonisten der NDR-Dokumentation »Die Stasi im Kinderzimmer« (2019, Regie Kathrin Matern). Er lebt mit seiner Familie in Rostock.

Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Eintritt: 6,- / 4,- erm. (Tickets an der Abendkasse und  bei der anderen buchhandlung)
Reservierungen möglich über reservierung@literaturhaus-rostock.de

03. Februar 2020 | 20:15 Gemischtes Doppel mit Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz

Neujahrsempfang & Buchempfehlungen [mehr]

Es gibt so viele Bücher – welche nur soll man lesen?
Annemarie Stoltenberg, NDR-Kultur-Redakteurin, und Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg und Literaturkritiker, versuchen diese Frage zu beantworten. Den großen Bücherstapel der Neuerscheinungen haben sie ab- und aufgearbeitet, um ein Dutzend Titel – Belletristik und Sachbuch bunt gemischt – kurzweilig zu präsentieren.
Es besteht die Möglichkeit, die vorgestellten Werke an diesem Abend zu erwerben. Veranstaltungsort: Universitätsbuchhandlung Hugendubel, Kröpeliner Straße 41, 18055 Rostock Eintritt: 12,- €/ erm. 8,- € (mit Hugendubel-Card und für Mitglieder des Literaturhaus Rostock e.V.)
Vvk. ausschließlich bei Hugendubel
Eine gemeinsame Veranstaltung des Literaturhauses mit der Universitätsbuchhandlung Hugendubel.

30. Januar 2020 | 19:00 AUSVERKAUFT: »BIN UND BLEIBE, DER ICH WAR, ERNST BARLACH«

Charly Hübner, Ingo Schulze und Holger Helbig lesen und loben Ernst Barlach. Die Briefe (Suhrkamp). Lesung & Gespräch im +++ HOTEL SONNE AM NEUEN MARKT +++ [mehr]

