Programmarchiv Literaturhaus Rostock
17. Juni 2016 | 20:00 EP-Release-Konzert: Diego Hagen, „Pusteblume“
Support: Anne Kalkbrenner (Gesang), FoxyJules straight outta Schlaraffenland (Rap), Rurouni Flojo (Singer/Songwriter), Thomas Linke (Gesang, Chaos&Milchreis)[mehr]
Diego Hagen ist Autor, Slam-Poet, Moderator und Musiker. Nachdem er in den letzten Jahren nicht nur die Rostocker Poetry-Slam-Bühnen unsicher machte, zweifacher Landesmeister MV und Master of Slam wurde, hat er sich im letzten Jahr der Musik verschrieben. Das Ergebnis ist die EP „Pusteblume“, aufgenommen in Eigenregie und komplett selbst eingespielt im heimischen Wohnzimmer. Diese Intimität ist dem Album anzumerken: Es geht um (Jugend-)Liebe, Freundschaft, das Erwachsenwerden und die Heimat Berlin. Die Texte sind poetisch und bildhaft, allerdings schlägt Diego Hagen hier, anders als in den meist humorvollen Slam-Texten, melancholischere Töne an. Für das Release-Konzert hat er sich einen bunten Strauß von Gästen eingeladen, die ihm helfen, die Songs live aufblühen zu lassen. Neben den Liedern der EP werden alle Gäste auch eigene Songs spielen – ein musikalisch abwechslungsreicher Abend ist garantiert. Eintritt: 7,00 € / 5,00 € * (einheitlicher VVK-Preis: 6,- €) *Ermäßigung für Schüler/innen, Studierende, Inhaber/innen des Warnow-Passes und Mitglieder im Literaturhaus-Verein Vorverkauf im Pressezentrum und bei mvticket.de Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Straße 21, 18057 Rostock14. Juni 2016 | 20:00 Michael Kraske: „Vorhofflimmern“
Lesung & Gespräch Moderation: Erik Münnich (Verleger und Lektor im freiraum-verlag Greifswald) [mehr]
Es soll ein Neuanfang sein: Der Fotograf Leo und die Ärztin Andrea ziehen mit ihrem 16-jährigen Sohn Milan von Hamburg in die sächsische Provinz, nach Liebbrehna. Und tatsächlich, das Paar kommt sich wieder näher, und Milan findet im Jugendclub „Rote Zora“ in David einen besten Freund. Alles scheint möglich, ausgerechnet hier. Doch als die selbsternannten „Heimatwächter“ Milan und David jagen, kommt es zwischen Andrea und Leo zum Konflikt: Sie will sich anpassen, er sich wehren. Immer stärker macht jeder seine Ängste mit sich allein aus und verstrickt sich in Misstrauen, Heimlichkeit und Lüge. Nach erfolglosen Versuchen, die Mitbürger aufzurütteln, stürmen Vermummte den Hof der Familie. Kurz darauf verschwindet Milans Freund David spurlos. Wie sehr fürchten wir, was uns fremd ist? Und wie gut kennen wir diejenigen wirklich, die uns vertraut sind? Was passiert, wenn das Unerträgliche normal geworden ist – in Ostdeutschland, in der eigenen Familie, in der Liebe? Michael Kraske liefert mit seinem literarischen Debüt „Vorhofflimmern“ eine Nahaufnahme einer ostdeutschen Kleinstadt, gegenseitiger Entfremdung und enthemmter rechter Gewalt. Michael Kraske, 1972 in Iserlohn geboren, hat Politikwissenschaft und Neuere Geschichte studiert und absolvierte die Journalistenschule in Hamburg. Seitdem schreibt er für Magazine und Zeitungen wie Stern, Die Zeit, Cicero oder Merian. Sein Romandebüt "Vorhofflimmern" erschien im März 2016 im Greifswalder freiraum-verlag. Zum Interview mit dem Autor bei Radio LOHRO hier entlang. Eintritt: 7,00 € / 5,00 € * *Ermäßigung für Schüler/innen, Studierende, Inhaber/innen des Warnow-Passes, Abonnent/innen des BÜCHER-Magazins und Mitglieder im Literaturhaus-Verein Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock07. Juni 2016 | 20:00 Reinhard Jirgl: „Oben das Feuer, unten der Berg“
Lesung & Gespräch Moderation: Ulrika Rinke [mehr]
