Programmarchiv Literaturhaus Rostock

28. Februar 2008 | 20:15 Que Du Luu ?Totalschaden?

Eine Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung der Robert-Bosch-Stiftung[mehr]

Die Autorin Que Du Luu liest im Rahmen des Literaturprojekts ?Chamisso-Preisträger auf Lesereise durch Mecklenburg-Vorpommern? aus ihrem Buch ?Totalschaden?, für das sie 2007 den Adelbert-von-Chamisso-Preis verliehen bekam. Der Begründung der Jury ist zu entnehmen: ?Sie beweist mit diesem Roman ihre erzähltechnische Brillanz und ihre außergewöhnliche Begabung für gute Dialoge." ?Totalschaden? erzählt die Geschichte von Patrick, der mit zehn Jahren seinen Vater verliert, weil seine Mutter diesem auf einer Landstraße energisch ins Lenkrad greift ? sie sieht ihr Idol Albert Einstein mitten auf der Straße stehen. Der Vater stirbt, seine Mutter wird in die Psychiatrie eingeliefert. Dem Heranwachsenden gelingt es, sein Leben so einzurichten, dass weder die Mutter noch Einstein darin vorkommen. Doch ein Poster, das bei einer Nachbarin hängt und den Physiker mit herausgestreckter Zunge zeigt, löst bei dem inzwischen Vierundzwanzigjährigen eine Krise aus. Der eher stille, menschenscheue Patrick rastet aus?

Que Du Luu hat die existentiellen Ängste ihres Protagonisten in einen witzigen Roman verpackt, der wohltuend auf jedes Psychologisieren verzichtet.

Que Du Luu ist chinesischer Abstammung und wurde 1973 in Cholon/Vietnam geboren. Seit 1976 lebt sie in Deutschland. Sie studierte Germanistik und Philosophie in Bielefeld und veröffentlichte seit 2002 Erzählungen in verschiedenen Anthologien. ?Totalschaden? ist ihr erster Roman, der 2006 bei Reclam Leipzig veröffentlicht wurde.  Eintritt: 6,00 ?, 4.00 ? ermäßigt
Kartenreservierung: 0381-4925581 oder info@literaturhaus-rostock.de
Termin: 28.02.2008
Beginn: 20.15 Uhr
Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
  Que Du Luu liest noch einmal am 29.02.08 um 9.00 Uhr für Jugendliche im Literaturhaus Rostock. 

27. Februar 2008 | 20:15 Nordwärts - Lyrik für alle: Jan Volker Röhnert

Volker H. Altwasser präsentiert DIE NEUE LYRIKWELLE[mehr]

Das Literaturhaus Rostock lädt in der Vorahnung einer zweiten Lyrikwelle zur neuen Programmreihe LYRIK FÜR ALLE! zwei der wegweisenden Lyriker aus dem deutschen Sprachraum ein: Ron Winkler aus Berlin und Jan Volker Röhnert aus Jena. Ron Winkler war bereits am 6. Februar 2008 in Rostock zu erleben. Am 27. Februar wird JAN VOLKER RÖHNERT im Literaturhaus zu Gast sein. Einen anderen Weg als Ron Winkler, bei gleichem Ausgang, schlug der Lyriker Jan Volker Röhnert ein. Er fand das nächste Level zum einen gerade in Metropolen, zum anderen in der größtmöglichen Objektivität. Das lyrische Ich, einst Fundament für Gedichte, lässt der Kleinstädter Jan Volker Röhnert nicht mehr zu, um weder in New York, Paris noch in Vilnius draufzugehen. Sein Thema, ?ohne den Faden, den wir nie besaßen, jemals zu verlieren?, zeigt die Imagination in einer neuen Form. Ist Alles und Jeder objektiver Teil des lyrischen Ichs, Herr Röhnert? 
? Waren Sie in der Matrix, wie ist es dort?

Wie geht es sich auf dem Weg der Lyrik und wohin führt er? Wie ist die Lyrik von heute gemacht? Und warum ist sie gerade so gemacht? Fragen nach Form und Inhalt, Arbeitsweise, Inspiration und Wirkung stehen bei den Künstlergesprächen im Vordergrund, um auch in Rostock zu erkennen: Lyrik ist (wieder) für Alle da!

Moderator ist der Schriftsteller VOLKER H. ALTWASSER, der seine Diplomarbeit am Deutschen Literaturinstitut Leipzig (DLL) zu lyrischen Wegbereitern früherer Zeiten absolvierte: A. Rimbaud, S. Jessenin, J. Morrison (doors). Er veröffentlichte im Verlag Kiepenheuer und Witsch.
? War in der Matrix.  Eine gemeinsame Veranstaltung von: Künstlerhaus Lukas Ahrenshoop und Literaturhaus Rostock.