+++++RAUMVERLEGUNG INS HOTEL SONNE AM NEUEN MARKT++++++ Die Veranstaltung ist restlos ausverkauft! Am 2. Januar 2020 jährt sich der Geburtstag des expressionistischen Bildhauers, Zeichners und Dramatikers Ernst Barlach (1870–1938) zum 150. Mal. Fragt man, welche Bedeutung diesem Klassiker des 20. Jahrhunderts heute zukommt, so trifft man auf prominente Fürsprecher wie den Schauspieler Charly Hübner und den Schriftsteller Ingo Schulze. »Das ist Kunst, die bewusstseinserweiternd wirkt«, so Charly Hübner: »In Zeiten der virtuellen Multikomplexität und situativen Wahrnehmungsverzettelung des Einzelnen ist Barlachs Blick auf das Wesentliche im jeweiligen Menschen eine spirituelle Erdung, die ordnende, begeisternde und emphatische Kraft schenkt.« Und Ingo Schulze betont: »Für mich kommt in den Plastiken Barlachs alles zusammen, was große Kunst ausmacht: die Abstraktion und Reduktion, die letztlich eine Einfachheit und Innigkeit des Ausdrucks erreicht, der sich niemand verschließen kann. Es geht immer um den Einzelnen, und zugleich scheint die Gesellschaft, das Soziale, anwesend zu sein.« Gemeinsam mit dem Literaturwissenschaftler Holger Helbig präsentieren Charly Hübner und Ingo Schulze nun ein Großprojekt zum Barlach-Jubiläum: die kommentierte Neuausgabe sämtlicher Briefe Barlachs, die Mitte Dezember 2019 im Suhrkamp Verlag erscheint. Rund 2.200 Briefe aus 90 Archiven, Museen und privaten Sammlungen wurden dafür zusammengetragen; mehr als 500 werden erstmals veröffentlicht. Mit den Briefen schrieb Barlach den Roman seines Lebens. Der Bogen reicht von Sinnsuche und Selbstaus-sprache über Künstlerwerdung und Meisterschaft bis hin zu Verzweiflung und politischer Verfolgung. Der hier schreibt, ist amüsanter Erzähler, begnadeter Satiriker, eigensinniger Beobachter und messerscharfer Kom-mentator seiner Zeit. Er ist belesen in vielen Literaturen und bewandert in der Kunst. Er ist feinfühlig und unbescheiden, neugierig und starrsinnig, er bittet und ignoriert. Der Leser begegnet einer vielstimmigen Persönlichkeit. Die Lesung gibt Kostproben aus den Briefen. Sie will Barlach nicht festlegen, sondern dazu einladen, einen fulminanten Autor zu entdecken. D I E   M I T W I R K E N D E N Charly Hübner, geboren 1972 in Neustrelitz, absolvierte die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und spielte an diversen namhaften Bühnen; seit 2013 ist er am Deutschen Schauspielhaus Hamburg engagiert. 2018 gewann er den Theaterpreis Hamburg »Rolf Mares«. Seit seinem Kinodebüt 2003 mit Männer wie wir war er beispielsweise im oscar-prämierten Drama Das Leben der Anderen und neben Anke Engelke in Lady-kracher (2008–2013, u. a. Deutscher Comedypreis, Deutscher Fernsehpreis) zu sehen. Seit 2010 ermittelt er in Rostock für den Polizeiruf 110 (Bayerischer Fern-sehpreis 2013, Preis des Regieverbandes »Metropolis« 2013, »Jupiter« 2014). Weitere Produktionen sind u. a.: Unter Nachbarn (R: Stephan Rick, Goldene Kamera 2013), die NDR-Co-Produktion Die Banklady (2014, R: Christian Alvart), Detlev Bucks Bibi & Tina-Filme, Bornholmer Straße (R: Christian Schwochow, Darstellerpreis Fernsehfestival Baden-Baden 2014, Grimme Preis 2015), Magical Mystery (R: Arne Feldhusen, Ernst-Lubitsch Preis als Bester Schauspieler), Drei Tage in Quiberon (R: Emily Atef) und LINDENBERG! Mach dein Ding (R: Hermine Huntgeburth). 2016/2017 führte Charly Hübner bei der preisgekrönten Dokumentation Wildes Herz Regie. Aktuelle Projekte 2019/2020 sind die Verfilmung des Romans Unterleuten von Juli Zeh (R: Matti Geschonneck) sowie die SKY-Serie Hausen. Charly Hübner über Ernst Barlach »Ernst Barlachs Werk ist immerzu und ausschließlich Nähe und Distanz zum Menschen, gleichzeitig zum Einzelnen und zur Menschheit im Großen. Die Suche nach authentischer Darstellung dessen mit Mitteln der Kunst, im Schreiben, Zeichnen und in der Skulptur, war zeitlos und absolut. In Zeiten der virtuellen Multikomplexität und situativen Wahrnehmungsverzettelung des Einzelnen ist Barlachs beinahe zwanghafter Blick auf das Eine, Nackte, Wesentliche im jeweiligen Menschen eine spirituelle Erdung, die ordnende, begeisternde und emphatische Kraft schenkt. Das ist Kunst, die bewusstseinserweiternd wirkt.« Ingo Schulze, geboren 1962 in Dresden, studierte nach dem anderthalb-jährigen Grundwehrdienst von 1983 bis 1988 Klassische Philologie (Alt-griechisch und Latein) in Jena. Danach arbeitete er als Schauspieldrama-turg am Landestheater Altenburg. Anfang 1990 gründete er gemeinsam mit Freunden das Altenburger Wochenblatt, 1993 in St. Petersburg das Anzeigenblatt Priwet Peterburg. Seit 1993 lebt er in Berlin. Er ist mit der Literaturwissenschaftlerin Jutta Müller-Tamm verheiratet. 1995 erschien Schulzes Debüt 33 Augenblicke des Glücks, 1998 Simple Storys – Ein Roman aus der ost-deutschen Provinz, 2005 folgte der Roman Neue Leben, 2007 der Erzählungsband Handy, 2008 Adam und Evelyn (Roman), 2009 der Essayband Was wollen wir?, 2010 Orangen und Engel – Italienische Skizzen, 2012 der Essay Unsere schönen neuen Kleider – Gegen die marktkonforme Demokratie, für demokratiekonforme Märkte. Zuletzt erschien 2017 sein Roman Peter Holtz – sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst. Seine Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt und mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Ingo Schulze ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Sächsischen Akademie der Künste in Dresden. Ingo Schulze über Ernst Barlach »Für mich kommt in den Plastiken Barlachs alles zusammen, was große Kunst ausmacht: die Abstraktion und Reduktion, die letztlich eine Einfachheit und Innigkeit des Ausdrucks erreicht, der sich niemand verschließen kann. Es geht immer um den Einzelnen, und zugleich scheint die Gesellschaft, das Soziale, anwesend zu sein.« Holger Helbig, geboren 1965, hat in Jena und Erlangen studiert, über Uwe Johnson promoviert, mit einer Arbeit zu Goethes Farbenlehre habilitiert. Er war visiting scholar an der Columbia University, New York, und der Harvard University, Cambridge (Mass.), sowie Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seit 2009 ist er Uwe Johnson-Professor an der Universität Rostock; leitet dort das Uwe Johnson-Archiv und die Arbeitsstelle der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, an der die »Rostocker Ausgabe« entsteht. Seit 2016 leitet er auch die Arbeitsstelle »Barlach 2020«, an der die vierbändige Ausgabe der Briefe Ernst Barlachs als gemeinsames Projekt des Ernst Barlach Hauses Hamburg und der Ernst Barlach Stiftung Güstrow entstanden ist. Holger Helbig über Ernst Barlach »Barlachs plastische Werke sind gegenwärtig durch Zeitlosigkeit. Er hat seine Figuren von allem Zufälligen befreit, auch von der Zeit. Ganz gleich, aus welchem Kulturkreis man stammt, welche Sprache man spricht, man kann Barlachs Plastiken und Hölzer verstehen. Sie sind universal. Für seine Stücke und Texte ist das nicht ausgemacht. Die Briefe sind Barlachs beste Prosa. Er hat sie aber nicht als Kunst geschrieben oder für die Nachwelt, sondern an seine Gegenüber. Die besten Briefe sind sprachlich faszinierend, weil sie originell sind, aber nicht gesucht. Barlach ist einer der wenigen Briefschreiber, die ihrem Gegenüber nicht gefallen wollten.«  Die Veranstaltung ist ein Kooperationsprojekt des Literaturhauses Rostock, der Universität Rostock, dem Ernst Barlach Haus Hamburg und der Ernst Barlach Stiftung Güstrow. Ort: Vienna House Hotel Sonne (ehemals Steigenberger), Neuer Markt 2, 18055 Rostock Karten: 10 Euro / Studierende frei (Anmeldung erforderlich) Es werden keine Tickets mehr verkauft! Copyright Hinweise Charly Huebner; Foto: Adrian Hoellger
Ingo Schulze; Foto: Gaby Gerster
Holger Helbig; Foto: Thomas Rahr
Ingo Schulze, Holger Helbig, Charly Hübner; Foto: Ernst Barlach Haus / Andreas Weiss
Ernst Barlach, 1932; Foto: Hildegard Heise