Berlin, Oktober 2012: eine Geschichte aus dem kalten Frieden der Nach-Wendezeit. Eine Frau ist verschwunden – der ermittelnde Hauptkommissar findet Theresa schließlich am Grab ihrer Eltern. Zwei Tage und zwei Nächte saß sie dort im Schnee und erzählte ihnen ihre Geschichte: In Ostdeutschland geboren, ist Theresa bei Pflegeeltern aufgewachsen, denn ihre wirklichen Eltern sind als Oppositionelle inhaftiert. In den Siebzigern bekommt Theresa als Historikerin Zugang zu Geheimarchiven der DDR und erhält Einsicht in erschreckende Dokumente. Sie wird kaltgestellt, über das Jahr 1989 hinaus, denn ihr Wissen ist auch nach der Wende extrem gefährlich. Reinhard Jirgl erzählt in seinem großen Roman von einer unbekannten deutschen Geschichte: Der große bürokratische Umbau, den man die »Wende« nannte, hat intakt gelassen, was man vergangen glaubte. Seilschaften, Organisationen, Feindschaften. Das Gestern ist auch morgen nicht zu Ende. Jirgl, der »vielleicht wichtigste Autor der deutschen Gegenwartsliteratur« (Die Zeit), beschreibt die Herrschaft des Gestern über das Heute, der Mörder über die Opfer. Reinhard Jirgl, wurde 1953 in Berlin geboren, wo er auch heute lebt. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Alfred-Döblin-Preis, den Joseph-Breitbach-Preis und im Jahr 2010 mit dem Georg-Büchner-Preis den wichtigsten Preis für deutschsprachige Literatur. [Sein Werk erscheint im Carl Hanser Verlag, zuletzt der Roman „Nichts von Euch auf Erden“ (2012).]Eintritt: 9,- € / 7,- € *
*Ermäßigung für Schüler/innen, Studierende, Inhaber/innen des Warnow-Passes, Abonnent/innen des BÜCHER-Magazins und Mitglieder im Literaturhaus-Verein
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock07. Juni 2016 | 18:00 „Graal liegt an der Ostseeküste…“ – Autoren beschreiben die See
Ausstellungseröffnung[mehr]
Die Naturgewalt Meer zieht jeden in den Bann – auch Autoren, in deren Romanen und Erzählungen sich Beschreibungen der See finden. Für die Ausstellung wurden Texte deutschsprachiger Autoren ausgewählt, die sich in unterschiedlichster Weise auf das Meer beziehen. Den Textauszügen sind Schriftstellerporträts zugeordnet, die im Laufe der letzten Jahre im Literaturhaus Rostock entstanden sind, während die Autoren ihre eigenen Werke präsentierten. Zu den Porträtierten gehören u. a. Walter Kempowski, Judith Zander, Lutz Seiler, Judith Schalansky und Jochen Schmidt. Die ausdrucksstarken Schwarz-weiß-Fotografien sind teilweise zum ersten Mal ausgestellt. Der Fotograf: Reiner Mnich, 1959 in Wolmirstedt (bei Magdeburg) geboren, Diplom-Lateinamerika-Literaturwissenschaftler und wissenschaftlicher Dokumentar, war in den 90er Jahren als Mitarbeiter im Kulturamt der Hansestadt Rostock verantwortlich für die Projekte „Zustandsanalyse 40 Jahre DDR Kunst in öffentlichen Gebäuden und Räumen Rostocks“ und „Historische Kunstwerke im öffentlichen Raum der Hansestadt Rostock“. Seit 2005 ist er Geschäftsführer des Literaturhauses Rostock. Weitere Fotografien unter: http://www.mnich-fotos.de/ Textauswahl: Katrin Möller-Funck, Leiterin des Kempowski-Archivs Rostock Eintritt frei04. Juni 2016 | 10:00 Eine Rose für die Dichter
Gedenkveranstaltung & Spaziergang[mehr]
Zum zweiten Mal beteiligt sich das Literaturhaus Rostock an der bundesweiten Aktion „Eine Rose für die Dichter“. Mit diesem Gedenktag, der vor 20 Jahren vom deutschlandweit tätigen Verein „Literaturlandschaften e. V.“ ins Leben gerufen wurde, wird die Erinnerung an verstorbene Schriftsteller wachgehalten – in unserem Fall die Erinnerung an Autorinnen und Autoren, deren Gräber sich in Rostock befinden oder die in der Hansestadt gelebt haben.
Zur Auftaktbeteiligung im vergangenen Jahr haben wir gemeinsam mit der promovierten Historikerin Antje Krause den Autor Fritz Meyer-Scharffenberg geehrt. In diesem Jahr stehen beim Gedenkspaziergang gleich drei Dichter im Mittelpunkt, deren Gräber sich auf dem Neuen Friedhof in Rostock befinden: Wir erinnern an Johannes Trojan (1837–1915), Alfred Buckowitz (1888–1966) und Karl Krickeberg (1866–1944). Mit biografischem Steckbrief, Leseproben und je einer Rose würdigen wir gemeinsam diese Schriftstellerpersönlichkeiten und ihre Leistungen.
Alle Interessierten sind zu diesem literarischen Spaziergang herzlich eingeladen.
