Programmarchiv Literaturhaus Rostock

07. Juni 2012 | 20:00 Stephan Wuthe – Swingtime in Deutschland

Lesung & Musik am Politischen Donnerstag[mehr]

In den zwanziger Jahren locken Gastspiele der besten amerikanischen Bands, der besten Musiker in Paris, Amsterdam, London oder Berlin zig Tausende an. Über das Radio, über Platten, über Filme, Tanzbars etc. feiern die neue Musik und die neuen Tänze gerade in Deutschland wahre Triumphe. Der Trend setzte sich trotz Verboten, Verfolgungen, Behinderungen in der Nazi-Zeit fort: auch in den dreißiger Jahren wurden Jazz-Platten gepresst, deutsche Labels hatten ein erstaunliches Angebot von Count Basie bis zu Benny Goodman oder Duke Ellington, amerikanische Filme mit Swing-Einlagen wurden gezeigt, in einschlägigen Bars wurde »amerikanisch« getanzt, die jugendlichen »Swing-Heinis« demonstrierten feine englische Lebensart, und deutsche Orchester (wie Oscar Joost oder Heinz Wehner) ahmten ihre amerikanischen Vorbilder erfolgreich nach. Ab 1938 wurde die Situation erheblich schwieriger: Jazz oder Swing wurden als »unerwünschte« Stile unterdrückt, Benny Goodman z.B. durfte als jüdischer Musiker nicht mehr gespielt werden, im Radio waren nur noch deutsche Aufnahmen erlaubt. Der mörderische Krieg sorgte dann für das Ende jeder Art von Unterhaltungsmusik, erst recht der »fremdländischen«. Umso heftiger blühte sie in der Nachkriegszeit wieder auf, insbesondere in den amerikanisch besetzten Teilen Deutschlands, wo Jazz und Swing bald zum Alltag gehörten – dann aber schnell verflachten: als trivial arrangierte Schlagermusik, als Dixieland-Aufwasch. Der Jazz selber wurde eher elitär: als Modern Jazz, Bebop oder Free Jazz. Bis zum erstaunlichen Revival des Swing Ende der achtziger Jahre. Stephan Wuthe, 1966 geboren, ausgebildet als Theaterplastiker, Mode- und Screendesigner, hat seine Leidenschaft für die Musik und das Lebensgefühl des Swing zu seinem Beruf gemacht: als Autor, Journalist, als Herausgeber und Bearbeiter historischer Swing-Serien, als Berater neuer Swing-Orchester und als DJ für Swing-Abende. Er hat nicht nur eine unermessliche Sammlung von Fotos, Platten, Dokumenten, er hat auch etliche Sängerinnen und Musiker getroffen, deren abenteuerliche Geschichten über die Zeit der dreißiger und vierziger Jahre in dieses Buch einfließen.

Stephan Wuthe
Donnerstag, 07. Juni 2012, 20.00 Uhr
Ort: Peter-Weiss Haus
Eintritt frei

07. Juni 2012 | 08:30 11. Rostocker Lesewürmer starten!

Vorlesewettbewerb für Grundschülerinnen und Grundschüler[mehr]

Endausscheid Schirmherrschaft Bildungsminister Mathias Brodkorb  Im Jahre 2002 haben die andere buchhandlung und der Waldemar Hof e.V. diesen Vorlesewettbewerb in Rostock initiiert, seit 2006 gehört auch das Literaturhaus Rostock mit zu den Trägern. Begonnen hat es mit den drei Grundschulen in der Rostocker Kröpeliner Tor-Vorstadt, im letzten Jahr haben sich 37 Grundschulen aus den Landkreisen Bad Doberan und Güstrow und der Hansestadt Rostock beteiligt. Insgesamt wirken etwa 4.000 Schülerinnen und Schüler bei der Aktion mit. Eine Aufteilung des Endausscheids auf zwei Tage ist notwendig geworden, da an der    Veranstaltung mittlerweile über 100 Grundschülerinnen und Grundschüler – Schulsiegerinnen und Schulsieger aus den Klassenstufen ihrer Schulen - beteiligt sind. Im Endausscheid werden dann die ersten Siegerinnen und Sieger in den jeweiligen Klassenstufen ermittelt. Bis zum 24. Mai 2012 werden in den teilnehmenden Grundschulen die besten Vorleserinnen und Vorleser ermittelt. Die Jurygestaltung und die Auswahl der Texte sind den jeweiligen Grundschulen überlassen. Bewertet werden Lesetechnik, das Textverständnis und die Textgestaltung. Die Schulsiegerinnen und Schulsieger der vier Klassenstufen können dann am Endausscheid der Lesewürmer teilnehmen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Endausscheids der Lesewürmer erhalten eine kleine Auszeichnung. Neben den jeweiligen Gewinnern schlagen die Jurymitglieder weitere Vorleserinnen und Vorleser vor, die – ebenso wie bereits im letzten Jahr bei "Der Sommernachtstraum" – auch in diesem Jahr bei der LichtKlangNacht des IGA-Parks in Rostock am 24./25. September 2012  mitwirken können. Das Motto der LichtKlangNacht 2012 lautet "Zauberflöten - Nichts wie es scheint". – zum Soundtrack der Beatles. Eine wunderbare Erzählung über die Mühen des Erwachsenwerdens.   Eine gemeinsame Veranstaltung von: Waldemar Hof e.V., andere buchhandlung und Literaturhaus Rostock.  Weitere Informationen / Kontakt:
Literaturhaus Rostock, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock, Tel.: 0381-4925581
info@literaturhaus-rostock.de, www.literaturhaus-rostock.de

