Im Netzwerk literaturhaus.net entwickeln und veranstalten 15 Literaturhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit verschiedenen Partnern internationale Projekte wie Länderschwerpunkte, bilaterale Stadtschreiberprojekte, Plakataktionen und den Preis der Literaturhäuser.


Preis der Literaturhäuser 2024 und Sonderpreis des Netzwerks

© Richard Haufe Ahmels
© Paul F. Martin

Preis der Literaturhäuser 2024 an Fiston Mwanza Mujila

Das Netzwerk der Literaturhäuser verleiht den Preis der Literaturhäuser 2024 an Fiston Mwanza Mujila. Fiston Mwanza Mujila, 1981 in Lubumbahi (Kongo) geboren, lebt und arbeitet seit Jahren in Graz, schreibt Lyrik, Prosa und Theaterstücke und unterrichtet Literaturen afrikanischer Länder an der Universität Graz. Für seinen 2016 erschienenen Debütroman „Tram 83“ erhielt er zahlreiche Preise, darunter den Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt. Zuletzt erschien 2022 „Tanz der Teufel“, beide bei Zsolnay.

In seinen Romanen holt Fiston Mwanza Mujila afrikanisches (Großstadt-)Leben in den Text – einmal ist es der legendäre Club „Tram 83“, das andere Mal sind es u.a. Minen, in denen Menschen unter unwürdigen Bedingungen arbeiten. Es geht um Chaos, Krieg und Diktatur – und das (Über-)Leben der Menschen. Die Texte sind durchzogen von Rhythmus und Musik, und auch seine Bühnenauftritte sind aufsehenerregend: Er liest seine Texte, er lebt sie – schreit, ruft, lamentiert, flüstert oder singt. Zugleich gibt er klug und zugewandt Auskunft über sein Schreiben, sucht das Gespräch und den Austausch – und vermag das Publikum in kurzer Zeit für sich zu gewinnen.

Die Programmleiter*innen der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser ehren Fiston Mwanza Mujila als Autor, der sich in hohem Maße um den einmaligen Charakter von Literaturveranstaltungen verdient macht. Das Netzwerk der Literaturhäuser und seine Programmleiter*innen gratulieren herzlich zum 23. Preis der Literaturhäuser.

Frühere Preisträger waren Ulrike Draesner (2002), Bodo Hell (2003), Peter Kurzeck (2004), Michael Lentz (2005), Uwe Kolbe (2006), Sibylle Lewitscharoff (2007), Anselm Glück (2008), Ilija Trojanow (2009) , Thomas Kapielski (2010), Elke Erb (2011), Feridun
Zaimoglu (2012), Hanns Zischler (2013), Judith Schalansky (2014), Nicolas Mahler (2015), Ulf Stolterfoht (2016), Terézia Mora (2017), Jaroslav Rudis (2018), Antje Rávik Strubel (2019), Marlene Streeruwitz (2020), Ingo Schulze (2021) und Sasha Marianna Salzmann (2022).

Der Preis ist mit € 20.000,00 dotiert und wird am 22. März 2024 im Rahmen einer Veranstaltung auf der Leipziger Buchmesse verliehen. Diesen und die Termine aller Veranstaltungen des Preisträgers in den Literaturhäusern finden Sie auf der Website des Netzwerks der Literaturhäuser.

Ein Sonderpreis des Netzwerks der Literaturhäuser geht 2024 an Claudia Dathe

Die Slawistin und Übersetzerin Claudia Dathe, geboren 1971, erhält 2024 den Sonderpreis des Netzwerks der Literaturhäuser. Wir möchten sie damit für ihre herausragenden Übersetzungen aus dem Russischen und Ukrainischen, etwa von Serhij Zhadan, Yevgenia Belorusets oder Tanja Maljartschuk ehren, vor allem aber für die ebenso kenntnisreiche wie engagierte Vermittlung der ukrainischen Kultur, insbesondere der Literatur, im gesamten deutschsprachigen Raum. Koordiniert sie hauptberuflich das Forschungsverbundprojekt European Times an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder, so gehört sie spätestens seit der
russischen Annexion der Krim zu den engagiertesten Organisator*innen vielfältiger Veranstaltungen zur ukrainischen Gegenwartsliteratur. Der Preis ist mit € 7.500,00 dotiert.

