Programmarchiv Literaturhaus Rostock

27. Oktober 2007 | 20:15 Sascha Lange "DJ Westradio"

Eine Lichtbilderlesung [mehr]

Im Anschluss: Filmvorführung "Beat Street" (USA 1984, 106 Min., Originalfassung)
Eine gemeinsame Veranstaltung von: Heinrich-Böll-Stiftung M-V und Literaturhaus Rostock

Mit dem Mythos des Westens lässt Sascha Lange eine längst vergangene, viel beschriebene Zeit wiederaufleben: Die Zeit seiner Jugend zwischen Ferienlager, Popkonzert und Montagsdemo. Anders als die "Generation-Zonenkinder-Autoren" erinnert sich Sascha Lange an den wohlriechenden Westen in den 80er Jahren in der DDR, ohne (n)ostalgisch zu wirken. Bereits Anfang der 80er Jahre, so Lange, war die DDR für viele Jugendliche schon Geschichte. Er berichtet von einer turbulenten Jugend zwischen Popmusik und Perestroika mit BRAVO-Poster, Intershop, Westradio und -fernsehen und vor allem die gelegentlich eintreffenden Westpaketen. Leuchtend und funkelnd, duftend und wohlklingend und doch schier unerreichbar wie eine unerfüllte Liebe kamen mit den Päckchen nicht nur Seife und gebrauchte Adidas-Turnschuhe ins Haus, sondern auch Musik von Depeche Mode, The Cure, Cindy Lauper und der Neuen Deutschen Welle, aber auch merkwürdige Mutationen schwappten herüber: "Die Mauer, die uns vor den schädlichen Einflüssen des Westens beschützen sollte, hatte schon damals total versagt", so Lange am Beispiel von "Modern Talking". Am Ende des Buches heißt es: "[...] wenn ich heute darüber nachdenke, ob ich nun in West- oder Ostdeutschland groß geworden bin, so komme ich zu dem Schluss, dass ich vor allem in den 80ern aufgewachsen bin."

Sascha Lange zeigt während der Lesung einige exklusive Bilder aus der Zeit der Depeche-Mode-Frisuren, Schulterpolster und pastellfarbenen Anzügen á la Modern Talking. Sascha Lange, 1971 geboren, wuchs in Leipzig auf. Nach Tischlerlehre und Arbeit als Kulissenschieber studierte er Geschichte, Journalistik und Politikwissenschaft. Er lebt mit seiner Lebensgefährtin und seinen zwei Kindern in Leipzig. Musik spielte nicht nur in seiner DDR-Jugendzeit eine große Rolle. Seit 1989 ist er selbst als Musiker tätig, seit 2003 in der Band "Sunday Music Club".

Im Anschluss an die Lesung zeigen wir den Kultfilm "Beatstreet" - Beat Street. USA 1984, 106 min, Originalfassung. Regie: Stan Lathan. Produziert von Harry Belafonte und David V. Picker. Es ist der erste kommerzielle HipHop-Film, der in den 80er Jahren in die DDR-Kinos kam. Eigentlich sollte der Film ein abschreckendes Beispiel geben für die verlotterte Jugend in den USA. Doch die Jugendlichen drängten sich in die Kinos und nicht wenige wollten danach Breakdancer werden. Der Film schildert das Leben der afroamerikanischen, jugendlichen Hip-Hopper Kenny und Cholly und ihres Latino-Freundes, dem Sprayer Ramon. Im Finale des Films treten Hip-Hopper, Sprayer und Breakdancer gemeinsam auf, und geben einen breiten Überblick über ihr Können und ihre Fertigkeiten. Der Film gibt so einen Einblick in die frühe Hip-Hop-Szene. Und alle sind dabei und somit im Film zu sehen: Afrika Bambaataa & The Soul Sonic Force, Grandmaster Flash & The Furious Five, Magnificent Force und viele andere.

Termin: 27.10.2007
Ort: Literaturhaus Rostock
Beginn: 20.15 Uhr
Eintritt: 6/4 ?
weitere Infos zum Buch und zum Autor:
www.scherbelberg.de
und www.myspace.com/scherbelberg

19. Oktober 2007 | 20:00 Wladimir Kaminer "Ich bin kein Berliner"

Findet nicht wie angekündigt im MAU-Club statt! Wegen der großen Nachfrage, Verlegung in den Saal der Ostsee-Zeitung! [mehr]

Eine gemeinsame Veranstaltung von: MAU-Club und Literaturhaus Rostock  
Der wohl bekannteste Russe Deutschlands ist im Oktober zu Gast in Rostock, um dem erwartungsvollen Publikum von neuen, absonderlichen Alltagsgeschehen zu berichten. Seine in diesem Jahr erschienenen Werke "Ich bin kein Berliner" und "Mein Leben im Schrebergarten" sprühen nur so vor humoristischen Anekdoten aus dem Leben des in Moskau geborenen Kaminers.