23. Januar 2020 | 20:00 Literaturland MV präsentiert die Preisträgerinnen des Literaturpreises Mecklenburg-Vorpommern 2017 & 2018

Slata Roschal mit »Wir verzichten auf das gelobte Land« & Berit Glanz mit »Partikel« Moderation: Dirk Uwe Hansen (Verlag Reinecke & Voß)[mehr]

Slata Roschal »Wir verzichten auf das gelobte Land« Roschals Gedichte nehmen ihren Ausgang stets von genau, bisweilen schmerzhaft genau beschriebenen Alltagssituationen, hinter denen sie mit ihrer unprätentiösen Sprache und ihrem Rhythmus, der Sogwirkung hat, neue Ebenen sichtbar machen; sie verwandeln, kurz gesagt, das Banale wie das Beängstigende in Literatur. Slata Roschal wurde 1992 in St. Petersburg geboren und lebt seit 1997 in Deutschland. Sie wuchs in Schwerin auf, studierte Germanistik, Slawistik und Vergleichende Literaturwissenschaft in Greifswald und ist seit 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der LMU München. 2018 wurde sie sowohl mit dem Jury- als auch mit dem Publikumspreis beim Literaturpreis Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet. Berit Glanz »Partikel« Berit Glanz verwebt in ihrem Gedichtzyklus das rätselhafte Verschwinden des Malers Alfred Partikel in Ahrenshoop im Herbst 1945 mit Reflexionen über Elementarteilchen und Prozesse der Auflösung. Berit Glanz, 1982 geboren, hat in München, Stockholm und Reykjavík studiert und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere Skandinavische Literaturen der Universität Greifswald. Sie war Finalistin beim 24. open mike und Teilnehmerin der Textwerkstatt Kölner Schmiede. Für ihr Romandebüt »Pixeltänzer« (Schöffling Verlag) wurde sie 2017 mit dem Literaturpreis und dem Publikumspreis Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet. Außerdem war ihr Roman für den Aspekte Literaturpreis nominiert und wurde mit dem Hebbel-Preis gewürdigt. Die Lesereise der Preisträgerinnen führt sie außerdem am 21.1. nach Neubrandenburg und am 22.1. nach Greifswald. Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Straße 21, 18057 Rostock Eintritt: 7,- €/erm. 5,- € Vorverkauf in der anderen buchhandlung
Eine Kooperationsveranstaltung des LiteraturRat Mecklenburg-Vorpommern e.V., des Literaturhauses Rostock und des Verlags Reinecke&Voß.