Kartenreservierung: 0381-4925581 oder info@literaturhaus-rostock.de Termin: Mittwoch, 27.02.2008
Ort: Literaturhaus Rostock (Kuhtor), Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Beginn: 20.15 Uhr
Eintritt: 6,00 Euro, 4,00 Euro ermäßigt

08. Februar 2008 | 22:00 Magnetbanduntergrund DDR 1979-1990

Eine Lese-Musik-Video-Performance mit Alexander Pehlemann und Bert Papenfuß[mehr]

Der alte Osten war eine Transformationsgesellschaft. Aus nichts wurde wenig, aber immer wurden alle Pläne übererfüllt. Der VEB Einzelhandel verhökerte marode Technik ans willige Völkchen. Kultur war da der Transmissionsriemen, der die Nischen weitete. Nach Punk, Anfang der Achtziger, machten sich einige Sound-Enthusiasten auf, neue Wege übers Land zu gehen. Der terminus technicus war in der DDR ein ungewisser, gezeichnet von Mangel und Begeisterung.

Mit einer Lese-Musik-Video-Performance wird ein weitgehend unerforschtes Terrain des ostdeutschen Underground vorstellt: die unabhängige Tapekultur in der ehemaligen DDR. »Spannung, Leistung, Widerstand« präsentiert aus Hunderten alter Kassettenaufnahmen ausgewählte Stücke, deren stilistische Bandbreite vom Avant Punk über intellektuell kühlen New Wave bis zu elektronischen Experimenten oder Dub reicht.

In zahlreichen Texten und Interviews kommen Akteure einer Wohnzimmer-Avantgarde zu Wort, deren Kultur von der Enge im vielfach begrenzenden System der DDR bestimmt war: junge Punks, bildende Künstler und Lyriker vom Prenzlauer Berg. Nachgezeichnet werden untergründige Gegenströmungen von hoher Eigenwilligkeit, die auch heute noch durch verwegenen Charme und Widerborstigkeit beeindrucken.

Im Anschluss: Bert Papenfuß feat. Underwater Agents: Rumbalotte live: sounds&poetry&visuelles und Zonic Zound Zystem:
I. from: dub roots to: dubstep (feat. ex-al-haca members on da decks´n´effects)
II. post punk post ost  (mit konzentrierter einstreuung osteuropäischen post punks von polen über ungarn bis jugoslawien)

Eine gemeinsame Veranstaltung von: JAZ e.V., Sequential Art - Comics & andere Bücher und Literaturhaus Rostock. Präsentiert von: 0381-Dein Rostocker Stadtmagazin

Termin: 08.02.2008

Ort: Jugend Alternativ Zentrum JAZ, Lindenstr. 3b, 18055 Rostock
Beginn: 22:00 Uhr

06. Februar 2008 | 20:15 Nordwärts ? Lyrik für alle: Ron Winkler

Volker H. Altwasser präsentiert DIE NEUE LYRIKWELLE[mehr]

Nordwärts heißt es für die Besten. In der Reihe ?Lyrik für alle? stellen die Erfolgreichsten dieser Spate ihre Sichtweisen, Herangehensweisen, Erfahrungen und Erkenntnisse vor. In ungezwungener Atmosphäre werden die Lyriker in Gespräche verwickelt, um Besonderheiten hervorzubringen, welche die Arbeiten gerade dieser jungen Dichter so erfolgreich gemacht haben. Das Literaturhaus Rostock lädt in der Vorahnung einer zweiten Lyrikwelle zur neuen Programmreihe LYRIK FÜR ALLE! zwei der wegweisenden Lyriker aus dem deutschen Sprachraum ein: Ron Winkler aus Berlin und Jan Volker Röhnert aus Jena.

Wie geht es sich auf dem Weg der Lyrik und wohin führt er? Wie ist die Lyrik von heute gemacht? Und warum ist sie gerade so gemacht? Fragen nach Form und Inhalt, Arbeitsweise, Inspiration und Wirkung stehen bei den Künstlergesprächen im Vordergrund, um auch in Rostock zu erkennen: Lyrik ist (wieder) für Alle da!