Weitere Informationen auf www.literaturhaus.net.


Der Preis der Jungen Literaturhäuser 2023 geht an Andrea Karimé

© Anna-Lisa Konrad

Auf der Leipziger Buchmesse wurde der Preis der Jungen Literaturhäuser 2023 an die Autorin und Geschichtenerzählerin Andrea Karimé verliehen. Zusammen mit Tamara Bach und Tobias Elsäßer für den Preis nominiert, konnte sie die Online-Abstimmung für sich entscheiden. Andrea Karimé ist eine Wandlerin zwischen Geschichten, zwischen vielen Sprachen und vor allem eine Wandlerin der Wörter, die es auf einzigartige Weise versteht, ihr Publikum in ihre Welten mitzunehmen. Die Kolleginnen und Kollegen des Netzwerks der Literaturhäuser gratulieren Andrea Karimé sehr herzlich!

Andrea Karimé, geboren 1963, wuchs in Kassel mit deutscher und libanesischer Sprache und Kultur auf. Sie studierte Kunst- und Musikerziehung und absolvierte eine Ausbildung in Kreativem Schreiben, arbeitete als Lehrerin und machte eine Ausbildung zur Geschichtenerzählerin. Seit 2007 ist sie als freie Autorin tätig und wurde seitdem u.a. mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis und dem Kinderbuchpreis NRW ausgezeichnet. Zuletzt veröffentlichte sie in diesem Jahr die „Alle Kinder Bibel“ und „Minu und der Geheimnismann“.

Das Netzwerk der Literaturhäuser verleiht den Preis der Literaturhäuser an eine Autorin/ einen Autor für besonders gelungene Literaturveranstaltungen. Seit 2022 wird der Preis der Literaturhäuser im Wechsel mit dem Preis der Jungen Literaturhäuser verliehen. Ausgezeichnet werden damit Autor*innen, die nicht nur herausragende Bü cher für Kinder und Jugendliche geschaffen haben, sondern auch in der Begegnung mit ihrem Publikum stark sind, ihre Zielgruppe mit ihrer Sprache und ihren Auftritten erreichen und vielleicht schon experimentiert haben mit digitalen Formaten. Das Besondere am Preis der Jungen Literaturhäuser ist, dass das junge Publikum final per Abstimmung im Internet entscheidet, wer den Preis bekommt. Dafür wurden im Vorfeld drei Autor*innen von den Jungen Literaturhäusern nominiert, die sich und ihre Arbeit in einem filmischen Kurzporträt vorgestellt haben. Die Abstimmung wurde begleitet von Veranstaltungen aller drei Nominees in den Jungen Literaturhäusern, von denen jeweils eine auch gestreamt wurde, sowie von einer Social-Media- Kampagne. Das Preisgeld beträgt € 8.000, dazu kommen die Honorare für die Veranstaltungen.

Alle weiteren Informationen auf www.literaturhaus.net.


Preis der Literaturhäuser 2022 an Sasha Marianna Salzmann

© Heike Steinweg

Das Netzwerk der Literaturhäuser verleiht den Preis der Literaturhäuser 2022 an
Sasha Marianna Salzmann.


Sasha Marianna Salzmann, 1985 in Wolgograd geboren und zehn Jahre später nach Deutschland gekommen, wurde bekannt als Hausautor*in des Berliner Maxim-Gorki-
Theaters. 2017 legte Salzmann mit „Außer sich“ (Suhrkamp) den ersten Roman vor, stand damit auf der Shortlist des Deutschen Buchpreis und wurde unter anderem mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet. 2021 folgte der zweite Roman „Im Menschen muss alles herrlich sein“ (ebenfalls Suhrkamp).