21. Januar 2020 | 20:00 LiteraTour NORD: Ulrike Draesner »Kanalschwimmer«

Lesung & Gespräch / Moderator: Stephan Lesker[mehr]

Dass er „zu sicher“ gelebt hat, begreift Charles mit Anfang 60, kurz vor seinem Ruhestand. Als seine Frau ihm eröffnet, dass ein anderer Mann fortan das Haus mit ihnen teilen soll, setzt er ihrem Traum zunächst einen eigenen entgegen: einmal im Leben durch den Ärmelkanal zu schwimmen. Das Wasser verändert Charles’ Sicht auf sein Leben: auf die Sommer der Liebe in den Siebzigern, menschliche Leidenschaften, gescheiterte Utopien. Ein Aufbruch im Alter, ist das möglich? Gelten die frühen Ideale noch – oder wieder? Der Kanal ist kalt, die Strömung mächtig. Am Ende wird Charles klar, dass er nicht über seinen Schatten springen muss. Er kann ihn durchschwimmen. Ulrike Draesner, 1962 geboren, schreibt Romane, Erzählungen, Gedichte und Essays und erhielt u. a. den Joachim-Ringelnatz-Preis und den Nicolas-Born-Literaturpreis; zwei ihrer insgesamt fünf Romane waren für den Deutschen Buchpreis nominiert. Seit 2018 unterrichtet sie als Professorin für literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Weitere Informationen zur LiteraTour NORD unter http://www.literatournord.de/lesereise/ulrike-draesner.html Die LiteraTour NORD ist ein Kooperationsprojekt der Literaturhäuser- und Büros, Buchhandlungen und Universitäten in den teilnehmenden Städten Norddeutschlands. In Rostock sind Veranstalter: Literaturhaus Rostock, andere buchhandlung, Universität Rostock. Die LiteraTour NORD wird freundlich unterstützt durch die VGH-Stiftung mit Sitz in Hannover. Ort: andere buchhandlung, Wismarsche Str. 6/7, 18057 Rostock Karten: 9,00 Euro / 7,00 Euro* *Ermäßigung gilt für Schüler*innen, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein Karten-Vorverkauf / Reservierung: andere buchhandlung 0381 - 49 20 50 / mail@anderebuchhandlung.de Literaturhaus Rostock 0381 - 492 55 81 / info@literaturhaus-rostock.de

15. Januar 2020 | 20:00 NDR Kultur Autoren lesen: Jackie Thomae »Brüder«

Moderation: Alexander Solloch (NDR Kultur)[mehr]

Zwei Männer. Zwei Möglichkeiten. Zwei Leben. Jackie Thomae stellt die Frage, wie wir zu den Menschen werden, die wir sind. Mick, ein charmanter Hasardeur, lebt ein Leben auf dem Beifahrersitz, frei von Verbindlichkeiten. Und er hat Glück – bis ihn die Frau verlässt, die er jahrelang betrogen hat. Gabriel, der seine Eltern nie gekannt hat, ist frei, aus sich zu machen, was er will: einen erfolgreichen Architekten, einen eingefleischten Londoner, einen Familienvater. Doch dann verliert er in einer banalen Situation die Nerven und steht plötzlich als Aggressor da – ein prominenter Mann, der tief fällt. Brüder erzählt von zwei deutschen Männern, geboren im gleichen Jahr, Kinder desselben Vaters, der ihnen nur seine dunkle Haut hinterlassen hat. Die Fragen, die sich ihnen stellen, sind dieselben. Ihre Leben könnten nicht unterschiedlicher sein. Jackie Thomae, 1972 in Halle an der Saale geboren, ist Journalistin und Fernsehautorin. 2014 erschien ihr Debütroman »Momente der Klarheit«. Sie lebt in Berlin. Alexander Solloch wurde in Wesel am Niederrhein geboren. Nach seinem Studium der Geschichte, Französistik und Journalistik in Leipzig und Aix-en-Provence arbeitete er als Journalist für verschiedene Zeitungen und Hörfunksender. Seit 2003 ist er für den NDR tätig, seit 2014 als Literaturredakteur für NDR Kultur. 2011 und 2019 wurde er für den Deutschen Radiopreis in der Kategorie »Bestes Interview« nominiert. Eine Kooperationsveranstaltung von NDR Kultur und Literaturhaus Rostock. Die Veranstaltung wird aufgezeichnet (Audio) und zu einem späteren Zeitpunkt im Programm von NDR Kultur ausgestrahlt. Ort: Literaturhaus Rostock (im Peter-Weiss-Haus), Doberaner Straße 21, 18057 Rostock
Eintritt: 9,- €/erm. 7,- €* / 6,- €**
Vorverkauf: 7,- € zzgl. Gebühr: mvticket.de, Pressezentrum und in der andere buchhandlung *Ermäßigung gilt für Schüler*innen, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein ** Ermäßigung für Inhaber*innen der NDR Kultur Card.