06. Juni 2012 | 20:00 BREITLINGS Reise in 80 Minuten um die Welt

Maritime Lesung & Musik[mehr]

Eine literarisch-musikalische Abenteuerreise durch Zeiten, Sprachen und die Welt der Seefahrt. Fernab von Schunkeln und Musikantenstadl‘-Idylle nimmt BREITLINGs allen Klischees den Wind aus den Segeln. Das Repertoire umfasst mehrstimmige a-capella Gesänge, die vor allem auf den Großseglern zur Arbeit gesungen wurden, also echte Shanties, aber auch Fischerlieder, Walfängerballaden und Instrumentalstücke. Ein Abend mit Witz, Spannung, maritimer Musik und Texten von John Brinckman, Richard Wossidlo, Herman Melville sowie Frank Schätzing rund um das Thema Reise in die Welt. Breitlings Reise in 80 Minuten um die Welt
Mittwoch, 06. Juni 2012, 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss Haus
Karten: 5,00 €

05. Juni 2012 | 20:00 Angelika Klüssendorf „Das Mädchen“

Lesung & Gespräch [mehr]

Die berührende Geschichte einer Selbstbehauptung  Angelika Klüssendorf erzählt von einem jungen starken Mädchen, das sich herausarbeitet aus allem, was sie umgibt und niederhält: die tyrannische Mutter, die autoritären Lehrer, der bürokratische Staatsapparat.

Am Anfang scheint alles schon zu Ende zu sein: Der Vater trinkt und taucht nur sporadisch auf, die Mutter lässt ihre Wut an den Kindern aus, die Klassenkameraden meiden das Mädchen, der jüngere Bruder kapselt sich völlig ab. Und doch gibt es eine Kraft, die das Mädchen trägt. Die Bilder aus »Brehms Tierleben«, die sie bewundert, der Traum vom kleinen Haus mit Garten auf dem Lande, Grimms Märchen. Und immer wieder Menschen, die ihr etwas bedeuten und die sie halten. Eines hat sie gelernt: Man muss sich holen, was man braucht. Auch wenn sie mehrfach beim Ladendiebstahl erwischt und schließlich ins Heim gesteckt wird, kann sie sich auch dort auf die neue Lage einstellen. Und das Kinderheim wird auf überraschende Weise zu einem Refugium, wo Kindheit erstmals gelebt werden kann.

Mit ihrer klaren, knappen, präzisen Prosa, großer Lakonie und trockenem Humor versetzt Angelika Klüssendorf den Leser in eine Welt, die das Kindsein kaum zulässt. Atemlos folgt man einer Heranwachsenden, die nichts hat, worauf sie sich verlassen kann, und trotzdem den Lebenswillen nicht verliert – kein bemitleidenswertes Opfer, sondern ein starker, abgründiger Charakter. Ein literarisches Meisterwerk!  Angelika Klüssendorf, geboren 1958 in Ahrensburg, lebte von 1961 bis zu ihrer Übersiedlung 1985 in Leipzig; heute lebt sie in Berlin. Sie veröffentlichte unter anderem die Erzählungen »Sehnsüchte« und »Anfall von Glück«, den Roman »Alle leben so«, den Erzählungsband »Aus allen Himmeln« und zuletzt den Erzählungsband »Amateure«.  Angelika Klüssendorf
Dienstag, 05. Juni 2012, 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss Haus
Karten: 6,00 € / 4,00 €*
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein

01. Juni 2012 | 20:00 Stefan Schwarz „ Das wird ein bisschen wehtun“

Lesung [mehr]