Am 6. Februar wird der Lyriker Ron Winkler zu Gast sein. Ron Winkler war Stipendiat des Künstlerhauses Lukas in Ahrenshoop. Er gewann einen der bedeutendsten Literaturpreise für Lyrik, den Leonce-und-Lena-Preis. Die Bände des 1973 geborenen Berliners ?vereinzelt Passanten? und ?Fragmentierte Gewässer? wurden von der Kritik hoch gelobt: ?Landschaften sind das große Thema im Band »Fragmentierte Gewässer«, mit Versen, für die eine Popband gegründet werden müsste.? (WDR einslive)

Die ersten Veröffentlichungen von Ron Winkler zeigen in erschreckend intensivem Maße eine Auseinandersetzung mit theoretischem Schreiben, theoretischem Leben, Lieben und Sterben. Jedoch fand der Großstädter das nächste Level, als ihm Stipendienaufenthalte in der Natur gewährt wurden (Schreyhan, Ahrenshoop, Cismar). Er verließ die theoretische Welt. Sie musste sich messen lassen an norddeutschen Landschaften. Was hielt stand, was versagte beim Anblick: Ostsee, Kuh, Bienensubstrat? Ron Winklers Thema wurde das der Halbdaten, die uns vom Erinnern befreien und ein kollektives Erleben ermöglichen. 

Im Literaturhaus liest Ron Winkler Gedichte, welche Ausblicke geben, neue Blicke in eine Matrix. Ein kurzweiliger Abend für alle, die wissen, daß Lyrik intensiv ist ? intensiv, direkt und immer modern. 

Moderator ist der Schriftsteller VOLKER H. ALTWASSER, der seine Diplomarbeit am Deutschen Literaturinstitut Leipzig (DLL) zu lyrischen Wegbereitern früherer Zeiten absolvierte: A. Rimbaud, S. Jessenin, J. Morrison (doors). Er veröffentlichte im Verlag Kiepenheuer und Witsch den Roman ?Wie ich vom Ausschneiden loskam?. Neben einem Aufenthaltsstipendium der Hansestadt Rostock im letzten Jahr war er auch Stipendiat des Künstlerhauses Lukas in Ahrenshoop.

Die nächsten Veranstaltungen dieser Reihe werden erst wieder im November 2008 im Literaturhaus zu Rostock zu erleben sein.

Eine gemeinsame Veranstaltung vom Literaturhaus Rostock und dem Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop. Kartenreservierung: 0381-4925581 oder info@literaturhaus-rostock.de
Termin: Mittwoch, 06.02.2008
Ort: Literaturhaus Rostock (Kuhtor), Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Beginn: 20.15 Uhr
Eintritt: 6,00 Euro, 4,00 Euro ermäßigt

31. Januar 2008 | 20:15 ?Ilja Ehrenburg im Spanischen Bürgerkrieg?

Eine Veranstaltung der Initiative Ilja Ehrenburg des Rostocker Friedensbündnisses[mehr]

Ilja Ehrenburg hatte früh in verschiedenen Ländern Erfahrungen mit dem Faschismus gemacht. Bereits 1935 hatte er den ersten Internationalen Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur gegen den Faschismus mit organisiert; der zweite fand 1937 in Spanien statt. Als 1936 faschistische spanische Militärs gegen die demokratisch gewählte Volksfrontregierung geputscht hatten und hauptsächlich von Italien und Deutschland unterstützt wurden, war Ehrenburg noch ohne Korrespondentenauftrag sofort nach Spanien gereist. Zusammen mit vielen linken Intellektuellen seiner Zeit war er fast ununterbrochen vor Ort und an der Seite derer, die der Volksfrontregierung halfen. Eine Kompanie in Barcelona trug den Namen ?Zenturie Ilja Ehrenburg?. Ehrenburg schrieb für die Zeitung ?Iswestija? und fuhr mit einem Filmvorführgerät und einer Druckerpresse für Zeitungen und Flugblätter über Land. Mit viel Sympathie berichtete er über die verschiedensten Kräfte der Volksfront. Seine Gedichte aus Spanien werden zu seinen besten gezählt. Victor Grossman ist gebürtiger US-Amerikaner und Jude. Auf einer Kundgebung in Boston hat er Ilja Ehrenburg selbst erlebt. 1952 war Grossman als US-Soldat in Bayern stationiert, desertierte und kam in die DDR. In Leipzig studierte er Journalistik. Er arbeitete im Verlag Volk und Welt und in der Akademie der Künste, schrieb für Presse und Rundfunk, hielt Vorträge und übersetzte. Über den Spanischen Bürgerkrieg hat Victor Grossman die Dokumentation ?Madrid ? Du Wunderbare? verfasst. In Rostock liest er aus Texten von Ilja Ehrenburg. Der Abend beginnt mit Informationen über die Arbeit der Initiative Ilja Ehrenburg, nach Vortrag und Lesung laden wir zur Diskussion ein. Termin: 31.01.2008 Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock Beginn: 20.15 Uhr Eintritt frei, Spenden erbeten