Treffpunkt: Neuer Friedhof Rostock, Satower Straße 16, Eingangsbereich
Dauer: ca. 1 Stunde
Eintritt frei, Spenden willkommen02. Juni 2016 | 20:00 Witold Gombrowicz: „Kronos“
Der Übersetzer Olaf Kühl liest und stellt den Autor vor[mehr]
„‚Kronos‘ macht uns Gombrowicz noch einmal viel wilder, als wir je geahnt haben.“ Olaf Kühl
Neben seinem berühmten „Tagebuch“, das von Anfang an zur Veröffentlichung bestimmt war, und seinen Romanen und Stücken hat Witold Gombrowicz jahrelang geheime Aufzeichnungen geführt. Darin notiert er ungeschönt Krankheiten, Geldsummen, sexuelle Kontakte mit Frauen und Männern und die Arbeit an literarischen Werken. Gombrowicz betreibt in diesen Aufzeichnungen bis zu seinem Tod eine gnadenlos ehrliche Selbstbetrachtung.
Olaf Kühl, Gombrowicz-Übersetzer und -Kenner, stellt nicht nur dieses höchst intime und fesselnde Tagebuch, sondern auch Leben und Werk von Witold Gombrowicz vor – eine unschätzbare Gelegenheit für jeden, diesen faszinierenden Autor für sich zu entdecken.
Unterstützt wird Kühl an diesem Abend von dem Rostocker Rüdiger Fuchs, der die internationalen „Gombrowicz-Blätter“ herausgibt und mit „Gombroman“ eine eigene literarische Annäherung an den Autor vorgelegt hat.
Witold Gombrowicz war vermutlich der bedeutendste polnische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Von seinem 34. Lebensjahr bis zu seinem Tode 1969 lebte er im Exil in Argentinien, Frankreich und Deutschland. Für seine Figuren wie auch sich selbst beanspruchte Gombrowicz das Recht auf Individualität, geistige Freiheit und „Unreife“ – unabhängig von jeder Norm. Den Bruch mit der Konvention vollzog er nicht nur inhaltlich, sondern übertrug ihn auch in formaler Hinsicht auf sein Werk. Er experimentierte mit historisch bewährten literarischen Gattungen, vermischte sie miteinander und übersetzte sie in seine persönliche Sprache. Das Unverständnis seiner Kritiker, der „intellektuellen Tanten“, wie er sie nannte, begleitete ihn von seinem Debüt an.
Olaf Kühl ist ein ausgebildeter Slawist, Übersetzer, Politikberater und Autor. Er übersetzt literarische Werke aus dem Polnischen und dem Russischen und wurde für sein polnisch-deutsches Übersetzungswerk mit dem Karl-Dedecius-Preis geehrt. Für seinen zweiten Roman „Der wahre Sohn“ wurde er 2013 für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Eintritt: 7,- € / 5,- € *
*Ermäßigung für Schüler/innen, Studierende, Inhaber/innen des Warnow-Passes und Mitglieder im Literaturhaus-Verein
Ort: Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock29. Mai 2016 | 16:16 SonnDADAg
DADA: Die Kunstrichtung, die sich vor 100 Jahren mit Worten, Bildern und Manifesten gegen die bestehende Ordnung wandte, hatte dem offiziellen Sinn des Bestehenden den Unsinn der Kunst entgegengesetzt. Jetzt ist die Situation...[mehr]
DADA: Die Kunstrichtung, die sich vor 100 Jahren mit Worten, Bildern und Manifesten gegen die bestehende Ordnung wandte, hatte dem offiziellen Sinn des Bestehenden den Unsinn der Kunst entgegengesetzt. Jetzt ist die Situation nicht viel anders, und darum hat Rostock seit Februar 2016 sein erstes DADA-Tertial. Dieses erreicht am 29.5. ab 16:16 Uhr seinen Höhepunkt. Die FrieDA 23 wird zum DADA-Ort, welcher DADA zum Hören, zum Sehen, zum Lesen und zum Mitmachen anbietet. Hier trifft Musik auf Tanz, Text auf Publikum und Film auf Sehnerven, hier verlieren Worte ihren Sinn und Bilder ihre Aussagekraft. Mit der Rostocker Uraufführung der URSONATE und der LIWU-Filmpremiere von „The forbidden rooms“. 100 Jahre hat DADA gebraucht, um Rostock zu erreichen, und diese Verspätung muss gefeiert werden. Die Rostocker DADA-Aktivisten laden zum SonnDADAg ein, eine Veranstaltung, die sich jeder Zuordnung entzieht. Eben DADA. Das Literaturhaus Rostock und viele andere unterstützen DADA in Rostock (www.dadainrostock.com). Eintritt frei Ort: FrieDA 23, Friedrichstraße 23, 18057 RostockLITERATURHAUS ROSTOCK │ Doberaner Straße 21 │18057 Rostock │ Tel.: (0381) 492 55 81