Mit "Ich bin kein Berliner" gelingt dem Autor ein ungewöhnlicher Reiseführer, den es in dieser Form zuvor wohl noch nie gegeben hat. In den mehr als 30 Kurzkapiteln erfahren die Leser beispielsweise den Unterschied zwischen Ost- und Westberliner Steuerberatern oder wo man kiloweise Bananen für nur 50 Cent ergattern kann, um dann noch einen Opel Kadett als Zugabe zu bekommen.
In der Realsatire "Mein Leben im Schrebergarten" hingegen, verschlägt es das  Multitalent in Parzelle 118 - das letzte wahre Paradies auf Erden, wenn es nach dem optimistischen Autor geht. In der Berliner Kleingartenkolonie "Glückliche Hütten" mieten sich die Kaminers im Jahr der Fußball-WM 2006 ein. Allerdings entspricht diese Zeit alles anderem als einem Sommermärchen. Noch bevor sie sich versehen, haben sie alle rechtlichen Vorschriften des Bundeskleingartengesetzes gebrochen und eine Prüfungskommission am Hals. Ein aufregendes Jahr also, von dem uns der Autor mit dem sympathischen Akzent berichten will. Man darf gespannt sein!

"Kaminer ist, was nur selten bemerkt wird, ein großer Stilist, ein Meister seiner Form, einer kleinen Form natürlich, die der Romanform in manchem überlegen ist. Wladimir Kaminer, soviel steht fest, ist ein großer Gewinn für die deutsche Literatur." (Süddeutsche Zeitung)
Kartenvorverkauf: LOHRO Ticketshop, Ostsee Zeitung, Pressezentrum
Termin: 19.10.2007
Ort: ACHTUNG! Neuer Ort: Saal der Ostsee-Zeitung, Richard-Wagner-Str. 1, 18055 Rostock
Beginn: 20.00 Uhr
Eintritt: 12,00 ? im Vorverkauf (zzgl. VVK-Gebühr), 15,00 ? Abendkasse

13. Oktober 2007 | 21:00 PROSANOVA Vol.8 - die Literaturshow

Eine Veranstaltung vom Literaturhaus Rostock mit freundlicher Unterstützung der Gastgeber im MAU-Club.[mehr]

Die legendäre Literaturshow mit Performern, Poeten und potentiellen Dichterfürsten. Die PROSANAUTEN öffnen wieder ihre Schubladen und präsentieren ihre frischen, nicht frommen, zuweilen aber fröhlichen Berichte aus dem Leben in gemütlicher Wohnzimmer-Atmosphäre des MAU-Clubs. Viele bekannte Gesichter, aber auch "Neulinge" stimulieren die poesieempfindlichen Glückszentralen des Publikums mit feinstem lyrisch-akustischen Zeitgeist. Auch auf einen Auftritt der Hitsingle-Formation "Die Rostocker Schreimöven" darf man gespannt sein. Weitere Infos unter www.prosanova.de
Termin: 13.10.2007
Ort: MAU-Club im Stadthafen, Warnowufer 56, 18057 Rostock
Einlass: 20.00 Uhr, Beginn: 21.00 Uhr
Eintritt: 5 ?

10. Oktober 2007 | 20:15 Edda Ziegler "Die verbrannten Dichterinnen"

Eine gemeinsame Veranstaltung von: Universitätsbuchhandlung Weiland und Literaturhaus Rostock[mehr]

Edda Ziegler erzählt von den Schicksalen der von den Nationalsozialisten verfolgten Dichterinnen, ihren verzweifelten Versuchen in der Emigration weiter zu schreiben und zu publizieren. Neben berühmten Autorinnen wie Erika Mann, Else Lasker-Schüler, Rose Ausländer und Irmgard Keun sind es die zahlreichen Namenlosen, die Edda Ziegler dem Vergessen entreißt.

Edda Ziegler ist Literaturwissenschaftlerin an der Universität München und eine der renommiertesten Heine-Forscherinnen. Sie schrieb die viel beachtete Text-Bild-Monographie "Heinrich Heine. Leben - Werk - Wirkung".
Termin: 10.10.2007
Ort: Universitätsbuchhandlung WEILAND, Kröpeliner Str. 80, 18057 Rostock Beginn: 20.15 Uhr
Eintritt: 6/4 ?

09. Oktober 2007 | 20:15 Rebecca Maria Salentin "Hintergrundwissen eines Klavierstimmers"

Druckfrischling No.6[mehr]

Mit der Veranstaltungsreihe Druckfrischling stellt das Literaturhaus Rostock herausragende Debuts der deutschsprachigen Neuerscheinungen vor, um das Publikum von Anfang an mit talentierten Nachwuchsautoren bekannt zu machen. Der zweite Druckfrischling in diesem Jahr ist die junge Autorin Rebecca Maria Salentin. Im Literaturhaus stellt sie ihr Debut "Hintergrundwissen eines Klavierstimmers" vor.