Als Max eines Nachts aufs Klo muss, sitzt da schon wer und sagt nur: «Hi!» Es ist Naddi, eigentlich Nadine, die entsetzlich distanzgeminderte, schwer impulsgeleitete erste Freundin von Sohn Konrad. Die junge Frau kann zwischen Mein und Dein nicht unterscheiden, macht einen Riesenradau im Bett und hat die unschöne Angewohnheit, laufende Fernsehsendungen durchzukommentieren. Bald liegen bei dem Mittelstandspaar Max und Dorit die Nerven blank. Damit nicht genug: Naddi liebt Kinder und will selber möglichst viele. Der achtzehnjährige Konrad ist ihr erotisch vollkommen ausgeliefert – Zeit zu handeln für Max! Nur leider hat er keine. Der Fernsehjournalist ist nicht nur beruflich stark gefordert, er muss sich auch selbst als guter Sohn beweisen: Allabendlich bringt er seinen alten Herrn, Pflegestufe zwei, ins Bett, um ihn vor der resoluten Pflegerin zu bewahren. Und dann passiert auch noch die Sache mit der reizvollen, aber klaustrophobischen Kollegin Nergez im Fahrstuhl, eigentlich harmlos, aber deren türkischer Familie irgendwie nicht zu vermitteln ... Nein, so hatte Max sich seine besten Jahre nicht vorgestellt – jetzt heißt es Steherqualitäten beweisen!  Lebensprall, ungemein komisch und ein bisschen weise: Stefan Schwarz’ hinreißender Roman über Glück und Grauen des Familienlebens.(DAS MAGAZIN)  Stefan Schwarz, Jahrgang 1965, ist mehrfach erprobter Ehemann und leidenschaftlicher Vater. In der Berliner Traditionszeitschrift "Das Magazin" bestreitet er eine monatliche Kolumne über das letzte große Abenteuer der Menschheit: das Familienleben. 2010 erschien sein Debütroman "Hüftkreisen mit Nancy", über den die "Brigitte" schrieb: "Die Geschichte einer Midlife-Crisis, erzählt mit viel Wortwitz, Selbstironie und Mut zum Slapstick."   Stefan Schwarz
Freitag, 01. Juni  2012, 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss Haus
Karten: 8,00 € / 6,00 €*
*Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende und Mitglieder im Literaturhaus-Verein

30. Mai 2012 | 20:00 "Der Weg nach innen - Hermann Hesse"

ARTE Preview [mehr]

Filmvorführung anlässlich des 50. Todestages von Hermann Hesse am 09. August 2012 Eine Dokumentation von Andreas Christoph Schmidt
ARTE 2012, 52 Minuten
Bücher wie „Siddhartha“ und „Der Steppenwolf“ machten ihn zum literarischer Guru ganzer Generationen sinnsuchender Leser,  sein Werk erreichte eine Auflage von weltweit über 100 Millionen Exemplaren und wurde 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet: Hermann Hesse. Am 9. August jährt sich sein Todestag zum 50sten Mal. Das aktuelle Filmporträt von Andreas Christoph Schmidt thematisiert die Wirkung Hesses auf seine Leserschaft und zeichnet die Stationen seines Lebenswegs nach: Von der dramatischen Kindheit im pietistischen Calw und dem Drill in der Klosterschule Maulbronn über die zahlreichen abgebrochenen Versuche einer beruflichen Existenz zum geordneten Familienleben des Schrift­stellers in Gaienhofen am Bodensee, aus dem er immer wieder ausbrach bis ins ferne Asien, um schließlich in Montagnola im Tessin endlich im Leben anzukommen. Zu Wort kommen zahlreiche Kenner von Hesses Werk, darunter sein Herausgeber Volker Michels, der  Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg, Hesses Enkel Silver und der Hesse-Biograph Heimo Schwilk. Umfangreiches Archivmaterial rundet das Filmporträt ab. Stephan Lesker, M.A. wird zu Beginn der Veranstaltung eine Einführung zu Hermann Hesse geben und im Anschluss an den Film gern für Fragen zur Verfügung stehen. Er hat an der Universität Rostock Germanistik, Philosophie und Sprachliche Kommunikation studiert und seine Abschlussarbeit zum Thema „Schiffbruch der Moral und Politik“. – Krise und Krisenbewältigung im Werk von Hermann Hesse und Ernst Jünger geschrieben. Eine gemeinsame Veranstaltung von: ARTE und Literaturhaus Rostock
Sendetermin auf ARTE: Mittwoch, 8. August um 21.45 Uhr Mittwoch, 30. Mai  2012, 20.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss Haus
Eintritt frei

24. Mai 2012 | 19:30 LesBar – der Lesertreff

Thema: Peter Weiss „Der Schatten des Körpers des Kutschers“[mehr]

Der Mikro-Roman Der Schatten des Körpers des Kutschers wurde bei seinem Erscheinen im Jahre 1960 von der Kritik einmütig als ein ebenso originelles wie vollkommenes Kunstgebilde gerühmt. Mit diesem Buch hat die zeitgenössische deutsche Prosaliteratur eine neue Entwicklung genommen. Interessierte sind herzlich willkommen, im Leserkreis jeden Monat ein neues Buch zu besprechen und Lektüreerfahrungen auszutauschen.  Leitung/Moderation: Kathrin & Kerstin
Eine Veranstaltung des Literaturhauses Rostock. LesBar – der Lesertreff
Donnerstag, 24. Mai 2012, 19.30 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock
Eintritt frei