29. Januar 2008 | 16:00 108. Wissenschaftshistorisches Kolloquium

?an den Büchern liegt alles?? ? Von der Bibliothek der Historischen Gesellschaft Johann Gustav Droysens (1808-1884) zum Historischen Seminar der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Vortrag: Prof. Dr. Wolfgang Eric Wagner...[mehr]

Das Historische Seminar der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, das am 30. Januar 1885 von Julius Weizsäcker feierlich eröffnet wurde, gehört nicht gerade zu den frühen Gründungen historischer Seminare im deutschen Sprachraum. Zuvor waren schon in Göttingen, Königsberg, Breslau, Wien, München, Würzburg, Bonn und auch in Greifswald und Rostock historische Seminare gegründet worden. In der Regel waren ihnen Übungen ?historischer Gesellschaften? vorausgegangen, die von den Professoren zusätzlich zu ihren Vorlesungen in ihren Privatwohnungen abgehalten wurden, um bei Bedarf die Bibliothek des Hausherrn nutzen zu können. Ein berühmtes Beispiel dafür stellen Leopold von Rankes ?Morgenstunden in der Jägerstraße? dar. Sowohl Rankes Übungen als auch diejenigen, die Johann Gustav Droysen mit seiner ?Historischen Gesellschaft? veranstaltet hat, gehören zu den unmittelbaren Vorläufern des Berliner Historischen Seminars. An ihnen lässt sich der Institutionalisierungsprozess der Geschichtswissenschaft besonders gut beobachten. Am Beispiel von Droysens ?Historischer Gesellschaft? soll deshalb der Weg bis zur Gründung des Historischen Seminars in Berlin nachgezeichnet werden. Den Anlass dazu bietet Johann Gustav Droysens Geburtstag, der sich 2008 zum 200. Mal jährt. Termin: 29.01.2008 Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock Beginn: 16:00 Uhr Eintritt frei.

27. Januar 2008 | 16:30 Zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Euthanasie im Nationalsozialismus[mehr]

Helga Schubert erzählt in ihrem Buch ?Die Welt da drinnen? von der Innenwelt der Schweriner Nervenklinik im Jahre 1941. Im Rahmen nationalsozialistischer Euthanasie wurden 179 Patienten als »lebensunwert« ermordet. Helga Schubert fand in den Krankenakten der Ermordeten und auch in den Gerichtsakten der Ärzte und Pfleger aus der Nachkriegszeit die Innenwelt der »Wahnsinnigen« und die wahnsinnige Außenwelt ihrer Ärzte und Pfleger, sie spürt den Schicksalen der Getöteten ebenso wie den Motiven der Täter nach und sucht Lehren für die Gegenwart.
Helga Schubert, 1940 in Berlin geboren, arbeitete nach dem Studium der Psychologie als Psychotherapeutin. Sie veröffentlichte in der DDR neben zahlreichen Kinderbüchern Prosatexte, die auf stilistisch ungewöhnlich präzise Art Schicksale aus dem DDR-Alltag schilderten. Für ihre schriftstellerische Leistung erhielt Helga Schubert hochkarätige Auszeichnungen: den Hans-Fallada-Preis, den Heinrich-Mann-Preis und den Heinrich-Greif-Preis, außerdem den Drehbuchpreis auf dem 2. Nationalen Spielfilmfestival der DDR für ?Die Beunruhigung? sowie 1991 die Ehrendoktorwürde - Doctor of humane letters der Purdue-University/USA.
Seit 1975 lebt Helga Schubert in Berlin und Nordwestmecklenburg. 1977 begann sie ihre freiberufliche Arbeit als Schriftstellerin. Bedeutende Werke von Helga Schubert sind u. a. "Lauter Leben" (1975), "Die Beunruhigung" (1982), "Judasfrauen" (1990) und "Die Welt da drinnen" (2003). Eine gemeinsame Veranstaltung von: Konrad-Adenauer-Stiftung ? Landesbüro Mecklenburg-Vorpommern / Schwerin und Literaturhaus Rostock
Termin: 27.01.2008
Ort: Literaturhaus Rostock, Kuhtor, Ernst-Barlach-Str. 5, 18055 Rostock
Beginn: 16:30 Uhr