Ihr Erstlingsroman spielt in der ländlichen Umgebung von Krakau und erzählt die Geschichte zweier Gutsherrenfamilien. Dabei entwirft die Schriftstellerin ein Beziehungsgeflecht, das im Verlauf der Geschichte tragische Züge annimmt: auf die Geburt eines unehelichen Kindes folgt bald die Trennung der Eltern. Die einzelnen Charaktere sind unfähig miteinander zu kommunizieren. Sie haben ihre Sprache verloren und das Familienleben aufgegeben. Jahrzehnte später verlieben sich die Kinder und wissen nicht, dass mit ihrer Liebe eine unausweichliche Tragödie herannaht, in welcher der schweigende Klavierstimmer Katzenstein nur eine beobachtende Rolle einnimmt. Vordergründig ein klassischer Hollywood-Stoff, der aber durch die Sprachlosigkeit der Figuren und der besonderen Sprachfertigkeit der Autorin zu dem herausragenden Romandebut wird, das bei den Lesern wie bei der Kritik Begeisterung hervorruft.
"Auf ungewöhnliche Weise steigt die junge Schriftstellerin Rebecca Maria Salentin aufs Bücherkarussell. Salentin findet Wort, Szenen und Bilder für einen schleichenden Verfall des äußeren wie des inneren Lebens ihrer glaubhaft gezeichneten Figuren." (dpa)

Rebecca Maria Salentin wurde 1979 in Eschweiler geboren und lebt heute in Leipzig. Sie hat weder ein Literaturstudium noch eine Autorenausbildung absolviert und dennoch beweist die junge Autorin mit ihrem erfolgreichen Romandebut, dass man es auch ohne das Sprungbrett des Deutschen Literaturinstituts schaffen kann. Allein in diesem Jahr wurde sie für ein Stipendium im Literarischen Colloquium Berlin und im Künstlerhaus Vorpommern ausgewählt.
Kartenvorbestellung unter: 0381 - 492 55 81 oder info@literaturhaus-rostock.de
Termin: 09.10.2007
Ort: Literaturhaus Rostock
Beginn: 20.15 Uhr
Eintritt: 6/4?

02. Oktober 2007 | 20:00 Buchpremiere: Jürgen Landt "Der Sonnenküsser"

Eine gemeinsame Veranstaltung von: >andere buchhandlung< und Literaturhaus Rostock[mehr]

Mit einer Lesung von Jürgen Landt feiert das Literaturhaus Rostock und der Verlag Edition M in der anderen buchhandlung Buchpremiere des 5. Bands der Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern "Der Sonnenküsser":

Die erfundene Geschichte eines Unangepassten. Sorgenich will vor allem in Ruhe gelassen werden, er will sich nicht in Kollektive fügen müssen, er will keine Verantwortung für irgendetwas ?bernehmen, er will ein Leben in Unabhängigkeit, von dem er mehr ahnt, als dass er es beschreiben könnte. Sorgenich ist zwar kein Eigenbrötler, aber er ist ein Individuum, das seine Individualität unter allen Umst?nden verteidigen muss. Sorgenich kann sich nicht verbiegen, ohne auszurasten. "Der Sonnenküsser" erscheint im Verlag Edition M (Rostock-Lambrechtshagen) als Band 5 der vom Literaturhaus Rostock herausgegebenen "Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern".

Jürgen Landt wurde 1957 in Demmin in Vorpommern geboren. Nachdem er 1982 aus der DDR ausgeb?rgert wurde, ging der Autor 1983 nach Hamburg. Seit 1991 lebt er in Greifswald. Termin: 2.10.2007
Ort: andere buchhandlung
Beginn: 20.00 Uhr
Eintritt frei
J

30. September 2007 | 10:30 "Diese Stadt, durch die zu schlendern ja schon Poesie ist"

Ein literarischer Spaziergang durch Rostock mit Katrin M?ller-Funck und Dr. Wolfgang Gabler[mehr]

Dass Erich K?stner einst in Rostock studierte, wei? kaum noch jemand. Er fand in Rostock nicht nur die Leidenschaft zur Literatur, sondern auch seine einzige gro?e Liebe: Ilse Julius. Sie studierte in Rostock Chemie. K?stner war mit ihr acht Jahre lang zusammen ? so lange wie mit keiner anderen Frau (au?er mit seiner Mutter, selbstverst?ndlich!). ?ber das Ende dieser Liebe verfasste er das ber?hmte Gedicht Sachliche Romanze. Katrin M?ller-Funck und Dr. Wolfgang Gabler erz?hlen beim literarischen Spaziergang unterhaltsame Anekdoten zu mehr als zwanzig Schriftstellern in Rostock, u.a. John Brinckman, Walter Kempowski, Fritz Reuter, Arnold Zweig, Willi Bredel, Uwe Johnson, Franz F?hmann. Im Anschluss besteht die M?glichkeit einer Sonderf?hrung durch das Kempowski-Archiv Rostock. Eine gemeinsame Veranstaltung von: Kempowski-Archiv und Literaturhaus Rostock. Anmeldung unter: 0381-4925581 oder info@literaturhaus-rostock.de
Treffpunkt: Vor dem Eingang des Universit?t-Hauptgeb?udes
Beginn: 10.30 Uhr
Teilnahme: 5 ?