Salzmann versteht es in vor Erzählfreude sprudelnden Texten mit leichter Hand historische Bögen zu spannen, die „Zentrifugalkräfte der Geschichte“ sinnlich fassbar zu machen und, wie in „Im Menschen muss alles herrlich sein“, beispielsweise den Niedergang des sowjetischen Imperiums mit den Versuchen der Romanfiguren, ein eigenes selbstbestimmtes Leben zu führen, miteinander zu verschränken. Zudem weiß Salzmann virulente Themen wie „Identität“ und „Geschlechterzugehörigkeit“ so perspektivenreich und komplex zu verhandeln, dass nie der Verdacht aufkommt, die Texte wollten vor allem einen Diskurs begleiten.


Auf der Bühne versteht es Salzmann, den unverwechselbaren Ton ihrer Erzählungen brillant zu vermitteln und im Gespräch mit hoher Präsenz und Eloquenz Einschätzungen so zu formulieren, dass das Publikum sofort in Bann gezogen wird. In Essays und aktuellen Feuilletondebatten gelingt es Salzmann zudem, ihre Einsichten luzide und ideologisch nie festgefahren darzulegen.


Die Programmleiterinnen und Programmleiter der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser ehren Sasha Marianna Salzmann als Autor*in, die sich in hohem Maße um den einmaligen Charakter von Literaturveranstaltungen verdient macht. Salzmanns Werk ist so schon jetzt ein großes literarisches Zukunftsversprechen. Das Netzwerk der Literaturhäuser und seine Programmleiter*innen gratulieren von Herzen zum 21. Preis der Literaturhäuser.


Frühere Preisträger waren Ulrike Draesner (2002), Bodo Hell (2003), Peter Kurzeck (2004), Michael Lentz (2005), Uwe Kolbe (2006), Sibylle Lewitscharoff (2007), Anselm Glück (2008), Ilija Trojanow (2009) , Thomas Kapielski (2010), Elke Erb (2011), Feridun Zaimoglu (2012), Hanns Zischler (2013), Judith Schalansky (2014), Nicolas Mahler (2015), Ulf Stolterfoht (2016), Terézia Mora (2017), Jaroslav Rudis (2018), Antje Rávik Strubel (2019), Marlene Streeruwitz (2020) und Ingo Schulze (2021).

Der Preis ist mit € 20.000,00 dotiert und wird am 17. März im Rahmen einer Veranstaltung in Leipzig verliehen.

Am 11. Mai 2022 feiern wir Werk und Autor*in mit einer Veranstaltung im Literaturhaus Stuttgart, welche auch als Stream zu sehen sein wird.

Weitere Termine finden Sie auf der Website des literaturhaus.net


Preis der Literaturhäuser 2021

Ingo Schulze © Gaby Gerster

Das Netzwerk der Literaturhäuser verleiht den Preis der Literaturhäuser 2021 dem Autor Ingo Schulze

Das Netzwerk der Literaturhäuser verleiht den Preis der Literaturhäuser 2021 dem Autor Ingo Schulze. 1962 in Dresden geboren, studierte Ingo Schulze klassische Philologie in Jena und arbeitete zunächst als Schauspieldramaturg und Zeitungsredakteur. 1995 erschien sein erstes Buch »33 Augenblicke des Glücks«, es folgten zahlreiche weitere Romane, Erzählungen, Essays und Reden, darunter »Simple Storys« (1998), »Neue Leben« (2005), »Adam und Evelyn« (2008) und »Peter Holtz. Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst« (2017). Zuletzt erschien sein Roman »Die rechtschaffenen Mörder« (2020), der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war. Ingo Schulze wurde für sein Werk mit zahlreichen, auch internationalen Preisen geehrt sowie im Oktober 2020 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für sein Engagement als politischer Autor und Künstler ausgezeichnet.

Es ist vor allem die Zeit der DDR, die Wendezeit und Nachwendezeit, die Ingo Schulze literarisch in seinen Büchern bearbeitet. Er beschreibt dabei weder die DDR als idyllisches Nest, noch setzt er das westdeutsche Gegenüber leuchtend in Szene. Seine Literatur ist vielmehr als Einladung zu verstehen, sich auf ein Lesen und Denken zwischen Entwirrung und abermaliger Verwirrung einzulassen, gelegten Fährten zu folgen, Mehrdeutigkeiten zuzulassen und auszuhalten, um am Ende im Zweifelsfall alles noch einmal neu zu befragen – und das lesende Selbst sowieso. Seine literarische Verarbeitung der DDR setzt er dabei immer auch ins Verhältnis zur Gegenwart, zum ungebremsten und entsolidarisierten globalen Kapitalismus. Wer wir sind, woher wir kommen, wie wir erinnern und wohin wir steuern, all das ist bei Schulze nicht enggeführt auf den Kosmos BRD/DDR, sondern übertragbar und hochaktuell für unser Mit-, Neben- und Gegeneinander in Europa und in der Welt.

Bei Veranstaltungen mit Ingo Schulze auf der Bühne vermitteln sich diese Lust an der Sprache und am Spiel und seine Liebe zu den Figuren und ihren Verstrickungen unmittelbar. Ingo Schulze zieht in der ihm eigenen Begeisterungsfähigkeit das Publikum schon nach wenigen Minuten in seine literarischen Räume. Er vermittelt seine Gedanken und Überlegungen zur Literatur und den zugrunde liegenden Schreibhaltungen und Erzählmotivationen anschaulich wie charmant – und immer auf den Punkt. In Zeiten affektiver Zuspitzung und Gereiztheit ist Ingo Schulze nicht zuletzt auch durch seine ausgeprägten integrativen Fähigkeiten literarisch wie auch auf der Bühne, im Gespräch, sowie durch seine Erfahrungen und sein gelebtes Leben unser Preisträger 2021! Das Netzwerk der Literaturhäuser und seine Programmleiter*innen gratulieren ihm von Herzen zum 20. Preis der Literaturhäuser.

Frühere Preisträger waren Ulrike Draesner (2002), Bodo Hell (2003), Peter Kurzeck (2004), Michael Lentz (2005), Uwe Kolbe (2006), Sibylle Lewitscharoff (2007), Anselm Glück (2008), Ilija Trojanow (2009) , Thomas Kapielski (2010), Elke Erb (2011), Feridun Zaimoglu (2012), Hanns Zischler (2013), Judith Schalansky (2014), Nicolas Mahler (2015), Ulf Stolterfoht (2016), Terézia Mora (2017), Jaroslav Rudis (2018), Antje Rávik Strubel (2019) und Marlene Streeruwitz (2020).

Der Preis ist verbunden mit einer Lesereise durch die Literaturhäuser des Netzwerks und mit € 20.000,00 dotiert.

Ingo Schulze gastiert zu folgenden Lesungsterminen in den Häusern des Netzwerks.

  • 8. November 2021, 19.30 Uhr  – Literaturhaus Stuttgart
  • 9. November 2021, 19.30 Uhr – Literaturhaus Wiesbaden
  • 15. November 2021, 19.30 Uhr – Literaturhaus Frankfurt
  • 16. November 2021, 19.30 Uhr – Literaturhaus Köln
  • 17. November 2021, 20.00 Uhr – Literarisches Zentrum Göttingen
  • 23. November 2021, 19.30 Uhr – Literaturhaus Basel
  • 24. November 2021, 19.30 Uhr – Literaturhaus Zürich
  • 25. November 2021, 19.00 Uhr – Literaturhaus Wien
  • 26. November 2021, 19.30 Uhr – Literaturhaus Salzburg
  • 1. Dezember 2021, 19.30 Uhr – Literaturhaus Hamburg
  • 15. Dezember 2021, 20.00 Uhr – Literarisches Colloquium Berlin

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